Liebes Forum.
Es existiert bereits ein Thread, über die Beziehung zwischen mir und meinem Mann. Ich möchte von Herzen bitten, mir einen neuen zu schenken, denn es hat eine große Entwicklung statt gefunden und die Wirren aus meinem alten Thread würden diese völlig überlagern und aufgrund seiner Länge (und komplexität) potentielle Antworter abeschrecken.
J. und ich sind seit 6 Jahren ein Paar, bald haben wir unseren ersten Hochzeitstag. Wir haben einen kleinen, wundervollen Sohn, der bald seinen 4. Geburtstag feiert und dem unsere ganze Liebe gehört.
Unsere Beziehung war von Anfang an nicht einfach, wohl weil wir beide komplizierte Menschen sind und dazu noch Grundverschieden.
Während ich, vor allem auf Grund meiner Angsterkrankung Stabilität, Struktur und Sicherheit brauche, ist mein Mann sehr leichtlebig. Meistens ziemlich gedankenlos, chaotisch und immer bestrebt, sich das Leben so leicht wie möglich zu machen.
Unsere Verbindung war immer ein Drahtseilakt zwischen Bereicherung und Belastung.
Nachdem ich ursprünglich gehofft hatte, mein Mann würde mit den Jahren reifen, sich zu einem eigenverantwortlicherem Menschen entwickeln, habe ich begriffen, dass man auf sich selbst und seinen eigenen Anteil schauen sollte, wenn man etwas bewegen möchte. Ich bin ohnehin sehr lösungsorientiert und hatte begonnen, nach Alternativen für diese bestimmten, meist banalen Alltagssituationen zu suchen. So konnten wir viele Spannungen lösen.
Vor einigen Wochen ging es mir psychisch leider immer schlechter und unter dieser Belastung zeigte sich, dass unsere Beziehung in existentiellerer Gefahr ist, als ich wahrhaben wollte. J. begann von Trennung zu sprechen und mich unter Druck zu setzen. Ehrlich gesagt hätte ich mir ein Bilanzgespräch derzeit gerne erspart, aber es ließ sich nicht aufschieben.
Dabei kristallisierten sich folgende Bedürfnisse meines Mannes:
1. Sex und Nähe
2. Bestätigung als Mann
3. Freizeit neben der Arbeit
Ich musste bestürzt feststellen, dass ich zwar jedes seiner Bedürfnisse verstehe und vollends akzeptiere, aber seit geraumer Zeit keines davon mehr erfüllen kann.
1. Mein Verlangen nach Sex ist auf Grund meiner gesundheitlichen Situation gleich null. Ja, eigentlich hatte ich es in gesunder Form noch nie, denn ich bin seit meiner Kindheit psychisch krank. (Depressionen und Angststörung)
Mein Mann hat schnell begonnen, sich gehen zu lassen. Ich habe ihn schon oft darauf angesprochen, dass es mir sehr unangenehm ist, wenn er unangenehm riecht und ich diese Situationen vermeide, weil ich Ekel nicht gerne spüre und dieses Gefühl innerhalb unserer Beziehung auch einfach nicht spüren möchte. Es ist nicht so, dass er Tage nicht duscht, im Gegenteil: Er duscht jeden Morgen. Aber nach einem ganzen Tag im Anzug, zu dieser Jahreszeit. Ich habe es aber auch lange nicht übers Herz gebracht ihn quasi vorher unter die Dusche schicken, weil ich das einfach gemein finde und denke, dass es ihm wie eine Abwertung vorkommen muss.
J. versprach immer wieder, sich wieder mehr Mühe zu geben, gab aber ehrlich zu, dass er sich eigentlich ersparen möchte, sich anzustrengen, nur um dann wieder abgelehnt zu werden.
Voraussetzung für die körperliche Nähe ist bei mir eine emotionale Nähe, die bei uns schnell sehr gelitten hat. Auch als wir noch sehr verliebt waren, hat mein Mann mich belogen. Er erklärte mir, dass er oft nicht richtig nachdenkt und dann lügt, um mich nicht zu verlieren (auch vor mir und gegenüber seines restlichen Umfeldes, wohl eine seiner Strategien, den einfachsten Weg zu gehen). Aber das hat eine große Distanz geschaffen und tut es auch heute noch, obwohl es eine positive Entwicklung gibt und seine Lügen eher zu kleinen Schwindelleien geworden sind- er bemüht sich.
Dazu dann diese ewigen, nervigen Diskusionen, bei denen das Mann- Frau empfinden völlig den Bach runter geht. "Muss ich unserem Sohn jetzt echt noch die Zähne putzen?" "Warum muss ich ihn denn eincremen?" etc. etc.
Ich komme mir dann oft vor wie im Kindergarten und es gefällt mir überhaupt nicht, in welche Rolle ich dann geschoben werde, auch gefühlsmäßig. Ich spiele nicht gerne die Mama, im Gegenteil, es macht mich wütend und es fällt mir schwer, ihn in solchen Momenten als Mann zu respektieren. Da mein Mann dazu neigt:
- alles vor sich herzuschieben
- überhaupt nicht nachzudenken, bevor er etwas tut/ entscheidet, seine Meinung kundtut
- absolut nach seinen eigenen Bedürfnissen handelt
- immer ohne jede Sachlichkeit reagiert (ich spreche von Reaktionen im täglichen Miteinander. Gute Gespräche kann man mit ihm sehr gut führen, aber das agieren im Alltag läuft ab, ohne dass bereits erarbeitete Gedankenansätze, Abmachungen, oder eine gewisse Objektivität einfließt)
- wenig Eigenverantwortlicheit- Wichtigkeit/Unwichtigkeit der Dinge wird nach aktuellen Gefühl (Lust/Unlust) entschieden, nicht nach objektiver Dringlichkeit (zB. Mahngebühren werden fällig, daher A- Priorität)
Ich habe sehr an mir gearbeitet, um mit diesem Verhalten umgehen zu können, ohne ein Leben in Unfrieden zu führen. Aber wie ich mir die Bestätigung als Mann, die er sich wünscht abringen soll, ist mir ein Rätsel. Ich würde es gerne, denn es ist nicht so, als würde mein Mann nicht auch Dinge ganz toll machen:
- Er verdient viel Geld, obwohl ihn seine Haltung auch im Job immer wieder Probleme bereitet. Aber seine Talente im Finanzwesen überwiegen
- Er macht alles toll mit unserem Sohn, was Action angeht. Mit ihm unterwegs sein, toben, Ausflüge machen.
- Man kann mit ihm tolle Gespräche führen. Nur leider bleibt davon fast nie etwas hängen. Alles, was besprochen wird / Gedankenansätze vergisst er und wir müssen immer wieder von vorne anfangen.
Meine Bedürfnisse nach Sicherheit und emotionaler Nähe werden aus o.g. Gründen auch nicht mehr erfüllt.
Ich möchte mich nicht trennen. Ich empfinde viel für Jan. Und ich bin auf ihn angewiesen. Obwohl ich seit einem Jahr in therapeutischer Behandlung bin, hat sich meine Krankheit sehr verschlechtert- ich warte nun auf einen KLinikplatz. So kann ich derzeit nicht mehr alleine mit meinem Sohn die Nacht verbringen, aus Angst, dass er mich braucht und ich wegen der Panikattacken nicht da sein kann. Ohne meinen Mann würde unser Kind also bei Oma und Opa schlafen müssen. Das könnte ich nicht ertragen. Und da es mir gerade schwer fällt an eine Besserung meines Zustandes zu glauben, kann ich mich nicht auf einer vielleicht baldigen Besserung ausruhen, nach der ich es alles wieder allein meistern kann.
Ich habe jetzt einfach mal drauf los geschrieben. Ich bin eigentlich wahnsinnig verzweifelt und unglücklich. Ich weiß nicht, ob Jemand eine Idee hat, zu meiner Situation. Es ist so schwierig, dass ich selbst genervt bin.
.... Was mich auch total ratlos macht ist diese gereiztheit, mit der er immer wieder Konflikte sucht. Manchmal ist er dabei ganz schön perfide. Morgens zB. ist er immer wahnsinnig übellaunig. Mir wird es dabei immer richtig eng in der Brust, weil mir ein fröhlicher Start in den Tag für unseren Kleinen so wichtig ist. Ich versuche dann alles, ihn liebevoll und fröhlich zu begleiten, was mir oft viel Kraft abverlangt, weil es mir selbst so schlecht geht und mir eher danach ist, mich weinend unter meine Decke zu flüchten, bis der Tag zu Ende ist.
Mein Mann stapft dann immer durch den Flur und flucht dabei herum. Ich fühle mich schrecklich dabei. Er weiß es, aber lässt auf diese Weise eben seinen morgendlichen Frust an mir aus. Weil er in diesen Momenten sauer auf mich ist, weil ich ihn geweckt habe. Dabei muss er zur Arbeit und bittet mich sogar darum, weil er sonst verschläft.
Wenn er richtig wütend ist und sich ungerecht behandelt fühlt, dann spricht er dass manchmal auch absichtlich vor dem Kleinen an, um mich zu strafen. Ich weiß nicht, ob Jemand verstehen kann, was ich meine. Er provoziert mich einfach. Warum?
Er möchte zwar als Mann behandelt und gesehen werden, benimmt sich aber oft so, dass es unmöglich ist.
Es existiert bereits ein Thread, über die Beziehung zwischen mir und meinem Mann. Ich möchte von Herzen bitten, mir einen neuen zu schenken, denn es hat eine große Entwicklung statt gefunden und die Wirren aus meinem alten Thread würden diese völlig überlagern und aufgrund seiner Länge (und komplexität) potentielle Antworter abeschrecken.
J. und ich sind seit 6 Jahren ein Paar, bald haben wir unseren ersten Hochzeitstag. Wir haben einen kleinen, wundervollen Sohn, der bald seinen 4. Geburtstag feiert und dem unsere ganze Liebe gehört.
Unsere Beziehung war von Anfang an nicht einfach, wohl weil wir beide komplizierte Menschen sind und dazu noch Grundverschieden.
Während ich, vor allem auf Grund meiner Angsterkrankung Stabilität, Struktur und Sicherheit brauche, ist mein Mann sehr leichtlebig. Meistens ziemlich gedankenlos, chaotisch und immer bestrebt, sich das Leben so leicht wie möglich zu machen.
Unsere Verbindung war immer ein Drahtseilakt zwischen Bereicherung und Belastung.
Nachdem ich ursprünglich gehofft hatte, mein Mann würde mit den Jahren reifen, sich zu einem eigenverantwortlicherem Menschen entwickeln, habe ich begriffen, dass man auf sich selbst und seinen eigenen Anteil schauen sollte, wenn man etwas bewegen möchte. Ich bin ohnehin sehr lösungsorientiert und hatte begonnen, nach Alternativen für diese bestimmten, meist banalen Alltagssituationen zu suchen. So konnten wir viele Spannungen lösen.
Vor einigen Wochen ging es mir psychisch leider immer schlechter und unter dieser Belastung zeigte sich, dass unsere Beziehung in existentiellerer Gefahr ist, als ich wahrhaben wollte. J. begann von Trennung zu sprechen und mich unter Druck zu setzen. Ehrlich gesagt hätte ich mir ein Bilanzgespräch derzeit gerne erspart, aber es ließ sich nicht aufschieben.
Dabei kristallisierten sich folgende Bedürfnisse meines Mannes:
1. Sex und Nähe
2. Bestätigung als Mann
3. Freizeit neben der Arbeit
Ich musste bestürzt feststellen, dass ich zwar jedes seiner Bedürfnisse verstehe und vollends akzeptiere, aber seit geraumer Zeit keines davon mehr erfüllen kann.
1. Mein Verlangen nach Sex ist auf Grund meiner gesundheitlichen Situation gleich null. Ja, eigentlich hatte ich es in gesunder Form noch nie, denn ich bin seit meiner Kindheit psychisch krank. (Depressionen und Angststörung)
Mein Mann hat schnell begonnen, sich gehen zu lassen. Ich habe ihn schon oft darauf angesprochen, dass es mir sehr unangenehm ist, wenn er unangenehm riecht und ich diese Situationen vermeide, weil ich Ekel nicht gerne spüre und dieses Gefühl innerhalb unserer Beziehung auch einfach nicht spüren möchte. Es ist nicht so, dass er Tage nicht duscht, im Gegenteil: Er duscht jeden Morgen. Aber nach einem ganzen Tag im Anzug, zu dieser Jahreszeit. Ich habe es aber auch lange nicht übers Herz gebracht ihn quasi vorher unter die Dusche schicken, weil ich das einfach gemein finde und denke, dass es ihm wie eine Abwertung vorkommen muss.
J. versprach immer wieder, sich wieder mehr Mühe zu geben, gab aber ehrlich zu, dass er sich eigentlich ersparen möchte, sich anzustrengen, nur um dann wieder abgelehnt zu werden.
Voraussetzung für die körperliche Nähe ist bei mir eine emotionale Nähe, die bei uns schnell sehr gelitten hat. Auch als wir noch sehr verliebt waren, hat mein Mann mich belogen. Er erklärte mir, dass er oft nicht richtig nachdenkt und dann lügt, um mich nicht zu verlieren (auch vor mir und gegenüber seines restlichen Umfeldes, wohl eine seiner Strategien, den einfachsten Weg zu gehen). Aber das hat eine große Distanz geschaffen und tut es auch heute noch, obwohl es eine positive Entwicklung gibt und seine Lügen eher zu kleinen Schwindelleien geworden sind- er bemüht sich.
Dazu dann diese ewigen, nervigen Diskusionen, bei denen das Mann- Frau empfinden völlig den Bach runter geht. "Muss ich unserem Sohn jetzt echt noch die Zähne putzen?" "Warum muss ich ihn denn eincremen?" etc. etc.
Ich komme mir dann oft vor wie im Kindergarten und es gefällt mir überhaupt nicht, in welche Rolle ich dann geschoben werde, auch gefühlsmäßig. Ich spiele nicht gerne die Mama, im Gegenteil, es macht mich wütend und es fällt mir schwer, ihn in solchen Momenten als Mann zu respektieren. Da mein Mann dazu neigt:
- alles vor sich herzuschieben
- überhaupt nicht nachzudenken, bevor er etwas tut/ entscheidet, seine Meinung kundtut
- absolut nach seinen eigenen Bedürfnissen handelt
- immer ohne jede Sachlichkeit reagiert (ich spreche von Reaktionen im täglichen Miteinander. Gute Gespräche kann man mit ihm sehr gut führen, aber das agieren im Alltag läuft ab, ohne dass bereits erarbeitete Gedankenansätze, Abmachungen, oder eine gewisse Objektivität einfließt)
- wenig Eigenverantwortlicheit- Wichtigkeit/Unwichtigkeit der Dinge wird nach aktuellen Gefühl (Lust/Unlust) entschieden, nicht nach objektiver Dringlichkeit (zB. Mahngebühren werden fällig, daher A- Priorität)
Ich habe sehr an mir gearbeitet, um mit diesem Verhalten umgehen zu können, ohne ein Leben in Unfrieden zu führen. Aber wie ich mir die Bestätigung als Mann, die er sich wünscht abringen soll, ist mir ein Rätsel. Ich würde es gerne, denn es ist nicht so, als würde mein Mann nicht auch Dinge ganz toll machen:
- Er verdient viel Geld, obwohl ihn seine Haltung auch im Job immer wieder Probleme bereitet. Aber seine Talente im Finanzwesen überwiegen
- Er macht alles toll mit unserem Sohn, was Action angeht. Mit ihm unterwegs sein, toben, Ausflüge machen.
- Man kann mit ihm tolle Gespräche führen. Nur leider bleibt davon fast nie etwas hängen. Alles, was besprochen wird / Gedankenansätze vergisst er und wir müssen immer wieder von vorne anfangen.
Meine Bedürfnisse nach Sicherheit und emotionaler Nähe werden aus o.g. Gründen auch nicht mehr erfüllt.
Ich möchte mich nicht trennen. Ich empfinde viel für Jan. Und ich bin auf ihn angewiesen. Obwohl ich seit einem Jahr in therapeutischer Behandlung bin, hat sich meine Krankheit sehr verschlechtert- ich warte nun auf einen KLinikplatz. So kann ich derzeit nicht mehr alleine mit meinem Sohn die Nacht verbringen, aus Angst, dass er mich braucht und ich wegen der Panikattacken nicht da sein kann. Ohne meinen Mann würde unser Kind also bei Oma und Opa schlafen müssen. Das könnte ich nicht ertragen. Und da es mir gerade schwer fällt an eine Besserung meines Zustandes zu glauben, kann ich mich nicht auf einer vielleicht baldigen Besserung ausruhen, nach der ich es alles wieder allein meistern kann.
Ich habe jetzt einfach mal drauf los geschrieben. Ich bin eigentlich wahnsinnig verzweifelt und unglücklich. Ich weiß nicht, ob Jemand eine Idee hat, zu meiner Situation. Es ist so schwierig, dass ich selbst genervt bin.
.... Was mich auch total ratlos macht ist diese gereiztheit, mit der er immer wieder Konflikte sucht. Manchmal ist er dabei ganz schön perfide. Morgens zB. ist er immer wahnsinnig übellaunig. Mir wird es dabei immer richtig eng in der Brust, weil mir ein fröhlicher Start in den Tag für unseren Kleinen so wichtig ist. Ich versuche dann alles, ihn liebevoll und fröhlich zu begleiten, was mir oft viel Kraft abverlangt, weil es mir selbst so schlecht geht und mir eher danach ist, mich weinend unter meine Decke zu flüchten, bis der Tag zu Ende ist.
Mein Mann stapft dann immer durch den Flur und flucht dabei herum. Ich fühle mich schrecklich dabei. Er weiß es, aber lässt auf diese Weise eben seinen morgendlichen Frust an mir aus. Weil er in diesen Momenten sauer auf mich ist, weil ich ihn geweckt habe. Dabei muss er zur Arbeit und bittet mich sogar darum, weil er sonst verschläft.
Wenn er richtig wütend ist und sich ungerecht behandelt fühlt, dann spricht er dass manchmal auch absichtlich vor dem Kleinen an, um mich zu strafen. Ich weiß nicht, ob Jemand verstehen kann, was ich meine. Er provoziert mich einfach. Warum?
Er möchte zwar als Mann behandelt und gesehen werden, benimmt sich aber oft so, dass es unmöglich ist.
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