Ich kann die Bedürfnisse meines Mannes nicht mehr erfüllen

Ihr Lieben!

Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge- von Herzen danke. Ich werde etwas Zeit benötigen, um sie zu beantworten, da es mir derzeit so schwer fällt, mich zu konzentrieren. Ich werde jetzt alle aufmerksam lesen. Vielen Dank!





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Liebe Madou,

ja, ich habe Deinen Thread mitverfolgt.

Es ist nicht so, als gehörte mein Mann zu den Menschen, die ihre Gefühle nicht zulassen können. Im Gegenteil, ich erlebe ihn als sehr gefühlvollen Mann, der vor allem emotional gesteuert handelt. Dabei fehlt oft die Beherrschung und Sachlichkeit. Allerdings hat er erst im Rahmen unserer Beziehung begonnen, sich mit seinen Gefühlen auch auseinanderzusetzen. Er ist in einer Familie aufgewachsen, in der er sehr viel Bestätigung, körperliche Nähe und Liebe erhalten hat, andereseits wurde dort aber nie reflektiert, wenig direkt ausgesprochen und eigene Gefühle benannt. Erst vor wenigen Monaten hatten wir ein Gesprch, in dem ich J. bat, mehr in sich hineinzuhorchen, welche Gefühle er wahrnimmt und WAS diese Gefühle auslöst. Ich denke, dass jeder weiß wie schwer es ist mit einem Menschen eine Beziehung zu führen, der sich oft selbst nicht versteht und sich kaum mit sich auseinandersetzt.

Ja, wir waren gemeinsam bei meinem Therapeuten, als auch bei einer Ehetherapie. J. hat mich gerne begleitet, da er regen Anteil an meiner Erkrankung nimmt und bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen. Tendenz abnehmend. Nach sechs Jahren kann ich dass auch verstehen.

Das Erstgespräch bei der Ehetherapie hatten wir erst vor wenigen Wochen. Ein Ärztepaar besuchte uns in unserer Wohnung und nahm sich eineinhalb Stunden Zeit. Natürlich konnte nur eine flüchtige Anamnese der Probleme gemacht werden. Wir haben uns ziemlich gestritten, da mein Mann seinen Geltungsdrang nur schwer unterdrücken konnte und er sich geärgert hat, weil er sich von mir über den Haufen geredet fühlte. Das Fazit der Therapeuten war nicht besonders ermutigend: Große Differenzen- kaum zu vereinbaren. Ich fand das ziemlich heavy und entmutigend, so ein Urteil dermaßen schnell zu fällen.

Sie baten uns dennoch ihre Hilfe an und wir haben auch vor, ein weiteres Gespräch zu vereinbaren. Allerdings kostet mich soetwas enorm viel Kraft- alleine schon die Wohnung solange zu verlassen und mit fremden Menschen einen verbindlichen Termin durchzustehen. Andererseits habe ich meinen Mann gebeten, vorher erst einmal Einsatz zu zeigen und sich um seine Probleme zu kümmern. Ich wollte einfach sehen, dass er sich auch mal bemüht. Seine Motivation für die Ehetherapie ist nämlich erher die "macht mal in Ordnung, ohne dass ich groß etwas tun muss!" Er hat sein Versprechen auch eingelöst und mittlerweile einige Termine bei einem eigenen Therapeuten gemacht (es ist mir sehr unangenehm, dass wir beide einen Anspruch haben- mir ist bewusst wie übertrieben das wirkt) und mit ihm auch schon ordentlich gearbeitet.





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Meine liebe Charlies Berta,

ich kann seinen Trennungswunsch auch verstehen. Ich kann ihm nicht mehr entgegnen, alsdass es ihm jeder Zeit freisteht zu gehen und dies sein gutes Recht ist. Mein Mann hat dazu eine völlig gesunde Einstellung "was mir nicht gut tut, tue ich nicht!". Im Gegensatz zu mir, die, was immer dazu nötig ist- Selbstbewusstsein, loslassen können, angstfreiheit- nicht hat.

Du ahnst nicht wie Recht Du hast. Ich suche seit ich Kind bin Sicherheit überall, nur nicht in mir, denn dort ist nichts. Ich schäme mich dafür, weil ich weiß, wie fatal und beziehungstötend es ist, aber auf Grund meiner Krankheit brauche ich von meinem Mann oft genug die Bestätigung, dass ich nicht sterben werde, wenn ich Panik habe. Ich bin zutiefst abhängig, und dass bei völligem Bewusstsein darüber, wie schlecht das ist. Ich ruhe mich nicht aus, ich versuche gesund zu werden. Im Laufe der Jahre habe ich schon viele therapeutische Ansätze versucht und war in einer Tagesklinik, habe Medikamente ausprobiert. Es ist schlimm, zu wissen worauf es hinaus läuft und dennoch nicht anders handeln zu können. Angst ist so grausam.





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Liebe Sunshine Girl,

wie Recht Du hast- schrecklich. Ich will mich bemühen die guten Seiten zu sehen. Aber ich sehe nach deinem Hinweis auch, dass ich fast keine davon stehen lassen konnte, ohne einen Ansatz dahinter zu hängen, der sie wieder ein Stück weit entwertet. Schlimm. Warum ist dass bloß so?

Oh, dass versetzt meinem Herz schon einen Stich, so schlecht will ich meinen Mann nicht darstellen. Das tut mir Leid. Ich denke, dass andere Frauen vielleicht besser mit ihm umgehen könnten. Mich stört am meisten seine riesiege Erwartungshaltung, die im krassen Widerstand steht zu dem, was er bereit ist zu leisten. Das ist mir fremd. Dass ist es, was mich so stört.

Er nörgelt, weil ich oft in Frage stelle, wenn er Dinge verspricht. Gibt gleichzeitig aber zu, dass er sowas oft nur dahinsagt, ohne es wirklich einhalten zu wollen. Ihn stört, dass es mir manchmal schwer fällt, das nötige Vertrauen aufzubringen, ist aber nicht ehrlich. Er möchte begehrt und bestätigt werden, schafft aber gleichzeitig Situationen, in denen ich mich frage, wie alt er eigentlich ist- aus reiner Bequemlichkeit. Weil ichs schon mache.

Ich bin schnell ungeplant schwanger geworden. Während es daran ging, unser Nest herzurichten habe ich das erste mal gemerkt, dass er Jemand ist, der die Dinge gerne vor sich herschiebt. Und kurze Zeit später, dass er es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt. Trotzdem hat er mir viel Halt und Zärtlichkeit gegeben und ich habe IMMER daran geglaubt, dass wir Lösungen finden.

Als ich dann einen Tumor im Unterleib hatte, von dem bis zur Op unklar war, ob er gut, oder bösartig ist, haben wir unseren langjährigen Plan letztes Jahr trotz aller Schwierigkeiten in die Tat umgesetzt und noch vor diesem Eingriff geheiratet. Ich kann Niemanden verübeln, der sich darüber an den Kopf fast, aber wir haben schon immer ganz offen über unsere Probleme gesprochen und für uns war klar- trotz aller Schwierigkeiten möchten wir den Weg weiter miteinander gehen und werden Lösungen finden. Ich habe mir nichts vorgemacht, dass danach alles besser wird.

Ja, Abstand. Eigentlich halte ich nicht viel von diesen Pausen. Wir sind uns sehr klar darüber, was schief läuft. Ich brauche Lösungsansätze und diese können sich ohnehin erst in der Praxis bewähren. Andererseits bedeutet Abstand für mich eben auch, Abstand von meinem Kind. Und den habe ich eh mehr, als ich möchte.





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Liebe Nixxi,

ich danke Dir sehr für Deine Gedankenansätze. Zum Thema Paartherapie lies bitte meinen Beitrag an Madou, weiter oben. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in der Weise helfen könnte, die Du beschreibst. Ich werde Morgen einen weiteren Termin vereinbaren. Ich denke auch, dass wir mit unseren herausgearbeiteten Bedürfnissen nun ein Stück weiter sind, als bei unserem Erstgespräch und eine bessere Basis haben, konkrete Aufgaben zu erhalten, von denen Du sprachst.

Urlaub ist so ein Problem. Ich habe eine starke Angoraphobie- es fällt mir sehr schwer, weitere Entfernungen von zu Hause zurück zu legen. Wir haben in der Nähe einen schönen Fluss, dort könnte man einen Nachmittag verbringen. Auch dort werde ich angespannt sein, denn meine Krankheit nagt ständig im Unterbewusstsein herum "was, wenn Du wieder Panik bekommst? Was, wenn es Dir wieder körperlich schlecht geht- dann schaffst Du den Weg nach Hause nicht mehr..." Mein persönliches Trauma, dass ich in einem fremden Land vor Jahren mal sehr krank geworden bin und mich sorgen musste, den Heimweg nicht mehr bewältigen zu können und zurück bleiben zu müssen)

Manchmal haben wir entspannte Momente und dann reden wir und lachen und können auch toben. Aber auch dann bleibt meist diese Mann/ Frau Komponente für mich ungreifbar. Mal ein Kuss, auch kuscheln. Aber die Romantik, die bringe ich nicht auf die Reihe :(





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Nochmal: liebe Madou.

Nun, meine Erkrankung bestand schon, als wir ein Paar wurden und von Anfang an hat mein Mann diese ziemlich stark mitgetragen. Damals machte ich in einem Betrieb Ausbildung und er ließ seinen Zivildienst dorthin verlegen, um mich zu unterstützen. Das tat er auch- er übernahm Dienste, wenn ich nicht konnte, half mir bei den schweren körperlichen Einsätzen und sprach mir Mut zu, wenn ich Abends nach der Schicht vor Erschöpfung und Angst fast den Verstand verlor. Es war eine schrecgkliche Zeit. Ich wußte nicht, was mit mir los ist und hielt die Panikattacken für eine körperliche Erkrankung. Immer wenn sie kamen dachte ich, ich muss sterben und warf J. raus. Ich konnte diese Momente Jahre nicht mit ihm teilen und er hat lange darum gekämpft, dass ich ihn so nahe an mich heran lasse. Ohne meinen Mann hätte ich meine Ausbildung nicht bekommen.

Er hat immer Anteil genommen, interessiert zugehört, mir beigestenden. Nach sechs Jahren und mitten in diesem Tiefpunkt scheint sein Verständnis, seine Kraft und seine Geduld am Ende. Ich kann es verstehen. Ich kann dem nichts entgegnen.

 
liebe mia.

hast du deinem mann das schon mal so gesagt, wie uns jetzt?

hast du ihm immer wieder zu verstehen gegeben, dass es dir viel bedeutet, dass er da ist. immer noch?

 
Liebe Berta, ja, ich sehne mich nach Jemanden, an dem ich mich festhalten kann. Der mir sagt, dass alles gut ist, dass ich noch nicht sterben muss. Neulich war meine Mutter hier, die sich seit ich ihnen den Lebenslauf von mir geschickt habe, sehr bemüht. Mein kleiner Bruder war auch dabei. Er sagte: "Ich habe Kopfschmerzen" meine Mutter antwortete: "Du hast einfach zu wenig getrunken, hier, ich schenk Dir was ein!" Es ist mir unangenehm, aber in meinem Krankenbedürfnis habe ich so Jemanden an meiner Seite. Mir ist bewusst, dass dies nicht das Bedürfnis einer Frau ist, sondern einer Kranken, aber es ist nun mal auf Grund meiner Angst so da, in den Momenten, in denen es mir schlecht! Wenn es mir gut geht, dann bin ich ganz anders. Stark. Ich glaube, weil es diese Momente auch gibt, ist mein Mann noch bei mir :(

Mein Mann hingegen hatte schon immer ein imenses Geltungsbedürfnis. Er profiliert sich, möchte, dass alle von ihm denken "er ist der geilste" (zitat von ihm). Er hat es so auch vorgelebt bekommen. In seiner Familie schlawänzeln alle um den Vater herum, der genauso wie J. alles vor sich herschiebt und objektiv betrachtet ein kleines Würmchen ist. (Bitte, bitte nicht falsch verstehen, ich habe meinen Schwiegervater sehr lieb. Aber er ist auch so: total unreflektiert, duldet keine Kritik, egal wie angebracht sie ist, profiliert sich bishin zur Grenze der Peinlichkeit) Also da hat mein Mann schon eine große Entwicklung durchgemacht. Mittlerweile bringt er sprachlich Dinge viel mehr auf den Punkt, ist offener, reflektierter. Ja, definitiv eine positive Entwicklung. Was mich am meisten stört, ich sagte es schon, ist diese riesige Erwartungshaltung, ohne, dass mein Mann bereit ist, dafür wirklich etwas zu tun- egal, worum es geht.

Beeltert werden ist das letzte was er will. Riesiger Widerspruch, weil er sich oft eben wie ein Kind verhält!!!





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Madou, Du gibst ein wichtiges Stichwort. Klar, leider gehört die Krankheit zu mir. Aber in Bezug auf die Erfüllung der Bedürfnisse meines Mannes, hat meine Unfähigkeit in meinen Augen nur wenig mit der Krankheit zu tun. Sex und Nähe sind zwischen uns überwiegend schwierig, weil die emotionale Nähe und die Körperpflege fehlt. Bestätigung fällt mir schwer, weil J. sich oft wie ein trotzendes Kind verhält. Ich habe es meinem Mann schon oft erklärt, dass seine Theorie von wegen: "Wenn Du gesund bist, ist alles wieder gut" nicht aufgeht. Ich habe diese Krankheit mein Leben lang. Und wenn ich sie nicht mehr habe, dann kann ich ihm dennoch nicht vertrauen- OHNE DASS ER SICH ENTSPRECHEND VERHÄLT. Und ich werde auch dann nicht mit ihm schlafen, wenn es dazu nicht die passenden Voraussetzungen gibt.





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Krankheit loslassen... Ich kenne ein Leben ohne diese Krankheit nicht.

Ich weiß nicht, ob ich überhaupt lieben kann- ohne Abhängigkeit im Nacken

Ich weiß nicht, ob ich eine natürliche Libido habe

Ich weiß nicht, was danach kommt. Ich habe soviel probiert und war so motiviert. Im Moment habe ich so wenig Hoffnung in meinem Herzen.





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Charlie, aber dass ich meine Erwartungshaltung überdacht habe, steht in dem Satz auch. Ich habe begonnen, Lösungsansätze in MIR zu suchen, weil dies der einzige Weg ist, etwas zu bewegen.

Liebe Sendepause,

tut mir Leid, aber dem kann ich nicht zustimmen. Ich habe mich nicht gehen lassen. Ich bin seit Jahren in therapeutischer Behandlung, war in einer Klinik, habe ettliche Medikamente ausprobiert, was mir viel Leid gebracht hat. Ich bin auch nicht der typische Angstkranke, der das Haus Jahre nicht mehr verlässt. Die Zeiten gab und gibt es auch, aber dennoch nehme ich jeden Tag all meine Kraft zusammen und gehe mit dem Hund meiner Schwiegereltern und kaufe eine Sache ein. Wenn es mir besser geht, tue ich auch mehr. Glaub mir, ich habe keine Schonhaltung. Leider stimmt etwas in meiner Biochemie nicht, daher habe ich einen erhöhten Adrenalinwert, Tag für Tag. Da kann ich positiv denken wie ich will, bei der schwere meiner Erkrankung reicht es nicht. Zudem ist mein Körper von der jahrelangen Krankheit geschwächt. Es ist unmöglich im Training zu bleiben, wenn ich ständig schwere Magen und Darmentzündungen bekomme, oder Erkältungen.Ausserdem ist es kein Loch. Ich bin seit frühester Kindheit krank.

Alles was Du über das Abnehmen sagst stimmt. Aber ich habe mich Jahre gequält, alles noch getan und es ging dennoch immer schlechter. Glaub mir, über Angsterkrankungen und deren Therapie kann mir fast keiner mehr etwas erzählen.





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Liebe Nilay,

ich bin gerührt über die Zeit, die Du mir widmest.

Ich habe Angst, dass Du Recht hast. Allerdings hatte ich noch nie Verlangen. Für mich war es fast immer nur eine Pflicht, die dazu gehört. Aber ekeln, dass bringe ich einfach nicht auf die Reihe. Ich kenne es von meiner Mutter nicht anders. Meine Eltern hatten kaum Nähe und Zärtlichkeit und ich weiß, dass meine Mama sich regelmäßig überwindet, weil sie weiß, dass es dazu gehört. Es klingt schrecklich. Sicher hat sie auch mal Spass daran. Aber ich weiß,

dass sie tendenziell die selben Probleme wie ich hat. Huch, aufhören, ich will gar nicht unterstrichen schreiben:(





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Deine Ideen sind toll, aber wenn ich daran denke spüre ich in mir nur Ablehnung. Ja, ich müsste, weil ich ihn nicht verlieren will. Aber so oft war es unangenehm, weil er Mundgeruch hatte, oder sowas. Ich reagiere auf soetwas total stark. Vielleicht weil es mir ohnehin schwer fällt.

Mir ist aufgefallen, dass ich ihn bestätige, aber nicht als Mann. Als Papa sage ich oft "Das hast Du aber toll gemacht!" Als mein "Pfleger" (Begriff meines Mannes) bedanke ich mich auch ständig. Aber ein Mann, darüber habe ich mir neulich Gedanken gemacht, ist für mich vieles, was er nicht ist:

- Jemand der anpackt

- Der eine durchdachte Meinung hat

- Der mit beiden Beinen im Leben steht

naja, so in der Art :(

Ja, nicht nur, dass es ausserhalb dieses Hauses KEINE gemeinsame Freizeit gibt, auch für meinem Mann gibt es davon nur wenig, weil er den Kleinen so oft hat- mit mir gemeinsam und weil ich eh schon soviel allein bin. Desaströs. Beziehungstechnisch katastrophal. Ich weiß.

Das mit dem Yoga- was auch noch meiner Anspannung gut tut, ist eine gute Idee.

Naja, mein Kind... ich habe Hilfe durch meine Schwiegereltern. Ich bin eine gute Mutter, nur leider kann ich nicht so präsent und beständig sein. Das macht mich eigentlich doch zu einer schlechten Mutter.

Ich danke Dir für Deine Wünsche und lieben Worte!

Liebe Madou,

ich habe das Gefühl, dass mein Mann und ich sehr offen und ehrlich mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen umgehen. Mein Mann, soweit er es kann, aber zunehmend besser. Nur die Ideen und Strategien zur Bewältigung fehlen. Ausser, dass ich gesund werden muss und will. Aber wenn man nicht weiß wie, wird die Luft ganz schön dünn. Ja, ich habe mit ihm über alles gesprochen. Ich weiß nicht, ob ich ihm das zu Genüge zu verstehen gebe. Im Moment bin ich eher dabei ihm zu versichern, dass er gehen kann, weil ich ihn verstehe.

 
Gut, Du kannst es Dir nicht mehr vorstellen mit ihm intim zu werden und dazu kommt, dass er oftmals Mundgerucht hat. Mundgeruch kann man bekämpfen aber die sozusagene asexuelle Neigung nicht wirklilch.

Es ist mir total unverständlich, weshalb Du diese Beziehung aufrecht erhalten willst. Je länger ich darüber nachdenke umso mehr stelle ich MICH in dieser Situation vor und ehrlich, ich würde nur noch schreien.

Du baust da einen unglaublichen Druck auf. Du hast soooooo viele Dinge zu erfüllen um die Beziehung zu retten. Ein rieeeesen Haufen der weg zu räumen ist und ehrlich, ich persönlich würde da nur flüchten wollen. Ich habe oben mögliche Sachen beschrieben, die umzusetzen sind aber ich glaube einfach, dass Du persönlich vielleicht wirklich an einem Tiefstand Deines Lebens bist und Dir schon lange alles über den Kopf gewachsen bist. Du weisst nicht mehr wo hinte und wo vorne ist und ich persönlich würde niemals so leben wollen.

Warum, das scheint mir jetzt eine wichtige Frage zu sein, willst Du an seiner Seite bleiben? Wie gesagt, was Du zukünftig alles "aus dem Weg räumen musst" ist ja eine wirklich bombastische Aufgabe und ich verstehe nicht, warum Du dermassen um diese Ehe kämpfst anstatt die Ursache aller Probleme, nämlich deine EHE augibst. Vergiss das Problem Deiner Mutter, denn es ist einfach teilweise total normal, dass irgendwann die Sexualität extrem in den Hindergrund rückt, da zählen andere Dinge.

Du wirst bald in eine Klinik eingeliefert und ich wünsche mir für Dich, dass Du da mal alles ausserhalb von zu Hause auseinander nehmen kannst und Dir bewusst wirst, welche Möglichkeiten Du hast. Sei es aus der Ehe auszutreten oder sei es auch, an der Ehe kontinuierlich zu arbeiten.

Ich weiss, diese Antwort ist total das widersprüchlich zu meiner ersten Antwort aber nachdem ich Deine Worte an mich durchgelesen habe fühlte ich einfach, dass Du viel zu viel von Dir erwartest und einen unglaublichen Druck aufbaust. Lass Dir helfen, damit Du endlich weisst wohin Dich Deine Zukunft führen wird. Du brauchst Klarheit. Jeder normale Mensch würde unter solchem Druck zusammen brechen. Es heisst ja nicht, dass Du aus Deinem schweren Rucksack die Ehe entfernen musst aber es heisst auch nicht, dass Du weiterhin mit dieser Last durchs Leben gehen musst.

Höre einfach auf, Erklärungen zu suchen, weshalb Du keine Lust auf ihn hast (Mundgeruch, Mutter die auch Sex nicht mag usw.) sondern akzeptiere endlich, dass Du diesen Mann einfach nicht mehr begehrst und Deine ganze Leidenschaft zuunderst im Rucksack steckt, nämlich dort, wo mal das Verliebtsein angefangen hat. Es braucht nicht immer einen Grund, sondern einfach eine Akzeptanz, dass eine Situation so ist wie sie ist.

Denke darüber nach und versuche nun in dieser Klinik Deine Bedürfnisse, Deine Sehnsüchte und Deine Wünsche kennen zu lernen. Manchmal braucht eine Entscheidung sehr, sehr viel Mut aber manchmal bringt diese Entscheidung sehr viel Erleichterung im Leben. Lass Dich nicht beeinflussen von Deiner Familie.

Du bist noch sooooo jung, willst Du Deine nächsten 50 Jahre so verbringen? Manchmal hängt man zuviel an der Hoffnung, dass sich eine Situation ändert. Du bist in meinen Augen wie gefangen in einer Welt, in der Du so nicht sein möchtest und wirklich, lass Dir helfen und lass Dich begleiten von Menschen, die Dir eine Türe öffnen können, die Du nicht in der Lage bist zu öffnen.

Wirklich, ich wünsche Dir viel Kraft wo immer Dich irgendwann Deine Entscheidungen hinführen.

 
Liebe Nilay,

danke für Deine Antwort. Ich sehe meine Ehe nicht als DAS Problem. Ich denke auch nicht, dass mit dem nächsten Mann alles besser wird. Ich will einfach daran glauben, dass es eine Entwicklungsfrage ist, von uns beiden. Die Sexualität- wenn ich es nur bei meinem Mann so empfinden würde, würde ich Dir zustimmen. Aber so hoffe ich darauf, dass wir uns irgendwie wieder annähern können, wenn mein Mann sich Mühe gibt und sich die Gesamtsituation entspannt.

Ich kann Deine Meinung verstehen.

Aber selbst wenn mein Mann und ich uns trennen würden, wie sollte das gehen?

Ich habe noch keinen Klinikplatz, die Wartezeit beträgt mind. drei Monate. Ohne meinen Mann hätte ich Niemanden und würde hier vereinsamen.

Noch viel schlimmer, mein Kind würde dann mit Papa bei Oma und Opa schlafen, ich wäre nur noch tags mit ihm zusammen, je nachdem, wie ich es kräftemäßig schaffe. Kommt gar nicht in Frage.

Ausserdem liebe ich J. ich will das einfach schaffen. Ich kann mir ein Leben ohne ihn überhaupt nicht vorstellen. Niemand war mir jemals so nah, keiner kennt mich wie er. Ich will daran glauben, dass wir einen Weg finden, uns zu bereichern, durch unsere Unterschiedlichkeit. Ich glaube daran, dass wir beide vor einem entscheidenden Schritt stehen, unabhängig voneinander, nachdem wir wieder Möglichkeiten finden.

J. ist der zweite feste Mann an meiner Seite. Wir haben soviel durchgemacht. Ich will das nicht loslassen.

 
Gut, dann lass aber den Satz "wenn mein Mann sich Mühe gibt" aus....wenn sich etwas im Leben ändern soll, muss man immer zuerst seine Einstellung ändern.

Ich bin ehrlich gesagt froh für Dich, dass Du so einen starken Willen hast und ein Ziel.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du dieses Ziel erreichen wirst. Der Wille oder auch der Glaube kann Berge versetzen und Du bist dran, diese Bergen zu versetzen!

Lass Dich drücken!

 
Wenn Du wirklich weiter kommen willst, in Krankheit und Beziehung, wirst Du nicht umhin kommen, zu lernen, Dich selbst zu beeltern.

Das Thema hatten wir schon in Deinem früheren Thread, dennoch gehst Du es noch immer nicht an und schiebst die Krankheit wie einen Schutzschild vor Dir her. Zum einen blockiert Dich das erst recht, zum anderen ist es unfair allen Menschen gegenüber die Dir helfen wollen, denn Du blockierst so jede Hilfe.

Du wirst irgendwann akzeptieren müssen, daß das Kinderzimmer vorbei ist und Du nie wieder dorthin zurück kannst. Erst wenn Du das akzeptierst, so weh es Dir auch tut, erst wenn Du den Willen hast, der erwachsene Mensch sein zu wollen, der Du bist, erst dann wirst Du diesen Teufelskreis auflösen und druchbrechen können. Es gibt ab jetzt nur noch 2 Menschen die Dich beeltern können, das ist ein Therapeut für die Zeit wo Du ihn brauchst und das bist Du selbst! Mehr ist nicht drin!

Da eine Angststörung etwas komplexer ist und die Zusammenhänge mit Deinem Mann zu komplex um das hier in einem Forum auseinanderzudröseln, vereinfache ich das Bild etwas. Ich denke Du wirst mir trotzdem folgen können. Ich nehme mal das Bild des Alkohoikers, ebenfalls eine anerkannte Krankheit.

Wenn Du der Alkoholiker bist, bist Du an dem Punkt, daß Du sagst Alkoholiker zu sein, und damit rechtfertigst weiterzusaufen! Das ist aber nicht das, womit der Partner klar kommen soll und muss. Womit der klar kommen soll ist, daß es eben in eurem Haus keinen Alkohl mehr gibt, daß Du einmal die Woche bei der Suchtberatung bist und einmal die Woche bei der Selbsthilfegruppe. Womit Dein Partner klar kommen soll ist, dass Du länger Zeit zur Therapie weg bist. All sowas. Mit all dem muss Dein Partner zurecht kommen, wenn er mit Dir zusammen sein will. Womit er aber nicht klar kommen bvraucht ist - wenn Du weitersäufst mit der Ausrede ja Alkoholiker zu sein!

Du machst es Dir sehr einfach, denn Du versteckst Dich hinter Deiner Krankheit bisher. Das tut vor allem Dir nicht gut - es verstärkt die Krankheit sogar noch, weil Du merkst nicht vom Fleck zu kommen. Erst das volle Eingeständnis, daß es nicht mehr in's Kinderzimmer zurück geht, kann etwas bewirken.

Auch wenn ich Dich gerade verdammt hart anfasse, ist alles andere nur Wischi Waschi. Sorge FÜR DICH!

Alles andere ist irrelevant und erledigt sich in Folge von selbst!

Und mach Dir wenig Sorgen um Deinen Männe, Du kannst ihn sowieso nicht verändern, das macht der von ganz allein wenn Du Dich mal hochgerappelt hast und Dich um Dich selbst kümmerst. Der hat gar keine Wahl als sich dann zu verändern, weil die gesamten Muster eurer Beziehung dann nicht mehr greifen und er mit seinem eigenen Mist dann alleine da steht. Aber dann entsteht Raum für Veränderungen! Der lässt Dich schon nicht hängen. Wer 6 Jahre Angststörung mit Dir durch steht, steht auch mit Dir durch wenn Du die Ärmel hochkrempelst. Hör auf die Beziehung verändern zu wollen. Hör auf Deine Eltern verändern zu wollen. Hör auf im Aussen zu suchen. Kümmer Dich um Dich selbst! Und noch mehr! Und noch mehr! Und dann wieder! Und dann noch mal von vorne!

 
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Offtopic:

Nach einiger Überlegung haben wir beschlossen, dieses Thema einmal so stehen zu lassen und nicht mit "dem alten" thread zusammenzuführen. Das ist der Komplexität des Themas und der Länge der Beiträge geschuldet. Der Fairness und Vollständigkeit halber verlinke ich hier aber die anderen Themen. Wer sich also umfassend einlesen möchte, kann es dann tun.
justine http://www.liebeskummer.ch/alltagsprobleme-beruf-leben-familie/meine-familie-lebt-ohne-mich-weiter-ich-bin-enttaeuscht-und-wuetend_t43372.html

http://www.liebeskummer.ch/beziehungsprobleme-liebe-freundschaft-beziehung/beziehungsprobleme-rollenannahme-reizbarkeit-ablehnung-hilflosigkeit_t42099.html

http://www.liebeskummer.ch/liebeskummer-herzschmerzen/internet-bekanntschaft-gefuehle-traurigkeit_t41518.html

 
mia, ich schaue gerade auf dein alter........ 26. 26 junge jahre!! und ich dachte, nachdem ich hier alles gelesen hab, dass du mindestens 40 bist!! fast schon 50.... es liest sich alles furchtbar gequält und "alt" - entschuldige. du klingst, als wäre dein halbes, nein, fast dein ganzes leben schon vorbei, anstatt, dass du noch über die hälfte vor dir hast. und weißt du warum? wegen dieser angst. wegen der angst zu sterben, anstatt dich am leben zu erfreuen. darin stellst du dir selbst ein bein. du verbaust dir dein eigenes glück. jetzt magst du sicher denken 'ja das weiß ich ja, was kann ich tun? ich kämpfe doch schon gegen die angst an?'... das tust du nicht, wie nilay schon sagt: du siehst da einen riesenberg vor dir, du siehst ihn zwar, aber du brichst schon bei seinem anblick zusammen, du kämpfst wie ein 'bär', tust dies und das und bemerkst dabei gar nicht, dass du nur in der luft rumfuchtelst, anstatt schritte vorwärts zu gehen. du siehst deinen partner, dein kind, die familie, deine eltern usw. und dann deine angst. aber du siehst nicht dich. du liebst dich absolut null. glaub mir, die anderen kommen auch ohne dich gut zurecht, kümmer dich um dich!! deine angst und du, mehr gibt es nicht. ich hoffe, du lernst ihr in die augen zu schauen, der angst, sie anzunehmen... sie bringt dich nicht um. nur deine angst vor der angst nimmt den raum in dir, dich selbst zu lieben und das zu sein, was du gern sein möchtest.. geliebte, partnerin, ehefrau, mutter usw.

ich würde gern mal hören, was du dir wert bist - was hast du wertvolles in dir?

und was wünschst du dir? leichtigkeit, freiheit, unabhängigkeit, liebe?

das würde ich gern mal hören.

26 jahre!! ich fasse es nicht, wow.

 
liebe mia.

leg den fokus auf: ich möchte gesund werden, nicht auf :ich muss. mal dir ein gesundes leben aus. mit allen facetten. wie würde das sein? gedanken haben so viel macht! alle veränderung fängt im kopf an.

es geht. es ist so wichtig, dass du erstmal daran glaubst: veränderung ist möglich.

partnerschaften verändern sich. weil die menschen sich verändern. das ist gut so. darin liegt eine große chance. es gibt kein: so bin ich und so bleib ich. jeder KANN sich verändern, freilich:er muss es wirklich wollen.

es wundert mich nicht, dass es in deiner ehe gerade massive probleme gibt. über eine lange zeit ging es "gut" -aber es sollte meiner meinung nach eigentlich immer ein gleichgewicht sein. jeder hat mal probleme, man sollte gegenseitig da sein- durch deine krankheit liegt der fokus auf dir und deinem problem. dein mann wird sich so fühlen, als komme er zu kurz, dass ist glaub ich einfach menschlich. das ist kein vorwurf an dich, bitte fühle dich nicht angegriffen. ich glaube auch, dass es am wichtigsten ist, du kümmerst dich um dich. um deine wünsche, träume und visionen.

wenn du es schaffst, die in dir zu verankern, dann kannst du mit deinem mann abgleichen, ob ihr in die gleiche richtung gehen wollt.

 
Liebe Charlies Berta,

ich denke, dass es "bemuttern" nicht auf den Punkt bringt. Ich bin früh von zu Hause ausgezogen- auch wenn das ein Sprung ins kalte Wasser war. Ich konnte schon als Kind gut alleine sein, mich mit mir selbst beschäftigen, bin lösungsorientiert und verantwortungsbewusst. Es geht mir nicht darum, betätschelt zu werden und alle Entscheidungen abgenommen zu bekommen. ABER WENN ICH ANGST HABE, BIN ICH EIN VÖLLIG ANDERER MENSCH. Dann brauche ich Jemand, der mir erklärt, dass die Bauchschmerzen gerade kein tödlicher Magendurchbruch sind und dass die Kopfschmerzen auch wieder fortgehen. Ich beschrieb die Szene zwischen meiner Mutter und meinem Bruder nicht, wegen der Mütterlichkeit, sondern weil ich nicht fähig bin,mich selbst zu beruhigen- durch meine Erkrankung- und die Vorstellung, dass in solchen Momenten Jemand da ist, der mir sagt, dass alles gut wird so verführerisch ist. EIGENTLICH MACHE ICH SOGAR LIEBER ALLES SELBST, weil ich denke, dass ich es am besten mache. Bitte versuch zu verstehen, dass es eben nicht darum geht, dass mir alles abgenommen wird. Ich bin durchaus selbstständig, aber unter dieser Angst werde ich zum Bündel der Hilflosigkeit. Und aus Angst vor diesen Momenten, bin ich fast immer hilflos.

Und glaube mir, ich wünschte es wäre anders. Ja, die Krankheit hat auch einen Nutzwert. Aber ich würde ihn liebend gerne tauschen. Ich höre jeden Tag die Uhr ticken, die Jahre vergehen- 10 habe ich schon an diese Angst verloren. Ich will loslassen, aber ich weiß nicht wie. Ich WILL es ja, aber wenn man mit Angst infiziert ist, dann ist es so schwer. Ich habe schon soviel versucht und soviele Enttäuschungen erlebt- falsche Ärzte, unkompetente Therapeuten, schlechte Klinik, strarke Medikamente. Fast alles was ich tue tue ich auch gut. Ich habe mich in die Versuche gesund zu werden immer mit ganzen Herzen hineingestürzt. Aber ich habe im Laufe dieser Erkrankung schon soviele arme Menschen gesehen, die es nicht schafften- trotz Kliniken, trotz guter Ärzte, trotz Medikamente. Im Moment habe ich Angst, mich weiter vorzuwagen, weil ich weiß, dass der Spruch "Du hast nichts zu verlieren" nichts zu trifft. Ja, ich bin am Tiefpunkt meines Lebens, aber wenn ich jetzt meinen ganzen, ganzen Mut zusammen nehme und in eine Klinik gehe und ohne bedeutsame Besserung wieder entlassen werde, dann ist es noch schlimmer!!!

Du hast keine Berührungen, mit dieser Erkrankung, Du kannst nicht wissen, wie schwer es ist, allein in die KLinik zu gehen. Ich habe hier Rituale, die mir ein wenig Halt geben- eine warme Wärmflasche, um die ständig angespannten Muskeln zu entspannen (die schon alle verkürzt sind, weil ich sie ständig unbewusst anspanne) - auf den Zimmern sind aber keine Wasserkocher erlaubt. Ich habe immer mein Meeresrauschen an, was ich in einem Mehrbettzimmer ausschalten müsste etc etc. Das alles klingt für gesunde Menschen völlig absurd, für mich ist es unvorstellbar, meine vertraute Umgebung zu verlassen. Ich komme vom Thema ab, entschuldigung. Nur als kleiner Einblick.

Mit allem anderen hast Du Recht.

Liebe Hearthflower,

was soll ich dazu sagen? Ich komme mir auch alt vor.

Liebes Schneewittchen,

Danke für Deine Anteilnahme an meinem Thema.

Wie geht es Dir seit der Trennung und wie geht es Deinem Mann?

Ja, mein J. kann sehr gut sagen, was er möchte. Nein, er kann mir nicht helfen, dass wissen wir auch beide.

Ich habe professionelle Hilfe. Eigentlich. Nur seit geraumer Zeit habe ich keine Termine mehr bei meinem Therapeuten bekommen, weil er krank war, jetzt ist es der Urlaub, oder er ist gerade ausgebucht. Auf die Klinik muss ich noch etwa 3 Monate warten.

Inwiefern mein Mann ohne mich und diese Ehe überhaupt Probleme hätte, kann ich wirklich überhaupt nicht einschätzen.





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Liebe Madou,

ich fühle mich gar nicht, als würdest Du mir etwas vorwerfen! Ja, Du hast mit allem Recht. Ich kann ihm kaum etwas geben. Es ist ein großes Ungleichgewicht und ich wußte schon lange, dass es darauf hinaus läuft. Obwohl viele Probleme durch meinen Mann entstanden sind, unabhängig von der Erkrankung, habe ich gehofft, dass ich "irgendwann schon gesund werde" und dann einen Weg finde, damit umzugehen. Aber dann hat mein Mann klar aufgezeigt, dass es so nicht weiter gehen kann. Aber ich kann dazu nur sagen, dass er gehen muss, wenn es ihm zuviel wird.

 
liebe mia.

ich habe deine angsterkrankung nicht und deshalb kann ich mich natürlich nur bedingt einfühlen. sorry, wenn ich dabei daneben liege.

ich kenne alle möglichen formen von ängsten, aber eben meistens zeitlich begrenzt. ob es jetzt existenzangst oder angst vorm verlassen werden oder versagensangst im job ist. was mir hilft, aber dass hast du ja auch schon beschrieben, sind rituale. feste abläufe z. b. vor vorstellungsgesprächen und so gewesen. wie ein rettungsseil, an dem mann sich langhangeln kann. wenn du meeresrauschen brauchst, mach es per i-pod. nimm es mit, wenn es dir guttut- kann ich gut verstehen, hab ich auch zum einschlafen :) . und mir hat es immer geholfen, wenn der berg der probleme so groß war, ganz kleine etappenziele zu suchen. nicht den berg angucken, nur den nächsten meter. und: gedankenhygiene: das heisst angst kommt, sofort gedanken dagegen setzen. therapie hin therapie her- mir hat kein satz so gut geholfen gegen die angst, wie der von meinem personal coach: IST DAS WIRKLICH WAHR? das war meine bremse. angst kam, dann musste ich fragen, ok, ist das jetzt realität oder gerade nur in meinem kopf?

nur in meinem kopf? STOP. ok, ich hab gerade angst. aber es ist noch nicht wahr.

so habe ich angst von realität unterscheiden gelernt. bevor die angst sich verselbstständigt hat.

überhaupt: therapie ist oft richtig und wichtig. aber: immer nur in der vergangenheit rumgraben bringt einen nicht in das leben zurück. im coaching habe ich gelernt, nach vorne zu gucken, meinen träumen nachzuspüren und im hier und jetzt und morgen zu sein. nicht mehr nach hinten gucken, irgendwann fesselt die vergangenheit.

hast du mal atemarbeit gemacht? auch das, richtig und konsequent gemacht, hilft sehr. wenn man richtig und tief atmet, dann kommt beruhigung. immer. und wenn man angst hat, funktioniert die atmung häufig nicht gut. viel zu flach, viel zu hektisch.

liebe mia. krempel die ärmel hoch. ERFOLG HEISST: EINMAL MEHR AUFSTEHEN ALS HINFALLEN.

 
Liebe Madou,

ich danke Dir für Deine Zeilen, die mir Mut machen. Das mit den Kopfhörern/ Ohrstöpseln ist eine gute Lösung. Mir selbst fallen für meine Angstsituationen keine Lösungen mehr ein, das macht wohl eine Krankheit aus. Aber generell ist es eine Stoffwechselerkrankung, die durch Jahre andauernde Belastung das biochemische Gleichgewicht durcheinander gebracht hat. Der übliche Angstkreislauf spielt auch eine Rolle, aber selbst wenn ich positiv denke und gerade völlig abgelenkt bin, überfallen mich manchmal Todesängste, weil der Adrenalinspiegel um fast ein zehnfaches erhöht ist.

Ja, ich versuche auch diese "äußere Wahrheit" zu sehen und mich daran zu orientieren. Was sehe ich in diesen Momenten, was höre ich? Was ist nur in mir drin so katastrophal, aber realistischerweise völlig unwahrscheinlich?

Nein, so richtig habe ich noch keine Atemarbeit gemacht. Bin immer wie erstarrt, wenn die Angst kommt.

Wir wühlen schon lange nicht mehr in der Vergangenheit. Mein Therapeut sagt die Gründe für eine Angst zu kennen ist für die Prognose völlig egal.

Danke!

 
liebe mia.

wenn du dich noch nicht mit atmung beschäftigt hast: TU ES! es gibt atemtherapeuten. richtig atmen klingt so einfach, machen aber sehr viele "falsch" . ich musste mich damit beschäftigen wegen meines jobs.

auch gerade wenn du sagst, du seist in den muskeln so verspannt. mit richtigem atmen ist das nicht mehr so richtig möglich, sich vollkommen zu verspannen. achte mal darauf, was du tust, wenn du angespannt bist. wahrscheinlich: luft anhalten. dann fliesst nix mehr. du verkrampfst.

beschäftige dich damit, es kann ein kleiner aber wichtiger baustein für dich sein. denn mit der richtigen aufmerksamkeit, hast du ein "hilfsgerät" dann immer bei dir: deine atmung.

liebe grüße,m

 
Liebe Sendepause,tut mir Leid, aber dem kann ich nicht zustimmen. Ich habe mich nicht gehen lassen. Ich bin seit Jahren in therapeutischer Behandlung, war in einer Klinik, habe ettliche Medikamente ausprobiert, was mir viel Leid gebracht hat. Ich bin auch nicht der typische Angstkranke, der das Haus Jahre nicht mehr verlässt. Die Zeiten gab und gibt es auch, aber dennoch nehme ich jeden Tag all meine Kraft zusammen und gehe mit dem Hund meiner Schwiegereltern und kaufe eine Sache ein. Wenn es mir besser geht, tue ich auch mehr. Glaub mir, ich habe keine Schonhaltung. Leider stimmt etwas in meiner Biochemie nicht, daher habe ich einen erhöhten Adrenalinwert, Tag für Tag. Da kann ich positiv denken wie ich will, bei der schwere meiner Erkrankung reicht es nicht. Zudem ist mein Körper von der jahrelangen Krankheit geschwächt. Es ist unmöglich im Training zu bleiben, wenn ich ständig schwere Magen und Darmentzündungen bekomme, oder Erkältungen.Ausserdem ist es kein Loch. Ich bin seit frühester Kindheit krank.

Alles was Du über das Abnehmen sagst stimmt. Aber ich habe mich Jahre gequält, alles noch getan und es ging dennoch immer schlechter. Glaub mir, über Angsterkrankungen und deren Therapie kann mir fast keiner mehr etwas erzählen.





Oh, ich glaub schon das ich dir da noch viel erzählen kann denn für mich liest du dich so als ob du dir selbst unendlich leid tun würdest und du dich hinter deiner Krankheit versteckst!

Bin von Geburt an herzkrank und wurde mit 4 Jahren das erste mal operiert.

2010 war meine 2. Op bei der ein 53 mm dickes Aneurysma (was meistens zum Tod führt wenn sowas platzt) behandelt - ein Kunststoffröhrchen ersetzt teilweise meine Hauptschlagader, 2 Herzklappen habe ich neu bekommen, einen Muskelwulst hatte ich im Herzen, beim Membran war irgendwas nicht so wie es sein sollte....es war also eine riesige Op und ich bin gerade mal 2 Jahre älter als du.

Ca. ein Jahr vor der Op begannen die Probleme mit HRS, Atemnot usw...dadurch vermutlich entwickelte ich die Angststörung!

Das schlimmste war für mich bei den Panikattacken das Herzrasen wegen meinem Aneurysma. Da hatte ich wirklich Angst das das platzt.

Beim Herzkatheter hatten sie mich nicht mal mehr übers WE heim gelassen und Montags wurde ich als 1. Punkt gleich operiert.

War fertig mit der Welt, hatte auch nach der Op nur noch Angst zu sterben aber so wollte ich auch nicht leben!

Also was tun?

Weiter selbst fertig machen und den Panikattacken, Depressionen unterwerfen oder wieder aufstehen um zu leben!?

Ich entschied mich für das 2.!

Natürlich hat man immer wieder mal Rückfälle aber es liegt an einem selbst was man daraus macht!

Deswegen liest es sich für mich so als würdest du dich dahinter verstecken.

Gehst du überhaupt arbeiten???

 
Tut mir Leid, aber ich finde, dass Du manchmal eine ziemlich forsche und unangebrachte Art an Dir hast. Nein, ich gehe nicht arbeiten, ich bin im Moment berentet. Ich denke auch nicht, dass Du beurteilen kannst, ob ich mich hinter meiner Krankheit verstecke. Ich habe es oben schon einmal erklärt- ich habe nur noch zum geringen Teil Einfluss, auf diese Angstzustände, weil es sich überwiegend um unwillkürliche Attacken handelt, die auf Grund von einem Ungleichgewicht an Hormonen entstehen. Daher benötige ich unbedingt Medikamente, die ich bisher aber nicht vertragen habe.

Was Du durchgemacht hast tut mir auch Leid, aber ich ich denke wir müssen uns hier nicht in einen Wettstreit begeben, wen es schlimmer getroffen hat. Es ist wie es ist und ich denke, dafür, dass ich noch nie leben konnte wie eine normale junge Frau und schon unheimlich viel mitgemacht habe, habe ich mich emotional ganz gut gehalten.

Falls Du irgendwelche konkreten Vorschläge hast, wie ich meine Situation verbessern kann: gerne her damit. Aber mit deinen difusen Verurteilungen und Behauptungen kann ich nichts anfangen, ausser dass es mich wütend macht. Und das obwohl ich mit Kritik eigentlich immer sehr sachlich und konstruktiv umgehe. Im Gegensatz zu Dir, wenn ich so an deinen Threat denke. Trotzdem auch Dir danke für Deine Beteiligung.

 
na, haste schon was gelesen im netz?

kannst du damit was anfangen?

 
Ehrlich gesagt versuche ich gerade mich abzulenken und schaue Filme. Ich bin zum ersten Mal seit Ewigkeiten ganz allein, weil mein Mann mit unserem Sohn im Urlaub ist und meine Schwiegereltern ebenfalls. Damit ist die ganze Reststruktur derzeit nicht gegeben (gemeinsam essen, meinen Sohn versorgen, mit dem Hund gehen, Abends ist Jemand da). Zudem kein J. der mir sagt, dass ich nicht sterben muss... Ich habe gerade gar keine Konzentration, aber ich will es Morgen angehen, tags bin ich meist etwas ruhiger. Habe aber schon eine Übung angeschaut mit der Hand auf dem Bauch- Bauchatmung.

 
du musst dich doch nicht rechtfertigen! alles gut.

bauchatmung ist dir neu? ist mein täglich brot......tut gut, glaub mir!