Ihr Lieben!
Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge- von Herzen danke. Ich werde etwas Zeit benötigen, um sie zu beantworten, da es mir derzeit so schwer fällt, mich zu konzentrieren. Ich werde jetzt alle aufmerksam lesen. Vielen Dank!
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
Liebe Madou,
ja, ich habe Deinen Thread mitverfolgt.
Es ist nicht so, als gehörte mein Mann zu den Menschen, die ihre Gefühle nicht zulassen können. Im Gegenteil, ich erlebe ihn als sehr gefühlvollen Mann, der vor allem emotional gesteuert handelt. Dabei fehlt oft die Beherrschung und Sachlichkeit. Allerdings hat er erst im Rahmen unserer Beziehung begonnen, sich mit seinen Gefühlen auch auseinanderzusetzen. Er ist in einer Familie aufgewachsen, in der er sehr viel Bestätigung, körperliche Nähe und Liebe erhalten hat, andereseits wurde dort aber nie reflektiert, wenig direkt ausgesprochen und eigene Gefühle benannt. Erst vor wenigen Monaten hatten wir ein Gesprch, in dem ich J. bat, mehr in sich hineinzuhorchen, welche Gefühle er wahrnimmt und WAS diese Gefühle auslöst. Ich denke, dass jeder weiß wie schwer es ist mit einem Menschen eine Beziehung zu führen, der sich oft selbst nicht versteht und sich kaum mit sich auseinandersetzt.
Ja, wir waren gemeinsam bei meinem Therapeuten, als auch bei einer Ehetherapie. J. hat mich gerne begleitet, da er regen Anteil an meiner Erkrankung nimmt und bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen. Tendenz abnehmend. Nach sechs Jahren kann ich dass auch verstehen.
Das Erstgespräch bei der Ehetherapie hatten wir erst vor wenigen Wochen. Ein Ärztepaar besuchte uns in unserer Wohnung und nahm sich eineinhalb Stunden Zeit. Natürlich konnte nur eine flüchtige Anamnese der Probleme gemacht werden. Wir haben uns ziemlich gestritten, da mein Mann seinen Geltungsdrang nur schwer unterdrücken konnte und er sich geärgert hat, weil er sich von mir über den Haufen geredet fühlte. Das Fazit der Therapeuten war nicht besonders ermutigend: Große Differenzen- kaum zu vereinbaren. Ich fand das ziemlich heavy und entmutigend, so ein Urteil dermaßen schnell zu fällen.
Sie baten uns dennoch ihre Hilfe an und wir haben auch vor, ein weiteres Gespräch zu vereinbaren. Allerdings kostet mich soetwas enorm viel Kraft- alleine schon die Wohnung solange zu verlassen und mit fremden Menschen einen verbindlichen Termin durchzustehen. Andererseits habe ich meinen Mann gebeten, vorher erst einmal Einsatz zu zeigen und sich um seine Probleme zu kümmern. Ich wollte einfach sehen, dass er sich auch mal bemüht. Seine Motivation für die Ehetherapie ist nämlich erher die "macht mal in Ordnung, ohne dass ich groß etwas tun muss!" Er hat sein Versprechen auch eingelöst und mittlerweile einige Termine bei einem eigenen Therapeuten gemacht (es ist mir sehr unangenehm, dass wir beide einen Anspruch haben- mir ist bewusst wie übertrieben das wirkt) und mit ihm auch schon ordentlich gearbeitet.
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Meine liebe Charlies Berta,
ich kann seinen Trennungswunsch auch verstehen. Ich kann ihm nicht mehr entgegnen, alsdass es ihm jeder Zeit freisteht zu gehen und dies sein gutes Recht ist. Mein Mann hat dazu eine völlig gesunde Einstellung "was mir nicht gut tut, tue ich nicht!". Im Gegensatz zu mir, die, was immer dazu nötig ist- Selbstbewusstsein, loslassen können, angstfreiheit- nicht hat.
Du ahnst nicht wie Recht Du hast. Ich suche seit ich Kind bin Sicherheit überall, nur nicht in mir, denn dort ist nichts. Ich schäme mich dafür, weil ich weiß, wie fatal und beziehungstötend es ist, aber auf Grund meiner Krankheit brauche ich von meinem Mann oft genug die Bestätigung, dass ich nicht sterben werde, wenn ich Panik habe. Ich bin zutiefst abhängig, und dass bei völligem Bewusstsein darüber, wie schlecht das ist. Ich ruhe mich nicht aus, ich versuche gesund zu werden. Im Laufe der Jahre habe ich schon viele therapeutische Ansätze versucht und war in einer Tagesklinik, habe Medikamente ausprobiert. Es ist schlimm, zu wissen worauf es hinaus läuft und dennoch nicht anders handeln zu können. Angst ist so grausam.
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Liebe Sunshine Girl,
wie Recht Du hast- schrecklich. Ich will mich bemühen die guten Seiten zu sehen. Aber ich sehe nach deinem Hinweis auch, dass ich fast keine davon stehen lassen konnte, ohne einen Ansatz dahinter zu hängen, der sie wieder ein Stück weit entwertet. Schlimm. Warum ist dass bloß so?
Oh, dass versetzt meinem Herz schon einen Stich, so schlecht will ich meinen Mann nicht darstellen. Das tut mir Leid. Ich denke, dass andere Frauen vielleicht besser mit ihm umgehen könnten. Mich stört am meisten seine riesiege Erwartungshaltung, die im krassen Widerstand steht zu dem, was er bereit ist zu leisten. Das ist mir fremd. Dass ist es, was mich so stört.
Er nörgelt, weil ich oft in Frage stelle, wenn er Dinge verspricht. Gibt gleichzeitig aber zu, dass er sowas oft nur dahinsagt, ohne es wirklich einhalten zu wollen. Ihn stört, dass es mir manchmal schwer fällt, das nötige Vertrauen aufzubringen, ist aber nicht ehrlich. Er möchte begehrt und bestätigt werden, schafft aber gleichzeitig Situationen, in denen ich mich frage, wie alt er eigentlich ist- aus reiner Bequemlichkeit. Weil ichs schon mache.
Ich bin schnell ungeplant schwanger geworden. Während es daran ging, unser Nest herzurichten habe ich das erste mal gemerkt, dass er Jemand ist, der die Dinge gerne vor sich herschiebt. Und kurze Zeit später, dass er es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt. Trotzdem hat er mir viel Halt und Zärtlichkeit gegeben und ich habe IMMER daran geglaubt, dass wir Lösungen finden.
Als ich dann einen Tumor im Unterleib hatte, von dem bis zur Op unklar war, ob er gut, oder bösartig ist, haben wir unseren langjährigen Plan letztes Jahr trotz aller Schwierigkeiten in die Tat umgesetzt und noch vor diesem Eingriff geheiratet. Ich kann Niemanden verübeln, der sich darüber an den Kopf fast, aber wir haben schon immer ganz offen über unsere Probleme gesprochen und für uns war klar- trotz aller Schwierigkeiten möchten wir den Weg weiter miteinander gehen und werden Lösungen finden. Ich habe mir nichts vorgemacht, dass danach alles besser wird.
Ja, Abstand. Eigentlich halte ich nicht viel von diesen Pausen. Wir sind uns sehr klar darüber, was schief läuft. Ich brauche Lösungsansätze und diese können sich ohnehin erst in der Praxis bewähren. Andererseits bedeutet Abstand für mich eben auch, Abstand von meinem Kind. Und den habe ich eh mehr, als ich möchte.
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Liebe Nixxi,
ich danke Dir sehr für Deine Gedankenansätze. Zum Thema Paartherapie lies bitte meinen Beitrag an Madou, weiter oben. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in der Weise helfen könnte, die Du beschreibst. Ich werde Morgen einen weiteren Termin vereinbaren. Ich denke auch, dass wir mit unseren herausgearbeiteten Bedürfnissen nun ein Stück weiter sind, als bei unserem Erstgespräch und eine bessere Basis haben, konkrete Aufgaben zu erhalten, von denen Du sprachst.
Urlaub ist so ein Problem. Ich habe eine starke Angoraphobie- es fällt mir sehr schwer, weitere Entfernungen von zu Hause zurück zu legen. Wir haben in der Nähe einen schönen Fluss, dort könnte man einen Nachmittag verbringen. Auch dort werde ich angespannt sein, denn meine Krankheit nagt ständig im Unterbewusstsein herum "was, wenn Du wieder Panik bekommst? Was, wenn es Dir wieder körperlich schlecht geht- dann schaffst Du den Weg nach Hause nicht mehr..." Mein persönliches Trauma, dass ich in einem fremden Land vor Jahren mal sehr krank geworden bin und mich sorgen musste, den Heimweg nicht mehr bewältigen zu können und zurück bleiben zu müssen)
Manchmal haben wir entspannte Momente und dann reden wir und lachen und können auch toben. Aber auch dann bleibt meist diese Mann/ Frau Komponente für mich ungreifbar. Mal ein Kuss, auch kuscheln. Aber die Romantik, die bringe ich nicht auf die Reihe
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Nochmal: liebe Madou.
Nun, meine Erkrankung bestand schon, als wir ein Paar wurden und von Anfang an hat mein Mann diese ziemlich stark mitgetragen. Damals machte ich in einem Betrieb Ausbildung und er ließ seinen Zivildienst dorthin verlegen, um mich zu unterstützen. Das tat er auch- er übernahm Dienste, wenn ich nicht konnte, half mir bei den schweren körperlichen Einsätzen und sprach mir Mut zu, wenn ich Abends nach der Schicht vor Erschöpfung und Angst fast den Verstand verlor. Es war eine schrecgkliche Zeit. Ich wußte nicht, was mit mir los ist und hielt die Panikattacken für eine körperliche Erkrankung. Immer wenn sie kamen dachte ich, ich muss sterben und warf J. raus. Ich konnte diese Momente Jahre nicht mit ihm teilen und er hat lange darum gekämpft, dass ich ihn so nahe an mich heran lasse. Ohne meinen Mann hätte ich meine Ausbildung nicht bekommen.
Er hat immer Anteil genommen, interessiert zugehört, mir beigestenden. Nach sechs Jahren und mitten in diesem Tiefpunkt scheint sein Verständnis, seine Kraft und seine Geduld am Ende. Ich kann es verstehen. Ich kann dem nichts entgegnen.
Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge- von Herzen danke. Ich werde etwas Zeit benötigen, um sie zu beantworten, da es mir derzeit so schwer fällt, mich zu konzentrieren. Ich werde jetzt alle aufmerksam lesen. Vielen Dank!
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Liebe Madou,
ja, ich habe Deinen Thread mitverfolgt.
Es ist nicht so, als gehörte mein Mann zu den Menschen, die ihre Gefühle nicht zulassen können. Im Gegenteil, ich erlebe ihn als sehr gefühlvollen Mann, der vor allem emotional gesteuert handelt. Dabei fehlt oft die Beherrschung und Sachlichkeit. Allerdings hat er erst im Rahmen unserer Beziehung begonnen, sich mit seinen Gefühlen auch auseinanderzusetzen. Er ist in einer Familie aufgewachsen, in der er sehr viel Bestätigung, körperliche Nähe und Liebe erhalten hat, andereseits wurde dort aber nie reflektiert, wenig direkt ausgesprochen und eigene Gefühle benannt. Erst vor wenigen Monaten hatten wir ein Gesprch, in dem ich J. bat, mehr in sich hineinzuhorchen, welche Gefühle er wahrnimmt und WAS diese Gefühle auslöst. Ich denke, dass jeder weiß wie schwer es ist mit einem Menschen eine Beziehung zu führen, der sich oft selbst nicht versteht und sich kaum mit sich auseinandersetzt.
Ja, wir waren gemeinsam bei meinem Therapeuten, als auch bei einer Ehetherapie. J. hat mich gerne begleitet, da er regen Anteil an meiner Erkrankung nimmt und bereit ist, sich damit auseinanderzusetzen. Tendenz abnehmend. Nach sechs Jahren kann ich dass auch verstehen.
Das Erstgespräch bei der Ehetherapie hatten wir erst vor wenigen Wochen. Ein Ärztepaar besuchte uns in unserer Wohnung und nahm sich eineinhalb Stunden Zeit. Natürlich konnte nur eine flüchtige Anamnese der Probleme gemacht werden. Wir haben uns ziemlich gestritten, da mein Mann seinen Geltungsdrang nur schwer unterdrücken konnte und er sich geärgert hat, weil er sich von mir über den Haufen geredet fühlte. Das Fazit der Therapeuten war nicht besonders ermutigend: Große Differenzen- kaum zu vereinbaren. Ich fand das ziemlich heavy und entmutigend, so ein Urteil dermaßen schnell zu fällen.
Sie baten uns dennoch ihre Hilfe an und wir haben auch vor, ein weiteres Gespräch zu vereinbaren. Allerdings kostet mich soetwas enorm viel Kraft- alleine schon die Wohnung solange zu verlassen und mit fremden Menschen einen verbindlichen Termin durchzustehen. Andererseits habe ich meinen Mann gebeten, vorher erst einmal Einsatz zu zeigen und sich um seine Probleme zu kümmern. Ich wollte einfach sehen, dass er sich auch mal bemüht. Seine Motivation für die Ehetherapie ist nämlich erher die "macht mal in Ordnung, ohne dass ich groß etwas tun muss!" Er hat sein Versprechen auch eingelöst und mittlerweile einige Termine bei einem eigenen Therapeuten gemacht (es ist mir sehr unangenehm, dass wir beide einen Anspruch haben- mir ist bewusst wie übertrieben das wirkt) und mit ihm auch schon ordentlich gearbeitet.
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Meine liebe Charlies Berta,
ich kann seinen Trennungswunsch auch verstehen. Ich kann ihm nicht mehr entgegnen, alsdass es ihm jeder Zeit freisteht zu gehen und dies sein gutes Recht ist. Mein Mann hat dazu eine völlig gesunde Einstellung "was mir nicht gut tut, tue ich nicht!". Im Gegensatz zu mir, die, was immer dazu nötig ist- Selbstbewusstsein, loslassen können, angstfreiheit- nicht hat.
Du ahnst nicht wie Recht Du hast. Ich suche seit ich Kind bin Sicherheit überall, nur nicht in mir, denn dort ist nichts. Ich schäme mich dafür, weil ich weiß, wie fatal und beziehungstötend es ist, aber auf Grund meiner Krankheit brauche ich von meinem Mann oft genug die Bestätigung, dass ich nicht sterben werde, wenn ich Panik habe. Ich bin zutiefst abhängig, und dass bei völligem Bewusstsein darüber, wie schlecht das ist. Ich ruhe mich nicht aus, ich versuche gesund zu werden. Im Laufe der Jahre habe ich schon viele therapeutische Ansätze versucht und war in einer Tagesklinik, habe Medikamente ausprobiert. Es ist schlimm, zu wissen worauf es hinaus läuft und dennoch nicht anders handeln zu können. Angst ist so grausam.
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
Liebe Sunshine Girl,
wie Recht Du hast- schrecklich. Ich will mich bemühen die guten Seiten zu sehen. Aber ich sehe nach deinem Hinweis auch, dass ich fast keine davon stehen lassen konnte, ohne einen Ansatz dahinter zu hängen, der sie wieder ein Stück weit entwertet. Schlimm. Warum ist dass bloß so?
Oh, dass versetzt meinem Herz schon einen Stich, so schlecht will ich meinen Mann nicht darstellen. Das tut mir Leid. Ich denke, dass andere Frauen vielleicht besser mit ihm umgehen könnten. Mich stört am meisten seine riesiege Erwartungshaltung, die im krassen Widerstand steht zu dem, was er bereit ist zu leisten. Das ist mir fremd. Dass ist es, was mich so stört.
Er nörgelt, weil ich oft in Frage stelle, wenn er Dinge verspricht. Gibt gleichzeitig aber zu, dass er sowas oft nur dahinsagt, ohne es wirklich einhalten zu wollen. Ihn stört, dass es mir manchmal schwer fällt, das nötige Vertrauen aufzubringen, ist aber nicht ehrlich. Er möchte begehrt und bestätigt werden, schafft aber gleichzeitig Situationen, in denen ich mich frage, wie alt er eigentlich ist- aus reiner Bequemlichkeit. Weil ichs schon mache.
Ich bin schnell ungeplant schwanger geworden. Während es daran ging, unser Nest herzurichten habe ich das erste mal gemerkt, dass er Jemand ist, der die Dinge gerne vor sich herschiebt. Und kurze Zeit später, dass er es mit der Ehrlichkeit nicht so genau nimmt. Trotzdem hat er mir viel Halt und Zärtlichkeit gegeben und ich habe IMMER daran geglaubt, dass wir Lösungen finden.
Als ich dann einen Tumor im Unterleib hatte, von dem bis zur Op unklar war, ob er gut, oder bösartig ist, haben wir unseren langjährigen Plan letztes Jahr trotz aller Schwierigkeiten in die Tat umgesetzt und noch vor diesem Eingriff geheiratet. Ich kann Niemanden verübeln, der sich darüber an den Kopf fast, aber wir haben schon immer ganz offen über unsere Probleme gesprochen und für uns war klar- trotz aller Schwierigkeiten möchten wir den Weg weiter miteinander gehen und werden Lösungen finden. Ich habe mir nichts vorgemacht, dass danach alles besser wird.
Ja, Abstand. Eigentlich halte ich nicht viel von diesen Pausen. Wir sind uns sehr klar darüber, was schief läuft. Ich brauche Lösungsansätze und diese können sich ohnehin erst in der Praxis bewähren. Andererseits bedeutet Abstand für mich eben auch, Abstand von meinem Kind. Und den habe ich eh mehr, als ich möchte.
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
Liebe Nixxi,
ich danke Dir sehr für Deine Gedankenansätze. Zum Thema Paartherapie lies bitte meinen Beitrag an Madou, weiter oben. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in der Weise helfen könnte, die Du beschreibst. Ich werde Morgen einen weiteren Termin vereinbaren. Ich denke auch, dass wir mit unseren herausgearbeiteten Bedürfnissen nun ein Stück weiter sind, als bei unserem Erstgespräch und eine bessere Basis haben, konkrete Aufgaben zu erhalten, von denen Du sprachst.
Urlaub ist so ein Problem. Ich habe eine starke Angoraphobie- es fällt mir sehr schwer, weitere Entfernungen von zu Hause zurück zu legen. Wir haben in der Nähe einen schönen Fluss, dort könnte man einen Nachmittag verbringen. Auch dort werde ich angespannt sein, denn meine Krankheit nagt ständig im Unterbewusstsein herum "was, wenn Du wieder Panik bekommst? Was, wenn es Dir wieder körperlich schlecht geht- dann schaffst Du den Weg nach Hause nicht mehr..." Mein persönliches Trauma, dass ich in einem fremden Land vor Jahren mal sehr krank geworden bin und mich sorgen musste, den Heimweg nicht mehr bewältigen zu können und zurück bleiben zu müssen)
Manchmal haben wir entspannte Momente und dann reden wir und lachen und können auch toben. Aber auch dann bleibt meist diese Mann/ Frau Komponente für mich ungreifbar. Mal ein Kuss, auch kuscheln. Aber die Romantik, die bringe ich nicht auf die Reihe
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
Nochmal: liebe Madou.
Nun, meine Erkrankung bestand schon, als wir ein Paar wurden und von Anfang an hat mein Mann diese ziemlich stark mitgetragen. Damals machte ich in einem Betrieb Ausbildung und er ließ seinen Zivildienst dorthin verlegen, um mich zu unterstützen. Das tat er auch- er übernahm Dienste, wenn ich nicht konnte, half mir bei den schweren körperlichen Einsätzen und sprach mir Mut zu, wenn ich Abends nach der Schicht vor Erschöpfung und Angst fast den Verstand verlor. Es war eine schrecgkliche Zeit. Ich wußte nicht, was mit mir los ist und hielt die Panikattacken für eine körperliche Erkrankung. Immer wenn sie kamen dachte ich, ich muss sterben und warf J. raus. Ich konnte diese Momente Jahre nicht mit ihm teilen und er hat lange darum gekämpft, dass ich ihn so nahe an mich heran lasse. Ohne meinen Mann hätte ich meine Ausbildung nicht bekommen.
Er hat immer Anteil genommen, interessiert zugehört, mir beigestenden. Nach sechs Jahren und mitten in diesem Tiefpunkt scheint sein Verständnis, seine Kraft und seine Geduld am Ende. Ich kann es verstehen. Ich kann dem nichts entgegnen.