Das tut natürlich sehr weh, wenn er einfach so verduftet. Und vermutlich weiss er selber auch nicht, warum. Aber das ist halt diese andere Frau, die ihm als die Erlösung aus all den kleinen Mühsalen zu sein scheint, die man eben mit Partnerin und Kind hat.
Das ist ein anderer Stern, der erst einmal hell leuchtet - und irgendwann verglühen wird, weil auch dort nur mit Kohle geheizt wird...
Ist es nicht feige, wenn er die andere vorschiebt und meint, dass ihr nur nicht wegen dieser andern wieder zusammen kommen könnt? Hat er denn keinen Willen, der arme Mann? Dann wird es aber lustig für ihn, wenn die neue Schmusekatze erst einmal die Krallen auszufahren beginnt. Und das wird ganz bestimmt so kommen. Denn ihre Ansprüche an ihn werden sich steigern: erst mal Geld zurück zahlen - und dann noch eine Unmenge an Zinsen. Und dann ist er noch Vater eines Kindes mit dir. Das ist wohl die grösste Hypothek für eine sorgenfreie Beziehung zwischen den beiden und könnte seine neue gewaltig stressen. Aber dass er der Vater deines Kindes ist, kann auch die grosse Chance sein, dass ihr euch nicht aus den Augen verliert.
Erlebe den Schmerz, erlebe aber auch, dass die Zeit Wunden heilt. Und dass deine Fixierung auf ihn sich auch allmählich lösen wird. Das gibt auch den Boden, sich wieder vernünftig begegnen zu können, sofern man das will und sich dafür einsetzt.
Es stimmt sicher nicht, dass das alles nicht passiert wäre, wenn sie nicht gewesen wäre. Dann wäre es eben eine andere gewesen. Du meinst, nur weil sie in sein Blickfeld geriet, hat er sich davon gemacht - einfach so? Wenn das so wäre, dann solltest du froh sein, dass er weg ist. Es wird wohl viel mehr so sein, dass eure Beziehung in Schieflage geriet. Veilleicht hat er seine Rolle als Vater noch nicht gefunden, während du deine als Mutter sofort hattest. Vielleicht konnte er auch nicht damit umgehen, dass er dich mit dem Kind teilen musste. Was auch immer es war, es scheint sich eingeschlichen zu haben, ohne dass du es bemerkt hast. Wenn also eine vorübergehende Frau genügte, ihn von dir loszueisen, dann musste auch schon die Bereitschaft von ihm dagewesen sein, und zwar sehr gross, das zu tun.
einfach so macht man das nämlich nicht.
Statt ihn nun zu vergöttern, weil er nicht da ist, solltest du mal überlegen, was schief gelaufen ist zwischen euch. Und die Fehler kommen selbstverständlich auf beiden Seiten vor, also nicht nur bei dir. Zum Streiten braucht es immer zwei!