Internet-Liebeskummer...

29. Sep. 2011
47
0
0
56
Nun überlege ich schon seit Tagen, ob ich mich überhaupt anmelden soll, und wenn ja, was ich euch zur Begrüßung erzählen kann. Die Anmeldung habe ich geschafft, die Begrüßung liegt mir immer noch im Magen…

Am besten – ich fange einfach an.

Ich habe mich Ende Juni übers Internet in einen Mann verliebt, den ich zwar vorher schon unter seinem Nick kannte und dessen Beiträge mir stets gefallen haben, aber ich hätte nie gedacht, dass er schon lange Zeit vorher ebenso auf mich aufmerksam geworden war und nun ähnlich überrascht war, dass sich da wohl zwei gefunden hätten, die so richtig auf der gleichen Wellenlänge liegen.

Nach wenigen Tagen verlagerten wir den Kontakt von den PNs auf private e-Mails und kamen uns so ausschließlich schriftlich sehr schnell sehr nahe. Er ist – genau wie ich – verheiratet, einige Jahre älter und lebt leider einige hundert Kilometer von mir entfernt. Nach etwa 14 Tagen telefonierten wir zum ersten Mal miteinander, und schon damals sagte er, er wolle ein persönliches Treffen so weit wie möglich hinauszögern, weil er meinetwegen angeblich so durchdrehe, dass er befürchte, danach überhaupt nichts mehr auf die Reihe zu bekommen. Wir seien ja nun beide nicht mehr sooo fürchterlich jung und bewegten uns in festen Lebensbahnen, dass es einfach unklug wäre, sich so einer emotionalen Schleuderpartie auszusetzen, um danach dann vielleicht noch unglücklicher als vorher zu sein. Und unglücklich waren wir ja eigentlich nicht, ganz im Gegenteil – schwer verliebt wie Teenager schrieben wir uns täglich mehrfach die liebevollsten mails hin und her.

Es kam wie es kommen musste, irgendwann waren wir natürlich auch in der erotischen Ecke angelangt und heizten uns gegenseitig auf, aber wir rutschten nie in so eine „schmuddelige“ Ecke ab, es hatte stets Stil und lebte eigentlich mehr von Andeutungen, die wiederum beim anderen das entsprechende Kopfkino auslöste. Ich habe es sehr genossen, seinetwegen ständig leicht unter Strom zu stehen und beschwingt durch meinen Alltag zu tänzeln.

Anfang August krachte es dann aus heiterem Himmel das erste Mal.

Ich hatte mich mal wieder in so eine ungute sehnsuchtsvolle Stimmung hineinmanövriert, so dass ich ihm weit nach Mitternacht noch schrieb, dass ich so unglücklich sei, weil wir nicht zusammenkommen können. Erst am nächsten Tag konnte er antworten, aber was heißt antworten – er brüllte und bäumte sich auf wie ein angeschossener Löwe und nahm mich bis tief in die Nacht auseinander. Ich konnte schreiben, was ich wollte, erklären, relativieren, so erschrocken über diese gewaltige Reaktion war ich… es nützte nichts. Seine Erklärung war schlicht und ergreifend, dass ich wohl genau „den wunden Punkt unserer Beziehung“ getroffen hätte und er sei ja genau so unglücklich wie ich darüber, aber ich wüsste doch, wie es ist, und deshalb fände er es so verletzend, ihm quasi die Schuld an der Misere zu geben, er könne nun einmal nicht so wie er wolle, und so weiter und so fort.

Einen Tag später lenkte er aber ein, begründete viele seiner zurückhalten Reaktionen mit seiner privaten Situation… und schien nun doch damit einverstanden, nicht einfach alles wegzuwerfen, was uns bis dahin verband. Ich selber schwor mir natürlich, künftig achtsamer zu sein und mein körperliches Verlangen nach diesem Mann zu unterdrücken bzw. für mich zu behalten.

Keine 14 Tage später krachte es erneut.

Ich fuhr in den Urlaub und versuchte, vom Urlaubsort aus den e-Mail-Kontakt aufrecht zu erhalten. Eine seiner „Ermahnungen“ von Anfang August, das alles doch nicht so schwer zu nehmen, hatte ich stets im Hinterkopf, also schrieb ich fröhliche, lustige Urlaubsmails, er sollte ja bloß nicht denken, dass ich da schwermütig am Strand liege. Bloß nicht! Nicht, dass ihn der Gedanke daran noch belastet! Gleichzeitig fiel mir auf, dass er in keinster Weise unbeschwert antwortete, auf alles, was ich ihm schrieb, kam irgendetwas Blödes, Ernsthaftes zurück. Das ging mir dann tatsächlich auf den Keks und schrieb ihm nach langer, reiflicher Überlegung, dass ich nun den e-Mail-Kontakt erst einmal einstellen würde, es hätte ja keinen Sinn, wenn ihn das alles mit mir so belaste, dann wolle ich mich gerne ein Weilchen zurückziehen, bis wieder Ruhe bei ihm eingekehrt sei und er seinen Alltag wieder im Griff hätte. Wirklich dahinter stand ich natürlich nicht, ich wollte ja gar nicht den Kontakt reduzieren, aber ehrlich gesagt wollte ich ihm auch klarmachen, dass ich lieber gar keine mails als „so komische“ kriege.

Tja, und dann kam noch eine einzige knackige Antwort von ihm, in der er nicht nur meine mail wieder einmal völlig zerpflückte und mir unerträglichen Zynismus vorwarf, sondern – ohne es tatsächlich zu schreiben – Schluss machte. So habe ich das dann jedenfalls aufgenommen.

Konnte er denn nicht einmal „normal“ reagieren?

Konnte er denn nicht einfach schreiben „Ja, ich glaube, du hast Recht, weißt du, ich hab gerade das und das um die Ohren, mir geht’s gerade nicht gut, sollst sehen, in ein paar Tagen ist das auch vorüber…“???

Weitere mails von mir hat er ignoriert, nur ein letztes Mal Ende August bat er mich, seinen Wunsch nach Ruhe zu respektieren. Nichts weiter. Keinen Hinweis darauf, wie lange denn die Pause dauern würde. Auch kein netter Zweizeiler oder so zwischendurch, so als kleines Lebenszeichen.

Was mich so fertigmacht, ist die Tatsache, dass ich nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob wirklich Schluss ist, denn das hat er ja so nicht geschrieben. Und dass es nicht schlau ist, irgendetwas in seine Worte hineinzuinterpretieren, habe ich in anderen Zusammenhängen ja auch schon erleben müssen. Der ganze mail-Kontakt war immer wieder von Missverständnissen geprägt, die aber dank der liebevollen Grundhaltung stets geklärt werden konnten, mal sachlich, mal humorvoll.

Dass ich mich nun bei euch angemeldet habe, hat nicht etwa den Hintergrund, dass ich ihn analysieren möchte. Ich weiß immerhin ausreichend genug über ihn und sein Leben, um mir gewisse Zusammenhänge denken zu können. Dann bin ich ernüchtert genug, um die Stolperfallen einer Internet-Liebe einzukalkulieren, und ich bin außerdem alt genug, um schon einige "komische Dinge" erlebt zu haben. Mir geht es also nicht um die Frage „Warum ist der so?“, sondern um die Frage „Wie gehe ich damit um, dass er mich so einfach aus seinem Leben gekickt hat?“

Und das, ohne dass wir je ernsthaft die Dinge, die schiefgelaufen sind, miteinander durchgesprochen hätten. Ich weiß also noch nicht einmal, womit ich ihn denn nun verletzt habe, ich weiß nur, dass ich ihn verletzt habe. Da habe ich dieses geschrieben, dort jenes, und das tue ihm weh. Aber nie die Frage „Wie hast du das gemeint?“ oder „Warum hast du das geschrieben?“ Ich dagegen habe immer nachgefragt, wenn ich mir nicht ganz sicher war, eben um genau zu vermeiden, dass ich was in den falschen Hals kriege. Bei einer reinen Brieffreundschaft, die darüber hinaus auch noch extrem emotional verläuft, kann das eben manchmal passieren, dass man etwas nicht auf Anhieb richtig einsortiert, das ist doch nicht schlimm, dann spricht man eben darüber und schon ist wieder alles in Butter.

Er schrieb dann gerne: „Ach Liebes, das habe ich doch gar nicht so gemeint!“ oder eben: „Nimm das doch alles nicht so ernst, ich blödel doch nur ein bisschen herum!“ Das hätte ich mich nie getraut, so etwas zu schreiben! Wenn ich allein an diese grässliche Nacht Anfang August denke, ach herrje, da hätte ich mal schreiben sollen, dass ich doch bloß Spaß gemacht habe!

Aber wie dem auch sei, es nützt ja nichts, mir jetzt einzureden, ich hätte mich korrekter oder fairer als er verhalten, Tatsache ist ganz einfach, dass er mich komplett ignoriert und ich mich natürlich hüten werde, ihn unnötig zu bedrängen. Wenn er wollte, hätte er ja schon längst wieder geschrieben.

Er will aber wohl nicht, also muss ich mich auch nicht unnötig in freundliche Erinnerung bringen.

Aber ich vermisse ihn so.

Dieser Mann ist einerseits so brachial in mein Leben eingeschlagen, hat sich dann aber andererseits so feinsinnig eingefädelt in den Fluss meines Alltags, dass ich schon sehr bald glaubte, ich wäre nie ohne ihn gewesen. Alle meine Gedanken drehen sich nur noch um ihn. Ich kann das einfach gar nicht glauben, dass er schon wieder zur Tagesordnung übergegangen ist. Nach den Briefen, die er mir geschrieben hat, kann ich nicht glauben, dass ich so gar keine Spuren auf seiner Seele hinterlassen habe, dass er mich nicht vermisst.

Er war immer bei mir. Und er ist es noch.

Er begleitet mich durch den Tag, ob im Job oder hier zu Hause. Es ist völlig gleichgültig, was ich auch gerade mache, ich denke nonstop an ihn. Auch jetzt noch, obwohl ich den ganzen September hindurch nicht eine einzige Zeile von ihn zu lesen bekam. Ich vermisse seine Briefe, die wie Streicheleinheiten waren, seinen Humor, über den ich hier am Rechner laut gelacht habe, seine Klugheit, über die ich immer wieder gestaunt habe, seine Sicht der Dinge, die meiner oft so fremd war, aber letzten Endes eher eine Bereicherung für mich war als dass ich sie abgelehnt hätte. Und ich vermisse vor allem seine Zärtlichkeit, seine Küsse, die ich schmecken konnte, seine zarten Berührungen, die ich spüren konnte.

Mein Gott, es war ja „nur“ eine Brieffreundschaft!

Und trotzdem – ich werde einfach nicht fertig damit.

Natürlich habe ich schon sämtliche Gefühlslagen durch. Zunächst habe ich alle, wirklich alle e-Mails oder PNs nochmal gelesen, einige hundert Stück, da hat sich ganz schon was angesammelt in dieser doch vergleichsweise kurzen Zeit. Dann habe ich versucht, Normalität vorzutäuschen und so zu tun, als ginge das Leben „einfach so“ weiter. Dann kam die Phase der Wut, was der sich denn eigentlich einbildet, dieser Idiot! Dann habe ich es mit Vernunft versucht, ich bin schließlich 43 und nicht 13 und ich müsse mir mal überlegen, wie ich mich eigentlich benehme…!

Und ihr ahnt es schon: Nützt nix. Nützt gaaar nix.

Danke fürs Lesen!

Liebe Grüße

Spread your wings

 
Liebe spreadyourwings,

Herzlich willkommen im Liebeskummer-Forum!

Du bist verheiratet und hast dich in einen ebenso verheirateten Mann via Internet verliebt. Diesen Mann kennst du auch nur per moderner Brieffreundschaft. Und du hast es tatsächlich als eine Beziehung empfunden wo einer Schluss machen kann?

Vielleicht solltest du dir mal Gedanken um deine Ehe machen. Dir muss dort sehr viel fehlen, wenn du dich so sehr in eine Internetbekanntschaft verlieben kannst, dass es so verbindlich für dich ist.

Eine Brieffreundschaft ist ebenso wie eine Internetfreundschaft keine Beziehung. Selbst eine Affäre ist mehr und sollte dabei auch unverbindlich bleiben. Natürlich schreibt man sich mit Anfang 40 andere Dinge als man es mit 15 noch getan hat. Dennoch ist ea weniger als eine Affäre. Nur weil das Internet wesentlich schneller ist als ein Brief per Post, ist es überhaupt möglich und auch so gefährlich schnell auch noch, Gefühle zu entwickeln. Es sind oft Strohfeuer, die durchaus erwidert werden. Und es erlaubt uns einen Ausflug aus der Realität in die Virtualität.

Bei allem Verständnis bleibt mein Apell an dich, dass du mal in deiner Ehe deine Energie nutzen solltest.

Alles Gute, pitsch

 
Guten Morgen pitsch,

vielen Dank für deine Antwort!

Ich habe mir schon gedacht, dass ich mit meinem Kummer nicht unbedingt offene Türen einrennen würde. Also mag ich gerne noch ein paar Dinge "nachschieben", nur so zum besseren Verständnis.

Natürlich haben wir gleich zu Anfang Bauklötze über uns gestaunt und uns gefragt, was wir uns da eigentlich eingebrockt haben. Und das in unserem Alter! Aber es war von Anfang an klar, dass wir uns nicht scheiden lassen, nicht einander heiraten, keine drei Kinder miteinander in die Welt setzen und uns kein Häuschen im Grünen kaufen. Es geht nicht darum, Lebensentwürfe komplett über den Haufen zu werfen und auch noch beteiligte außenstehende Personen ins Unglück zu stürzen.

Es ging zunächst einmal ausschließlich um den Kontakt als solchen, den wir beide als Bereicherung empfanden. Bei aller Verschiedenheit, die dann ja doch da war, haben wir aber ähnlich gefühlt und gedacht, und daraus entstand dann eine Verbundenheit, die mich manchmal wirklich verblüfft hat. Gut, diese Ausflüge in suberotische Parallelräume hätten vielleicht nicht sein müssen, aber auch hier bitte ich zu bedenken, dass aus gedanklicher Nähe schnell gefühlsmäßige Nähe entstehen kann, und wer schon einmal eine mail mit "Fühl' dich gedrückt" oder "Liebe Grüße und'n dicken Kuss" unterschrieben hat, weiß, wie schnell aus so einer netten Grußformel ein echter Gedanke werden kann.

Das hat mit echtem Fremdgehen noch gar nichts zu tun, deshalb habe ich meinen Beitrag auch bewusst nicht in dieser Sparte gepostet. Wenn man so will, kann man behaupten, dass alles, was mich mit diesem Mann verbindet, sich ausschließlich im Kopf abgespielt hat. Kopfkino vom Feinsten.

In diesem Zusammenhang finde ich den Hinweis auf meine Ehe auch etwas unglücklich.

Eine virtuelle Brieffreundschaft, bei der man Schmetterlinge im Bauch hat und wie ein verliebter Teenager an die mailbox stürzt, um zu gucken, ob der andere etwas geschrieben hat, kann einer echten Partnerschaft nicht gefährlich werden. Das hat aber viel damit zu tun, wie diese Ehe im real life gestaltet wird. Und hier mag ich lediglich zu bedenken geben, dass nicht alle Menschen dieselbe Auffassung davon haben, "wie sich eine Ehe abzuspielen hat". Meine Ehe z.B. besteht seit 17 Jahren und hat - das kann ich mit Fug und Recht behaupten - schon viele dunkle Phasen überstanden. Aber egal, was jemals schieflief oder uns belastet hat, wir haben nie das Gespräch verstummen lassen, wir haben uns notfalls professionelle Hilfe mit ins Boot geholt, und konnten uns so immer mitverändern. Wir sind ganz klassisch miteinander ge-wachsen und ver-wachsen. Wir treffen uns mittlerweile auf einer Ebene, die andere leider nicht erreichen, weil sie viel zu schnell aufgeben und vielleicht auch nicht bereit sind, sich schmerzhaften Prozessen zu unterziehen. Dann trennt man sich eben und gibt als Grund auch noch an, man hätte sich "auseinandergelebt".

Die Auffassung, ein- und derselbe Mensch könne meine Bedürfnisse ein ganzes Leben lang exklusiv befriedigen, halte ich für naiv und weltfremd. Aber Vorsicht, das ist nur meine Meinung, das darf natürlich jeder für sich anders beurteilen. Nicht nur die Bedürfnisse ändern sich, sondern auch die Wichtigkeit, die ich diesen Bedürfnissen in verschiedenen Phasen meines Lebens beimesse. Es ist eine Binsenweisheit, dass z.B. das sexuelle Verlangen am Anfang einer Beziehung oft recht groß ist, dann aber auch weniger wird und Aspekten wie Wärme, Vertrauen, Zuverlässigkeit oder dergleichen mehr Platz einräumt.

In meinem Falle ist es also so, dass dieser Mann im Rahmen unserer Brieffreundschaft vordergründig einen intellektuellen Bereich abgedeckt hat, der mich maßlos fasziniert. Die Art und Weise, wie er scheibt, haut mich einfach um. Ich schrieb es ja bereits gestern - sein Humor, seine feinsinnigen Betrachtungen zu den täglichen Banalitäten des Lebens und seine Sprachjongliererei sind ein echter Genuss. Und dass ich das Ganze auch noch mit dem exklusiven Adressatenbezug serviert bekam, sorgte nun einmal dafür, dass ich mich in ihn verliebte.

Der Wunsch, ihm nahe zu sein, kam irgendwie von ganz alleine. Es ist doch albern zu glauben, man würde sich "absichtlich" verlieben. Aber es gab eben diese Steigerung, erst waren da seine Gedanken, dann seine Gefühle, dann sein Foto und schließlich seine Stimme, die das Bild abrundeten und zu einem Gesamterlebnis machten. Selbst, wenn ich mich zwinge, alles an "unerwünschten" Begleitgefühlen wieder auf ein Normalmaß zurückzuschrauben (was übrigens nicht funktionieren wird), fehlen mir einfach seine Briefe und das warme Gefühl, da gibt es jemanden ganz Besonderes in meinem Leben, den ich für kostbar halte und der mein Leben durch seine bloße Anwesenheit bereichert.

Abschließend noch ein Wort zum Internet als solches.

Es irritiert mich ohne Ende, dass du sinngemäß schreibst, eine virtuelle Brieffreundschaft sei dank des technischen Hintergrundes in den Bereich der absoluten Belanglosigkeit zu verweisen. Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang zwischen Inhalt der Briefe auf der einen Seite und Medium auf der anderen Seite. Gut, ich gehöre zu der letzten Generation, die noch ohne Internet oder Handy und mit nur drei Fernsehprogrammen aufgewachsen ist, aber ehrlich gesagt wüsste ich nicht, warum die Ernsthaftigkeit oder Intensität von Gefühlen durch den technischen Hintergrund infrage gestellt werden sollte. Hätte ich meinen Brieffreund in einem Flirtforum kennengelernt, na gut, dann pflichte ich dir natürlich bei, dass da möglicherweise gelogen wird, dass die Balken sich biegen und Gefühle eher Schall und Rauch sind. Das war bei uns aber nicht der Fall.

Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jeder, der das hier liest, meinen Gedanken so ohne Weiteres folgen kann oder will. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich vielleicht nochmal jemand zu Worte meldet, der vielleicht eine ähnliche Situation durchlebt hat und von daher weiß, dass eine amour fou genauso weh tun kann wie eine "ganz normale" Beziehung, die in eine Sackgasse geraten ist. Ich kann und will mich einfach nicht damit abfinden, dass er tatsächlich einfach sagt: "Sie hat Dinge geschrieben, die mir nicht so gepasst haben (und ich weiß wie gesagt noch nicht einmal, welche Stürme ich bei ihm ausgelöst haben könnte, welche wunden Punkte ich vielleicht empfindlich berührt habe) und jetzt wird mir das zu blöd, ihr das auch noch zu erklären. Tschüss."

Das kann doch einfach nicht sein.

Internet hin oder her.

Liebe Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)







Analysiere Deine Ehe, Dein Umfeld - nicht ihn.


Guten Morgen SommerNachtsTraum,

genau das hatte ich ja auch gar nicht vor.

Wir haben oft sein Leben und seine Lebensumstände thematisiert, und von daher weiß ich, dass er in gewissen Zwängen und Umständen steckt, die ihn zumindest zeitweise wirklich einengen.

Da führe ich im Gegensatz zu ihm ein wesentlich freieres und selbstbestimmteres Leben als er.

Ich kann nur noch einmal wiederholen: Weder wollte ich in sein Leben eindringen noch ihn aus da "rauspauken", ich wollte lediglich ein Stück von ihm genießen.

Seine Zuwendung, seine Zärtlichkeit, eben alles an ihm, was ich so genossen habe.

Warum ich als Mensch plötzlich so eine "Bedrohung" wurde, kann ich mir nicht erklären.

Aber du hast Recht - natürlich muss ich diesen Kontaktabbruch einfach akzeptieren.

Und ich werde ihn nicht bedrängen, denn wie ich gestern schon schrieb: Wenn er mir schreiben wollte, hätte er es doch schon längst getan.

Aber es tut eben weh. Verdammt weh. Immer noch.

Liebe Grüße

Spread your wings

 
Ich habe mir schon gedacht, dass ich mit meinem Kummer nicht unbedingt offene Türen einrennen würde. Also mag ich gerne noch ein paar Dinge "nachschieben", nur so zum besseren Verständnis.Natürlich haben wir gleich zu Anfang Bauklötze über uns gestaunt und uns gefragt, was wir uns da eigentlich eingebrockt haben. Und das in unserem Alter! Aber es war von Anfang an klar, dass wir uns nicht scheiden lassen, nicht einander heiraten, keine drei Kinder miteinander in die Welt setzen und uns kein Häuschen im Grünen kaufen. Es geht nicht darum, Lebensentwürfe komplett über den Haufen zu werfen und auch noch beteiligte außenstehende Personen ins Unglück zu stürzen.

Es ging zunächst einmal ausschließlich um den Kontakt als solchen, den wir beide als Bereicherung empfanden.
Liebe Spread your Wings,

Wie kommst du auf so eine Idee in einem Liebeskummer-Forum wo man all die Vielfalt von Liebeskummer nachlesen kann? War dir meine Kurzfassung so unangenehm? Auch habe ich nichts von fremdgehen geschrieben. Schön, dass wir uns einig sind, dass es nicht um eine Liebesbeziehung im eigentlichen geht.

diese Ausflüge in suberotische Parallelräume hätten vielleicht nicht sein müssen, aber auch hier bitte ich zu bedenken, dass aus gedanklicher Nähe schnell gefühlsmäßige Nähe entstehen kann, und wer schon einmal eine mail mit "Fühl' dich gedrückt" oder "Liebe Grüße und'n dicken Kuss" unterschrieben hat, weiß, wie schnell aus so einer netten Grußformel ein echter Gedanke werden kann.
Diese "Ausflüge" sind nicht ungewöhnlich und auch überhaupt nicht dramatisch, wenn man es als reine Phantasie ("Kopfkino") wahrnimmt, nicht mehr und nicht weniger. Gleiches gilt für Grußformeln, die einen berühren (können).

In diesem Zusammenhang finde ich den Hinweis auf meine Ehe auch etwas unglücklich.
Warum? Weil du dich in der virtuellen Welt wohler fühlst als in deiner realen Ehe?

Eine virtuelle Brieffreundschaft, bei der man Schmetterlinge im Bauch hat und wie ein verliebter Teenager an die mailbox stürzt, um zu gucken, ob der andere etwas geschrieben hat, kann einer echten Partnerschaft nicht gefährlich werden.
Das sehe ich anders. Denn der reale Partner merkt durchaus, dass das Interesse des virtuell verliebten nicht mehr bei ihm ist. Auch wenn es nicht jeden belastet, so verändert es die reale Partnerschaft.

In meinem Falle ist es also so, dass dieser Mann im Rahmen unserer Brieffreundschaft vordergründig einen intellektuellen Bereich abgedeckt hat, der mich maßlos fasziniert. Die Art und Weise, wie er scheibt, haut mich einfach um. Ich schrieb es ja bereits gestern - sein Humor, seine feinsinnigen Betrachtungen zu den täglichen Banalitäten des Lebens und seine Sprachjongliererei sind ein echter Genuss. Und dass ich das Ganze auch noch mit dem exklusiven Adressatenbezug serviert bekam, sorgte nun einmal dafür, dass ich mich in ihn verliebte.

... fehlen mir einfach seine Briefe und das warme Gefühl, da gibt es jemanden ganz Besonderes in meinem Leben, den ich für kostbar halte und der mein Leben durch seine bloße Anwesenheit bereichert.
In was hast du dich verliebt? In den Mann? Oder doch in das Geschriebene, den Gedankenaustausch?

Der Wunsch, ihm nahe zu sein, kam irgendwie von ganz alleine. Es ist doch albern zu glauben, man würde sich "absichtlich" verlieben.
Wer hat dir denn unterstellt, dass du dich absichtlich verliebt hättest?

Abschließend noch ein Wort zum Internet als solches.Es irritiert mich ohne Ende, dass du sinngemäß schreibst, eine virtuelle Brieffreundschaft sei dank des technischen Hintergrundes in den Bereich der absoluten Belanglosigkeit zu verweisen.
Eine interessante Interpretation deinerseits... ;) Ich habe nicht von Belanglosigkeit gesprochen? Und es auch nicht gemeint. Ebensowenig wäre es belanglos, wenn sich jemand in einen Flirtaccount verliebt - egal ob gefaked oder nicht.

Ich kann und will mich einfach nicht damit abfinden, dass er tatsächlich einfach sagt: "Sie hat Dinge geschrieben, die mir nicht so gepasst haben (und ich weiß wie gesagt noch nicht einmal, welche Stürme ich bei ihm ausgelöst haben könnte, welche wunden Punkte ich vielleicht empfindlich berührt habe) und jetzt wird mir das zu blöd, ihr das auch noch zu erklären. Tschüss."
Vielleicht lässt du dich ja mal auf einen Gedankengang ein, der natürlich reine Spekulation ist, da ich ja seine Sicht der Dinge nur durch dich kenne...

Mann lernt eine Frau im Internet kennen, die ihm gewisse Stunden versüßt. Es ist ein Austausch verbaler Art, der auch ins erotische geht und irgendwann nicht nur schriftlich, sondern auch telefonisch gelebt wird. Er genießt es als Abwechslung zu seinem realen Leben, das er in keinster Weise in Frage stellt oder gar gefährden möchte. Mann meinte dieses mit dieser Frau auch geklärt zu haben. Dennoch fängt diese Frau irgendwann an, Ansprüche zu stellen. Der Kontakt wird auf einmal zum Pflichtprogramm, das er nie werden sollte. Es belastet Mann, weil es Einfluss auf seine Stimmung und damit sein reales Leben in einer Weise nimmt, die unschön ist. Was also tun? Die virtuelle Baustelle annehmen und dort "Beziehungsprobleme" wälzen? Oder sich wieder auf das reale Leben konzentrieren und eine schöne Erfahrung mitnehmen, wenn man einen Schlussstrich hinbekommt? ...

Wie gesagt, reine Spekulation. Vielleicht kannst du es als Möglichkeit dennoch zulassen?

Alles Gute, pitsch

 
Liebe Spread your Wings,

ich lese deine Zeilen und freue mich über Deine Art zu Schreiben. Es liest sich wirklich sehr angenehm. :)


Er war immer bei mir. Und er ist es noch.
Es ist nicht leicht, in unserer hektischen und "mordernen" Gesellschaft Etwas zu finden, was Tiefe und Wärme dieser Art hat. "Kann ich nicht anfassen- gibts nicht" - nach dem Motto.

Das Los dieser Zeit?

Ob eine Internet- Liebe eine Bedeutung haben kann oder nicht, ist jedem Individuum selbst überlassen. Ich kann nur aus meiner Sicht beifügen, dass es für mich entleerend, befremdent und gewaltsam wäre, wenn ich solche wunderbaren Emotionen - die ausserhalb des Deklarierten und Einmusternden Wortschatzes über das Gefühlsempfinden in der Gesellschaft liegen - nicht mehr fühlen dürfte!

Gibt es Emotionen, die zwischen den begriffen "Vertrauen"- "Liebe",- "Freundschaft"...usw. liegen? Wieviele Worte haben die Menschen um die Gefühlspallette einer Seele zu definieren? 10? 100, vielleicht 1000? genügt das?

Ich denke, dass eine Welt neben der "in Worte Fassbaren" existiert, und täglich erlebbar ist.

Es ist denke ich keine Neuigkeit, dass das eine auch das andere mit sich zieht. Gewöhnlich bekommst du zu jeder Medaille auch die "Rückseite"... Sie hegört dazu.

Du weisst nicht, wie Du damit umgehen kannst?

Aber vielleicht weisst Du ja, ob Du dich trotzdem für diese Sehnsucht entscheidest. ?

Alles Liebe!

Rosenkatze

 
Warum? Weil du dich in der virtuellen Welt wohler fühlst als in deiner realen Ehe?
Liebe pitsch,

ich würde nicht sagen, dass ich mich wohler fühle, aber ich fühle mich anders.

Da, wo so vieles vom geschriebenen Wort abhängt und die begleitende Gestik/Mimik sowie der Tonfall fehlt, muss ich in einem ganz besonderen Maße auf meine Wortwahl achten, habe aber andererseits auch die Möglichkeit, so sehr viel mehr mitzuteilen als die bloße Information in Form einer Aussage. Das meine ich, wenn ich von "schön formulieren" oder "Bilder im Kopf auslösen" rede.

Im real life habe ich oft nicht die Möglichkeit, mich auf eine "mit schönen Worten und Formulierungen ausstaffierte" Sprache zu besinnen, da mangelt es an Zeit oder der Anlass ist nicht entsprechend. Ich finde das aber sehr wichtig, weil ich die heutige Spracharmut für einen elementaren Mangel halte, der zunehmend weniger bemerkt und bedauert wird, und sich auch schleichend im Verhalten der Menschen niederschlägt.

Ich lese gern und ich schreibe gern - und wenn mein Gegenüber es dann auch noch schafft, mich persönlich an sich zu fesseln, dann empfinde ich das natürlich als besonders reizvoll. Das kann mir kein Buch, aber auch kein sonstiger e-Mail-Verkehr bieten, und sei er noch so wohlwollend. Das klappt eben nur, wenn man auch noch verliebt ist.

Denn der reale Partner merkt durchaus, dass das Interesse des virtuell verliebten nicht mehr bei ihm ist.
Da muss ich dir leider Recht geben, wenn auch ungern. ;)

Ich war tasächlich in den letzten Wochen hin und wieder niedergeschlagen und habe mich dabei ertappt, dass ich bewusst darüber hinweglächle. Liefe es wirklich nur so nebenbei, würde ich nicht mit der Wimper zucken. Andererseits habe ich mich niemals irgendwie "anders" verhalten, ich war niemals weniger liebevoll, aufmerksam oder sonstwas mit meinem Mann. So gesehen hat also nicht mein Partner, sondern ich selber empfindlich gemerkt, dass ich mit meinen Interessen woanders bin.

In was hast du dich verliebt? In den Mann? Oder doch in das Geschriebene, den Gedankenaustausch?
Das ist eine schwierige Frage.

Nachdem er durch Fotos und den Klang seiner Stimme am Telefon "Gestalt angenommen" hat, glaube ich schon, dass es um den Mann als solchen geht. Schöne Briefe schreiben können andere sicherlich auch, aber es ist ja oft ein Zusammenspiel aus unendlich vielen kleinen Einzelkomponenten, die genau den Menschen zu etwas Besonderem speziell für dich machen. Jemand anderen beeindruckt er möglicherweise nicht die Bohne.

Wer hat dir denn unterstellt, dass du dich absichtlich verliebt hättest?
Natürlich niemand. Es war reine Koketterie von mir.

Und vielleicht auch die latente Angst, dass jemand schreibt, hee du, also hör mal, in deinem Alter sollte man solche Fisematenten doch schnell bemerken und dann im Keime ersticken... Du siehst, ich habe einige Klischee-Vorstellungen im Hinterkopf und befürchte, damit erschlagen zu werden.

[...]Der Kontakt wird auf einmal zum Pflichtprogramm, das er nie werden sollte. Es belastet Mann, weil es Einfluss auf seine Stimmung und damit sein reales Leben in einer Weise nimmt, die unschön ist. Was also tun? Die virtuelle Baustelle annehmen und dort "Beziehungsprobleme" wälzen? Oder sich wieder auf das reale Leben konzentrieren und eine schöne Erfahrung mitnehmen, wenn man einen Schlussstrich hinbekommt? ...
Hmmm... also das tut jetzt mal richtig weh.

Denn das wäre genau der Ansatz, den ich ja gestern Abend schon befürchtet habe und vor dem ich irre Angst habe. Ich werde als lästig empfunden und alles, was jemals an Zartheit, Behutsamkeit, Vertrautheit, Verbundenheit, Wärme und Gefühl da war, heftet er unter "Ja, nett, aber vorbei" ab. Und es ist ja sooo einfach, sich dieses lästige Gefühlspaket vom Halse zu schaffen: Einfach nicht mehr antworten, alle Briefe und Fotos löschen, ist ja nur virtuell, ist ja nicht echt.

Es muss ja nicht so sein. Aber es kann.

Und genau das macht mir so zu schaffen. :heulen:

Traurige Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Liebe Rosenkatze (wunderbarer Nick!),

vielen lieben Dank dir für dein Mitgefühl und deine warmherzigen Worte!

Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie's gerade in mir ausschaut, und dass ich dankbar bin für jedes Wort des Verständnis!

Es ist nicht leicht, in unserer hektischen und "mordernen" Gesellschaft Etwas zu finden, was Tiefe und Wärme dieser Art hat. "Kann ich nicht anfassen- gibts nicht" - nach dem Motto.

Das Los dieser Zeit?

[...]

Ich denke, dass eine Welt neben der "in Worte Fassbaren" existiert, und täglich erlebbar ist.
So denke und fühle ich auch - und das macht es ja so schwer.

Ich habe einige gute Freundinnen, denen ich mich normalerweise anvertrauen könnte, denen könnte ich glatt erzählen, dass ich hier vor Ort jemanden kennengelernt habe und eine "echte" Affäre angefangen habe - sie würden mich sicherlich nicht verurteilen, sondern mir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Aber dass ich mich in einen Mann verliebt habe, den ich nur übers Internet kenne... also das würden sie mit einer Mischung aus Belustigung und Fassungslosigkeit aufnehmen.

Also versuche ich, das Ganze mit mir selber auszumachen.

Und ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, ihr könnt mir den Mann zwar auch nicht wieder herbeizaubern, aber es tut so gut, diese Geschichte einfach mal zu erzählen (eben: im Internet!) und sich ruhig Gedanken dazu zu machen. Allemal besser, als einfach nur mit'nem dicken Kloß im Hals vor sich hinzugrübeln...

Liebe Grüße

Spread your wings

 
Also versuche ich, das Ganze mit mir selber auszumachen.

Und ich bin froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, ihr könnt mir den Mann zwar auch nicht wieder herbeizaubern, aber es tut so gut, diese Geschichte einfach mal zu erzählen (eben: im Internet!) und sich ruhig Gedanken dazu zu machen. Allemal besser, als einfach nur mit'nem dicken Kloß im Hals vor sich hinzugrübeln...

Liebe Grüße

Spread your wings
Liebe Spread your wings,

verstehen tut das leider keiner, der das nicht selbst durchmachen musste.

Man stösst auf Kopfschütteln und auf Unverständnis, wenn man so etwas im Bekannten-/Freundeskreis erzählt.

Man wird bereits mit einem bemitleidenswerten Blick angesehen, dass man dann automatisch die Geschichte und seine Emotionen runterspielt.

Selbst wenn man dann jemanden findet, der einen wenigstens ein bisschen versteht, bekommt man dann den Stempel "Sünde" auf die Stirn gedrückt, da ein verheirateter Mann tabu ist.

Man muss sich anhören wie naiv man ist.

Wenn Menschen dich deswegen auslachen, dann lache über sie, denn niemand ist davor gefeit, sich virtuell zu verlieben.

Aber da ist eben leider auch die andere Seite, diese unglaublichen Gefühle und diese Magie die dieser Mensch am anderen Ende des Computers auslöst.

Es ist wie eine Droge, man wird süchtig danach und irgendwann kommt man dann fast nicht mehr davon los.

Das Beste wäre es schon, wenn du ihn vergessen könntest.

Ich weiss leider, wie schwierig das ist.

Fühl dich fest gedrückt!

Eine Leidensgenossin.

 
Wenn man so will, kann man behaupten, dass alles, was mich mit diesem Mann verbindet, sich ausschließlich im Kopf abgespielt hat.
Eben: und kopfkino ist reine illusion! Da solltest du ansetzen mit der verarbeitung und dem loslassen.

Eine virtuelle Brieffreundschaft, bei der man Schmetterlinge im Bauch hat und wie ein verliebter Teenager an die mailbox stürzt, um zu gucken, ob der andere etwas geschrieben hat, kann einer echten Partnerschaft nicht gefährlich werden.
Das halte ich für ein gerücht.

Wir sind ganz klassisch miteinander ge-wachsen und ver-wachsen. Wir treffen uns mittlerweile auf einer Ebene, die andere leider nicht erreichen, weil sie viel zu schnell aufgeben…
Aber egal, was jemals schieflief oder uns belastet hat, wir haben nie das Gespräch verstummen lassen,
Dazu hätte ich mal eine frage: Hast du deinem mann denn von dieser „brieffreundschaft erzählt“ ? Wenn ihr so eine tolle ehe habt, dann sagt man sich doch alles, oder ?

Es ist doch albern zu glauben, man würde sich "absichtlich" verlieben.
Naja, aber man kann es zumindest forcieren oder eben „unterdrücken. In deinem fall hast du es schon allein durch den regelmäßigen mail- kontakt anfangs forciert. Hättest du ja lassen können. Man merkt doch eigentlich ziemlich früh, wenn einen ein mensch „mehr“ interessiert als es „gut“ ist…aber du hast es laufen lassen… an der stelle hattest du noch einfluss...

Selbst, wenn ich mich zwinge, alles an "unerwünschten" Begleitgefühlen wieder auf ein Normalmaß zurückzuschrauben
Zwingen ist hier auch sicherlich nicht das richtige vorgehen. Beschäftige dich mit dir, mit deinen unerfüllten wünschen und träumen (jenseits von ihm). Was fehlt dir in deiner beziehung, versuche das irgendwie anders zu kompensieren als mit einer internet bekanntschaft.

aber ehrlich gesagt wüsste ich nicht, warum die Ernsthaftigkeit oder Intensität von Gefühlen durch den technischen Hintergrund infrage gestellt werden sollte
Also ich denke nicht, dass hier jemand die intensität der gefühle in frage stellt, aber ich würde mal die „wirklichkeit“ der gefühle in frage stellen. Die gefühle sind in diesem virtuellen fall eben nur illusion- klar spürst du sie, aber der auslöser ist rein virtuell und spielt sich nur in deinem kopf ab. Das kann man jedoch beeinflussen.

Wie du schon sagtes, ihn zu analysieren macht keinen sinn, aber dich zu analysieren schon…

B.

 
Geschriebene Worte können so viele Gefühle auslösen, und wenn man die Person nicht real kennt, wird auch noch einiges auf diese Person projiziert.

Ich kann mir sehr gut vorstellen wie Dir diesen Kontakt jetzt fehlt.

Aber schlussendlich zählt doch das, was im realen Leben geschieht und wie wir unser Leben leben.

Du hast in eine Person, die Du nicht kennst, sehr viel Zeit und Energie gesteckt.

Denkst Du nicht, dass es jetzt an der Zeit ist, diese Energie in Dein Leben und in Deine Beziehung zu investieren?

 
Hallo B-52!

Das halte ich für ein gerücht.
Siehst du, und ich eben nicht.

Dazu hätte ich mal eine frage: Hast du deinem mann denn von dieser „brieffreundschaft erzählt“ ? Wenn ihr so eine tolle ehe habt, dann sagt man sich doch alles, oder ?
Nein, das sehe ich völlig anders.

In einer guten Partnerschaft bewahrt man sich ein Stück eigene Identität, symbiotische Verbindungen halte ich für äußerst ungesund. Das fängt im Kleinen an, dass mein Partner z.B. nicht unbedingt dabei sein muss, wenn ich mir die Beine rasiere, oder ich ihm auch nicht jeden trivialen Alltagsmist zumute. Ihn interessiert weder, was die Nachbarin an der Mülltonne erzählt hat noch, dass die Fleischeifachverkäuferin heute nicht besonders gut gelaunt war.

Im Umgang mit anderen Menschen entscheide ich selber, ob etwas meiner Partnerschaft "gefährlich" werden kann oder nicht. Ich bin in den 17 Jahren meiner Ehe nicht ein einziges Mal fremdgegangen - wieso auch? Ich hatte stets alles, was ich brauchte zum Glücklichsein. Und wie ich schon schrieb, deckt dieser Brieffreund einen Bereich ab, den ich mit meinem Mann ohnehin nicht teilen kann. Dieser ganz eigenartige (im Wortsinne!) Gedankenaustausch berührt mich derartig, das geht eben nur in der Schriftform.

Ganz im Ernst: Hätten wir uns nicht geschrieben, sondern die Inhalte der Briefe wären in stundenlangen Telefonaten mündlich ausgetauscht worden, ich wüsste nicht, ob die Wirkung dann noch genauso gewesen wäre, trotz seiner elektrisierenden Stimme.

Um noch deine erste Frage zu beantworten: Nein, natürlich habe ich nur erwähnt, dass ich Internet-Brieffreundschften unterhalte (einige Leute davon kennt er sogar persönlich), wie sehr mich gerade dieser Mann anspricht, habe ich nicht gesagt. Er weiß also, dass es diesen Mann für mich gibt, nicht jedoch, was er mir bedeutet.

Naja, aber man kann es zumindest forcieren oder eben „unterdrücken. In deinem fall hast du es schon allein durch den regelmäßigen mail- kontakt anfangs forciert. Hättest du ja lassen können. Man merkt doch eigentlich ziemlich früh, wenn einen ein mensch „mehr“ interessiert als es „gut“ ist…aber du hast es laufen lassen… an der stelle hattest du noch einfluss...
Ja, ich habe es laufen lassen.

Weil es mir gefiel und mir auf eine ganz eigentümliche Weise auch schlichtwegs guttat.

Die gefühle sind in diesem virtuellen fall eben nur illusion- klar spürst du sie, aber der auslöser ist rein virtuell und spielt sich nur in deinem kopf ab. Das kann man jedoch beeinflussen.
Auch das sehe ich ein bisschen anders als du.

"Illusion" heißt für mich "nicht echt, nicht wirklich existierend, nur eingebildet".

Dieser Mann ist aber echt, den gibt es wirklich, und die Tränen, die ich seinetwegen weine, sind auch echt. Ergo sind auch meine Gefühle, die diese Tränen überhaupt erst auslösen, echt. Das Problem bei der Sache ist eben (und das habe ich ja schon in meiner Antwort an pitsch erwähnt), dass alles, was mit Internet zu tun hat, ziemlich klischeebelastet ist, so ja auch deine Argumentation. Internet ist was für Teenies, die haben noch Flausen im Kopf, und das dürfen die auch, die sind ja schließlich noch so jung. Aber eine erwachsene Frau in meinem Alter gibt sich doch nicht den Schwingungen hin, die ein Mann bei ihr allein mit Briefen auslöst... tztztz...

Und daraus ergibt sich mein Problem: nicht, in einen fremden Mann verliebt zu sein, sondern in einen Internet-Brieffreund.

Wie du schon sagtes, ihn zu analysieren macht keinen sinn, aber dich zu analysieren schon…
Nein, ich brauche mich nicht mehr zu analysieren. Das habe ich in der Vergangenheit schon oft genug und aus den verschiedensten Anlässen heraus getan. Ich weiß, wer ich bin, wo meine Stärken liegen, aber auch, wo meine Grenzen oder Schwächen sind. Es ist alles weitaus weniger geheimnisvoll als es scheint: Ich habe mich in diesen Mann verliebt und leide im Moment sehr darunter, dass er den Kontakt abgebrochen hat, ohne dass es eine vernünftige Aussprache gegeben hätte. Weder kenne ich die wahren Beweggründe (die ich jetzt einfach mal vordergründig in seiner privaten Situation vermute) noch hatte ich jemals die Chance, irgendetwas zu modifizieren.

Liebe Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Nachtrag:

@B-52: Ich habe gerade noch einmal über deine "Illusion" nachgedacht. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass nicht meine Gefühle eine Illusion waren, sehr wohl jedoch die Annahme, dass er mich wie eine Frau im real life behandeln würde. Würde wir uns persönlich kennen, also nicht nur vom Telefon, hätte er vielleicht mehr Skrupel, einfach "scheintot" zu spielen...!?

@kleineLady: Bitte verzeih', dass ich mich noch gar nicht explizit bei dir für deinen Beitrag bedankt habe! Das mag ich hiermit natürlich nachholen!

@SeaLife: Auch dir natürlich ein ganz herzliches Dankeschön, dass du dir Gedanken zu meinem Thema gemacht hast!

Liebe Grüße

Spread your wings

 
hallo!



ich habe deinen beitrag interessiert gelesen, kann deine situation/gefühle gut nachvollziehen.



ob es jetzt in deiner ehe gut läuft und warum du kontakt zu anderen suchst, auf das gehe ich nicht ein, deswegen bist du ja auch nicht hier. emotionaler und/oder körperlicher betrug, wird von jedem anders beurteilt.



fakt ist, es gibt einen menschen, der dich beeinflusst und emotional abhängig gemacht hat und dich dann fallen gelassen hat. der reiz dieser person war es, herauszufinden, wie weit er dich bringen kann. im prinzip hat er so ziemlich alles geschafft, was er wollte bis hin zur sexuellen schiene. dann wurde es langweilig, es gab nichts neues zu erreichen. nun wird er eine andere gefunden haben und das selbe spiel beginnt von vorne … der reiz der manipulation, ohne jemanden persönlich zu kennen. ist ja auch ein bisschen faszinierend, wenn man drüber nachdenkt. wenn du mal etwas im internet stöberst, wirst du feststellen, dass es ganz viele solcher geschichten gibt, die deiner ziemlich ähnlich sind.



ich war fast ein jahr in solch einer fiktiven „beziehung“ zu jemanden, und habe ihn nie zu gesicht bekommen (was du ja gar nicht wolltest), und vor allem war er nicht einmal der mensch, der er zu sein vorgab. internet ist die beste möglichkeit sich eine scheinwelt aufzubauen, und es gibt viele menschen, die das aus unterschiedlichen gründen nutzen.



lg

 
Hallo darling! (noch so'n netter Nick!)

ob es jetzt in deiner ehe gut läuft und warum du kontakt zu anderen suchst, auf das gehe ich nicht ein, deswegen bist du ja auch nicht hier.
Genau, ich bin ja meinetwegen hier.

der reiz dieser person war es, herauszufinden, wie weit er dich bringen kann. im prinzip hat er so ziemlich alles geschafft, was er wollte bis hin zur sexuellen schiene. dann wurde es langweilig, es gab nichts neues zu erreichen. nun wird er eine andere gefunden haben und das selbe spiel beginnt von vorne …
Das ist aber doch schon wieder eine Analyse, oder?

Und genau die wollte ich ja vermeiden.

Weißt du, ich habe mich schon so oft gefragt, wie ich glauben konnte, dass nur ich ihn so unwiderstehlich finde. Wie ich glauben konnte, dass seine Zärtlichkeiten 1:1 auf mich gemünzt seien und nicht beliebig abgeändert werden, damit sie nebenbei noch ein halbes Dutzend anderer Frauen glücklich machen. Ich weiß es nicht, darling, ich weiß es einfach nicht. Solche Fragen stellen sich bestimmt auch Frauen, die auf einen Heiratsschwindler reinfallen, da ging doch mal ein berühmter Fall durch die Medien mit einer angesehenen Industriellen-Gattin. Die ist bestimmt auch nicht super-doof oder naiv. Aber es ist passiert.

Vielleicht liegt es daran, dass ich noch nie einen Mann kennengelernt habe, der seine Gedanken und Gefühle derart trefflich in Worte packen kann. Worte, die mich einfach fasziniert haben, ganze Parallel-Universen in mir ausgelöst haben, die mich zum Träumen gebracht haben - und dann eben auch das Interesse an dem Menschen dahinter geweckt haben. Ich schrieb es ja bereits, gute Bücher gibt es zuhauf. Aber es ist eben doch ein Unterschied, ob ich einfach nur einen "tollen Roman" lese, oder ob ich zusammen mit dem anderen die Hauptrolle darin spiele...

und vor allem war er nicht einmal der mensch, der er zu sein vorgab.
Das kann ich mit Bestimmtheit sagen - es gibt ihn wirklich und das Foto ist kein Fake.

Auch andere Dinge sind überprüfbar und entsprechen der Wahrheit.

Das einzige, was nicht zu stimmen scheint, ist, dass er wohl doch nicht so sehr in mich verliebt ist, wie er es immer schrieb. Oder aber, er hat eine völlig andere Auffassung davon, wie man mit einer "Beziehung" (man beachte die Anführungszeichen!) im Falle von Meinungsverschiedenheiten oder Missverständnissen umgeht. Besonders im Internet.

Da täusche ich mich offensichtlich ganz gewaltig und überschätze seine Hartnäckigkeit. :(

Liebe Grüße

Spread your wings

 
Huhu Spread your wings,

erstmal vorweg ich kenne die Gefühle die durchs schreiben ausgelöst werden und kann dich somit wirklich verstehen, aber

In diesem Zusammenhang finde ich den Hinweis auf meine Ehe auch etwas unglücklich. Eine virtuelle Brieffreundschaft, bei der man Schmetterlinge im Bauch hat und wie ein verliebter Teenager an die mailbox stürzt, um zu gucken, ob der andere etwas geschrieben hat, kann einer echten Partnerschaft nicht gefährlich werden
Das kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht so unterstreichen. Du hast dich "verliebt" in ein Bild von einem Mann was du dir erschaffen hast. Sicher existiert diese Mann, aber du weißt eben gar nicht wie dieser Real tickt.
Ich kann nachvollziehen, dass dich die Geschichte so runterzieht. Allerdings versteh ich nicht wo du da keine Gefahr für deine reale Beziehung siehst ? Man verknallt sich nich mal eben so mir nix dir nix in jmd. anderes. Entweder haben die Gefühle zu der Person von Anfang an nicht gestimmt oder die Beziehung hat über einen längeren Zeitraun nicht mehr so richtig "funktioniert". Ich mein so niedergeschlagen wie du bist habe ich den Eindruck das es für dich dann doch eben schon eine Internetbeziehung war ... soviel zum Thema nicht gefährlich werden für eine reale Ehe ...

"Illusion" heißt für mich "nicht echt, nicht wirklich existierend, nur eingebildet".Dieser Mann ist aber echt, den gibt es wirklich, und die Tränen, die ich seinetwegen weine, sind auch echt. Ergo sind auch meine Gefühle, die diese Tränen überhaupt erst auslösen, echt. Das Problem bei der Sache ist eben (und das habe ich ja schon in meiner Antwort an pitsch erwähnt), dass alles, was mit Internet zu tun hat, ziemlich klischeebelastet ist, so ja auch deine Argumentation. Internet ist was für Teenies, die haben noch Flausen im Kopf, und das dürfen die auch, die sind ja schließlich noch so jung. Aber eine erwachsene Frau in meinem Alter gibt sich doch nicht den Schwingungen hin, die ein Mann bei ihr allein mit Briefen auslöst... tztztz...

Und daraus ergibt sich mein Problem: nicht, in einen fremden Mann verliebt zu sein, sondern in einen Internet-Brieffreund.
Klar, ist dieser Typ irgendwo "echt". Du kannst aber nicht wissen ob er real genauso ist wie im Chat. Ich würde dein Problem auch eher anders formulieren - Du hast zu gelassen, dass du dich in einen Kerl aus dem Netz verknallst, warum ? - ohne das ganze irgendwie abwerten zu meinen, ich habs ja selber schon erlebt, glaube ich dass man im Internet doch eher geneigt ist zu sehr in einer Traumwelt zu leben. Man flieht aus der Realität und verliert sich dann doch oft selbst. Von daher sind die Gefühle sicherlich irgendwo "echt", aber aus meiner Sicht müssen sie sich dann eben auch real "beweisen".
Ich hab son bisschen das Gefühl, das du dich aus einer Frustration, einem Unglücklich sein im realen Leben in das Internet gezogen hast und dir nicht so ganz ingestehen magst das es da Sachen innerhalb der Beziehung bzw. allgemein gibt die dich unzufrieden machen.

Eine Person lernt man auch nicht mal eben so kennen das man sich so Hals über Kopf verknallt. Dazu muss man sich schon etwas mit der Person beschäftigen. Das wäre dann auch die Zeit die man für den eigentlich Partner nicht aufbringen kann. Irgendwas in der Richtung muss es da geben ... sonst hat man gar nicht "die Zeit" sich neu zu verlieben.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist aber doch schon wieder eine Analyse, oder?
natürlich schließe ich von meinem und andere fällen die ich kenne, auf deinen, sicherlich kannst du auch die ausnahme sein.

Vielleicht liegt es daran, dass ich noch nie einen Mann kennengelernt habe, der seine Gedanken und Gefühle derart trefflich in Worte packen kann. Worte, die mich einfach fasziniert haben, ganze Parallel-Universen in mir ausgelöst haben, die mich zum Träumen gebracht haben - und dann eben auch das Interesse an dem Menschen dahinter geweckt haben.
kann ich voll und ganz nachvollziehen - wie gesagt, die selben gefühle wurden auch bei mir geweckt. warum er sich so gut artikulieren kann??? wahrscheinlich weil er sehr geübt darin ist und die meiste zeit damit verbringt, dies zu tun...

Das kann ich mit Bestimmtheit sagen - es gibt ihn wirklich und das Foto ist kein Fake.

Auch andere Dinge sind überprüfbar und entsprechen der Wahrheit.
ich glaub dir schon, dass es diese person gibt, die er dir vorgibt und dessen fotos du ansiehst...

aber ist es auch die person mit der du sprichst und schreibst? bei mir gab es die person auch, nur gesprochen habe ich mit jemand anderen.

spielt ja auch keine rolle in deinem fall, weil du kein treffen willst/wolltest und egal ist wer am anderen ende der leitung sitzt.

Das einzige, was nicht zu stimmen scheint, ist, dass er wohl doch nicht so sehr in mich verliebt ist, wie er es immer schrieb.
er war verliebt in den kontakt mit dir, bis es ihm zu langweilig wurde.

lg

 
Du scheinst nicht besonders glücklich in deiner Ehe? Ich frage mich nur, wollte auch eine zeitlang ausbrechen wie du vielleicht. Suchte im Internet was schwerer scheint da jemand nettes zu finden wie die Nadel im Heuhaufen.

Ich hätte niemals freiwillig einen verheirateten mann angeschrieben. Denn ich fühlte mich alleine wie ohne Mann...und so.

Bedeutet ich hätte mich auf jemand einlassen wollen der frei ist und gegebenfalls eine neue Liebe beginnen könnte. Es war ein davonlaufen denke ich.

Du hast denm Alltag bewältigt bekommen durch deinen Fantasiemann. Eigentlich ne taffe Sache und gut organisiert. Du konntest so eine zeitlang den Schmerz deines Lebens besser bewältigen. Auf der einen seite hast du innerlich wohl gewußt, das du von deinem mann nicht weggehen kannst oder wirst.

Deshalb hast du dir wahrhscheinlich unterbewußt einen verheirateten Mann ausgesucht. Ein Mann kann viel schreiben bis der Tag lang ist. Er kann auch genau das schreiben was frau hören will.

Du das geht, sehr gut sogar.

Ich frage mich echt wie naiv Frau sein kann, aber ich glaube es ist dann viel in jemand passiert an Schmerz und Enttäuschung. Wenn er das alles glauben will. Man ist einfach total ausgehungert nach Liebe und Aufmerksamkeit. Obwohl ich das auch war damals und ich eine zeitlang gesucht hatte.

War es nicht das Richtige. Es war besser für mich als ich die Suche nach Liebe einstellte. Allerdings konnte ich das auch nur wo ich stärker wurde und sich die Situation daheim etwas besserte denke ich.

Du bist noch ganz am Anfang. Saubere Verhältnisse ist immer besser. Trennung und dann jemand suchen, man findet dann doch eher was anderes wie wenn man noch irgendwo gebunden ist. Oder halt ja sagen zu der situation wie sie nun mal ist.

Ich habe gemerkt wenn man zum Beispiel im Internet nach Liebe sucht und so, macht man sich verletzbar und bedürftig. Es geht mir zigmal besser seitdem ich abgeschlossen habe damit. Manchmal kommt noch so ein kleiner Anflug, solltest nicht doch wieder auf die Suche gehen. ist glaub wie so ne Sucht, Sehnsucht.. aber ich weiß was es bringt: nichts.

Die Männer sind oft liiert und lügen dich an sind singel.

Gestörte, sexgeile, perverse, kranke, Muttersöhnchen, verschuldete, dumme, gescheite zu schöne, gefälschte und so weiter...

Es waren nur Enttäuschungen...und ich merkte schlimmer geht immer!

Es geht mir tausendmal besser wenn ich nach mir schaue und nicht im Internet was suche...

ist verlorene Zeit...Du mußtest da durch wie ich, es wird dich nur stärker machen. Denn du hast was dabei gelernt und das ist das Posetive man lernt auch durch die schweren Dinge etwas.

dir einen lieben Gruss

 
so ja auch deine Argumentation. Internet ist was für Teenies, die haben noch Flausen im Kopf, und das dürfen die auch, die sind ja schließlich noch so jung.
Also das habe ich nie gesagt und auch mit keinem meiner worte so gemeint.

Ich bin selbst seit jahren im internet unterwegs, singlebören, foren- alles mögliche. Auch ich habe mich mal in einen „schreiberling“ verknallt. Wir haben uns ein paar wochen lang tausende mails geschrieben. Auch teilweise sehr intime dinge. Irgendwann haben wir uns getroffen. Da war von einer sekunde auf die andere diese „anziehung“ vorbei. Ich konnte ihn nicht riechen, fand seine art, seine bewegungen, den ganzen kerl fast schon ekelhaft.

Ich war echt geschockt wieviel projektion man doch in reine worte stecken kann und wieviel doch das sehen, hören, riechen, fühlen ausmacht, wenn man der person gegenüber steht. Daher habe ich mir diese projektionen „abgewöhnt“. Bei mir zählt nur noch das richtige sehen (also wenn ich merke ich entwickele gefühle, dann verlagere ich den treffpunkt von virtuell auf RL.)

Also das nur dazu.

Ich glaube du machst dir einfach was vor.

z.B.bezüglich deiner scheinbar so super funktionierenden ehe. kann ich nicht wirklich dran glauben, Dir fehlt definitv etwas (und zwar nicht nur im intellektuellen bereich)

Und daraus ergibt sich mein Problem: nicht, in einen fremden Mann verliebt zu sein, sondern in einen Internet-Brieffreund. Würde wir uns persönlich kennen, also nicht nur vom Telefon, hätte er vielleicht mehr Skrupel, einfach "scheintot" zu spielen...!?
Ich sehe da gar nicht so einen großen unterschied. In beiden fällen kann einer den kontakt abbrechen. klar im internet ist das alles schneller und leichter und vor allem endgültiger, aber im grunde hätte es auch passieren können, wenn du ihn persönlich gekannt hättest.

Nein, ich brauche mich nicht mehr zu analysieren.
Ok, wenn du meinst, wenn ich dich hier allerdings so lese, dann fallen mir einige analysierwürdige details auf, möchte da aber nicht weiter drauf eingehen ;-)

B.

 
Ich habe ehrlich gesagt etwas ein Problem damit, wie manche Menschen andere abwerten und schubladisieren - aber das ist im realen Leben leider nicht anders.

Generell wir alles was man nicht kennt, nicht versteht oder selbst noch nie erlebt hat, als Spinnerei und als Illusion abgetan.

Es werden dann die psychologischen Bücher aufgeklappt, vielleicht dann auch noch die Bibel (von wegen Sünderin etc.).

Einfühlungsvermögen gleich null, das nennt man Verurteilung vom Feinsten!

Was stimmt und das ist leider so, dass Lügner/Betrüger im Internet leider sehr viel schlechter enttarnt werden können. Es können wunderbar irgendwelche Geschichten erzählt werden...

Es ist aber Fakt, dass man sich durch geschriebene Worte sehr schnell, sehr Nahe kommen kann. Was aber REIN GAR NICHTS MIT ILLUSIONEN oder MIT KOPFKINO zu tun hat.

Es ist so, dass es Menschen verlernt haben, über Gefühle und Gedanken zu reden. Dann findet man einen Menschen, der das endlich mal tut und schwupps, ist es passiert.

Aber das allein machts es eben auch nicht aus.

Ich meine, wer zuwenig Einfühlungsvermögen hat oder es nicht verstehen kann, kann seine Ratschläge für sich selbst behalten oder sich vielleicht auch mal das eigene Leben anschauen, ob er wirklich so Sündenfrei ist, wie er tut.

Ich meine damit niemanden bestimmten, es soll sich niemand angegriffen fühlen.

Aber ich stelle das leider auch hier im Forum fest, wie oft ge-und verurteilt wird.

lg kleineLady

 
Guten Morgen @all,

leider habe ich gerade nicht so viel Zeit, auf die neuen postings in Ruhe einzugehen.

Aber ich möchte wenigstens kurz Danke sagen dafür, dass ihr euch die Zeit nehmt, mir eure Gedanken zu meiner Situation zu schildern!

Ihr helft mir ungemein!

Ich melde mich dann später noch einmal.

Liebe Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Hallo Crying Soul,

Du kannst aber nicht wissen ob er real genauso ist wie im Chat. [...] Eine Person lernt man auch nicht mal eben so kennen das man sich so Hals über Kopf verknallt. Dazu muss man sich schon etwas mit der Person beschäftigen.
ich möchte noch einmal betonen, dass ich ihn nicht in einem Flirtforum, einer Single-Börse, einer Partnerschaftsvermittlung oder einem sonstigen Chatroom kennengelernt habe. Aus Gründen des Diskretion sage ich jetzt einfach mal... es war ein Haustierforum. ;)

Und nun möge man sich das folgendermaßen vorstellen: Ich war bereits zwei Jahre dort angemeldet, als er dazustieß. Vom ersten Beitrag an fiel mir seine Eloquenz auf, aber ich habe ihn eben nur als neuen User zur Kenntnis genommen. Ich war begeistert, wie er seine Haustiere schildert, aber auch auf andere User und deren Erlebnisse oder Probleme mit deren Haustieren eingeht, oder dass er mal mit einem brachialen, dann aber auch wieder sehr klugen, feinsinnigen Humor brillierte. Dann gab es mal die eine, dann die andere PN, aber er war immer "einer von vielen", halt jemand aus diesem Forum. Irgendwann nannte er mir gutgelaunt per PN seinen Klarnamen und bot mir an, dass wir auch gerne einen e-Mail-Kontakt aufbauen könnten. Ich nahm das wohl freundlich zur Kenntnis, kümmerte mich aber weiter nicht darum.

Eines Tages fragte ich mehr beiläufig, ob er mir nicht mehr von sich erzählen möchte, denn außer seinen Beiträgen im Forum wüsste ich ja nichts von ihm. Dann folgte eine sehr lange mail (als Papierausdruck immerhin 4 Seiten), in der er mir sein Leben und seine jetzige Lebenssituation schilderte. Und er betonte, dass er meine Beiträge wohl schon länger mitverfolge und die würden ihm aus den und den Gründen besonders ansprechen. Ich war so erschlagen, dass ich ihm erst einmal schrieb, ich müsse das sacken lassen und wolle die Mühe, die er sich gemacht hätte, nicht mit einem freundlichen Zweizeiler quittieren.

Knapp 14 Tage später setzte ich mich dann hin, schrieb zurück - und so nahm das Ganze seinen Lauf. In diesem Forum traten wir nach wie vor als Haustierbesitzer auf, privat dagegen schrieben wir uns dutzende davon unabhängiger e-Mails.

Deshalb kann ich deinen Einwand, ich würde ihn ja gar nicht kennen, so auch nicht gelten lassen. Es kam nicht Knall auf Fall, sondern entwickelte sich über einen langen Zeitraum, und es war auch kein "einschlägiges" Forum.

Ich hab son bisschen das Gefühl, das du dich aus einer Frustration, einem Unglücklich sein im realen Leben in das Internet gezogen hast und dir nicht so ganz ingestehen magst das es da Sachen innerhalb der Beziehung bzw. allgemein gibt die dich unzufrieden machen.
Weißt du, wenn das Internet oder genauer sagt: ein Forum, in dem du Antworten auf deine Beiträge bekommst, keinen Spaß machen würde, dann gäbe es doch auf lange Sicht keine Foren mehr. Ich betrachte meine Internet-Freundschaften tatsächlich als Ergänzung zu meinem echten Freundeskreis, deshalb rede ich ja auch von meinem "Brieffreund". Der Unterschied zu anderen Brieffreunden besteht lediglich darin, dass ich da wesentlich entspannter bin und mir nicht die Bohne Gedanken mache, wenn mal ein paar Tage keine Meldung kommt. Klar: In die bin ich ja auch nicht verliebt. =)

Aber daraus zu schließen, ich wäre in meinem real life notorisch unzufrieden, halte ich für übertrieben. Ich führe ein "ganz normales" Leben mit allem, was zum Leben dazugehört: Glück/Unglück, Freude/Trauer, gute/schlechte Laune, Umtriebigkeit/Faulheit. Das können auch nicht alle Menschen, die sich so den lieben langen Tag im Netzt tummeln, von sich behaupten...

Liebe Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Hallo darling,

warum er sich so gut artikulieren kann??? wahrscheinlich weil er sehr geübt darin ist und die meiste zeit damit verbringt, dies zu tun...
Nicht die meiste Zeit, aber sicherlich einen gehörigen Anteil seiner kanpp bemessenen Freizeit. Er schreibt Glossen, viele davon habe ich schon gelesen. Seine außergewöhnliche Ausdrucksfähigkeit und -weise basieren also weniger auf seiner Forentätigkeit, falls du das mit deinen "..." andeuten wolltest, sondern auf seiner Liebe zur Sprache, die auch prompt erwidert wird. :]

spielt ja auch keine rolle in deinem fall, weil du kein treffen willst/wolltest und egal ist wer am anderen ende der leitung sitzt.
Wieso schreibst du das?

Wenn du mein Eingangsposting aufmerksam gelesen hast, weißt du, dass ich mich sehr gerne möglichst schnell mit ihm getroffen hätte, er jedoch seine Bedenken angemeldet hat. Und wie kommst du darauf, dass es mir egal sein könnte, wer am anderen Ende der Leitung sitzt?

er war verliebt in den kontakt mit dir, bis es ihm zu langweilig wurde.
Zu langweilig, zu anstrengend... woher soll ich das wissen?

Er spricht ja nicht mehr mit mir. ;(

Traurige Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Hallo Brangelina!

Du scheinst nicht besonders glücklich in deiner Ehe?
Wie kommst du denn darauf?

Hast du denn nicht gelesen, was ich bereits zu meiner Ehe geschrieben habe?

Du bist noch ganz am Anfang. Saubere Verhältnisse ist immer besser. Trennung und dann jemand suchen, man findet dann doch eher was anderes wie wenn man noch irgendwo gebunden ist.
Also nun muss ich doch lachen, Brangelina, nimm's mir bitte nicht übel.

Entweder du liest nicht, was ich geschrieben habe, oder du verstehst es nicht.

Gestörte, sexgeile, perverse, kranke, Muttersöhnchen, verschuldete, dumme, gescheite zu schöne, gefälschte und so weiter...
Ja, im Internet findet man ein buntes Völkchen.

Im real life aber auch. =)

Weißt du, Brangelina, ich möchte dir gewiss nicht zu nahe treten - aber ich kann mit deiner Küchentisch-Psychologie nichts anfangen. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast, aber sie treffen auf mich leider nicht zu, da ich im Gegensatz zu dir nicht auf Partner-Suche bin.

Liebe Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Hallo B52!

Also das habe ich nie gesagt und auch mit keinem meiner worte so gemeint.
Dann bitte ich dich um Entschuldigung.

Natürlich bin ich im Moment irre sensibel und verletzbar, und vielleicht habe ich in deine Worte einfach genau den Vorwurf hineininterpretiert (ich sei doch wohl ein bisschen zu alt für diesen Blödsinn), vor dem ich mich eben fürchte. Denn bei kühlem Verstand betrachtet... ja richtig... ich weiß es ja selber... ;(

Ich bin selbst seit jahren im internet unterwegs, singlebören, foren- alles mögliche. Auch ich habe mich mal in einen „schreiberling“ verknallt. Wir haben uns ein paar wochen lang tausende mails geschrieben. Auch teilweise sehr intime dinge. Irgendwann haben wir uns getroffen. Da war von einer sekunde auf die andere diese „anziehung“ vorbei. Ich konnte ihn nicht riechen, fand seine art, seine bewegungen, den ganzen kerl fast schon ekelhaft.
Damit kann ich nun schon eher etwas anfangen.

Weißt du, ich habe die Möglichkeit, dass er real ein echter Unsympath ist, stets ausgeschlossen. Das mag aber auch nur damit zusammenhängen, dass ich ja verliebt bin. Aber selbst gesetzt den Fall, es wäre so gekommen - das hätte ich in Kauf genommen, damit ich in dieser Hinsicht meinen Seelenfrieden finde. Ich wollte den Kontakt wahlweise intensivieren, oder aber heroisch erkennen, dass er eben ein Rohrkrepierer ist. Bloß, ich wollte eben mitentscheiden, ob und wie es weitergeht. Diese Funkstille, die ich nun schon so lange erdulde, empfinde ich im höchsten Maße als unfair, weil ich keinerlei Einfluss nehmen kann. Diese Ohnmacht empfinde ich als ganz, ganz schrecklich.

klar im internet ist das alles schneller und leichter und vor allem endgültiger, aber im grunde hätte es auch passieren können, wenn du ihn persönlich gekannt hättest.
Da hast du leider Recht.

Ok, wenn du meinst, wenn ich dich hier allerdings so lese, dann fallen mir einige analysierwürdige details auf, möchte da aber nicht weiter drauf eingehen ;-)
Das ist nett von dir. Danke.

(Trotz allem ;) ) liebe Grüße

Spread your wings





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Hallo kleineLady!

Generell wir alles was man nicht kennt, nicht versteht oder selbst noch nie erlebt hat, als Spinnerei und als Illusion abgetan.
Das ist leider ganz häufig der Fall, ist aber leicht erklärbar, wenn man weiß, dass Menschen einfach "mal sicherheitshalber" Angst vor dem Fremden, Unbekannten haben. In meinem Fall geht es ja nicht so sehr um Angst, sondern vielleicht eher um Missbilligung. Oder, um mal mit Morgenstern zu sprechen: Weil nicht sein kann, was nicht darf.

Andererseits möchte ich an dieser Stelle aber wirklich betonen, dass ich mich bei euch willkommen und angenommen fühle. Die überwiegende Mehrzahl der User gibt mir zu verstehen, dass sie Verständnis für mich hat - aber warnt mich eben auch, dass ich mich darauf gefasst machen muss, aus einem herrlichen Traum ganz, ganz böse zu erwachen. Zu viele von euch haben genau dasselbe erlebt, und es hat leider sehr unschön geendet. An dieser Stelle mag ich mich auch mal bei denjenigen bedanken, die sich per PN gemeldet haben. Und auch hier habe ich nur Vernünftiges zu lesen bekommen, im Sinne von: Ich verstehe dich, ich weiß, wie du dich fühlen musst, aber lass auch den Gedanken zu, dass es vorbei ist... ;(

Es ist so, dass es Menschen verlernt haben, über Gefühle und Gedanken zu reden. Dann findet man einen Menschen, der das endlich mal tut und schwupps, ist es passiert.
Genau so war's, kleineLady.

Es war von beiden Seiten so nicht geplant oder bewusst herausgefordert.

Aber es haben sich einfach zwei gefunden, die sich jeweils durch die Art des anderen verzaubern ließen. Und der eine ist wohl mittlerweile entzaubert. Die andere noch nicht. Immer noch nicht. ;(

Liebe Grüße

Spread your wings

 
Huhu Spread your wings,

Guten Morgen @all,Hallo Crying Soul,

ich möchte noch einmal betonen, dass ich ihn nicht in einem Flirtforum, einer Single-Börse, einer Partnerschaftsvermittlung oder einem sonstigen Chatroom kennengelernt habe. Aus Gründen des Diskretion sage ich jetzt einfach mal... es war ein Haustierforum. ;)

Und nun möge man sich das folgendermaßen vorstellen: Ich war bereits zwei Jahre dort angemeldet, als er dazustieß. Vom ersten Beitrag an fiel mir seine Eloquenz auf, aber ich habe ihn eben nur als neuen User zur Kenntnis genommen. Ich war begeistert, wie er seine Haustiere schildert, aber auch auf andere User und deren Erlebnisse oder Probleme mit deren Haustieren eingeht, oder dass er mal mit einem brachialen, dann aber auch wieder sehr klugen, feinsinnigen Humor brillierte. Dann gab es mal die eine, dann die andere PN, aber er war immer "einer von vielen", halt jemand aus diesem Forum. Irgendwann nannte er mir gutgelaunt per PN seinen Klarnamen und bot mir an, dass wir auch gerne einen e-Mail-Kontakt aufbauen könnten. Ich nahm das wohl freundlich zur Kenntnis, kümmerte mich aber weiter nicht darum.

Eines Tages fragte ich mehr beiläufig, ob er mir nicht mehr von sich erzählen möchte, denn außer seinen Beiträgen im Forum wüsste ich ja nichts von ihm. Dann folgte eine sehr lange mail (als Papierausdruck immerhin 4 Seiten), in der er mir sein Leben und seine jetzige Lebenssituation schilderte. Und er betonte, dass er meine Beiträge wohl schon länger mitverfolge und die würden ihm aus den und den Gründen besonders ansprechen. Ich war so erschlagen, dass ich ihm erst einmal schrieb, ich müsse das sacken lassen und wolle die Mühe, die er sich gemacht hätte, nicht mit einem freundlichen Zweizeiler quittieren.

Knapp 14 Tage später setzte ich mich dann hin, schrieb zurück - und so nahm das Ganze seinen Lauf. In diesem Forum traten wir nach wie vor als Haustierbesitzer auf, privat dagegen schrieben wir uns dutzende davon unabhängiger e-Mails.

Deshalb kann ich deinen Einwand, ich würde ihn ja gar nicht kennen, so auch nicht gelten lassen. Es kam nicht Knall auf Fall, sondern entwickelte sich über einen langen Zeitraum, und es war auch kein "einschlägiges" Forum.
Ist mir schon klar das es nich unbedingt eine Seite sein muss die darauf ausgelegt ist Leute zusammenzubringen ;)

Doirt ist man dann auch viel ungezwungenr als wenn man in nem Flirtchat ist wo es grob gesagt nur darum geht

irgendwann wen zu haben mit dem man das Bett teilen kann.

Weißt du, wenn das Internet oder genauer sagt: ein Forum, in dem du Antworten auf deine Beiträge bekommst, keinen Spaß machen würde, dann gäbe es doch auf lange Sicht keine Foren mehr. Ich betrachte meine Internet-Freundschaften tatsächlich als Ergänzung zu meinem echten Freundeskreis, deshalb rede ich ja auch von meinem "Brieffreund". Der Unterschied zu anderen Brieffreunden besteht lediglich darin, dass ich da wesentlich entspannter bin und mir nicht die Bohne Gedanken mache, wenn mal ein paar Tage keine Meldung kommt. Klar: In die bin ich ja auch nicht verliebt. =)
Ja, klar macht das Internet Spaß. Ich bin ja auch nicht im Internet weil ich dazu gezwungen werde.


Aber daraus zu schließen, ich wäre in meinem real life notorisch unzufrieden, halte ich für übertrieben. Ich führe ein "ganz normales" Leben mit allem, was zum Leben dazugehört: Glück/Unglück, Freude/Trauer, gute/schlechte Laune, Umtriebigkeit/Faulheit. Das können auch nicht alle Menschen, die sich so den lieben langen Tag im Netzt tummeln, von sich behaupten...
Liebe Grüße

Spread your wings
Was mich einfach stutzig machst warum du keine Gefahr für deine Ehe siehst :confused:

Was wäre denn wenn du den Kerl im Supermarkt kennengelernt hättest und ihr euch ab und an treffen würdet ... wäre das dann auch keine Gefahr für die Ehe ? Ich schließe nicht aus dem Fakt das Internet Spaß macht das man mit seinem Leben unzufrieden ist, ich denke eher die Sache das man sich im Internet verliebt schon ein Zeichen für Unzufriedenheit sein kann ... weil, wie oben gesagt ich würde mich nicht verlieben (egal real oder Internet) wenn meine Beziehung stimmig ist. Jedenfalls nicht mal eben so auf die Schnelle. Dazu müsste ich schon mehr Zeit mit Person X verbringen, die ich meinem Partner dann nicht geben kann.

 
Ich denke, kein Partner kann alle Bedürfnisse abdecken, das schreibt Wings sogar weiter oben, dass ihr Mann offensichtlich nicht so der Wortkünstler ist, wobei ihr diese Kunst aber höchstes Vergnügen bereitet.

Dass es dann immer gleich dazu kommen muss, dass wir uns verlieben, da liegt für mich der Hase im Pfeffer.

Einfach den Kontakt als Bereicherung zu erfahren, ohne sich in eine Verliebtheit hereinzusteigern (sorry, gar nicht blöd gemeint, sowas passiert nicht nur Dir, Wings) - warum geht das nicht?

Was, wenn es sich um eine eloquente und wortgewandte Frau (ich nehme mal an, Du stehst rein auf Männer?) gehandelt hätte?

Hätte Dir dies genauso viel Freude bereitet - wohl kaum...

Bleibt die Frage, was macht den Unterschied, wenn es ein Mann ist?