Also, wenn die Frage mit Betonung auf: Als
Single alleine glücklich?....liegt, bei mir ohne zu Zögern ein klares Ja. Mit der Steigerung dieses Leben auf keinen Fall wieder gegen eine feste Beziehung eintauschen zu wollen.
Nun bin ich in manchen Empfindungen anderer Menschen sicherlich frustriert oder beziehungsunfähig
Anders kann es schließlich nicht sein. Höre ich real auch oft. Lasse mich schon gar nicht mehr auf das Thema ein.
Hier mache ich eine Ausnahme, da ich denke, vielleicht geben solche Erklärungen die hier von Usern gegeben werden manch Kummergeplagten einen Ahaaa - Effekt.
In kurzen groben Zügen eben den Weg zu meinem Jetzt erklärt: Mit 18 schwanger, damals gab es gar kein diskutieren, leider, was anderes wie eine Heirat kam gar nicht in Frage.
Kurz vor meinem 19. Geb. also Kind 1, 1980 Kind 2. Liebenswerter Mann u. Vater, guter Verdiener, aber eigentlich immer Kind 3. Für alles u. jedes war ich zuständig was ausserhalb seiner Arbeit lag. Er verschmust, ich genervt davon. Und und und....je mehr Jahre vergingen um so ausgenutzter fühlte ich mich, auch zeitweise überfordert, ständig genervt. Wo blieb ich in dem Ganzen? Ich als Person, nicht als Ehefrau u. Mutter. So fing ich an mir immer öfters auszumalen wie es wäre alleine zu wohnen, frei zu sein, endlich einmal Zeit für mich zu haben ohne mir die Zeit zu stehlen.
Dann kam Jan. 86, die Kinder fast 18 u. 16. Ich hatte mir zum Neuen Jahre vorgenommen mit meinem Mann zu reden. Das ich unglücklich bin, mich eingesperrt fühle, auch erdrückt von seinen ständigen Liebeskuschelbezeugungen. Händchen halten, ständig u. überall durch meine Haare wühlen und das ich mir einen vollwertigen Partner an meiner Seite wünsche mit dem ich mich auch einmal auseinandersetzen kann, der auch mal dafür sorgt das unsere beiden Autos zum TÜV kommen. Eigentlich ganz normale Dinge sollte man meinen. Von ihm kam: Wenn du nicht glücklich bist ist es dein Problem, ich bin es!
Naja, Ende vom Lied, ich habe ihm gesagt was sich für mich ändern muss, wir haben beschlossen genau bis zum nächsten Jan. zu versuchen eine gemeinsame Basis zu finden. Es änderte sich nichts. Im Jan. 87 haben wir uns als allerbeste Freunde getrennt, die wir heute noch sind.
Um eine kompletten Neustart hinzulegen habe ich mir zusammen mit meinem jüngsten Sohn eine neue Wohnung gemietet, nicht als Mutter u. Kind, also vonwegen Hotel Mama, sondern als WG mit gegenseitigem Beistehen.
Jüngster wohnt nun schon seit vielen Jahren mit seiner Verlobten zusammen. Ein Jahr wohnte ich, das erste Mal in meinem Leben, nach seinem Auszug alleine. Ich kann bis heute nicht beschreiben wie sehr ich das genossen habe, es war wie eine Befreiung.
Nach diesem Jahr fragte Ältester, dessen langjährige Beziehung in die Brüche ging, ob er nicht die Räume seines Bruders beziehen darf bis er aus der Grundbucheintragung seiner Hälfte des gekauften Hauses raus ist, so lange musste er die Hälfte des Hausabtrages weiterhin abtragen, auch kamen immense Summen für Notar u. Anwalt hinzu.
Naja, eine Mutter sagt nicht nein zu ihrem Kind. So zog er in die beiden Zimmer seines Bruders. Es ist schon alles seit langem abgetragen, aber diese WG besteht immer noch. Auch hier kein Hotel Mama, nur gegenseitges Unterstützen wenn dieses gefragt ist.
Ich muss vielleicht dazu schreiben, dass Ältester homosexuell ist. Homosexuelle Männer leben eh leicht mit ihren Müttern zusammen, da ja keine Frau daran Anstoss nehmen kann u. gleichartige Partner stört so etwas nicht. Auch viele männliche Wesen lerne ich natürlich dadurch kennen, die alle durch die Bank weg sehr liebevoll sind. Für die es selbstverständlich ist mich mit einzubeziehen oder ich sie.
Was ich mit dem allen beschreiben möchte, ist, je älter ein Mensch ist, umso mehr Leben hat er ja hinter sich u. dadurch auch im Gepäck. Was sollte ich vermissen? Nichts, ausser ein besseres Gehalt.
Ich habe zwei tolle Söhne, einen Exmann als besten Freund, Bruder, Eltern, lockere Bekannte u. als Tüpfelchen auf dem I, meine grosse Liebe, meine 3, 5 jährige Enkelin.
Wenn ich sie hole u. mit ihr den Tag verbringen kann oder sie bei mir schläft, die Zeit geniesse ich so dermassen, da möchte ich gar nicht das ich sie mit einem Partner teilen muss. Nein, ich möchte mich in diesen seltenen Zeiten voll u. ganz auf meine Enkelin konzentrieren.
Dann bin ich in der Altenpflege tätig. Wenn ich Feierabend habe, habe ich mich stundenlang mit anderen Menschen beschäftig, mit ihnen geredet, bin auf sie eingegangen, da habe ich keinen Nerv auch nur noch ein einziges Wort zu reden. Für mich wäre es ein Greuel wenn dann Daheim ein Mann noch Ansprüche stellen würde. Ne, danke.
Ich habe die Erfahrung gemacht das auch Männer in einem Punkt nicht anders sind wie wir Frauen.
Ich habe nichts gegen einen Freund, die Betonung liegt aber auf Freund, nicht auf Partner. Denn, ich habe alles gelebt an Familie was man leben kann, da besteht kein Bedarf mehr, ausserdem habe ich ja eine.
Lerne ich jemanden kennen stelle ich das schnell klar. Ich spiele von Anfang an mit offenen Karten. Sage jedes Mal: Hör zu, wenn du damit leben kannst das es nie ein zusammenwohnen geben wird, jeder Alltags seine eigenen Wege geht, meine Familie, erst Recht Enkelin, immer an erser Stelle kommt, dann können wir es versuchen.
Wir können, wenn Beiden danach ist, Wochenenden zusammen verbringen, Unternehmungen starten, in Urlaub fahren, eben zusammen Spass haben, aber....ohne Erwartungen.
Dreimal habe ich zu hören bekommen: Oh toll! Endlich eine Frau die nicht klammert. Dreimal bekam ich nach spätestens 3 Monaten zu hören: Nie hast du Zeit für mich. Nie nimmst du mich mit zu deiner Familie, du schämst dich wohl für mich.....und und und!
Und da sage ich als freie u. selbständige Frau mit eigenen Vorstellungen: Nein, danke, dass muss ich mir nicht mehr antun. Dafür ist mir meine hart erarbeitete innere Ausgeglichenheit zu wichtig.
Lange Erklärung, aber vielleicht bringt sie ja den ein oder anderen weiter =)
sageslaut2002!