MITGEFÜHL
lern mal die Welt nicht in Opfer und Täter zu unterteilen.
Ist Mitgefühl die Botschaft Gottes zum besseren Umgang miteinander oder ist das Mitgefühl vielleicht doch eine der besten Waffen des Teufels?Hat nicht der Schurke am meisten vom Mitgefühl?
Laotse sagt:
„Der Allzugute ist ein Feind des Richtigen.“
Manche Leute sind einfach faule Eier.
Es gibt auch das Mitgefühl als falsche Fährte:
Es gibt tatsächlich Menschen, die nichts taugen.
Sie haben keine andere Funktion als die anständigen Menschen vom Weg abzubringen.
Ihnen gegenüber Mitgefühl zu entwickeln und vielleicht sogar für sie tätig zu sein,
ist das Gegenteil von Gottesdienst.
Mitgefühl ist eine Empfehlung, sie puffert das eigene Fehlurteil über andere.
Und was bedeutet das fürs Handeln?
Mitgefühl und Wohlwollen – ja.
Aber nicht für diejenigen, die das Schlechte oder Böse im Hilferuf verstecken wollen.
"Die Ehre ist, objektiv, die Meinung anderer von unserem Wert und subjektiv, unsere Furcht vor dieser Meinung."
EHRE ist das Empfinden vom Wert der eigenen Person, verbunden mit dem Willen, ihn zu erhalten und zu mehren.
Sie steht in enger Beziehung zur Scham.
Da man Scham jedoch eher im nachhinein empfindet, wenn man einen Fehler begangen hat,
ist es nicht nur eine Frage der Klugheit, sondern auch der Ehre, daß man einen Fehler erst gar nicht begeht.
Der tiefere Sinn von Ehre kann wie auch derjenige der Moral nur immer im Schutz vor eigenem und fremden
seelischem und körperlichen Leid liegen, also im seelischen Bereich vor allem in der Vermeidung von
Enttäuschungen und im Gelingen der Harmonie unseres Lebens in der Einheit von Leib und Seele.
So gibt es etwa eine Ehre, nicht andere zu belügen und zu betrügen, aber auch nicht belogen und betrogen zu werden,
nicht andere "reinzulegen", aber auch selbst nicht reinzufallen, nicht andere auszunutzen,
aber auch selbst nicht ausgenutzt zu werden.
Und es dürfte auch durchaus eine Sache der Ehre sein, wenn jemand einen Menschen für eine innige Partnerschaft
ablehnt, der in wesentlichen Dingen wie der Moral, trotz plausibler Information und Gelegenheiten,
in unnahbarer Eingebildetheit nicht von seinem tun, (die innere Würde des Partners zu untergraben und in den Dreck zu treten) abläßt.
"Es gibt keine Ehre ohne Ehrlichkeit."
"Der Ehrgeiz ist die unmäßige Begierde nach Ehre."
Vergebung ist eine menschliche Tugend.
Wer Vergebung übt, verzichtet darauf, Rache an einem anderen Menschen zu nehmen.
Vergebung ist möglicherweise eine Voraussetzung der Zivilisation, da ohne Vergebung jede Fehltat Rache erfordern
würde, die wiederum gerächt werden müßte, so daß es zu einer endlosen Spirale der Vergeltung käme.
Für Vergebung spricht, dass man es für sich selbst (nicht für den Anderen!) tut!
Was Vergebung NICHT bedeutet:
- Bagatellisierung
- Entschuldigen
- Verzicht auf Wiedergutmachung
- Versöhnung
- Vergessen
- Freibrief
- "Schwamm drüber": die Beziehung wird hinterher IMMER anders sein
(.....wie bei einem Knochenbruch, wird die Bruchstelle stärker sein als vorher)
- Verzicht auf Abgrenzung
Solange etwas nicht vergeben ist, hängt an der Person, die noch
nicht vergeben hat, so etwas wie ein dunkler Energieklumpen, der
auch energetisch mit der oder den anderen beteiligten Personen verbunden ist.
Dieser „Energieklumpen“ wird Groll genannt oder, besser gesagt,
durch Groll und unterdrückten Zorn verursacht.
Erst die Vergebung befreit davon
„Groll mit uns herumzutragen
ist wie das Greifen nach einem
glühenden Stück Kohle in der
Absicht, es nach jemandem zu
werfen. Man verbrennt sich nur
selbst dabei.“
Siddhartha Gautama (Buddha)
Der Gesprächspsychotherapeut Reinhard Tausch hat die psychologische Dimension des Vergebens empirisch
untersucht.
Demnach handelt es sich um intensive innere Selbstgespräche, die eine mentale Bewältigung
des verletzenden Ereignisses ermöglichen.
Tausch weist darauf hin, daß bereits eine innere Vergebung ausreichend sein kann,
vor allem wenn der andere nicht erreichbar ist oder eine Mitteilung unangemessen erscheint.
„Den Ungerechten zu vergeben, bedeutet diejenigen zu bestrafen, die unter der Ungerechtigkeit leiden.“
Unangebrachte Vergebung kann unter umständen eine Akzeptanz der Ungerechtigkeit bedeuten.
Könnte eine ständige Vergebung nicht zu einem Ansporn der verübten Fehler führen?
Die Unterstützung zum Fortbestehen einer Ungerechtigkeit ist mit einer Teilhaberschaft gleichzusetzen.
Diejenigen, die sensibel genug sind und sich des Vergebens bewusst werden, sind es auch wert Vergebung zu erhalten.
Diejenigen, die ahnungslos von dieser Weisheit nutzen tragen, sind Menschen,
die weit entfernt von der Gabe der Reflexion sind.
Das Sprichwort „Dem Dummen immer wieder zu vergeben, macht ihn sittenlos.“
wurde für solche Menschen gebraucht.
Richtig ist, daß es drei Wege gibt, in das eigene Schicksal zu finden bzw. in ihm zu leben.
- Der erste ist:
Ein Mensch weicht nie vom Weg ab.
- Der zweite:
Er ist abgewichen, hat aber aus freien Stücken zunächst erkannt, was falsch war und dann das Fehlverhalten
(oder die falschen Einstellungen) abgestellt und alles getan, um jetzt das richtige zu tun.
- Der dritte:
Er ist abgewichen und ohne Einsicht bzw. Selbstkritikfähigkeit auf dem falschen Weg weitergegangen.
Jetzt kann sich das Schicksal melden und den Irrweg dieses Menschen von außen korrigieren.
Zum Beispiel mit einem Schicksalsschlag.
Diese dritte Möglichkeit ist diejenige, wie sie das biblische Gesetz beschreibt.
Andere Religionen sprechen von Karma.
Das meint das selbe.
Die zweite Möglichkeit ist der wahre Gnadenweg.
Damit ist deutlich: Gnade ist nicht das, was unser Priester sich vorstellt.
Ganz deutlich: Auch Gnade erfordert Mitarbeit.
Zur ersten Möglichkeit muß man nicht viel sagen.
Wir leben in einer Übergangszeit, in der manche Menschen aufwachen von einem
uninspirierten schlafwandlerischen Dasein und klar und bewußt leben dürfen.
Und da passiert jetzt etwas ganz besonderes:
Wir begegnen Menschen. Es sind konfliktbeladene Begegnungen.
Begegnungen, die uns auf unseren Schatten hinweisen.
Wir können jetzt leugnen bzw. projizieren oder arbeiten.
Wenn wir in diesem Prozeß nach den Regeln der Gnade unseren Schatten ansehen und klären,
kommen wir der göttlichen Wirklichkeit immer näher und wir erfahren tatsächlich am Ende des Weges den Himmel.
Wenn nicht, gibt es irgendwann nur noch den dritten Weg.
Aus dem Einsichtsweg wird ein Leidensweg.
Gnade ist eine zweite Chance
und kein Freispruch für alles und jeden.
Gruß
Magnus