Maneater...

@Nuthello: Manipulieren möchte ich sie auf keinen Fall. Obwohl ich mir in diesem Zusammenhang die Frage stelle, ob Manipulation schon dabei anfängt, jemandem ins Gewissen zu reden.

Unsere Gespräche erlebe ich eigentlich als konstruktiv. Natürlich blockt sie öfter mal ab oder weicht mir aus in dem Moment, wo ich sie konfrontiere, aber im Nachhinein sagt sie mir, sie sei froh über meine Direktheit. An Erkenntnis mangelt es nicht, sie sieht theoretisch, was schiefläuft. Nicht das Gespräch dreht sich im Kreis, sondern die Art und Weise, wie sie konkret handelt. Und täglich grüsst das Murmeltier.

@ginaluna: Danke für deine Anregungen! Es ist aufschlussreich, das Ganze aus deiner Warte zu lesen.

Wo ich zwischen euch Parallelen sehe: Meiner Freundin geht's schlecht, und sie weiss das selbst auch. Ihr ist bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Sie ist blockiert und verfängt sich immer wieder in der selben Verhaltensspirale.

Allerdings, und das macht mir wirklich Sorgen: Sie ist längst an einem Punkt, wo sie kotzt, wenn sie auf ihr eigenes Leben blickt, und das wortwörtlich.

Heute Morgen hat mich ihre Mitbewohnerin angerufen, weil sie mit Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Es war nicht das erste Mal, und gefunden wurde wie immer nichts. Als ich sie anrief, sagte sie wörtlich: „Ich kotze mich an.“

Du hast Recht, ich möchte sie nicht mit Psycho-Gequatsche nerven. Ich will mich auch nicht als Oberlehrer aufspielen, ich hab die Weisheit nicht mit Schöpflöffeln gefressen. Und ich will ihr nicht vermitteln: "Du machst alles falsch und ich alles richtig."

Zumal das nicht mal ansatzweise stimmt, meine Beziehung ist eben auch sehr speziell und alles andere als normal. Meine Stärke bzw. mein roter Faden ist mein Durchhaltevermögen, und das ist auch nicht jedermanns Sache. Manch einer und eine hätte wohl andere Ansprüche an den Partner.

Da sein, das kann ich. Und das tu ich auch. Mehr ist vielleicht gar nicht möglich im Moment.

 
@phantomas, vielen dank! ich glaube sogar, dass ich im grunde viel zu emotional bin und mich mit dieser phase davon lösen wollte. habe das ganze einfach übertrieben. es ist nicht leicht einen mittelweg zu finden. emotionale menschen handeln meist ins eine oder ins andere extrem. um daran zu arbeiten muss man das erst erkennen. ich für meinen teil beschränke mich in situationen in denen ich etwas unsicher bin von jetzt an rein auf das rationale. das hilft mir, dinge aus der "entfernung" zu betrachten und meine schlüsse zu ziehen. ansonsten lasse ich meine gefühle aber wieder sehr gerne zu. das leben ist so viel lebenswerter, wenn man liebe menschen an sich heranlässt.

@salsolakali, deine freundin hat dies ganz offensichtlich bereits erkannt. es ist nur eine frage der zeit, bis sie sich entscheidet wie sie damit umgeht. sei ihr eine stütze und ein wegweiser. du kannst ihr den weg zeigen, aber welche richtung sie einschlägt ist ganz allein ihre entscheidung. freunde sind da um zu unterstützen in schwierigen zeiten, unterstützung ist aber in diesem fall ihr nicht vorzuhalten was sie selbst schon weiss. ich hätte mir gewünscht wenn mein bester freund einfach nur DA gewesen wäre.