Mein Herz ist wie zugeknöpft...nach 6 Monaten immer noch nicht verarbeitet...

So ging es mir damals auch als ich mich von meinem Exfreund getrennt habe wir waren 3jahre zusammen und 2 jahre davon haben wir zusammen gewohnt. doch dann von heute auf morgen war es aus. einfach so er hatte mich vor die tür gesetzt und das wars für ihn. Ich weiß heute noch nicht denn grund ich wusste damals garnicht was ich machen sollte. Ich hing auch sehr lange an der beziehung und habe ihm nachgetrauert. Aber heute sind wir gute Freunde und verstehen uns super. zB. bei anderen paare habe ich erlebt das wenn eine gute Freundschaft bleibt es vielleicht mal wieder was werden könnte. war bei meiner besten freundin so. ganz liebe grüße und kopf hoch.

 
Können wir noch irgendwas tun für dich, oder möchtest du mit der ganzen Angelegenheit erst mal gar nichts mehr zu tun haben?

 
Danke nuthello :) Nein, erst mal nichts. Ich will die Sache für einige Zeit auf Eis schicken, wie es sich gehört. Wollte diesem Thread aber trotzdem ein kleines provisorisches Schlusswort setzen.

 
Ach Gott... Ich weiss nicht ob irgend jemand sich noch die Mühe machen kann, sich das durchzulesen. Ich bin leider wieder ziemlich entmutigt...

Jetzt im Juli ist alles eskaliert; er hat seine Freundin verlassen, wollte es wieder mit mir versuchen, weil er angeblich nie aufgehört hat an mich zu denken.

Wir trafen uns, und hatten blöderweise gleich Sex miteinander, und dann sind wir mit gemeinsamen Freunden ausgegangen. Wir waren beide sehr verwirrt nach diesem Treffen. Er sagte dann eine Woche später, er empfände keine Liebe mehr für mich. Ich sagte mir, gut, die Sache ist jetzt definitiv erledigt, und versuchte mich so gut es ging von ihm abzulenken. Es war nicht mehr so schlimm für mich, ich empfand ihn selber auch schon mehr als guten Freund.

Drei Tage später ruft er mich an, er wäre sich dessen was er behauptet habe, gar nicht so sicher, er wollte es trotzdem wieder mit mir versuchen. Einen Tag später verneinte er wieder, und so fort... Ich wurde fast wahnsinnig, und er versank offenbar gerade in einer Depression. Ich konnte nicht mehr, dieses Telefonieren und Chatten ging mir auf Geist, und ich bin mit dem Zug zu ihm gefahren. Nach Brüssel, 8 Stunden lang... Dort haben wir lange geredet, kamen zum Schluss dass wir mehr Seelengeschwister seien als ein potentielles Paar, haben zusammen Musik gehört, gequatscht über alles Mögliche, und nebeneinander in einem Bett geschlafen ohne jeglichen Sex, sondern nur in einer zärtlichen Umarmung. Am nächsten Tag hat er mich zum Bahnhof gebracht, und der Abschied war sehr liebevoll, ich habe aber gesehen wie sehr er dabei litt. Wir sagten uns, wir würden erst mal den Kontakt abbrechen, das wäre wahrscheinlich das Beste.

Im Zug war ich fröhlich, ich freute mich über die schöne Nacht mit ihm, und sagte mir, jetzt kann ich getrost nach vorne schauen.

Und jetzt hat es mich wieder erwischt. Als ich Zuhause angekommen bin, merkte ich das. Ich bin fast wieder am selben Punkt wie vor acht Monaten, nicht ganz so existenziell, aber ich liebe ihn wieder mehr denn je. Und ich frage mich, soll ich noch um diese Liebe kämpfen? Ich bin völlig erschöpft. Ich habe den Eindruck, er liebt mich auch noch, aber ist das nur ein Eindruck? Ausserdem konnte er sich ja nicht deutlich für mich entscheiden. Ich möchte ihn dauernd anrufen, denke mir, wenn ich mich jetzt nicht melde, denkt er vielleicht, es habe sowieso keinen Sinn mehr, und wendet sich von mir ab.

Ist der Kontaktabbruch auch in diesem Fall das Beste? Oder lasse ich eine grosse Liebe zugrunde gehen?

 
Also ich mache mir noch die Mühe das Alles durchzulesen ;)

Ich würde dir raten den Kontakt abzubrechen. So schwer es dir auch fällt.

Du merkst ja selbst, dass er dir nicht gut tut und dich wieder nach hinten wirft.

Dieses Hin und Her ist doch nix... mal liebt er dich, mal wieder nicht?!

Brich den Kontakt ab und er soll sich mal darüber klar werden, was er will.

Wenn es wirklich die große Liebe ist, dann kommt er wieder und meint es dieses Mal zu 100% ehrlich.

Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie helfen...

Liebe Grüße,

Clärchen

 
Ja. Du hast so recht. Gottseidank habe ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet (Es sind ja auch nur zwei Tage her, seit unserem Abschiedstreffen, aber das Telefon lag unzählige Male in meiner Hand). Danke, dein Rat ist einfach und klar, und was du sagst logisch:

Wenn es wirklich die große Liebe ist, dann kommt er wieder und meint es dieses Mal zu 100% ehrlich.
Genau. Danke.

Warum ist das nur so schwer? Warum ist das eigentlich so kompliziert, einfach die Klappe zu halten und Kontakt abzubrechen? Tja, fünf Jahre waren halt einfach lang.

Aber heute abend habe ich wieder Mut. Ich war schon so weit. Das schaffe ich wieder. :)

 
Hallo.

Da ich hier nicht meinen siebten Thread aufmachen möchte, habe ich beschlossen diesen hier wieder hervorzukramen, und hoffe dass das so im Sinne des Forums ist... Es passt auch irgendwie hier rein, da all meine aktuelle Probleme bestehen seit der Trennung mit dem Mann, von dem ich damals in diesem Thread hier geschrieben habe (wir waren 5 Jahre zusammen, dann hatte er Schluss gemacht und er war mein erste grosse Liebe).

Wahrscheinlich gibt es kein Rezept gegen meinen Kummer und ich weiss auch nicht ob ihr mir Ratschläge geben könnt.

Aber bei mir ist seit bald 3 Jahren in der Liebe komplett der Wurm drin, was mich wirklich langsam aber sicher quält. Wäre ich ein Single der das Singledasein auch richtig geniessen kann und nicht krampfhaft nach etwas sucht, dann hätte ich absolut kein Problem damit Single zu sein. Aber ich habe Angst. Ich verliebe mich überhaupt nicht mehr. Ich war in diesen 3 Jahren zweimal wirklich heftig "verknallt", aber jedesmal in Typen bei denen ganz offensichtlich keinerlei Hoffnung bestand (weil sie wohl im Kern auch eigentlich nicht zu mir passten und ich nur irgendwas auf sie drauf projizierte).

Ich hatte selbst ungefähr vier stärker engagierte Intressenten, bei denen ich aber selber überhaupt kein Interesse verspürte, was mir auch Sorgen macht, wieso eigentlich nicht?

Ich sehne mich extrem nach Glück in der Liebe und dem Gefühl des gegenseitigen Verliebtseins. Ich fühle mich oft sehr einsam und nicht wohl in meiner Haut. Ich habe neuerdings sogar guten Freunden gegenüber heftige Verlustängste, weil ich fürchte dass sie mich auch mal so fallen lassen werden wie mein Exfreund damals. Ich gehe sehr viel und ausdauernd aus, um mir dort irgendwie den Kick zu holen. Wenn ich alleine zuhause sitze bekomme ich Angst vor meiner Einsamkeit. Ich habe ja Freunde, aber sobald ich mal eine Weile nichts von ihnen höre, denke ich dass sie mich total vergessen werden. Totale Abhängigkeit, ich weiss.

Zu guter Letzt denke ich, dass es an mir liegen muss, dass es in der Liebe nicht klappt. Ich bekomme ab und zu gesagt ich sei hübsch, aber ich sehe eher speziell aus, mit sehr bravem Gesicht und kurzen Haaren, eher zierlich und keine grossen Brüste...

Ich bin eher schüchtern und introvertiert. Wenn mir jemand (ein Mann) gefällt verkrampft sich in mir alles aus Angst ihm nicht zu gefallen. Nur wenn ich weiss dass keine Gefühle im Spiel sind entspanne ich mich. Ich habe ab und zu Affairen mit Männern gehabt die mir eher egal waren, und das ging dann auch. Aber logischerweise machte das auch nicht glücklicher, und deswegen habe ich seit ein paar Monaten überhaupt nichts mehr...

Ich könnte wirklich Tipps gebrauchen. Auch wenn mein Text keine präzise Frage beinhaltet. Bin für jeden Beitrag dankbar, egal welcher Art.

 
Ganz simple Frage. Magst Du Dich?

Und komm nicht mit, ja, eigentlich bekomm ich gesagt, ich sei hübsch, blablabla. Magst Du Dich? Das kannst Du nicht mit dem Verstand beantworten, nur mit dem Gefühl.

 
Das ist so schwierig zu beantworten.

Nicht genug, nein. Ich wünschte manchmal ich sähe anders aus. Ich finde ich sehe so speziell aus, anders als alle anderen Frauen, die als anziehend gelten. Irgendwie seltsam. Das mal zum Äussern. Vom Charakter her bin ich zu höflich, scheu, vekrampft. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann dass ich nicht so scheu wäre und ganz entspannt.

Aber ich mag mich schon. Trotz allem... Fühlt sich auch falsch an zu sagen "Ich mag mich nicht".

 
Wenn ich Dich mit den Worten wie Du Dich beschreibst, beschreiben würde, müsste ich über Dich sagen: "Naja, sie ist erträglich".

Da ist Deine Baustelle und deswegen klappt nichts. Daher kommt alles, Deine Verlustangst, Deine Angst, sobald Du an Jemand Interesse hast, auch, daß Du eine Affäre nur hinbekommst, wenn Du von dem anderen nichts ernstes willst, alles was Du beschrieben hast worunter Du leidest, kommt aus nur einem Grund.

Weil Du Dich als einen Menschen siehst, den man ertragen könnte. Aber wer will das schon? So zumindest Deine Sicht.

Daran kann man arbeiten und daran solltest Du arbeiten. Das kann Dir Niemand geben.

 
Und wie kann man daran arbeiten?

Soll das heissen dass nur meine Sicht auf mich selber ausschlaggebend ist?

 
Soll das heissen dass nur meine Sicht auf mich selber ausschlaggebend ist?
Genau das soll es heißen. Jeder Mensch erlebt immer genau das woran er glaubt, weil er genau das sucht woran er glaubt. Wer glaubt, er würde immer wieder abgelehnt werden, als Beispiel, wird auch immer wieder nur Ablehnung erfahren. Bzw. nur diese wahrnehmen.
Um es sehr verallgemeinernd zu sagen, solange man eine Art Glaubens- oder Wertesystem hat, versucht man immer wieder sich dieses bestätigen zu lassen und sieht vor allem dorthin, was ihm dieses Weltbild bestätigt. Du kannst es an Dir selbst sehen:

Ich hatte selbst ungefähr vier stärker engagierte Intressenten, bei denen ich aber selber überhaupt kein Interesse verspürte, was mir auch Sorgen macht, wieso eigentlich nicht?
Die sind uninteressant weil sie Dein Weltbild nicht bestätigen. Und obwohl diese 4 Kandiaten der reale Beweis sind, daß Du liebenswert sein musst - ist dieser Beweis für Dich trotzdem irrelevant, weil Du's nicht glaubst.

Und wie kann man daran arbeiten?
Ursachenforschung wäre ein guter erster Schritt, woher kommen diese zugrunde liegenden Überzeugungen und welche Überzeugungen gibt es da noch?
Dein Aussehen ist keine Ursache, daß Du Dein Aussehen nicht magst ist eine Folge der Ursache. Würdest Du anders aussehen, würde das auch nichts verändern, obwohl Du das glaubst. Du würdest dann trotzdem anders aussehen wollen. Du glaubst zwar, Du magst Dich nicht, weil Du nicht so aussiehst, wie Du es Dir wünschen würdest, aber es ist andersrum, Du magst Dein Aussehen nicht, weil Du Dich nicht magst. Da kannst Du auch aussehen wie irgend ein Topmodel oder ein Barbiepüppchen, Du würdest trotzdem wieder wollen, daß Du anders aussiehst. Das Aussehen selbst ist irrelevant, das Du attraktiv sein MUSST ist bereits bewiesen, denn zumindest gab es bisher 4 Männer, die Dich attraktiv fanden.

Für Selbstablehnung gibt es immer Ursachen im Inneren, nicht im Äusseren. Ganz häufig ist das in der Kindheit zu suchen und geht damit einher, daß man als der Mensch der man ist, von den Menschen die einen lieben sollten nicht oder zumindest anders gewollt war, als man ist oder man als Kind zumindest zu der Überzeugung gekommen ist, so wie man ist, sei man nicht erwünscht. Dort ist meißt ein guter Ansatzpunkt zu finden. Zumindest für den Anfang.

Eine weitere Möglichkeit wäre, Wertesysteme und Glaubenssysteme ersatzlos zu streichen und über Bord zu werfen, eigentlich sogar die beste Möglichkeit, aber das ist ein langer Lernprozess solange man darauf angewiesen ist sich durch und über diese Werte zu identifizieren.

 
Danke, ich finde deinen Beitrag sehr hilfreich und einleuchtend.

Du denkst also dass es nicht an den Typen lag, sondern an mir, dass es bei mir nicht funkte? Denkst du also sowas wie "Glück in der Liebe" gibt es in dem Sinn nicht, also dass man den "Richtigen" treffen muss?

Aber was meinst du genau damit:

Eine weitere Möglichkeit wäre, Wertesysteme und Glaubenssysteme ersatzlos zu streichen und über Bord zu werfen, eigentlich sogar die beste Möglichkeit, aber das ist ein langer Lernprozess solange man darauf angewiesen ist sich durch und über diese Werte zu identifizieren.
Aber ohne Wertesysteme kommt man doch nicht durch die Welt? Oder was meinst du genau damit, wie ist das möglich die über Bord zu werfen ohne Ersatz?

 
Du denkst also dass es nicht an den Typen lag, sondern an mir, dass es bei mir nicht funkte?
Naja, das lässt sich so pauschal nicht beantworten. Es kann schon auch an den Typen gelegen haben, aber eben auch. Nicht zwingend nur. Deine Einstellung legt nahe, daß Du Männer mit denen eine Beziehung funktionieren könnte, nicht siehst und Dich eher die interessieren mit denen es sowieso nicht klappt. Das ist eine Art Selbstschutz.

Denkst du also sowas wie "Glück in der Liebe" gibt es in dem Sinn nicht, also dass man den "Richtigen" treffen muss?
Ganz ehrlich? Meine Meinung und dafür werde ich hier im Forum mit Sicherheit bei sehr vielen anecken, sowas wie "den Richtigen" oder "die Richtige" gibt es gar nicht. Denn Jeder oder Jede ist genauso richtig wieder Jeder oder Jede Andere auch. Den Richtigen oder die Richtige sucht man nur so lange, solange man in dieser Person etwas sucht, was der einem geben soll, was man selbst nicht hat, nur genau das funktioniert aber nicht, denn es gibt Niemanden der einem geben kann, was man nicht hat.
Schwer zu verstehen, oder?

Davon abgesehen, beeinflussen wir alltäglich in wen wir uns verlieben indem wir beeinflussen, in wen wir uns nicht verlieben. Bei den meißten Menschen geschieht das unbewusst, deswegen glauben sie, sie hätten darauf keinen Einfluss, das ist aber Unsinn, sie sind sich dessen nur nicht bewusst.

Aber ohne Wertesysteme kommt man doch nicht durch die Welt?
Doch, eigentlich sogar nur so. Ein Wertesystem verhindert ja, daß man ausserhalb des Wertesystems etwas sehen kann. Daß es für Dich unvorstellbar ist, ist mir schon klar, das würde aber jetzt den Rahmen sprengen das wirklich alles zu beschreiben, es ist nicht leicht zu verstehen, solange man auf seine Wertesysteme angewiesen ist.
Bitte nicht verwechseln, kein Wertesystem zu haben, bedeutet nicht, keine Werte zu haben sondern nur, nicht nach einem Wertesystem zu bewerten weil man das nicht braucht.

Viele Menschen glauben, sie brauchen ein Wertesystem um sich orientieren zu können, die meißten bekommen das ja von Kindheit an gelehrt. Diese Überzeugung wieder los zu werden, ist nicht ganz so einfach. Letzten Endes verhindert aber jedes Wertesystem an das man sich klammert, man selbst zu sein, weil es verhindert sich frei entfalten zu können.

Oder was meinst du genau damit, wie ist das möglich die über Bord zu werfen ohne Ersatz?
Das war schon wörtlich gemeint, ersatzloses streichen. Soll heissen, wenn man die Grundüberzeugung vertritt, man sei nicht liebenswert, blockiert die einen. Die durch die Grundüberzeugung man sei liebenswert zu ersetzen, blockiert einen aber genauso, der einzige Unterschied ist, daß man auf der anderen Strassenseite steht. Zu sein reicht völlig.Das fällt aber den meißten Menschen schwer, weil sie sich ohne Eigenschaftsbeschreibung oder Überzeung nicht definieren können. Der Versuch sich zu definieren oder der Drang sich definieren zu müssen, weil man glaubt sonst nicht sein zu können ist da schon ein Problem in sich. Fakt ist, es ist egal ob man sich für liebenswert hält oder für nicht liebenswert oder keine dieser Beschreibungen als Identifikation annimmt, man hört nicht auf zu existieren. Solange man sich aber in Grundüberzeugungen einsperrt, ist man gezwungen diese zu verfolgen.

Das ist aber ein längerer Lernprozess, ein Wertesystem aufzugeben erzeugt Angst, weil man ja glaubt ohne das ginge es nicht. Diese Angst, ist die Angst davor man selbst zu sein. Da muss man erst ein bisschen an den Ursachen rumsägen warum man davor Angst hat.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu sein reicht völlig.
Ja, das finde ich einen schönen Satz. Allerdings ist es so schwer. Ich muss immer alles analysieren und alles bewerten. Es macht mich total fertig und es scheint mir so schwer diese dauernden quälenden Gedanken abzustellen. Was hilft denn da? Hast du da Tipps? Einfach jedesmal versuchen die vielen Gedanken zu verscheuchen?

Ich würde so gern, wenn ich mit Menschen zu tun habe, einfach im Moment sein können ohne ihn mir durch meine Angste kaputt zu machen. Wie kann man denn das trainieren?

 
Es macht mich total fertig und es scheint mir so schwer diese dauernden quälenden Gedanken abzustellen. Was hilft denn da?
Da gibt's durchaus Möglichkeiten und praktische Anleitungen. Ich muss mal was raussuchen, dann schicke ich Dir eine PN.

Einfach jedesmal versuchen die vielen Gedanken zu verscheuchen?
Bloss nicht. Dann werden die schlimmer. Alles was in einem geschieht und wogegen man etwas zu unternehmen versucht, unterdrückt man entweder und verlagert damit das Problem auf später oder es wird sofort schlimmer. Das Zauberwort heißt immer "lassen". Etwas geschehen lassen, etwas zulassen. Trifft auch auf Gedanken zu. Gedanken sind nur ein Film. Ein gigantischer Datenspeicher, alles was man mal erlebt hat, gelesen hat, gehört hat, glaubt oder geglaubt hat, das alles braut sich zu einem ziemlichen Müll zusammen. Du bist aber nicht Deine Gedanken, auch wenn das viele glauben. Gedanken sind nur ein Teil von Dir. Nur ist es wichtig, jeden Teil von Dir, auch Deine Gedanken erstmal zu akzeptieren. Das geht am ehesten indem man versteht, daß Gedanken nur blödsinnigerer Unrat sind, der da verworren und völlig ungeordnet macht was er will. Das ist auch völlig okay, normal und richtig so. Gedankenkreisläufe wird man am ehesten los, indem man sie kommen lässt und OKAY findet, um sie dann wieder gehen zu lassen und nicht auf diesen Zug aufzuspringen. Braucht ein bisschen Übung, geht aber und mit der Zeit immer besser und leichter.Sich gegen Gedanken wehren, funktioniert aber nicht, die machen dann erst recht Alarm.

Was also nicht funktioniert ist:

Du Scheissgedanke, Du nervst mich, geh doch endlich weg.

Was funktioniert:

Hallo Gedanke. Freu mich Dich zu sehen.

Tschüß Gedanke, war nett, daß Du da warst, ich brauch Dir aber nicht hinterherrennen.

Ich würde so gern, wenn ich mit Menschen zu tun habe, einfach im Moment sein können ohne ihn mir durch meine Angste kaputt zu machen. Wie kann man denn das trainieren?
Eigentlich genau dadurch, je mehr man bei sich selbst ankommt und sich selbst annimmt, um so leichter wird der Umgang mit anderen von allein.
Ich schick Dir mal später eine PN mit einer sehr einfachen und sehr hervorragenden Schritt für Schritt Anleitung wie man Zwangsgedanken und zwanghaftes analysieren etc. in den Griff bekommt und sich zeitgleich wesentlich stabilisiert.