meine Beziehung macht mich krank

Franki

Neuer Benutzer
11. Nov. 2011
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Ich wende mich an Euch, weil ich keine Lösung für mein Problem weiß.

Bin seit 10 Jahren in einer Beziehung, unverheiratet.

Ehrlich gesagt habe ich auch Angst davor, meine Freundin zu heiraten, weil mich unsere Beziehung psychisch schwächt.

Ich selber komme aus einer katholischen Familie, bin der Ältere unter drei Geschwistern und habe immer gehört, daß man andere nicht verletzen darf. Das habe ich in einem starken Maß verinnerlicht, daß man Schwächeren helfen soll.

Jetzt zu meiner Freundin, sie ist sehr in sich gekehrt, geht schwer aus sich heraus, kann über ihre Probleme nicht offen reden und ist meistens zu Hause, unternimmt so gut wie nichts mehr mit mir. Sie sagt aber immer, ihr tauge das schon so und ich solle nur mit anderen Leuten was unternehmen, muntert mich sogar dazu auf.

Ich bin eben mehr der gesellige Typ und liebe es mit anderen zu reden und zu lachen.

Sie ist da das genaue Gegenteil und steht auch dazu.

Sie hat ihre Eltern schon als Kind durch Krankheit verloren und redet auch selber überwiegend über irgendwelche Krankheiten, steigert sich in alle Wehwechen rein und ist voller Ängste.

Freunde sind Mangelware und haben wenig Zeit für sie.

Sie kennt alle Krankheiten und alle Ärzte und es vergeht selten ein Tag, ohne daß ich mir Sorgen machen muß um ihre Gesundheit, weil sie wieder über irgendwelche Schmerzen klagt.

Das ist auch der Grund dafür (und ihr niedriger Blutdruck, wie sie sagt; weshalb sie auch bald zu Bett geht, ) weshalb ich mich sexuell nicht besonders angezogen fühle und sie verhält sich überwiegend passiv.

Sie ist erst 42 !!!

Sie hat wenig Selbstvertrauen und ich habe Schwierigkeiten, ihr zu sagen, daß ich mir meiner Gefühle nicht mehr sicher bin, weil ich mir meine Beziehung glücklicher vorgestellt habe. Wir reden eigentlich auch nie über Gefühle und Sex findet alle paar Monate mal statt.

Ich habe das Gefühl, daß wir eigentlich nur noch nebeneinander herleben, weiß aber auch, daß ich mit ihr nur schwer kommunizieren kann, weil ich sie ja als herzensguten Menschen schätze und ihr angeknackstes Selbstwertgefühl nicht noch mehr schwächen will durch Vorwürfe bzw. nicht noch mehr Angst in ihr erzeugen will.

Andererseits fühle ich mich aber wie in einer Zwangsjacke und drohe zu ersticken an dem aus Rücksicht nicht Gesagtem.

Ich bin jetzt über 50 und frage mich echt, ob es das war.

Ich habe mittlerweile auch ganz schöne Ängste entwickelt und sehe keinen anderen Ausweg, als mich irgendwann zu trennen.

Ich frage mich auch, wie sie in 20 Jahre gesundheitlich drauf sein wird.

Ich bin frustriert und oft gereizt und trage diesen inneren Kampf mit mir seit Jahren alleine aus, weil ich auch nicht möchte, daß sich unsere Probleme herumsprechen.

Arbeit-Essen-Fernsehen und am Wochenende mal zusammen wandern oder radfahren und ansonsten alles mit Freunden machen.

Habt Ihr da einen Rat ?

 
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Himmel klingt das bedrückend- du armer- echt.

Was ich mich frage, wie du das seit 10 jahren aushälst? War sie schon immer so? oder war es anfangs wenigstens besser?

klar tut sie mir auch irgendwie leid, sie hat ja nun auch kein leichtes päckchen zu tragen, aber es kommt mir schon so vor, als ist sie für dich eher eine last als eine bereicherung- und ein partner sollte dies eigentlich sein.

Wie wäre es denn mit einer therapie für sie? körperlichen wehwehchen haben häufig seelische ursachen. Und gerade wenn sei ihre eltern schon früh verloren hat.

B.

 
So sehe ich das auch wie B 52.

Falls du ein Helfersyndrom hast leg das besser ab. Jeder mann will eine fröhliche Frau, wenigstens hin und wieder.

Hört sich nicht so gut an. Aber vergiss das nicht, sie ist ein wertvoller Mensch.

Ob du dir das verzeihen könntest wenn du schluss machst?

Das was du hast weißt du, aber das was kommt weißt du nicht.

Schmerzen können sehr leicht chronisch werden. Ob sie eine Schmerzerkrankung hat, ob die Seele aufschreit das sollte sie unbedingt ärztlich abklären.

Es gibt sehr gute therapien und auch sehr gute schmerztherapien. Ermutige sie da hinzugehen. Vielleicht wird es dann wieder besser in eurer Beziehung.

dir einen schönen Tag

PS: Kann es sein das du sehr gutmütig bist?

 
Ja , ich bin sehr gutmütig.

Wieso fragst Du ?

EDIT (automatische Beitragszusammenführung)

Frage ich mich auch, wie ich das ausgehalten habe.

Ich bin in der Situation, daß ich innerlich in meiner Phantasie mir eine glückliche, fröhliche Beziehung ausmale und froh bin , am Wochenende mal rauszukommen, wobei ich mir dann nur fröhliche Menschen zum Weggehen aussuche.

Und wie sie SICH selbst so aushält.

Weil ich sie nicht alleine lassen möchte und sie ein hilfsbereiter Mensch ist, fleißig, treu, einfühlsam ? und ich mich verantwortlich fühle, bin ich noch da.

Sie ist jemand, der sicherlich merkt, daß unsere Beziehung eingeschlafen ist, kehrt aber - das hat sie angeblich auch in der vorherigen Bezihung so getan - alles unter die Decke, vermutlich aus Angst vor Konfrontation, Streit mag sie nämlich gar nicht.

 
Ich bin frustriert und oft gereizt und trage diesen inneren Kampf mit mir seit Jahren alleine aus, weil ich auch nicht möchte, daß sich unsere Probleme herumsprechen.
Nach 10 Jahren solltest du gemerkt haben, dass das nicht der richtige Weg ist. Was wäre so schlimm daran, wenn euer Umfeld wüsste, dass bei euch nicht alles rosa-rot ist?

Es liegt auf der Hand, dass deine Lebensgefährtin ziemliche Probleme hat. Da wäre wohl dringend eine Therapie von Nöten, um ihren Ängsten zu Leibe zu rücken. Ich versteh nicht wie man so passiv sein kann ....also damit meine ich jetzt dich. Wieso nimmst du über so einen langen Zeitraum diesen Trott hin und hast nicht schon mal längst versucht, deine Freundin zu animieren, gemeinsam an der Qualität eurer Beziehung zu arbeiten?

Sie ist jemand, der sicherlich merkt, daß unsere Beziehung eingeschlafen ist, kehrt aber - das hat sie angeblich auch in der vorherigen Bezihung so getan - alles unter die Decke, vermutlich aus Angst vor Konfrontation, Streit mag sie nämlich gar nicht.
Na da ist sie wohl genau wie du, denn du bekommst den Mund auch nicht auf. Erwarte nichts von ihr, dass du selbst nicht zu unternehmen bereit bist.

Das kann nur schiefgehen, wenn 2 eine Beziehung führen die am liebsten jede Unanehmlickeit unausgesprochen lassen.

 
Sunshine girl, ich gebe Dir völlig recht.

In gewisser Weise fällt es mir - aufgrund meiner Erziehung - auch schwer, die Dinge beim Namen zu nennen.

Jetzt muß ich aber dazu sagen, daß ich schon des öfteren versucht habe - obwohl ich Angst davor habe, ihr dünnes Nervenkostüm zu belasten und ihr Schuldgefühle reinzudrücken - zu sagen, daß sie psychologische Hilfe braucht.

Da ist jetzt zumindest was im Gange, es haben schon mal Gespräche bei einem Psychologen stattgefunden, die ihr aber angeblich nichts brachten, zumal der Psychologe ihr nicht sympatisch war.

Jetzt ist ein neuer Ersttermin anberaumt, das hat aber Überredung gekostet, weil sie der Ansicht ist, daß es ihr seit Januar schon wieder viel besser geht und sie schließlich nicht verrückt sei.

Sie sei eben etwas ängstlich.

Es gibt nämlich nur gaaanz wenige Menschen, denen sie gewogen ist.

Ich sage auch immer, sie solle doch am Wochenende mitgehen, das will sie aber nicht.

Ihr ist es auf dem Sofa lieber.

Sie weiß auch, daß ihr Sport (Gym) guttun würde gegen ihre diversen orthopädischen Probleme, kann sich aber nicht aufraffen.

Mir fällt es schwer, sie zu kritisieren, weil sie immer mal wieder sagt, sie beneide Menschen mit ausgeprägten Selbstbewußtsein, sie habe eben ein Schwaches und traue sich nichts zu sagen.

Ich bin - nachdem ich ja hingehen kann wo ich möchte, am Überlegen, ob ich mir nicht eine andere Frau suchen soll, weil ich gerne mal wieder glücklich wäre.

Wobei ich aber gleich ein schlechtes Gewissen bekomme.

 
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Hallo Franki,

Ich bin - nachdem ich ja hingehen kann wo ich möchte, am Überlegen, ob ich mir nicht eine andere Frau suchen soll, weil ich gerne mal wieder glücklich wäre.Wobei ich aber gleich ein schlechtes Gewissen bekomme.
... mal ehrlich unter uns beiden Ex-Teenagern: Wenn du noch sehr lange wartest, hat sich das mit der möglichen neuen Frau auch erledigt, weil du und dein Körper nicht mehr einer Meinung seid... ;)

Aber mal im Ernst: Ich bin auch katholisch erzogen worden, und ich habe mir beileibe nicht nur die Nummer mit der rechten und der linken Wange gemerkt, sondern ich weiß auch um die Wichtigkeit des folgenden Satzes: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!

Wenn ich mir aber so anschaue, wie du mit dir umgehst, mag ich mir gar nicht ausmalen, wie es ist, von dir geliebt zu werden... Mein ganz persönlicher Eindruck von dir ist nämlich, dass du dich ein bisschen hinter deiner frommen Einstellung versteckst, weil du nicht den Mumm in den Knochen hast, für dich und deine Belange einzustehen. Menschenskinder, du bist knapp über 50 und lebst jetzt schon, wie ich mit 80 nicht leben möchte! Wie willst du glücklich, zufrieden und sexuell erfüllt sein, wenn du noch nicht einmal aussprechen kannst, was du brauchst um glücklich zu sein?

Von daher finde ich, dass du nicht so viel über deine Partnerin nachgrübeln solltest. Das lenkt dich nämlich herrlich davon ab, mal über dich nachzugrübeln. Was fehlt dir? Was wünscht du dir? Wie stellst du dir eine schöne Beziehung vor? Worauf legt du unbedingten Wert, wo kannst du vielleicht auch einmal ein Auge zudrücken? Ich bin der Ansicht, dass man erst einmal wissen muss, wie man selber tickt, ehe man darüber nachdenkt, wie denn der andere gestrickt ist.

Streit mag sie nämlich gar nicht.
Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass das niemand so gerne mag. Aber andererseits kann Streit ja auch dazu dienen, gewisse Kurskorrekturen vorzunehmen. Oftmals weiß man ja gar nicht, was der andere wirklich denkt oder fühlt. Und wenn da unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallen, na mein Gott, dann ist das eben so. Solide Partnerschaften gehen daran doch nicht zugrunde! Wenn sie also Streit nicht mag - und demzufolge vehement vermeidet - heißt das für mich folgendes:

1. Es ist ihr völlig gleichgültig, was du auf dem Herzen hast. Sie will gar nicht wissen, woran es bei euch krankt, denn sie findet ja alles in Ordnung so. Dann solltest du eine Trennung in Erwägung ziehen, denn was willst du mit einem Partner, dem du völlig wurscht bist? Oder:

2. Sie kann dir einfach nicht sagen, was sie vielleicht selber bedrückt. Sie kann nicht, oder sie will nicht - völlig egal, Tatsache ist, dass sie dann professionelle Hilfe braucht (Stichwort Trauma-Therapie z.B.). Lehnt sie das ab, solltest du eine Trennung in Erwägung ziehen, denn was willst du mit einem Partner, der sich seines Problemes wohl bewusst ist, aber nix ändert? Oder:

3. Sie ist einfach bequem. Du hast dich bis jetzt von der handzahmen Seite gezeigt, bist immer für sie da, muckst nicht auf. Herrlich. Wieso sollte sie auf die Idee kommen, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen? Du solltest spätestens dann eine Trennung in Erwägung ziehen, denn was willst du mit einem Partner, der kein Interesse an Beziehungsarbeit hat?

Trotzdem bleibe ich dabei - frage dich, ob du wirklich so integrer bist, wie du auf den ersten Blick wirkst. Ich will dir gewiss nicht Unrecht tun, aber irgendwie habe ich bei dieser ewigen "Ich darf ihr doch nicht wehtun"-Geschichte so meine Bedenken...

Ganz zum Schluss noch ein ehrliches Wort: Chronische Schmerzen sind die Hölle. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich bin seit 25 Jahren immer wieder in Behandlung. Das hat mich zumindest noch nie davon abgehalten, meinem Mann wenigstens einen Mundraub oder ein sportliches Handspiel anzubieten. Der liebe Gott ist nämlich echt genial, der hat sich 'ne ganze Menge einfallen lassen, damit sich's seine Schäfchen trotz diverser Prüfungen im Leben irgendwie schön machen können. :)

Ich wünsche dir den nötigen Biss, das Ruder endlich rumzureißen!

Liebe Grüße

Spread your wings

 
Liebe Spread your wings, Deine Antwort hat gesessen, absolut ins Schwarze getroffen.

Vielen herzlichen Dank für SO eine detaillierte, ehrliche Antwort, echt wahr.

Da muß ich erstmal drüber nachdenken.

Irgendwie habe ich nämlich das Gefühl, ich würde gar nicht mein Leben leben und immer das tun, was andere von mir erwarten, hauptsache gut sein und Keinem auf die Füße treten.

Danke vielmals, erstmal.

Meine Freundin hat halt auch ein paar sehr gute Seiten uund ich hänge mich halt daran auf, weißt Du.

Sie fängt demnächst endlich mit einer Therapie an,<man hat ihr schwere Depressionen bestätigt und sie sagt, daß das nichts mit unserer Beziehung zu tun hat, sondern mit ihrem Vorleben und ihrer Arbeit.

Was würdest Du denn in meiner Situation tun ? Natürlich zunächst über die eigenen Wünsche mal gründlich reflektieren.Nur so als Rat, das ist wirklich toll, was Du da schreibst.

Aber wie gesagt, ein Mensch hat ja nicht nur negative Seiten.

Meiner Beziehung mangelt es an Kommunikation, aber meine Freundin hat einmal Angst, was Falsches zu sagen und zweitens war sie auch in ihrer Beziehung vor mir und eigentlich auch bei ihrer Stiefmutter bzw Siefschwester immer auf sich alleine gestellt, das fünfte Rad am Wagen sozusagen.

Sie sagt auch, sie hat eher Sympathie zu Tieren als zu Menschen, die wären wenigstens ehrlich.

Vielleicht müßte ich ihr jeden Tag nette Sachen sagen, wenn sie wieder anfängt über Krankheiten zu jammern, vielleicht bin ich da schon zu abgestumpft, zu egoistisch.

Aber ich brauche halt seobst jemanden, der fröhlich, auch mal energisch und positiv dem Leben gegenüber ist und mir seine Zuneigung spüren läßt und nicht so sehr mit sich selber beschäftigt ist.

 
ich weiß nicht.. .ich meine du kennst sie seit 10 jahren und auch wenn ihr nicht verheiratet seit, seit ihr doch ein team. ich bin der meinung du solltest mit ihr reden und ihr alles mitteilen, denn nur redenden menschen kann geholfen werden :)

wenn sie zu depressionen neigt, kannst du sie deshalb nicht verlassen. versuche sie aufzubauen und ab in den urlaub. ich denke nicht, dass man mit jemanden nur zusammen sein sollte, weil man angst hat ihn verletzen zu können, aber ich denke auch, dass man sich nicht trennen sollte, nur weil man in einer midlifekrise steckt. schließlich sollte mann und frau doch gegenseitig zueinander stehen, in guten und in schlechten zeiten, auch wenn man nicht verheiratet ist. außerdem warum heiratest du sie denn nicht, wenn du soooooo katholisch bist ??? verstehe euch männer nicht... .andere frauen haben auch ihre wehwechen und du hast sicherlich auch welche!! vielleicht ist sie auch nur aus mitleid mit dir zusammen ??

 
wenn sie zu depressionen neigt, kannst du sie deshalb nicht verlassen. versuche sie aufzubauen und ab in den urlaub.
Du weißt nicht viel über Depressionen oder wie sehr es einen Menschen belasten kann, wenn der Partner depressiv ist und jahrelang Rücksicht einfordert ohne an einer Verbesserung mit oder bewirken zu wollen, was?
@Franki, wenn ich eins verstehe, dann wie belastend diese Schuldgefühle sein können, egal wie irrational sie sind. Sprüche wie die von Marina tun ihr übriges, damit Du Dich noch schlechter fühlst. Es wird Dich nicht weiter bringen wenn das Ding von allen moralischen Seiten oder vom hätte, könnte, würde, sollte beleuchtet wird, es wird Dich nur noch mehr in die von Dir gefühlte Ohnmacht treiben. Ich habe eine Frage, machst Du sie denn überhaupt glücklich? Sein wir doch mal ehrlich, es spielt doch schon lange gar keine Rolle mehr ob Du mit ihr zusammenlebst oder nicht. Deine Freundin ist so mit ihrem Selbstmitleid beschäftigt, daß sie doch gar nicht wirklich wahrnimmt ob sie Dich als Partner an ihrer Seite hat oder nicht und das ist es doch letzten Endes woran Du zugrunde gehst. Sie lebt in ihrer eigenen Welt. Deine Entscheidung ist eigentlich ganz einfach und ich versuch sie Dir zu visualsieren. Willst Du die letzten 20-30 Jahre die Dir noch bleiben so verbringen?

 
Vielleicht müßte ich ihr jeden Tag nette Sachen sagen, wenn sie wieder anfängt über Krankheiten zu jammern, vielleicht bin ich da schon zu abgestumpft, zu egoistisch.
Ach Franki, denkst du wirklich dass das eine große Veränderung herbeiführen würde? Ihre Depressionen muss sie selbst in den Griff bekommen und das hätte sie schon längst in Angriff nehmen müssen.

Es wird Zeit, dass du auf dich schaust und für dich entscheidest wie dein Leben weitergehen soll. Willst du dieses eintönige, lieblose Dasein den Rest deines Lebens weiterfristen? Manchmal muss man den Leuten auf die Füße treten, um sein eigenes Glück zu finden oder zu erhalten. Was ihr habt ist doch schon lange keine Partnerschaft mehr ...sie will nicht allein sein und du verspürst ein Pflichtgefühl ihr gegenüber. Trau dich aus diesem Gefägnis auszubrechen...

 
wenn seine freundin hier nächste woche ins forum posten würde, "mein freund hat mich nach 10 jahren verlassen und ich bin total verzweifelt und weiß nicht weiter....", "kann mir nicht erklären warum er mich plötzlich verlassen hat."

was schreibt ihr dann ??? "vergiss ihn, er hat dich eh nicht verdient.." vielleicht bietet ihr charlies berta ihr auch an sie zu trösten...oder schneewittchen schreibt " du arme, bist doch erst 42, hast noch alles vor dir".

ausbrechen hin oder her.... er hat sich für sie entschieden. so wie sie sich auch für ihn. sie sollten miteinander reden und gemeinsam nach einer lösung suchen. sie scheint ja eine verständnisvolle person zu sein.

 
Ich denke ihr habt beide zu lange gewartet. Ihr habt beide nicht kommuniziert, nicht miteinander sondern nebeneinander hergelebt. Du schreibst hier, dass du dich seit Jahren nicht mehr wohl in dieser Beziehung fühlst, ich befürchte da ist nichts mehr zu retten. Man sollte nie aus Mitleid bei einem Menschen bleiben, denn dadurch unterstützt man das Verhalten was eigentlich verändert gehört, anstatt etwas zu verändern. Auch du bist in deiner Rolle gefangen und hast Angst einen neuen Weg einzuschlagen, obwohl dich die Beziehung wie du schreibst sogar krank macht. Wie verletzend ist es für deine Partnerin zu erfahren dass du aus Mitleid mit ihr zusammen bist? Wie verletzt wird sie sein wenn sie erfährt sie macht dich krank? Wie verletzt wird sie sein wenn sie erfährt du fühlst seit Jahren so? Die Liste lässt sich fortführen. Verstehst du was ich meine? Höre auf den Grund Verletzung, Kränkung vorzuschieben für deine Schwäche sie zu verlassen. Höre auf ihr die Schuld für dein nicht Handeln und Resignation zu geben. Du bist für dein Leben deine Gefühlswelt ein ganzes Stück selbst verantwortlich und kannst auch ein großes Stück selbst dazu beitragen, Sie auch. Sie ist erwachsen und wenn sie Krank ist muss sie das selbst erkenn und sich helfen lassen. Du kannst für sie da sein und sie unterstützen nur glaube ich das wird eure Beziehung nicht mehr retten. Natürlcih wird sie verletzt sein, aber vielleicht hilft es ihr auch gesund zu werden, weil sie erkennt Hilfe zu brauchen.

Ich kann verstehen, dass dú ihr nicht weh tun willst und für sie da sein willst, aber bist du das jetzt auch? Ich meine mit ganzem Herzen, ich denke wohl eher nicht. Außer als Freund aber nicht als Partner. Man kann einen anderen Menschen nur glücklich machen wenn man selbst glücklich ist und man kann einem Menschen in schlechten Zeiten beistehen und sollte dies auch tun nur wenn es zur Selbstaufgabe wird und einen "Krank" macht sollte man versuchen auch an sich zu denken und etwas verändern. So weh es für beide Seiten tut.

 
sie sollten miteinander reden und gemeinsam nach einer lösung suchen.
Es sagt ja keiner, dass er sie Knall auf Fall verlassen soll.

So wie es ist geht's aber nicht weiter. Wird echt Zeit, dass der TE jetzt mal Klartext spricht und seine Bedürfnisse nicht immer hinten dranstellt. Eine Beziehung soll eine Bereicherung für Beide sein und das ist sie nicht. Wenn sie nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen und neue Wege für sich finden, dann kann ihm wohl niemand einen Vorwurf machen, wenn er sich trennt.

 
Du weißt nicht viel über Depressionen oder wie sehr es einen Menschen belasten kann, wenn der Partner depressiv ist [...], was?
Da kann ich Berta nur zustimmen.

Bei einer diagnostizierten Depression ist z.B. Urlaub das Schlechteste, was man tun kann. Dem Betroffenen wird nämlich der stabile Kontext, sprich: seine vertraute Umgebung, genommen und darüber werden hinaus seine Selbstzweifel verstärkt: "Alle Leute blühen im Urlaub auf, wieso ich nicht???" Ganz einfach - weil er seine Depressionen mitnimmt.

@Franki:

Was würdest Du denn in meiner Situation tun?
Das ist eine schwierige Frage, Franki, ich würde wohl auf jeden Fall versuchen, das Gespräch nicht abreißen zu lassen und zum Beispiel in die Offensive gehen, soll heißen: Sag' ihr auf jeden Fall, dass du gerne mehr über ihre Krankheit wissen würdest, wie sich das anfühlt und was in ihr vorgeht. Achte aber drauf, dass du sie auch nicht zu sehr bedrängst, denn sie wird möglicherweise selbst nicht einschätzen können, was mit ihr los ist, und wenn's ihr zu eng wird, macht sie vielleicht zu, und das wäre dann wieder kontraproduktiv. Informiere dich über das Krankheitsbild der Depression, besorge dir Fachliteratur und versuche dem Ganzen vorurteilsfrei zu begegnen, die Erfahrung zeigt nämlich, dass uns das Angst macht, was wir nicht kennen. Je mehr du über ihre Krankheit weißt, desto gelassener wird dein Umgang damit als Angehöriger. Versuch' dir vorstellen, sie hätte Diabetis: unheilbar, aber man kann lernen damit zu leben.

meine Freundin hat einmal Angst, was Falsches zu sagen und zweitens war sie auch in ihrer Beziehung vor mir [...] immer auf sich alleine gestellt
Ihr seid aber doch schon 10 Jahre zusammen, richtig?

Bei allem Respekt vor ihren möglicherweise enttäuschenden Erlebnissen mit Menschen, die ihr einmal nahe waren oder es noch sind - hat sie denn in den vergangenen Jahren kein Vertrauen zu dir aufbauen können? Ich weiß nicht, wie ich mir das vorstellen muss, sie hätte Angst, was Falsches zu sagen. Ich darf SommerNachtTraums legendäres Zitat auf deinen Fall umformulieren: "Beim Richtigen kannst du nichts Falsches sagen, und beim Falschen nichts Richtiges!" Fragt ihr denn nicht nach, wenn ihr nicht sicher seid, wie der andere das gemeint haben könnte? Ich halte das für unglaublich wichtig, auch - oder gerade wenn - man schon viele Jahre mit dem anderen zusammen ist und sehr vertraut miteinander ist. Mangelnde oder mangelhafte Kommunikation ist der Beziehungskiller Nr.1 (zumindest nach meiner Erfahrung).

Demzufolge verstehe ich auch nicht den zweiten Teil des Zitats, sie sei immer auf sich alleine gestellt gewesen. Aber doch jetzt nicht mehr, seit grad mal 10 Jahren. Irgendwann muss ich doch auch mal abschließen können mit der Vergangenheit und das Hier und Jetzt akzeptieren. Aber wie schon gesagt - wenn deine Freundin Depressionen hat, können wir nicht die Maßstäbe anlegen, die man an gesunde Menschen anlegen würde.

Franki, so wie der eine oder andere Vorposter befürchte ich auch, dass eure Beziehung in eine Sackgasse geraten ist, aus der ihr nicht mehr herausfindet. Das hat auch ein bisschen was mit Rollenverteilung zu tun. Ihr habt euch förmlich "eingerichtet" in eurer Partnerschaft und geht in euren jeweiligen Rollen auf, und du bist der erste, der merkt, dass es so nicht mehr weitergehen kann, weil ihm halt was fehlt. Abgesehen davon - weißt du eigentlich, ob sie nicht auch schon längst ins Grübeln geraten ist? Es wird ein hartes Stück Arbeit sein, gemeinsam eure Probleme zu lösen, vor allem, wenn jetzt erst einmal ihre Depressionstherapie im Vordergrund steht. Erst, wenn sie da wieder ein bisschen Boden unter den Füßen hat, könnt ihr anfangen, euch beide wieder zu finden. Und dann erst wird sich herausstellen, ob ihr einander noch guttut, ob ihr noch zueinander passt und ob ihr den weiteren Weg überhaupt noch miteinander gehen wollt.

Halt die Ohren steif! :trost:

Liebe Grüße

Spread your wings

 
An Euch alle hier, die Ihr mich gar nicht kennt: Vielen, vielen Dank, ich muß das alles erstmal mehrmals lesen und verarbeiten. Echt wahr, ist das ein TOLLES FORUM.

Soviel Einfühlungsvermögen und auch Zeit, die Ihr anderen schenkt.

Frage mich echt, warum ich keine von Euch näher kennengelernt habe, alles , was mir eigentlich wichtig sind, das sind Gespräche, die in die Tiefe gehen, weil daraus das Einzige wächst, was das Leben echt bereichert, nämlich Vertrauen, Freundschaft und Liebe.

Alles andere ist ein Scheiß dagegen, siehe unsere Gesellschaft, oberflächlich, schnelllebig, mißtrauisch und materiell.

Also danke Euch allen erstmal und Du Spread youi wings, hast mich speziell von den Socken gehauen. Meine Güte. :klatsch:

 
By the way: wenn ich - in Vorbereitung der ersten Sitzung bei einem Verhaltenstherapeuten - mit ihr den Fragebogen durchgehe, dann kommt auch eine Frage zum Grund der Beschwerden.

Da gibt sie an, ihr würde der Job ( Burnout) über den Kopf wachsen, also mit mir hätte das nichts zu tun.

Auch hätte sie halt keine Lust mehr auf Sex nach ihrer OP vor Jahren, aber das wäre ok für sie.

Und sie wäre gerne etwas gesprächiger, aber sie ist halt ein ruhiges Fischlein und die sind eben so.

 
es bleiben eigentlich nur zwei optionen: entweder du nimmst sie so wie sie ist oder du kannst sie so wie ist nicht mehr akzeptieren. weiß sie davon, dass du darunter leidest? warum wechselt sie nicht den job? vielleicht wäre das schon einmal ein anfang?

außerdem was machst du denn, wenn sie nie lust dazu hat mir dir zu schlafen? ...stelle es mir schon schwierig vor.

 
Hallo Marina,

es ist ganz einfach so, daß sie einerseits die Freiheiten im Job genießt, aber andererseits die viele Arbeit bzw. die Arbeitsverdichtung nervlich nicht mehr abkann.

Und ich denke, daß sie aufgrund ihrer allgemeinen passiven Art lieber dort verweilt, als was anderes zu versuchen, so nach dem Motto lieber bekannte Höllen als unbekannte Himmel.

Und zu Deiner letzten Frage, da frage ich mich eben, weil ich Sex als etwas ganz Natürliches ansehe, ob ich diese Einstellung auf Dauer packe.

War bis 2007 alles schöner, dann hat sie sich irgendwie eben verändert, redet halt wenig mit mir bzw sagt, es wäre ein Burnout.

 
Hey Franki

Respekt für so viel ausdauer! Und ja, Deine Frau hat offenbar Depressionen und Du damit ebenfalls eine Schere last.

Ich finde es wichtig zu sagen, dass DU nicht für ihr Glück verantwortlich bist. Dafür ist sie schon selber zuständig. Ich finde es super, dass Du sie dabei unterstützt. Aber den Weg muss sie schon selber gehen. V.a. war sie ja offenbar schonmal bei einem Psychotherapeuthen. Aber insofern sie den Entschluss nicht selber wagt, kannst Du ihr nur versuchen eine stütze zu sein, aber Glücklich wird sie dadurch nicht. V.a. haben Depressionen ja viel mit verinnerlichten Mustern zu tun, die es zu durchbrechen gilt, das verschwindet nicht von alleine.

V.a. - man kann es nicht oft genug sagen - sag Dir immer wieder, dass Du nicht für Ihr Glück etc verantwortlich bist. Ansonsten wirst Du an Ihrer Depression kaputt gehen (von daher, schmöcker doch auch mal auf dieser Seite). Und ja, ich erlaube mir die Meinung, da ich wahrscheinlich selber unter einer Depression leide. Insbesonder halt nicht einfache Kindheit (jähzorniger Vater etc blabla etc) und ich muss sagen, langsam hab ich von meiner eigenen Leier die Nase voll. In einer Beziehung, mache ich meinem Gegenüber mit meiner Art das Leben schwer, nur weil ich mich oft zB angegriffen oder zu wenig geliebt fühle etc. Ich habe mich wirklich lange in der Opferrolle "gesuhlt" und langsam kommt in mir die Überzeugung, dass ich etwas ändern muss, weil wenn ich ehrlich bin, ich verstehe jeden Depressiven der sich was antut, nur damit diese "Last" namens "Leben" einfach vorbei ist. Von daher hab ich mich gedanklich aus dieser Passivität befreit, bin dabei mich überweisen zu lassen zu irgendeinem Therapeuten um die alten Probleme und gleich alle neuen - wenn man schon dabei ist - zu beheben (und natürlich werde ich nicht miss Sonnenschein, aber hoffentlich insoweit fähig, mit meinen Problemen so weit umzugehen, dass ich für mich und andere keine Last bin). Weil zB mein 1 Freund, mit dem ich viele Jahre zusammen war, hatte immer Verständis für meine Art, und wollte mich auch dazu bewegen, zu einem Therapeuthen zu gehen, ich hab die untrstützung geschätzt, aber ich konnte mich damals wie noch nicht selber aufraffen und hab mich lieber gesuhlt. Bei meinem jetzigen neu-ex-freund war die unterstüztung garnicht vorhanden, hätte ich mir gewünscht, aber naja, einerseits kann ich ihn verstehen, dass er ein so jammernden, zickigen Miesepeter nicht mehr wollte (gut, ich habs beendet, da ich merkte dass er innerlich kapituliert hat), andererseits muss ich auch ehrlich sagen hats zwischen uns nie wirklich gepasst (und dann schlag ich beim Herr Therapeut gleich zwei fliegen mit einer klappe, Trennungsbewältigung und Depression überwinden, ist irgendwie praktisch). V.a. wer ein geringes Selbstwertgefühlt hat, ist auf die anerkennung von aussen angewiesen, und wenn man die nicht bekommt, hängt der Haussegnen schief....

Lange rede kurzer sinn, Du kannst deine Frau nur Hand bieten, aber etwas ändern muss sie selber. Du musst ihr auch vor Augen führen, wie Du dich dabei fühlst (obwohl wenn es ihr sehr schlecht geht, wird ihr gefühlsleben so eingeschränkt sein, dass sie das nicht erfassen kann) und dass Du dabei unglücklich bist und immer unglücklicher wirst. V.a. daher würde ich Ihr versuchen zu zeigen wie es Dir dabei geht (und im Notfall selber mit einem Therapeuten reden, um dir hilfe zu holen, wie Du mit der Situation umgehen kannnst) und wenn alles nichts nützt muss Du Dich ehrlich fragen, was Dir gut tut, und notfalls Konsequenzen ziehen. Weil wenn wir ehrlich sind, geht es hierbei auch um DEIN Leben, du hast nur dieses und jünger wirst Du nicht. Horch in dich hinein und stell Dir Die wichtigen fragen: wo bin ich, wohin will ich, was bin ich bereit zu tun/zu erdulden. Ev. nützt es was wenn Du deine Freundin etwas wachrüttelst. Ich zB finde es "toll" dass meine Beziehung "im arsch" ist (natürlich ist das jetzt im übertragenen Sinn gemeint, würde lieben gerne morgen nicht mehr aufwachen, aber so muss ich mir wenigstens vor Augen führen, dass meine Gefühlswelt nicht i.o. ist) , weil ich sonst wahrscheinlich nicht aufgestanden wär um etwas zu ändern.

 
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