meine Beziehung macht mich krank

Hey Eline,

was Du da schreibst, stimmt zu 100 % mit meiner Situation überein.

Ich versuche nicht zu kritisieren, weil das ihr - wie sie selbst von sich sagt - schwaches Selbstbewußtsein noch weiter schwächt und andererseits kann ich sie aber auch nicht dauernd loben, weil ich unsere Beziehung nicht so prickelnd finde.

Das ist wie eine Spirale nach unten.

Und das Ganze hat sich erst seit etwa 5 Jahren so entwickelt, was der Auslöser war, das weiß ich nicht.

Sie sagt, es sei die berufliche Überlastung.

Aber was würdest Du denn tun, wenn Du in meiner Situation eine Menschen kennenlernen würdest, mit dem Du das Gefühl hättest, daß es besser paßt - würdest Du dann einen Schnitt machen ?

Sogar in so einer Situation hätte ich Gewissensbisse.

 
Hallo Franki

gaaaanz schwere Situation.Ich bin auch so ein Mensch der es allen recht machen will und wollte.So war ich schon immer.Mein Körper hat mir dann mit Panikattacken gezeigt das es so nicht weitergehen wird.Ich hab dann eine Therapie gemacht und viel über mich gelernt.Ich habe auch gelernt nein zu sagen und nicht immer Rücksicht auf alle anderen zu nehmen.

Ich kenne auch die andere Seite d.h. ich war viele Jahre mit einen Vollegoisten zusammen.

Du musst wirklich tief in dich reinhören um dir sicher zu sein was du willst.Willst du dein Leben lang so weitermachen wie die letzten 5 Jahre oder nicht.Was ist dein Lebensziel?Nur du kannst etwas daran ändern.Ich glaube nicht das sich deine Freundin noch mal ändern wird.Sie wird im Großen und Ganzen mit der Situation zufrieden sein und gar nicht die Notwendigkeit sehen in euerer Beziehung was zu ändern.

Sogar in so einer Situation hätte ich Gewissensbisse
Kann ich auch verstehen aber versuche jetzt mal an dich zu denken.Und warum Gewissensbisse?So wie ich deinen Thread gelesen habe gehst du immer respektvoll und ehrlich mit deiner Freundin um.

Aber auch du kommst mal an den punkt an dem es nicht mehr geht, an dem du nicht mehr kannst.Und bevor du dann extrem reagierst und Sachen machst die du dann später wirklich nicht mehr mit deinem Gewissen vereinbaren kannst fang an dein Leben zu leben.

Sunflowers

 
Hey Franki

Das ist auch gut so, dass Du nicht kritisiert. Das bringt nämlich nichts. Sie wird sich nurnoch mehr abkapseln und sich bemitleiden. Ich würde auch nicht gerade mit einem Beziehungsende drohen, weil dann verkricht sie sich auch (ich schreib etz einfach mal so, als ob meine Annahmen stimmen, sind aber reine annahmen). Ich gehöre leider auch zur Sorte kaum Selbstwert und wahrscheinlich irgendwo so ne verkappte Depression, von daher weiss ich, kritik bringt nichts. Sei ehrlich zu ihr, und sag ihr deine Sicht der Dinge. V.a. wie Du dich dabei fühlst, wie du dich fühlst wenn Du sie leiden siehst, dass Du selber unter der Situation leidest. Versuch ihr klar zu machen, dass es so nicht weiter gehen kann. Dass Du gerne die Geduld aufbringst es mit Ihr zu versuchen, damit es ihr besser geht, aber schlussendlich kannst Du ihr nicht helfen sondern sie lediglich unterstützen wenn sie sich selber dazu aufrafft sich zu helfen.

Und nein Franki, nicht mich fragen, was ich machen würde um deinen Entscheid zu legitimieren. Frag dich selber, möchte ich so weitermachen? Wenn du klar musst sagen "Nein" zieh deine Konsequenzen (halt auch mit dem Risiko, dass sie vollends in die Depression reinrutscht), wenn Du Dir sagen musst "Ich liebe sie noch zu sehr" versuch wie oben erklärt, ihr vor Augen zu führen dass Du leidest wenn sie so leidet, wenn Die beziehung Dir nach wie vor mehr gibt, weder dass sie nimmt, dann kämpfe darum. Und es liegt auf der Hand, entweder es wird besser und Dir wird die Beziehung wieder gefallen oder es bleibt gleich oder es wird gar schlechter und sobald Du sozusagen selber weiter abrutschen wirst, musst Du einen Schlussstrich ziehen. Und ja, natürlich ist es toll, wenn Dir eine andere gefällt, aber denk dran, auch diese Beziehung wird mal probleme haben.

Von daher ist das ja Praktisch, irgendeine Lösung muss her. Ich hatte auch eine 6 Jährige Beziehung, und wir passen wirklich super zusammen. Er hatte auch verständis für meine "Aussetzer" und ich glaube hätte sich die Situation nicht geändert, hätte ich den behalten bis ich unterm boden bin. Aber nach ca 3 Jahren hat er den Bauernhof seiner Eltern übernommen, da sein Bruder "abgesprungen" war. D.h. immer wenn ich ihn sehen wollte musste ich auf diesen Hof. Dass er als Bauer kaum Zeit für mich hatte, damit hätt ich noch leben können, aber dazu kam, dass die Hobbyschwiegermutter kein gutes Haar an mir liess. Sie bezeichnete mich als Fett und ich hätte nen ranzen und dass sagt sie mir, die die sowieso komplexe hat (und ich hab nen verdammten BMIU von 20, das ist doch nicht fett :( ) und als faul (neb dem 100% studium arbeitete ich immer 20-60% ) . D.h. die ganzen Umstände machten mich unglücklicher und unglücklicher obwohl ich ihn wirklich wirklich liebte. Nur wurde ich immer unglücklicher, sodass halt irgendwann klar war, trotz aller Liebe, diese Beziehung machte mich fertig. Also hab ich als sich meine Depressionen verschlimmerten einen Schlussstrich gezogen. Mein damaliger Freund hat unendlich gelitten (gut, er hat ne Gesunde psyche, von daher hat er's gut verkraftet) aber ich habe ihm immer gesagt, er müsse sich für mich einsetzen, sonst gehe das nicht. Er konnte sich halt nicht wehren und die Situation war dann halt klar.

Sagen wir's mal so, hätte ich die Macht gehabt, das ruder rumzureissen, ich hätte alles darum gegeben. Aber irgendwann musste ich einen Schlussstrich ziehen, da's mir so unendlich schlecht ging dabei.

D.h. wenn ich Du wär, würde ich alles daran setzten dass es wieder was wird (insofern du sie wirklich willst und liebst) insb. ihr wie gesagt, zeigen wie du dich dabei fühlst, weil kritik bringt wirklich rein gar nichts und sonst halt Konsequenzen ziehen. Oder was natürlich auch möglich wäre, dass Du lernst mit der Situation umzugehen. Weil die Situation ist wahrscheinlich nicht nur schlecht, aber du kannst nicht besser damit umgehen. Ev kannst Du versuchen die Sachen anders zu interpretieren (gut, wenn meine Freundin nichts machen will, hab ich spass mit meinen Kollegen was mich auch glücklich macht). Ich hab mir oft überlegt, ob ich nicht lernen kann mit der Schwirigen situation auf dem Hof umzugehen, meine Ansicht/denkweise diesbezüglich zu ändern. Ich konnte es nicht, eine andere hätt es ev gekonnt.

Aber wie gesagt, dass ist meine Meinung. Horch in dich hinein und frage dich was Du willst. Was Du Dir erträumst. Ist diese andere Frau lediglich eine Projektionsfläche an der Du deine nicht lebbare realität die Du dir mit deiner Freunin wünschst projezierst, oder hast Du wirklich schon so viel investiert, und möchtest eigentlich gehen und suchst sozusagen einen Grund?

Und ja, das Therapeuten ding, investier doch mal 2,3 Sitzungen bei einem Therapeuten, nur damit Du weisst, wie Du mit ihr und der Situtaion am besten umgehen sollst, ev bringt das so weit etwas, dass sich was richten lässt (entweder an der Situation oder an deiner Einstellung gegenüber der Situation)

Und ja, den Entscheid was Du aus Deiner Situation machst, kann Dir keiner abnehmen. Ein anderer wäre schon lange gegangen und glücklich oder unglücklich damit, ein anderer würde bei Ihr bleiben und dies als beste Möglichkeit sehen. Was nun aber zählt, ist allein was Du daraus machst/machen möchtest.....

Aber was ich Dir noch als Tipp geben möchte: "Alles geht vorbei" .... In dem Sinn, entweder wird ihre schlechte Phase besser, du kannst damit besser umgehen oder du bist weg. Irgendwas wird sich schon ergeben. Du solltest aber ev Dir wirklich versuchen klar zu werden was Du willst/wiviel du erträgst etc.

Und ja, dass ist übrigens nur meine Meinung dazu, von einem aussenstehenden Dritten, also nutz das Max. als Anregung, in was für Richtungen du denken kannst.

 
Hey Eline,

ich erträume mir vor allem eine Beziehung, in der man vertrauensvoll miteinander REDET.

Denn das ist eigentlich die Grundvorraussetzung, finde ich.

Das Körperliche kommt dann auch von ganz alleine.

Aber wenn ich mir Deine Story so durchlese und darüber hinaus ein bißchen in diesem Forum hier lese, dann habe ich zumindest den Eindruck, daß nicht nur ich solche Probleme wälze, sondern daß es seehr viele Beziehungen gibt, die noch wesentlich mehr zerrüttet sind. Schlimm finde ich die Fälle, in denen 2 Menschen sich Vermögenswerte geschaffen und vielleicht auch noch Kinder haben, oh Mann, was da zum Teil berichtet wird,,,,

Ich bin Dir sehr dankbar für den Tipp " alles geht vorüber ", diese Gewißheit habe ich .

Was mich noch sehr belastet, ist auch das Gerede der Familie, sollte ich einen Schlußstrich ziehen, denn dann kommt eben wieder der moralische Zeigefinger, dieses Du hast das arme Mädel jetzt 10 Jahre hingehalten und nicht geheiratet und jetzt läßt Du sie auch noch sitzen blabla.

Das ist nämlich auch so ne Geschichte, daß die Anderen, außerhalb der Familie Stehenden immer wichtiger waren als die eigene Familie.

Was mein Selbstbewußtsein auch nicht gerade gefördert hat, aber ok, da müßte ich natürlich drüberstehen, bin ja alt genug.

Du weißt ja, alte Wunden, Über-Ich und so.

Ich möchte halt gerne mal richtig glücklich sein, bevor ich in die Kiste springe.

 
ich erträume mir vor allem eine Beziehung, in der man vertrauensvoll miteinander REDET.
Dann setze deinen Wunsch in die Tat um. Das ist doch längst überfällig.

Dass du bisher nicht mit ihr geredet hast und immer alles runterschluckst, liegt doch nicht nur an ihr. Du musst lernen für dich selber einzustehen und nicht bei anderen nach Gründen suchen, warum du nicht kannst. Erwarte bitte von ihr nichts was du selbst auch nicht hinbekommst.

Versuche doch wenigstens mal ein Gespräch über eure Beziehung zu starten, ohne dich abwimmeln oder ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen. Werde aktiv und bejammere nicht nur die Situation. Denn wie soll dich das weiterbringen? Abgesehen davon würdest du aus deiner sehr passiven Haltung nicht einfach so rauskommen nur weil dann eine andere Frau an deiner Seite ist. Es ist schwer gewisse Verhaltensmuster abzulegen.

 
Hey Franki

Schau mal, nurschon die Tatsache, dass Du auf irgendeinem anonymen Liebeskummerforum dein Herz ausschüttest, zeigt offenbar, wie weit DICH das ganze belastet. V.a. eine Beziehung mit der mann miteinander REDET. Ja, da kann ich Dir zustimmen. Bei meiner letzten Beziehung (1.5 J, frisch getrennt) konnten wir das nicht. Wir waren schlicht zu verschieden. Wenn es mir schlecht ging, rief ich meine "beste freundin" (ein Mann :) ) an, um darüber zu reden. Mit ihm habe ich eigentlich nie wirklich geredet. Und ja, ich hab das schmerzlich vermisst (und einer der Gründe warum ich ging. Ich hab mit Ihm ja keine Kinder oder so, da finde ich solche Kompromisse muss ich nicht eingehen). Und ich finde, das ist nicht EIGENTLICH die Grundvoraussetzung, es ist DIE Grundvoraussetzung für eine gute Beziehung (mit meinem 6 Jahre Freund hab ich andauernd bis tief in die Nacht geredet).

Und ja, viele haben eine Zerrüttete beziehung, aber HALLO, das Forum heisst nicht umsonst "Liebeskummer" Forum, ich kenne auch sehr sehr viele Beziehungen, die sind wirklich super und ich zB strebe das an. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich ohne Beziehung Glücklicher als mit ner Schlechten. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden, was er möchte. Ich meine, ev bleibst Du nachher auch alleine, könnte ja sein. V.a. von anderen auf dich schliessen bringt Dich auch nicht weiter, schliesslich gehts um dich und nicht um irgend welche anderen.

Und ja, für dein Glück bist DU genauso selber Verantwortlich wie deine Freundin für Ihres, das darfst Du Dir gerne hinter die Ohren schreiben :) . Und ja, deine Familie wird mit dem Zeigefinger zeigen. Aber entschuldige, es geht um DEIN Leben und was ist unmoralisch daran, eine Schlechte Beziehung zu Beenden? Ist es moralischer in einer Beziehung zu bleiben obwohl man innerlich kapituliert hat lediglich um irgendwelchen Moralvorstellungen zu genügen? Offenbar seid ihr ja ganz Christlich angehaucht, aber merke Dir mal "Vom regelmässigen Kirchenbesuch wird man genauso wenig ein guter Christ wie man vom Zoobesuch ein Affe wird." Du musst wirklich deine eigene Angst hinterfragen, deine Gedanken ordnen und in bessere Bahnen lenken (zB hach was wird meine Familie sagen.... besser: Meine Familie wird den Entscheid nicht verstehen, aber ich werde mein bestes GEben, diesen zu erklären und wenn sies dann noch immer nicht verstehen (wollen) hab ich dennoch gewonnen, nähmlich ein glücklicheres Leben.)

V.a. hätte deine Freundin ein Problem gehabt, dass Du sie nicht geheiratet hast, hätte sie ja auch gehen können. Und ja, unmoralisch finde ich zB eher mit einer ein Kind machen und wenn sie sich zu sehr für das Kind aufophert und nicht mehr top aussieht, sie dann sitzenlassen.

V.a. willst Du sie überhaupt sitzenlassen?

Ich weiss nicht ob dich rein die Moralvorstellungen daran hindern oder ob Du einen Grund suchst, sie zu behalten, weil du sie doch nach wie vor willst. Was willst Du genau? Ein glückliches Leben, ja, aber mit ihr oder ohne sie?

Da geb ich Sunshine Girl recht, deine eigene Passivität bringt Dich nicht weiter. Wenn Du Sie nach wie vor liebst/möchtest, versuch alles damit es besser wird. Wenn du gehen möchtest, dann geh.





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Jaja, Entscheidungen sind so fies, weil man nie weiss wie hoch die Grenzkosten sind..... Aber ich glaube mit einem Entscheid lebst Du besser, entweder für sie und dann such alles daran was positiv ist (ev findest du das helfen ja grundsätzlich toll und sie hat andere top liebenswerte seiten die du eigentlich nicht missen möchtest) oder gegen sie (und damit die chance auf mehr Glück oder es wird halt schlechter als vorher).

 
Eline, es ist ganz einfach so; es gibt Eigenschaften an einem Menschen, die kann man überhaupt nicht ab, dann gibt es solche, die eben auf Dauer unheimlich stören und dann , ja dann gibt es doch bei JEDEM Menschen auch liebenswerte Züge.

Wenn ein Mensch treu, bescheiden, fleißig und naturverbunden ist, muß man das eben auch sehen.

Leider gibt es eben auch Schattenseiten, eigenbrötlerisch, stur, zickig, extrem ruhig, kontaktarm weil sehr wählerisch und unspontan, fantasielos, unromantisch.

Was machst du, wenn Du Dich in Deiner Beziehung so fühlst, als wenn Du bereits 80 Jahre alt wärst ?

Wenn dem Partner sowas offenbar ausreicht ?

Ich gebe Euch allen in Einem recht.

Man muß in sich hineinhören, wenns irgendwie weh tut und sich fragen, was in der Beziehung nicht (mehr) stimmt , denn Menschen verändern sich eben auch innerhalb einer solchen im Lauf der Zeit.

Aber da sind wir wieder beim miteinander reden; man müßte eben auch Antworten bekommen.

Auf meine mehrmals gestellten Fragen, was los sei, ob ihr Verhalten mit mir zu tun habe, bekomme ich nur die Antwort gesundheitliche Probleme und Burnout im Büro.

Der Punkt ist also, daß der Grund für ihre Verhaltensänderung somit vielleicht doch ein außerhalb unserer Beziehung liegender Grund ist mit gravierenden Auswirkungen für MICH als Partner.

( ich kriege ihre Ängste, Stimmungsschwankungen, Unzufriedenheit, fehlendes sexuelles Verlangen, fehlende Zuwendung, Unmotiviertheit in der Freizeit, Müdigkeit mit sehr frühem Zubettgehen) - das alles kriege ICH ab.

Und ich denke mir dann, daß sie eben einfach viel Kraft braucht für SICH und hoffe darauf, mal wieder Land zu sehen, daß alles wieder so wird wie es mal war.

ICH habe sie mehrmals gebeten, einen Psychologen aufzusuchen, weil sie ja gar keinen Grund sah ( da haben doch alle mal, ich bin doch nicht verrückt).

Ja, was soll ich denn noch machen ?

Ich habe ihr auch geradeheraus gesagt, daß ich mich langweile in unserer JETZIGEN Beziehung, daß mir das Körperliche fehlt, aber letztlich scheitert jede Änderung einfach daran, daß ihr dieser Zustand offensichtlich ausreicht, jeden Abend jemanden neben sich am Sofa und im Bettchen zu wissen, so eine Art Gewöhnungseffekt.

Vielleicht werden Partner so, wenn sie einander zu sicher sind, denn nicht umsonst werden viele Ehen geschieden, weil man sich irgendwann zu gut kennt.

Vielleicht ist das eben ihre Prägung als Mensch, der immer auf sich gestellt war, alles in sich reinzufressen.

Und nochmal, sooo passiv war ich nicht, als ich Veränderungen bemerkt habe, nur bringe mal einen Stein zum Reden.

 
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hi franki.

änderungen in der beziehung MÜSSEN von beiden gewollt werden. sonst werden sie nicht stattfinden. leider. und weil viele paare nicht miteinander sprechen und/ oder ihnen arbeit an der beziehung zu anstregend ist, gehen viele dann eben auseinander.

wie deutlich hast du ihr gesagt, dass es so nicht länger geht. das du konsequenzen ziehen musst, wenn sie nicht mit dir gemeinsam dinge verändert?

was ist mit paartherapie?

 
Hi Franki

Deine Frage:

Was machst du, wenn Du Dich in Deiner Beziehung so fühlst, als wenn Du bereits 80 Jahre alt wärst ?

Wenn dem Partner sowas offenbar ausreicht ?

Ich zitiere mich mal selber:

"Mit ihm habe ich eigentlich nie wirklich geredet. Und ja, ich hab das schmerzlich vermisst (und einer der Gründe warum ich ging)." Hier war das Problem sozusagen "bei ihm". Er wollte nicht mit mir mehr reden (und auch das köperliche kam viel zu kurz) und er wollte nichts ändern. Also bin ich gegangen.

Ich zitiere mich wieder:

"Sagen wir's mal so, hätte ich die Macht gehabt, das ruder rumzureissen, ich hätte alles darum gegeben. Aber irgendwann musste ich einen Schlussstrich ziehen, da's mir so unendlich schlecht ging dabei."

Hier lag das Problem halt bei den "Umständen". Auch hier hätte die Beziehung ev. funktionieren können, wenn er seine Mutter in die Schranken gewiesen hätte und ev etwas mehr Zeit in mich investiert hätte (alle 2 Wochen wenigstens 1 ganzer Tag hätte mir ja schon gereicht....Das Problem war halt, dass er jede Minute die er mit mir verbrachte mit dem gejammer und gezicke seiner Eltern kompensiere musste, für Ihn wars dann halt so entweder ARbeiten ohne eine Sekunde freizeit und halt eine Zickende Freunding, dafür liessen ihn seine Eltern in ruhe, oder sich Zeit nehmen für die Freundin und dafür murren die Eltern. Die Eltern sieht er 16 Stunden am Tag, die Freundin keine 16 Minuten..... Er entschied sich halt für 16 Minuten zicken, dafür waren die eltern ruhig. Ach ja, knapp 2 Jahre nach dem Beziehungsaus hat er sich so mit den Eltern verstritten, dass er 4 Monate ins auland abhaute. Ironisch, nicht?). Mit ihm könnte ich es auch wieder Vorstellen. Aber nicht unter diesen Umständen. (Hach, ja, mich nimmt ja wunder was kommt, ob Fortuna nun eine Schlampe ist oder mir nur was besseres schickt, wird sich ja dann zeigen :) )

Und gehen oder bleiben. So wie du schreibst, kennst Du ja offensichtlich die Antwort.

Meine Kommentare gingen wie in die Richtung: Würfelst Du eine gerade Zahl gehst Du nach A, eine ungerade Zahl gehst Du nach B. Hast Du gewürfelt und eine gerade Zahl erwischt und innerlich denkst Du "Scheisse", dann weisst Du wenigstens was Du willst.

Und PS, wie war eure Beziehung denn so im Jahr 2-3 (also nach dem Hormonrausch und vor der OP?)?

 
Hi Eline,

unsere Beziehung war vor dem Eingriff - Myom an der Gebärmutter, in jeder Hinsicht völlig in Ordnung.

Und heute weiß ich im Grunde nicht mal, ob dieser Eingriff , ihr angeblicher Streß im Büro oder vielleicht ich selbst der Grund für absolut mangelndes sexuelles Interesse sind.

Ich hoffe einfach inständig, daß der Facharzt was richten kann, da ist sie jetzt endlich in Behandlung.

 
Und heute weiß ich im Grunde nicht mal, ob dieser Eingriff , ihr angeblicher Streß im Büro oder vielleicht ich selbst der Grund für absolut mangelndes sexuelles Interesse sind.
dann solltest du wohl mal mit ihr reden. ein facharzt kann das durchs handauflegen nämlich auch nicht klären.

myom ist sehr schmerzhaft und störend, erklärt aber nicht alles.

 
aber letztlich scheitert jede Änderung einfach daran, daß ihr dieser Zustand offensichtlich ausreicht
Also ehrlich, so hart das auch sein mag, dann muss sie eben auch die konsequenzen daraus tragen, und die sollten sein, dass du so eine beziehung nicht weiterführen willst, wenn sie nichts ändern will.

B.

 
ich weiß nicht.. .ich meine du kennst sie seit 10 jahren und auch wenn ihr nicht verheiratet seit, seit ihr doch ein team. ich bin der meinung du solltest mit ihr reden und ihr alles mitteilen, denn nur redenden menschen kann geholfen werden :) wenn sie zu depressionen neigt, kannst du sie deshalb nicht verlassen. versuche sie aufzubauen und ab in den urlaub. ich denke nicht, dass man mit jemanden nur zusammen sein sollte, weil man angst hat ihn verletzen zu können, aber ich denke auch, dass man sich nicht trennen sollte, nur weil man in einer midlifekrise steckt. schließlich sollte mann und frau doch gegenseitig zueinander stehen, in guten und in schlechten zeiten, auch wenn man nicht verheiratet ist. außerdem warum heiratest du sie denn nicht, wenn du soooooo katholisch bist ??? verstehe euch männer nicht... .andere frauen haben auch ihre wehwechen und du hast sicherlich auch welche!! vielleicht ist sie auch nur aus mitleid mit dir zusammen ??

Und was, wenn Du redest, aber trotzdem alles beim Alten bleibt ?

Hast Du eigentlich eine klitzekleine Ahnung davon, wie sich eine Beziehung anfühlt, in der der andere soviel Kraft für sich braucht, daß Du Dich selber ungeliebt und einsam fühlst ?

Wenn alles, was Du dem anderen tust, sofort verpufft und nur das gesehen und kritisiert wird, was Du NICHT tust ?

Weißt Du eigentlich, wie es ist, wenn man selber vielleicht auch mal jemanden brauchen könnte, der einen aufbaut ?

Wenn Du im Haushalt nicht mithelfen darfst, weil Männer das nicht so gut können - muß nämlich alles perfekt sein.

Seit 2006 in etwa erlebe ich die guten Zeiten nicht mehr, gute Seiten an ihr sicherlich, und mit Wehwechen, was meinst Du da eigentlich damit ?

Ich möchte mal wissen, wie es DIR mit einem Mann ginge, der sich jede Woche wegen irgendwas bemitleidet und keine Motivation hat, irgendwas mit Dir zu unternehmen, also BITTE

verschone mich mit diesem Heiratskrampf. Auch DU hast nur ein irdisches Leben und ob zwei Menschen 40 Jahre oder mehr zusammen aushalten, das kommt eben darauf an, in welche Richtungen man sich entwickelt.

Schau doch mal die Zahl der Ehescheidungen an und dann möchte ich auch die Dunkelziffer der Ehen gar nicht kennen, in denen die Ehe nur noch auf dem Papier besteht.

Und von wegen Ihr Männer; in erster Linie sind es doch FRAUEN, die sich trennen und als erste die Scheidung einreichen.

Ich sag Dir noch was, lieber eine nichteheliche Partnerschaft, in der man ohne Trauschein für einen Menschen da ist als eine besch... Ehe, nur um nach außen den Status Quo zu erfüllen.

Ganz allgemein gesagt.Ich bitte Dich, verschone mich mit dem, was ich an moralischen Sprüchen im Laufe meines Lebens schon gehört habe, echt wahr.

 
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Hallo Frankie

ist das vlt die Antwort auf deine Fragen? Dein Posting an Marina?

Ich finde, da kommt so unendlich viel Trauer, Wut, Enttäuschung und auch Erschöpfung zum Vorschein,......

Ich will mich da gar nicht ausnehmen, ich bin selbst jemand, der seine Grenzen überschreitet/ überschreiten läßt.....

das hat mich viel, sehr viel Kraft und Rückschläge gekostet.....und trotzdem bin ich immer wieder in dieses Muster gefallen......

Therapie......und wieder abgestürzt.......

mein reales Leben in die virtuelle Welt gelenkt, in der Hoffnung, jetzt funktioniert es, ich muß nur noch mehr geben, noch mehr einrenken, noch mehr aushalten......

und wieder reingefallen......

Der Mensch ändert sich erst, wenn der Leidensdruck so groß ist, daß es ums Überleben geht. Darum, ob man selbst daran zugrunde geht. Denn nichts kann der Mensch ändern, außer sich selbst.#

lg isuza

 
Hallo Isuza,

danke Dir für solch weise Zeilen. vor allem das, was Du zum Schluß schreibst.

Da kommt bei mir das Gefühl hoch, daß Du echt verstehst, wovon ich hier schreibe.

Und wie schwer es ist, gegen eine Situation anzukämpfen, dem anderen und damit Dir irgendwie helfen zu wollen.

Lapidarsprüche aus der Kiste der Moral sind mir einfach zu banal.





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Hallo Isuza,

vielen, vielen, vielen Dank.

Deine Antwort tut gut und gleichzeitig weh.

Du verstehst , was ich meine, weil Du SELBER schon mal in diesem Boot drin gesessen hast, das merkt man.

 
Hey Franki

Wenigstens ist sie nun endlich bei einem Facharzt. Ich denke für Dich heisst das entweder wenigstens etwas Licht am Ende des Tunnels, sonst wirst Du wohl ev irgendwann gehen müssen, weil Du's nicht mehr erträgst. Insoweit ist es praktisch, "alles geht vorbei". Entweder ist das endlich ein Schritt in die Richtige Richtung oder wenns nichts nützt stehst Du noch näher am Abgrund. Weil dein vorletzer Post, den Du an mich richtestest, hat meiner Meinung nach genug gesagt. Du hälst es nicht mehr aus. Aber offenbar ist der Leidensdruck noch nicht ganz so gross, dass Du diesen Schritt machen kannst. D.h. entweder wird es wirklich mal etwas besser und sonst ist es enttäuschend und ev würde diese Enttäuschung Dir wenigstens den letzten Schritt etwas einfach gestalten.

Und ja, als Auftrag für Dich: Gönn Dir heute mit Kollegen ein Feierabendbier. Gönn Dir am Wochenende eine Wanderung (oder etwas das du gern tust). Dann gewinnst Du etwas Abstand, und kannst ev etwas klare Gedanken fassen. Manchmal nützt alles gerede nichts, da man im Moment nicht die Kraft/den Willen hat etwas zu ändern. In solchen Momenten nützt es oft, sich kurzzeitig Abzulenken um Energie zu tanken. Und wenn Du ideen brauchst:

- Feierabendbier mit Kollegen

- Schwimmen gehen

- Saunieren

- Squashen

- Wandern

- Einfach etwas Spazieren gehen

- Einen Vita Parcour absovieren

- Mit Kollegen Jassen

- Einen Zoo aufsuchen und Affen bestaunen

- Sich in einem Yoga-Kurs einschreiben

- Eine Zeitung kaufen und es sich in einem Kaffe gemütlich machen und sich ein bisschen das Weltgeschehen vor Augen führen

- Spontan einen Kochkurs besuchen

- Salsa tanzen gehen

- Und: ja nicht vor dem PC schmoren, geh etwas raus in die Welt und such etwas das dir gefällt!





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In dem Sinne: Ein sonniges Wochenende (bei mir scheint gerade die Sonne, super!)

 
Hallo Franki, ich bin's mal wieder... ;)

Der Punkt ist also, daß der Grund für ihre Verhaltensänderung somit vielleicht doch ein außerhalb unserer Beziehung liegender Grund ist mit gravierenden Auswirkungen für MICH als Partner.( ich kriege ihre Ängste, Stimmungsschwankungen, Unzufriedenheit, fehlendes sexuelles Verlangen, fehlende Zuwendung, Unmotiviertheit in der Freizeit, Müdigkeit mit sehr frühem Zubettgehen) - das alles kriege ICH ab.
Ich finde, da hast du einen ganz wichtigen Aspekt angesprochen.

Natürlich kann man Dinge, die sich außerhalb der Partnerschaft abspielen, nicht immer vollständig draußen lassen. Das ist m.E. auch nicht der Sinn einer Beziehung, denn ich möchte mich ja schon angenommen und verstanden fühlen. Wo sonst kann ich so blind vertrauen, wenn nicht bei meinem Partner?

Aaaber: Idealerweise herrscht ein Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben, und das meine ich jetzt gar nicht einmal im Sinne von kleinkarierter Erbsenzählerei ("Wo hast du von mir profitiert, wo ich von dir?"), sondern im Sinne von Kraft und Ausruhen, oder Aktiv und Passiv, oder Stark-sein-wollen und Schwach-sein-dürfen, oder... Verstehst du ein bisschen, wie ich das meine?

Dieses Gleichgewicht erscheint mir bei euch schon lange aus den Fugen geraten, denn ich kann kaum Ebenen erkennen, auf denen ihr euch begegnet. Aber wenn ihr euch auf keinerlei Ebenen begegnet, wie soll denn dann ein Austausch stattfinden? Ich spüre genauso wie Isuza diese Wut bei dir, die sich langsam aber sicher nach oben arbeitet und befürchte, dass sie sich irgendwann einmal auf sehr unschöne Art und Weise entladen wird... so du denn nicht endlich anfängst, deine Ventile zu öffnen.

Wenn ich jetzt mal zusammenfasse, was ich bisher von euch gelesen habe:

1. Sie schläft nicht mehr mit dir, weil sie vor Jahren eine Unterleibs-OP hatte. Gleichzeitig bietet sie dir aber auch keine Alternativen an.

2. Sie diskutiert nicht mit dir, weil sie stets Angst hat, das Falsche zu sagen.

3. Sie lässt dich nicht einmal am Haushalt teilnehmen, weil du es ihr nicht recht machen kannst.

Merkst du was...?

Jetzt fehlte nur noch, dass sie von deinem Geld lebt, dann wäre der Volldepp perfekt.

Deine Freundin braucht offensichtlich keinen Mann, sondern ein Haustier...

Ach Mann, ich lese aus deinen Zeilen soviel Warmherzigkeit und Gefühl heraus, dass es einfach ein Jammer ist, was da für ein Potenzial verschleudert wird. Dir bleibt wirklich nur noch eine Frage - willst du bei ihr bleiben, ja oder nein? Ich traue dir glatt zu, dass du mit "ja" antwortest, also bitte ich dich: Pass auf dich auf!

Zum Schluss noch ein wichtiger Spruch, der mir in den vielen Jahren meiner eigenen - beileibe nicht immer sonnigen - Partnerschaft geholfen hat: Die Probleme, die mit du mit deinem jetzigen Partner hast, hast du mit einem anderen Partner möglicherweise nicht. Dafür garantiert andere. :]

Alles Liebe dir

Spread your wings

 
Ich geb Dir SYW ja so recht: "Ach Mann, ich lese aus deinen Zeilen soviel Warmherzigkeit und Gefühl heraus, dass es einfach ein Jammer ist, was da für ein Potenzial verschleudert wird."

 
Hallo Frankie

schön, wenn du dich verstanden fühlst. Sich verstanden fühlen ist meiner Meinung nach eine der grundlegenden Dinge, um miteinander zu kommunizieren. Und miteinander kommunzieren ist eine der grundlegenden Dinge, um sich geliebt, gebraucht und respektiert zu fühlen. Und das alles zusammen genommen bildet die Basis für eine Beziehung, in welcher beide Partner sich aufgehoben, geborgen fühlen und damit ihr Glück zusammen leben können. Wenn Menschen aufhören miteinander zu reden sondern nur noch gegeneinander oder schweigen, sich ignorieren oder einer nur gibt>3, kommt iwann eine Zeit, wo man diese bittere Erkenntnis zulassen muß, egal obs einem gefällt oder nicht.

Ok, man kann es verdrängen soweit, daß man sich einredet, daß doch alles gut sei oder wieder werden würde. Daraus ergeben sich verschiedene Optionen. Entweder man spielt mit und geht selbst iwann kaputt oder man spielt mit und versucht unzählige Male auszubrechen- fremdgehen, sich woanders Bestätigung holen, und vieles was das Netz so bietet, bleibt zwar bei seinem Partner, aus welchen Gründen auch immer, aber es endet immer wieder imselben Dilemma; entweder man kämpft dagegen an und gibt seine ganze Energie in die Beziehung in der Hoffnung, es ändert sich etwas, weil der andere es einsieht und verbringt den Rest seines Lebens mit dieser Hoffnung oder man steckt seine eigenen Grenzen immer höher, nimmt freiwillig noch mehr (Schuld) anteile auf sich, sogar wenn man sich total ungerecht behandelt fühlt und sich sicher ist, daß man doch dieses einzige Mal recht hat.

Um dieses destruktive Muster auflösen zu können, muß man sich stellen. Und zwar dem, was man selber vom Leben erwartet. Persönliche Ziele, Hoffnungen, Träume und Wünsche. Zwangsläufig ergibt sich daraus die Frage, ob das mit dem übereinstimmt, was die Realität bietet.

Und wenn man dann nach unterschiedlichen Phasen der bitteren Erkenntnis, daß dem nicht so ist, sich fragt, ob man das alles so möchte, gibt man ja noch lange nicht auf. Man tritt wieder in og. Muster ein und macht weiter. Der eine, weil er Angst vor einem Neuanfang hat, der andere, weil man ja geschworen hat, in guten wie in schlechten Zeiten. Es gibt soviel Gründe, wie es Menschen gibt.

Ich kann dir aus meiner Erfahrung berichten, daß ich diese Phasen x-mal durchlaufen habe in verschiedensten Intensitäten. Bei verschiedenen Männern. Am Ende ergab sich immer die eine Konsequenz: es geht für Momente besser, man hat das Gefühl dieses Mal ist etwas angekommen um dann im entscheidenden Augenblick dermaßen eine reingewürgt zu bekommen, egal auf welcher Ebene- verbale Übergriffe, erneute Abweisung und Zurückweisung, erneute Ignoranz er eigenen Bedrüfnisse-, daß der Strudel, der einen nach unten reißt, immer schneller und heftiger wird.

Iwann erreicht man einen Punkt, wo sich das alles nicht mehr verdrängen läßt und man fühlt, daß man am Ende angelangt ist. Am Ende seiner eigenen Möglichkeiten, am Ende seiner eigenen Geduld, am Ende seiner Leidensfähigkeit. Wo man immer stärker spürt, daß man so nicht (mehr) leben möchte. Weil einem immer deutlicher und klarer wird, daß es einseitig ist. Das der andere eben nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen, Lösungen zu finden und Zugeständnisse zu machen. Das tut verdammt weh und man kämpft so sehr dagegen an, weil man es einfach nicht wahrhaben will. Manchmal kämpft man so sehr, daß es Köper und Seele zerreißt und man krank wird. Weil man es überwinden will und zwar so, wie man sich das mal vorgestellt hat mit dem Menschen, den man sich einst gewählt hat. Dieser Schmerz ist eigentlich unbeschreiblich für jemanden, der das noch nie erlebt hat. Und wer erleidet schon gern Schmerzen? Man könnte lieber noch mehr ertragen, noch mehr schweigen, noch mehr aushalten, noch mehr managen. Und das Spiel beginnt von vorn.

Aussteigen kann man nur, indem man selbst auf den Halteknopf drückt. Indem man sich überwältigen läßt von all der Trauer, dem Schmerz, der Wut, der Enttäuschung. Und der unendlichen Müdigkeit, der schweren Erschöpfung, die eine solche Beziehung einem abverlangt. Der andere wird es nicht tun, denn für den anderen stimmt alles. Da kann man betteln und auf den Knien rutschen. Es gibt Situationen und Lebenslagen, in denen der andere nicht anders kann. Aber es muß auch wieder Phasen geben, wo die Positionen getauscht werden. Wenn das nicht passiert, dann geht es an die eigene Existenz. Nicht im materiellen Sinne sondern im Sinne von Überleben. Denn- Will man überleben oder will man leben?

Und je nachdem, wie man sich entscheidet, kann man seinen Weg gehen. Diese Entscheidung kann einem niemand abnehmen und man benötigt Mut, um sie zu treffen. Für den einen bedeutet das Mut, zu sich zu stehen, Mut zu sich Ja zu sagen, Mut, um endlich seine ureigensten Bedürfnisse wahrzunehmen. Für den anderen bedeutet es, Mut, sich selber völlig außen vor zulassen und etwas aufrecht zu erhalten, bei dem das Risiko besteht, sich aufzulösen im anderen und quasi aus dem Leben zu verschwinden.

Ich möchte dir nicht weh tun mit meinen Beiträgen, um Gottes Willen. Ich weiß nur, wie schwer das alles ist und wieviel Kraft es erfordert.

Dann sollte man sich immer fragen, erfordert es keine Kraft, den alten Weg beizubehalten? Ist es nur bequemer oder ist es nicht so, daß man sich immer ausgenutzter fühlt? Ist es die nie sterbende Hoffnung oder ist nicht so, daß es die Angst vor dem "Danach" ist, die einen lähmt?

Ich bin selber gerade auf dem Weg. Sonst hätte ich nicht hierher gefunden. Ich suche Antworten auf all die Fragen. Ich setze mich unter Druck, ich will es perfekt haben.

Nur

Das Leben belehrt mich ständig eines besseren.

Das Leben leitet mich und nicht umgekehrt.

lg isuza

 
Sieht so aus, als hast Du die geballte Ladung Mädels an Land gezogen, die das selbst schon erlebt haben, egal ob auf der einen oder auf der anderen Seite. Ich seh das eher praktisch. Und beim besten Willen, auch ich kann's nachfühlen in welcher Scheisse Du da sitzt und so wie die Mädels vor mir, hab ich auch selbst so meine Erfahrungen damit. Daß Du wegen Marinas Moralfinger ausrastest, war klar. Wär ich auch. Denn letzten Endes ist es genau diese verschrobene Moralvorstellung die uns alle immer wieder in solche aussichtslosen Beziehungen bringt.

Was bleibt Dir also. Die Wahl ob Dein Arm Zentimeter für Zentimeter schmerzhaft aber langsam abfault oder Du ihn Dir selbst bei vollem Bewusstsein absägst in der Hoffnung, daß aus dem Stumpf doch noch mal ein neuer gesunder Arm wachsen kann, wenn die Schmerzen erst verheilt sind.

Wer will's einem verübeln, daß er sich zu den Laubsägearbeiten an den eigenen Gliedmaßen nicht hinreißen lässt.

Vergiss den Moralscheiss, der hat Dich erst dahin gebracht. Deine Verzweiflung ist offensichtlich. Eine wirklich Antwort hab ich nicht für Dich, denn angesichts der Wahl zwischen Pest und Cholera weiß ich auch immer nicht, was ich nehmen soll. Da kann jeder labern was er will, real ist nicht das was andere quatschen und vielleicht irgendwann mal sein könnte, sondern real ist das was man fühlt. Und gefühlt ist es nunmal die Wahl zwischen Lepra und rostiger Säge.

Lecker! :D