Hallo sadpk,
hallo bergsee,
das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" kenne ich auch. Und das, was Du, sadpk, daraus beschrieben hast, sehe ich genau so. Vielleicht ist es so, dass ich das Problem der Kindheit heute versuche, mit anderen zu lösen. Es würde vieles erklären, auch in meinem Leben. Doch ich will ja eine andere Perspektive und andere Bewältigungsstrategien lernen, mit den Bisherigen war ich ja nicht erfolgreich.
Nun zur Palastrevolution, wie ich das nenne: ich bin in leitender Position tätig und arbeite mit Kindern und deren Eltern. Vor 2 Jahren z.B. musste ich für einige Familien eine Entscheidung treffen, die unliebsame Folgen für diese Familien hatte. Aber wäre die Entscheidung anders herum gefallen, wären andere Familien betroffen gewesen. So oder so, einigen hätte ich es so oder so nicht Recht gemacht.
Die sind dann gegen mich vor gegangen: eine Unterschriftenaktion, ich sei inkompetend, faul und ich gehöre abgesetzt. Leider für diese Familien haben nur fünf unterschrieben, der Rest war entsetzt über so eine Aktion. Mit der Unterschriftenaktion sind die durch den ganzen Ort maschiert. Mein Arbeitgeber hat sich zwar aufgeregt, mich beruhigt, er wüßte, was er an mir hat, doch tat sonst erstmal nichts. Als es ihm dann zu bunt wurde, wollte er diesen Familien mit Rausschmiß drohen. Davon habe ich ihn abgehalten, "Trennung ist keine Lösung" und schade nur dem Ruf unserer Einrichtung. Ich habe daraufhin ein Gespräch mit diesen Familien und meinem Arbeitgeber iniziiert, dass die Dinghe lösen sollte. Letztlich gab es nur neue "Beleidigungen" und als ich die Leute nach Beweisen fragte, kam nichts. Also verlief alles im Sande.
Für mich war die Situation nicht so einfach. Ich habe auch versucht, mich "in die Schuhe des anderen zu stellen", es also aus der Perspektive der betroffenen Familien zu sehen. Wo haben Sie sich nicht ernst genommen gefühlt, nicht wahrgenommen gefühlt? Ich weiß ja, 95% aller Konflikte entstehen aus diesen Gründen. Und, wieviel Angst vor Veränderungen spielt dabei auch eine Rolle?! Ihr seht, ich bin ziemlich reflektiert, schon von Berufswegen.
Natürlich ist es schwer, solche Verurteilungen hinzunehmen. Ich habe es als deren Meinung wahrgenommen, letztlich wußten die nicht, wieviel oder wenig ich arbeite. Und ... ich halte mich nun gar nicht für inkompetend. Diese Leute kennen mich zu wenig, ummeine Arbeit wirklich beurteilen zu können.
Kennt Ihr das Gefühl, wenn euch jemand kritisiert? Es liegt immer daran, wer es sagt, ob es für einen selbst relevant ist oder nicht. Beispielsweise, wenn ich durch die Station einer Psychatrie gehen würde, mir käme jemand entgegen, der zu mir sagen würde "du blöde Kuh", würde ich denken, der sei doch verrückt oder krank und es würde nichts mit mir machen. Mir nicht weh tun oder so. So ähnlich habe ich mich in dieser Situation auch gefühlt, die wußten einfach nicht, wovon sie sprachen.
Und, sie haben mich "nur" beruflich kritisiert, privat bzw. die ganze Person kennen die ja gar nicht.
Ich habe versucht, ruhig, gelassen und überlegt mit der Sache umzugehen und vor allen Dingen sie irgendwie zu lösen. Ich bin stolz darauf, es so gut für alle, aber auch besonders für mich hingekriegt zu haben. Ich habe mich nicht irre machen lassen.
Und mir hilft auch immer wieder die Einstellung: Was sagt es über andere, wenn sie sich so äußern, sich so aufführen? Denn es sagt ja mehr über den, der sowas von sich gibt als über den, über den es tatsächlich gesagt wird.
Beruflich bin ich echt gut drauf, finde ich. Privat geht das auch, so lange ich eben mein Gegenüber nicht liebe. Bei Eltern, den Männern in meinem Leben und bei "besten" Feundinnen hat es bisher nicht funktioniert. Obwohl ich sagen muss, bei meinem depressiven Mann damals habe ich mich abgegrenzt. Heute denke ich, nicht genug. Und ich habe mir die Verantwortung für die Beziehung alleine aufdrücken lassen. Ich habe ihm häufig gesagt, für seine Unzufriedenheit, sein "Unglück" (er sagte häufig, ich mache ihn unglücklich) sei ich nicht verantwortlich. Er blieb dabei, ich sei Schuld.
Doch ich war nicht so klar und konseqent wie zum Beispiel in meinem Job.
Buh, das war nun lange.
Viele Grüsse,
Zipfel
hallo bergsee,
das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" kenne ich auch. Und das, was Du, sadpk, daraus beschrieben hast, sehe ich genau so. Vielleicht ist es so, dass ich das Problem der Kindheit heute versuche, mit anderen zu lösen. Es würde vieles erklären, auch in meinem Leben. Doch ich will ja eine andere Perspektive und andere Bewältigungsstrategien lernen, mit den Bisherigen war ich ja nicht erfolgreich.
Nun zur Palastrevolution, wie ich das nenne: ich bin in leitender Position tätig und arbeite mit Kindern und deren Eltern. Vor 2 Jahren z.B. musste ich für einige Familien eine Entscheidung treffen, die unliebsame Folgen für diese Familien hatte. Aber wäre die Entscheidung anders herum gefallen, wären andere Familien betroffen gewesen. So oder so, einigen hätte ich es so oder so nicht Recht gemacht.
Die sind dann gegen mich vor gegangen: eine Unterschriftenaktion, ich sei inkompetend, faul und ich gehöre abgesetzt. Leider für diese Familien haben nur fünf unterschrieben, der Rest war entsetzt über so eine Aktion. Mit der Unterschriftenaktion sind die durch den ganzen Ort maschiert. Mein Arbeitgeber hat sich zwar aufgeregt, mich beruhigt, er wüßte, was er an mir hat, doch tat sonst erstmal nichts. Als es ihm dann zu bunt wurde, wollte er diesen Familien mit Rausschmiß drohen. Davon habe ich ihn abgehalten, "Trennung ist keine Lösung" und schade nur dem Ruf unserer Einrichtung. Ich habe daraufhin ein Gespräch mit diesen Familien und meinem Arbeitgeber iniziiert, dass die Dinghe lösen sollte. Letztlich gab es nur neue "Beleidigungen" und als ich die Leute nach Beweisen fragte, kam nichts. Also verlief alles im Sande.
Für mich war die Situation nicht so einfach. Ich habe auch versucht, mich "in die Schuhe des anderen zu stellen", es also aus der Perspektive der betroffenen Familien zu sehen. Wo haben Sie sich nicht ernst genommen gefühlt, nicht wahrgenommen gefühlt? Ich weiß ja, 95% aller Konflikte entstehen aus diesen Gründen. Und, wieviel Angst vor Veränderungen spielt dabei auch eine Rolle?! Ihr seht, ich bin ziemlich reflektiert, schon von Berufswegen.
Natürlich ist es schwer, solche Verurteilungen hinzunehmen. Ich habe es als deren Meinung wahrgenommen, letztlich wußten die nicht, wieviel oder wenig ich arbeite. Und ... ich halte mich nun gar nicht für inkompetend. Diese Leute kennen mich zu wenig, ummeine Arbeit wirklich beurteilen zu können.
Kennt Ihr das Gefühl, wenn euch jemand kritisiert? Es liegt immer daran, wer es sagt, ob es für einen selbst relevant ist oder nicht. Beispielsweise, wenn ich durch die Station einer Psychatrie gehen würde, mir käme jemand entgegen, der zu mir sagen würde "du blöde Kuh", würde ich denken, der sei doch verrückt oder krank und es würde nichts mit mir machen. Mir nicht weh tun oder so. So ähnlich habe ich mich in dieser Situation auch gefühlt, die wußten einfach nicht, wovon sie sprachen.
Und, sie haben mich "nur" beruflich kritisiert, privat bzw. die ganze Person kennen die ja gar nicht.
Ich habe versucht, ruhig, gelassen und überlegt mit der Sache umzugehen und vor allen Dingen sie irgendwie zu lösen. Ich bin stolz darauf, es so gut für alle, aber auch besonders für mich hingekriegt zu haben. Ich habe mich nicht irre machen lassen.
Und mir hilft auch immer wieder die Einstellung: Was sagt es über andere, wenn sie sich so äußern, sich so aufführen? Denn es sagt ja mehr über den, der sowas von sich gibt als über den, über den es tatsächlich gesagt wird.
Beruflich bin ich echt gut drauf, finde ich. Privat geht das auch, so lange ich eben mein Gegenüber nicht liebe. Bei Eltern, den Männern in meinem Leben und bei "besten" Feundinnen hat es bisher nicht funktioniert. Obwohl ich sagen muss, bei meinem depressiven Mann damals habe ich mich abgegrenzt. Heute denke ich, nicht genug. Und ich habe mir die Verantwortung für die Beziehung alleine aufdrücken lassen. Ich habe ihm häufig gesagt, für seine Unzufriedenheit, sein "Unglück" (er sagte häufig, ich mache ihn unglücklich) sei ich nicht verantwortlich. Er blieb dabei, ich sei Schuld.
Doch ich war nicht so klar und konseqent wie zum Beispiel in meinem Job.
Buh, das war nun lange.
Viele Grüsse,
Zipfel