offene Beziehungen

Offtopic:

Das kann jetzt erst einmal so stehen bleiben, bis sich die TE wieder zu Wort meldet. Weitere allgemeine Gedanken zum Thema könnt ihr (mal wieder) per PN austauschen.

 
@ichauch,

das ist natürlich voraussetzung: die spielregeln müssen für beide gelten. und es ist richtig, nur weil er es will, heißt das aber nicht gleich, dass ich es auch tun muss! ich habe diese bedürfnis nicht oder ich weiß, nicht, dass ich es habe, weil ich es noch nie gelebt habe. vielleicht fühlt es sich ja gut an. immer unter der vorraussetzung, den anderen liebevoll und respektvoll zu behandeln, offen und ehrlich und seine und die eigenen grenzen zu akzeptieren.

mein partner hat dieses modell schon einige jahre gelebt und für sich selbst heraus gefunden, dass er damit klar kommt, wenn seiner freundin andere partner hatte. sie kam damit ebefalls sehr gut klar bis sie jemanden kennen lernte, der dies in dieser form nicht leben wollte und dann hatte sie sich für den neuen partner entschieden.

du bist polyamourös. hast du ein modell gefunden, dass jetzt für dich funktioniert? du schreibst, wenn du genug an ihm findest, dann bleibst du ihm vermutlich treu. das bedeutet, nur, wenn dein partner dir nicht genügt, dann...... aber eigentlich geht es gar nicht um genügen und nicht genügen sondern darum, seine sexualität auszuleben. ich weiß, dass ist für uns hier moralisch sehr fragwürdig und ein sehr freizügiger gedanke. aber die gedanken sind frei. mir ginge es übrigens auch so, ich habe gar nicht das bedürfnis auf sexuelle abenteuer nebenher. ich kann nicht anders als monogam sein und selbst wenn es kriseln würde, wäre es für mich erst recht kein grund, weil ich mich diesen problemen stellen möchte. einzig und allein, wenn der sex mit ihm mich nicht erfüllen würde oder wenn wir nicht zusammen passen würden aber in einem freundschaftlichen modus weiter zusammen blieben, würde ich eine offene beziehung für mich selbst in erwägung ziehen. das haben mir die vielen antworten hier im forum jetzt auch deutlich aufgezeigt. es war hilfreich für mich, wenn auch wenige mit ihren erfahrungen bisher dazu beitragen konnten.





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@krux,

vielen dank für deinen konstruktiven beitrag. genau darum sollte es gehen, ganz frei nach den eigenen gefühlen und vorstellungen zu leben und über die ängste zu sprechen. ich habe durchaus angst so ein modell auszuprobieren und bin in dieser hinsicht sehr unsicher, welche ängste und selbstzweifel dann doch aus dem unterbewußtsein an die oberfläche brodeln? ich bin eigentlich ein sehr gönnerhafter und großzügiger mensch und schon deshalb möchte ich den menschen, den ich liebe, nicht einschränken.

@sunshine & @rosenkatze, ich finde monogamie auch etwas sehr schönes. es sollte nicht das flüchtige und oberflächliche mit diesem lebensmodell "offene beziehung" verbunden werden sondern rein das ausleben der sexualität und wenn die bedürfnisse des partners danach sind, sie ihm eben nicht zu verbieten. sich selbst auch mit dem thema eifersucht intensiv auseinander zu setzen. das finde ich schon wichtig. danke für eure gedanken dazu.

ich habe nun für mich entschieden, dass ich monogam leben will und zu diesem thema weiter recherchieren werde. ich habe kein bedürfnis für mich selbst anders zu leben. will meinem partner aber keine einschränkungen auferlegen. vermutlich beschränkt er sich freiwillig. und es wird zwischen uns noch viele gespräche brauchen.....

 
also ich hatte ja eine Weile lang mehr oder weniger 'unfreiwillig' eine offene Beziehung (Ferne, Ex-Freund wollte es so) und ich muss sagen..

Ich weiss nicht, warum sich eine Frau jemals freiwillig darauf einlassen wuerde. Maenner gehen sowieso oft schon fremd, auch in Beziehungen bei denen die Partnerin eigentlich meint, es waere eine monogame Beziehung..warum soll man sich das antun, dem Mann noch mehr Freiheit zu geben, als er sich sowieso schon nehmen will / vllt auch wird ('Mann bleibt Mann')..

Hauptprobleme: Eifersucht, evtl. auch gesundheitliche Risiken (!) jedenfalls mehr Risiken als in einer monagemen Beziehung, denke ich mal.

filomena, ganz ehrlich, wenn du diesen Mann liebst, du keine offene Beziehung willst, er sogar sagt er koennte eine monogame Beziehung fuehren...

Ich finde, du hast die richtige Entscheidung getroffen - auch, wenn es auch bei dem monagemen 'Modell' Diskussionen geben wird..

Alles Gute.

 
@charlies_berta,

kann sein, dass es die angst vor einer tatsächlichen verbindung ist, muss aber nicht sein, wenn ich mich nicht auf einen sexualpartner festlegen will. es kann aber auch großzügigkeit, vertrauen und offenheit sein.

wie viele menschen verlieben sich immer und immer wieder neu, ohne es ausleben zu können. diese wunschpartner schwirren dann noch jahrelang in ihren köpfen herum und blockieren sie in ihrer beziehung?

wie viele menschen schwirren von einem zum nächsten, weil sie ihre eigenen probleme nicht imstande sind zu lösen und in neuen affären trost suchen. dafür ist eine offene beziehung nicht geeignet, weil die voraussetzung dafür eine gefestigte persönlichkeit mit starkem selbstwertgefühl ist. und es hat nichts oberfächliches, ganz und gar nicht. verwechsle liebe nicht mit sex. auch wenn es schönen sex nicht ohne gefühle geben kann, so muss es noch lange nicht liebe sein. und ich will dieses wort liebe hier auch nicht länger strapazieren.

ich mag das wort "lebensabschnittspartner" auch nicht und so ganz habe ich deine letzten zeilen nicht verstanden. von welcher freiwilligkeit sprichst du? von der freiwilligkeit treu zu sein und dass es gar kein verzicht sein muss? so ergeht es mir auch und das ausleben der sexualität hat aber nichts damit zu tun. ein freund von mir sprach mal von platonischer treue, weil eine gemeinsame freundin sich viele jahre um einen mann bemüht hatte, der 1000 km entfernt von ihr lebte und ihre Sexualität trotzdem auslebte. ihre fernbeziehung hielt auf dieser offenen basis immerhin 12 jahre.

wenn du meinst, es geht darum, dass man sich jeden augenblick neu für den partner entscheidet und dabei auf nichts verzichtet, so ist es doch ein wunderschöner gedanke. es gibt keine gewohnheiten und vorallem "gewohnheitsrechte"!, den tödlichen alltagstrott. ich muss mich ständig neu um ihn bemühen und kann diese liebe sehr intensiv leben. es ist anstrengend, weil es eben nicht das versprechen "für immer" gibt, das ich für die trügerischste illusion überhaupt halte aber ein gut gemeinter vorsatz ist. das kann in einer offenen beziehung vermutlich noch viel intensiver gelebt werden aber vielleicht irre ich mich.

Im Grunde geht es ausschliesslich darum, sich jeden Augenblick neu für den Partner zu entscheiden und dadurch eben nicht auf etwas zu verzichten.





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@new_user,

vielleicht machen mehr freiheiten deshalb sinn, weil es dann nicht heimlich sein muss. ich mag keine lügen und heimlichkeiten. ich kann mir vorstellen, dass es aber doch einige menschen gibt, die dieses heimliche noch mehr antörnt. die haben wirklich ein problem. und wie verletzend für den partner, wenn er es dann erfährt.

danke

 
liebe Filomena,

Da gebe ich dir recht, wegen den Heimlichkeiten..sowas finde ich auch nicht gut.

Ja, schwierig, das ganze...manchmal hatte ich das Gefuehl, wenn ich meinem Ex gesagt hab 'ja, mach doch, ich hab kein Problem damit', dass es dann den 'Reiz' fuer ihn verloren hat. Und wenn ich ihm gesagt hab 'ich will nicht mehr, dass du Frau xy triffst', dann wollte er das umso mehr machen. Schon ein wenig krank / kindisch...er ist immerhin schon 30, und kein Kind mehr.

Ich persoenlich hatte mich entschieden, in Zukunft in einer liebevollen Beziehung klar zu sagen, dass ich nicht fuer eine offene Beziehung bin, aber dann evtl. zu sagen 'wenn du aber mal etwas mit einer anderen Frau haben solltest waere ich ueberhaupt nicht gluecklich darueber aber ich wuerde dich nicht sofort verlassen, weil ich dich liebe'...ich hatte einen Ex-Freund der gesagt hat, seine Eltern waeren jahrelang gluecklich verheiratet, und seine Mutter hatte eben diese Einstellung zu ihrem Mann..der wollte dann auch gar nicht fremdgehen...Und mir der Einstellung wuerde es der Mann vllt eher 'beichten' wenn er mal einen 'Ausrutscher' hat, ohne heimlich ueber laengere Zeit eine Affaere zu haben und aber zu versichern, man(n) waere treu..

Na ja so oder so entstehen Probleme, ich weiss auch nicht, wie's am besten ist...kommt wohl auch immer auf den Mann drauf an.

 
von welcher freiwilligkeit sprichst du?
Von der Freiwilligkeit überhaupt. Der freiwilligen Hingabe an einen anderen Menschen. Auf beiden Seiten. Dazu muss man überhaupt erst mal dazu befähigt sein, aus sich selbst heraus. Dazu muss man erstmal verstanden haben, daß es dafür Freiheit bedarf, Freiheit die aus einem selbst kommt. Dazu muss man erst mal befähigt sein, daß man sich selbst genug sein kann. Dazu muss man erstmal verstanden haben, daß kein Mensch der Welt einem etwas geben kann, was man nicht selbst hat. Und dazu muss man befähigt sein, zu akzeptieren, und das ist das schwierigste überhaupt, daß der Partner eben auch aus reiner Freiwilligkeit bei einem ist. Das erst löst alle Zwänge und Beziehunsmodelle, alle Konzepte, alle Moralvorstellungen, Reifekonstrukte, Treueversprechen usw. auf und führt zu der stärksten Verbindung die zwischen zwei Menschen überhaupt existieren kann, die in der sich Beide aus völlig freien Stücken aus ganzem Herzen für den anderen entscheiden. Nicht nur so ein bisschen und mal schauen was noch so rumflattert.
Wer das tut, der verzichtet nicht. Weil er ALLES bekommt. Aus sich heraus. Und wenn man sich voll und ganz für einen anderen Menschen entscheidet, dann reicht der, weil man ein Leben lang braucht um den überhaupt nur ein klein bisschen kennenzulernen.

In Grundzügen seh ich's sogar bei euch Beiden gegeben, ihr seid da sogar sehr nah dran. Leider schleppt ihr Beide irgendwelche völlig blödsinnigen Verzichtsgedanken mit euch rum. Wenn ihr euch Beide tatsächlich in vollem Umfang auf den anderen einlasst, verzichtet keiner auf was, statt dessen könnt ihr etwas finden, was ihr ausserhalb eurer Beziehung niemals finden könnt. Nichtmal ansatzweise.

Dein Beispiel mit der Fernbeziehung unterstreicht das eigentlich, das ist sogar ein gutes Beispiel, denn im Grunde geht es nur darum. Trotzdem hinkt das, weil es aufgrund der Distanz gar nicht zu der gelebten Intimität kommen konnte und das anderweitig ausgelebt werden musste. Doch habt ihr ja keine Fernbeziehung vor. Plant ihr allerdings wechselnde Partner ein, wird's schnell eine Fernbeziehung.

Komm mal von dem Gedanken weg, Du könntest Deinem Partner etwas wegnehmen indem er sich freiwillig zu Dir entschliesst.

So langsam kommst Du Dir aber näher indem Du dazu stehst, daß Du das gar nicht brauchst und zeitgleich sagen kannst, wenn's mein Partner braucht, dann braucht er's eben. Trotzdem, lass nicht ausser acht, womit es Dir besser gehen würde. Mit gelebter Monogamie so wie ich das verstehe. Dazu kannst Du genauso stehen. Das ist Deine Freiheit. Verlangen kannst Du's von ihm nicht. Das ist seine Freiheit. Und wenn er sich freiwillig zu Dir allein entschliesst, dann ist auch das seine Freiheit. Und dann habt ihr was, wovon andere bloß träumen.

 
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gut gesprochen charlies_berta!

nun die freiwillige hingabe ist ohnehin voraussetzung, muss also nicht von dir so betont werden aber der gedanke, ich könnte meinem partner etwas wegnehmen, wenn er sich feiwillig und ich möchte anfügen ausschließlich für mich entschliesst, den finde ich gut. trotzdem muss ich es ihm überlassen, ob er sich freiwillig einschränkt oder nicht, wobei wir es ja nicht als einschränkung empfinden. aber du hast es gerade perfekt formuliert. dann wünsche ich mir nur noch, dass allerletzteres eintritt :verliebt: aber das wird die zukunft zeigen.

danke dir herzlich.

 
trotzdem muss ich es ihm überlassen, ob er sich freiwillig einschränkt oder nicht
Da ist er wieder, der Verzichtsgedanke. Da stehst Du schon so'n bisschen drauf :D
Ich find's ja immer geil, wie sich die Menschen ihr Leben, ihre Gefühle und ihre Beziehungen kaputt machen weil sie die Überzeugung haben, sie müssten sich dafür einschränken :D

Solange man darauf schaut, was man vermeintlich nicht hat, wird gar nichts funktionieren. Denn dann verzichtet man. Selbst schuld wer sich so das Leben versauert.

Du hast es schon richtig formuliert und auch richtig erfasst, nur lass doch den Verzichtsgedanken da ganz raus! Das verändert tatsächlich alles nochmal.

dann wünsche ich mir nur noch, dass allerletzteres eintritt
Jetzt bist Du bei Dir! Das bist Du.

Ganz am Anfang hast Du rumgerudert, das jetzt aber, das bist Du. Diesen Wunsch darfst Du haben. Das bist Du und der gehört zu Dir. Und den solltest Du ihm gegenüber auch klar formulieren. Als das was es ist. Deinen Wunsch! Punkt!

 
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