Hallo Elvis, Hallo CaliGirl
Das Problem ist, dass ich sie missverstanden habe, vielleicht sogar missverstehen wollte. Es hat dazu geführt, dass ich (offensichtlich zu früh) Hoffnungen und Erwartungen aufgebaut habe.
Als wir das erste mal offen über unsere gegenseitige Anziehung sprachen erschien mir das so, als würde das nun einen Schritt weiter gehen und ich weiss, dass sie das zu diesem Zeitpunkt auch so gesehen hat. Nur ein paar Tage später schrieb sie mir dann, dass sie eben doch noch nicht bereit sei für eine Beziehung. Ich wollte/konnte das irgendwie nicht akzeptieren. Es ist bei mir nicht richtig angekommen. Jetzt verstehe ich was sie meinte. Dazu kommt: Sie ist 20 Jahre alt, und sie soll und darf die Chance haben sich für alles Zeit zu lassen.
Ich sehe nur, dass du von ihr ein Versprechen auf Beziehung wolltest, bevor überhaupt etwas lief.
Was ich wissen wollte ist eigentlich genau das, was ich jetzt erst verstehe. Sie tat mich damals eben in die Freundschaftskiste und ich hab das irgendwie nicht realisiert und war der festen Überzeugung, dass die Geschichte doch sich irgendwann auch mal weiterentwickeln sollte. Hätte ich schon früher akzeptiert/verstanden, dass ich in der Freundschaftskiste bin, wäre diese Klarstellung, die Aussprache nicht nötig gewesen. Ja, es ist meine Schuld, vielleicht nicht absichtlich aber doch ein wenig naiv und fahrlässig, dass ich nicht realisieren wollte/konnte was Fakt ist.
Das sieht mittlerweile anders aus. Es geht mir sehr gut nach diesem klärendem Gespräch. Ich hab's verstanden und ich bin (soweit ich das jetzt schon beurteilen kann) schon sehr weit im Prozess, die Situation zu akzeptieren wie sie ist. Sie hat mehrfach auch ihr Verständnis für mich ausgedrückt, weil sie sich eben auch nicht wirklich immer eindeutig oder klar verhalten hat. Es stimmt, zuerst hab ich's ihr vorgeworfen, doch mich dann auch entschuldigt, weil ich realisiert habe, dass ich wohl nicht ganz richtig lag.
Nun, wie gesagt: Es geht mir gut. Ich bin zufrieden, dass wir uns jetzt richtig verstanden haben. Das heisst nicht, dass da nie was laufen wird. Ich sehe keinen Grund diese Freundschaft nicht zu einem späteren Punkt weiterzuführen. Ich muss mir allerdings klar darüber werden, wie sehr ich da schon drin war, in meinen Hoffungen und Erwartungen, damit ich nicht selber daran krepiere, wenn sich diese dann eben nicht erfüllen. Es macht keinen Sinn mich Illusionen hinzugeben. Besser ist, man bleibt bei den Fakten. Ich möchte die Fakten jetzt einfach akzeptieren wie sie sind und die Freundschaft dann fortsetzen. Sie darf dann ruhig auch wissen, dass ich gerne den nächsten Schritt wagen würde, wenn sie bereit dazu ist. Aber ich werde nicht alle meine Träume Hoffnungen und Erwartungen daran festmachen, dass das auch wirklich geschieht. Ich kenne mich selbst genug, das macht mich kaputt. Für mich gibt es wohl keinen anderen Weg, ich bin einfach so, und genauso gerne wie ich sie knuddeln und küssen würde, muss ich meine eigenen Grenzen und Fähigkeiten akzeptieren. Wenn ihr allerdings Tips habt, wie ich damit besser umgehen kann, will ich wirklich versuchen zu lernen und tun was ich kann.
Vielleicht gibt ihr die Pause auch die Chance mich ein wenig zu vermissen. Und wie schon erwähnt: Ich kann ihr so wie so nicht aus dem Weg gehen ohne gleich den Wohnort zu wechseln. Ich werde sie immer noch mind. 2mal die Woche sehen, oder sogar öfters, wenn sie in die WG auf Besuch kommt. Ich werde ihr das Recht auf den gemeinsamen Freundeskreis auch sicher nicht verwehren. Nur mit dem direkten Kontakt will ich eben pausieren.
Für diese Geschichte ist es nun zu spät - mit diversen gezwungenen Gesprächen wurde die Leichtigkeit des Kennenlernens, das "mal-sehen-was-draus-wird" durch das Fordern von Commitment genommen.
Vielleicht hast du recht und es ist tatsächlich zu spät. Ich will auch diese Möglichkeit akzeptieren können. Allerdings wollte ich nie etwas "erzwingen". Ich wollte lediglich Klarheit darüber, wie das weitergehen sollte, da ich offensichtlich ein anderes Bild der Beziehung hatte wie sie. Ich war dabei reichlich ungeschickt. Ich bin eben manchmal ein Schussel und manchmal auch ungeduldig und impulsiv. Das ist Teil meines Charakters. Wenn mit diesem Fehler meinerseits nun keine Chance auf eine Beziehung besteht, dann ist das eben so, dann passt das aber eben auch einfach nicht. Mit Besitzergreifen hat das mMn gar nichts zu tun. Mag sein, dass ich aus einer Impulshandlung tatsächlich so wirke, im zweiten Moment aber, wenn ich wieder "bei Verstand bin" will ich meine Fehler korrigieren und ihr (oder sonst überhaupt jedem Menschen oder besonders dem Partner) auf jeden Fall immer die freie Wahl lassen zu tun was immer sie möchte und wobei sie sich wohl fühlt. Das gelingt eben auch mir nicht immer, da ich auch ein Mensch mit Fehlern bin und nicht alle Vorsätze immer perfekt umsetzen kann.