Tod vor der Hochzeit

und jezt sitze ich hier beim Kaffee und warte darauf, dass er mich von hinten umarmt, wie er es immer getan hat - es wird nie wieder passieren. Sein Bild steht vor mir, er blickt mich aus seinen schönen braunen Augen an, er hat mich immer so liebevoll angschaut. Aus diesen Augen sprach die ganze Liebe, die er für mich empfand - er musste gar nichts sagen. Nie vorher hat mich jemand so angeschaut.

In meinen Augen steht im Moment nur Kummer und Schmerz - und Tränen, ich weiß schon gar nicht mehr, woher die alle noch kommen...

Sein ganzes Bestreben war immer, mich glücklich zu sehen, er konnte es nicht ertragen, wenn ich traurig war und schaffte es auch immer, mich wieder aufzubauen. Ich bin mir sicher, er wird mir auch jetzt helfen, da durch zu gehen.

 
So. Ich habe jetzt auch Tränen in den Augen. Ich möchte das nie erleben, was du gerade durchmachst. Willst du an die schönen Momente mit ihm denken? Drüber erzählen? So bleibt er bei dir und andere Erfahren von der Liebe, die ihr erleben durftet.

 
bor leute, ich fühle sehr mit euch...

es tut mir leid, was geschehen ist...ich hoffe, zeit heilt alle wunden....

 
Liebe schatzi1103,

auch ich möchte dir mein Beileid aussprechen. Es wird wohl nichts geben, was wir dir schreiben könnten, um deinen Schmerz zu lindern. Es tut mir unendlich leid was dir passiert ist und das ist wohl das Bitterste, was passieren kann.

Vllt. tröstet dich der Gedanke ein wenig, daß du die wahre Liebe erfahren durftest, dein Gegenstück gefunden hattest (auch wenn er nicht mehr unter uns ist).

Weißt du, ich habe so eine Liebe noch nie erlebt, und werde es auch wahrscheinlich nicht mehr....

Denke an dich

LG

Zipo

 
Hallo, ihr alle!

Hatte heute einen echt guten Tag. War nur unterwegs - bei Kollegen, Freunden, hab´ mir ´ne Massage gegönnt und musste kaum heulen. Denke mir, es freut euch, wenn ich auch schöne Momente mitteile.

Eure lieben Beiträge haben mich sehr berührt, sind viele Gute Anregungen und Denkanstösse dabei.

Hab´ darüber nachgedacht, Euch unsere Liebesgeschichte mitzuteilen. Schon während ich darüber nachdachte, kamen soviel schöne Erinnerungen hoch - ich werde euch daran teilhaben lassen. Aber heute nicht mehr, muss früh raus und morgen noch die Trauerfeier in der Kirche hinter mich bringen - es graut mir davor.

Nur eins noch: um die große Liebe zu finden, ist es nie zu spät. Mein Schatz war bereits 50, als wir zusammen gekommen sind - also: nie die Hoffnung aufgeben.

 
Hey

Darauf freue ich mich. Und vor allem freue ich mich, dass du einen guten Tag hattest und trotz allem dankbar sein kannst für die schöne Zeit, die euch vergönnt war. Auch wenn sie nur kurz war.

Du bist stark und schaffst das.

 
...und aus dem Himmel sprach eine Stimme zu mir: lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer!

Ich hätte nie gedacht, dass meine Situtation noch schlimmer werden könnte - aber es geht.

Jetzt muss ich etwas weiter ausholen.

Mein Schatz hatte nie den engen Kontakt zu seiner Familie. Mit seinem Vater hat er seit 20 Jahren nicht mehr gesprochen (ich habe ihn nie kennen gelernt), er wird seine Gründe dafür gehabt haben. Seine Schwester wohnt 600 km entfernt, sie haben gelegentlich telefoniert. Um seinen Bruder hat er sich nach einem schweren Autounfall jahrelang aufopfernd gekümmert, erst als dieser seine jetzige Freundin kennengelernt hat, konnte er sich zurückziehen. Der Bruder war von Anfang an eifersüchtig auf mich (warum auch immer), obwohl er in einer glücklichen Beziehung lebt und wollte seit zwei Jahren nichts mehr mit uns zu tun haben, hat bitterböse SMS und Briefe geschickt. Die Schwester wollte ihm immer vorschreiben, was er zu tun hat, ihn regelrecht bemuttern - es war ihm ein Gräuel. Er wollte frei sein und nach seinen eigenen Vorstellungen leben - was er mit mir getan hat. Das hat ihnen allen nicht gepasst.

Es fing schon letzte Woche an: nachdem er tot war, hatte ich keinerlei Rechte mehr, der Bruder konnte sich um die zu erledigenden Angelegenheiten nicht kümmern, da nach seinem Unfall behindert. Die Schwester war in Urlaub in Tunesien. Notgedrungen haben sie das Bestattungsrecht an mich abgetreten, damit ich die Trauerfeier organisieren konnte. Nun haben sie festgestellt, dass ich damit ja auch Grabbesitzer bin (wollte ich nie sein) und fordern den Grabbesitz von mir zurück, das Grab soll der Familie gehören (er wollte niemandes Besitz sein), obwohl er mich nächste Woche heiraten und meine Familie sein wollte. Schweren Herzens habe ich jetzt das Grab der Familie überlassen - auf dieses Niveau begebe ich mich nicht, es wäre nicht in seinem Sinn gewesen. Sie können mir jetzt verbieten, Blumen an das Grab zu bringen und mich schlimmstenfalls aus der Urnenbeisetzung ausschliessen. Aber eins können sie mir nicht nehmen: die Erinnerungen, die Liebe, die er für mich empfunden hat.

 
Hallo,

ich habe gerade deinen Situation gelesen, und mir fehlen die Worte. Es tut mir unendlich leid für dich. Fühle dich in den Arm genommen.

Du bist eine strake und selbstsichere Frau, und ich glaube du wirst es schaffen, ich bin mir sicher das du es schaffst.

Alles Liebe

abetterway

 
ich hab da noch ne frage: du sagtest am 11.11.2009 sei er gestorben?

heute bzw getsern war der 20.-19.11 und dir gehst so schnell besser?wow

 
Mir geht´s keinen Deut besser - im Gegenteil!

Versuche nur grad irgendwie, mich nicht in meiner Trauer zu verlieren.

Mein Herz ist leer, ich fühle mich wie kastriert.

Muss mich irgendwie ablenken, damit ich nicht in Selbstvorwürfen versinke. Ich grüble sonst nur darüber nach, was ich noch mehr hätte tun können, um ihm zu helfen, Kraft zu geben, was ich anders hätte machen sollen/ müssen. Ob ich während der Behandlung falsche Entscheidungen getroffen habe und und und ...

 
magenblutung hatte er? dann erkläre mir mal wo du daran nur eine kleine schuld haben sollst? du hats garkeine schuld....für seine erkrankungen: kannst du auch nix.....du hättets d garnichst besser machen könnnen,wenn ihr euch geliebt habt dann war ihm das sicherlich hilfe genung. :)

 
Ja, an der Magenblutung ist er letztlich gestorben.

Vorher war er ja wegen vieler anderer Erkrankungen im KH (u.a. auch da Magenblutungen).

Hätte ich ihn in ein anderes KH bringen sollen, andere Ärzte hinzuziehen, sensibler auf seine Probleme reagieren (als er wieder zu Hause war), d.h anstatt 2x die Woche zum Arzt - täglich?

Hat er gemerkt, dass ich auch am Ende meiner Kräfte bin und deswegen aufgegeben?

Hätte ich mich mehr zusammenreissen müssen?

Das ist das, was mich derzeit unheimlich quält - neben der unendlichen Trauer - und von dem ich mich irgendwie abzulenken versuche.

Wie gesagt: Versuche! Ob es mir langfristig hilft, weiß ich nicht. Im Moment tut es mir nur unheimlich gut, mich Euch mitzuteilen und Eure Beiträge zu lesen und Mitgefühl zu erfahren...

... und vielleicht auch mal über anderes zu "quatschen" und versuchen, anderen in schwireigen Situationen zu helfen.

 
hmm, ok kann ich soweit verstehen....aber ich denk enich das du jeden tag zum artzt hättets gehen müssen, das wäre auch nich de rnormale weg gewesen....2 mal in der woch eist ausreichend....anderes krankenhaus? wieso waren dei ärtzte nicht hilfreich? zusammenreißen? hast du da snicht gemacht?-ich denk ebestimmt schon:) von daher trifft dich ganrnix, ich bin mir sicher das du dich fürsorglich um ihn gekümmert hast,von daher brauchst du keine zweifel an dir haben.....

anderen helfen? klingt gut-lenkt ab und hilft einen selbst....jedoch ist das überwiegendere hier im forum meistens üner liebesschmerz...ok duhast das auch aber bei dir ist es insofern anders weil ein mensch "gegangen" ist, auf n andere art u weise.....

 
Hm, hab ich auch schon drüber nachgedacht...

Hab auch irgendwie schon gemerkt, dass ich hier nicht so ganz richtig aufgehoben bin - aber so Foren wie diese - einfach quatschen, über das, was dich bewegt, hab´ich in Bezug auf Trauer nicht gefunden.

Hab mich echt wohl gefühlt hier - aber ich will auch niemanden überfordern - deswegen werde ich wohl wieder damit aufhören.

Trotzdem:

Danke für alle Beiträge und tröstenden Worte!

 
Liebe schatzi,

mein herzliches Beileid zu deinem Verlust :trost:

Es tut mir leid, dass seine Familie so ist wie sie ist und ich bewundere dich, dass du ihnen den Raum dafür lassen kannst! Respekt!

Auch wenn ich mir nicht sicher bin ob du als Verlobte wirklich gar keine Rechte hast, so wäre es sehr kräfteraubend. Und deine Kräfte waren bei deinem Geliebten sicherlich viel hilfreicher! :]

Ich denke auch, dass du dir keine Vorwürfe machen brauchst. Du warst für ihn da als er dich brauchte- was wünscht man sich mehr?!

Und ganz sicher ist er nicht gegangen, weil er gesehen hat, dass du am Ende deiner Kräfte warst! Ich denke eher, dass du ihm (unbewusst) erlaubt hast, den für ihn richtigen Weg zu gehen. Allerdings konnte er es nicht in deinem Beisein. Daher ist er gegangen als du nicht im Krankenhaus warst.

Lass dir nicht einreden, dass du etwas falsch gemacht hättest - auch nicht von dir selbst! ;)

Die letzten Jahre habe ich mich intensiv mit dem Thema sterben beschäftigt (beschäftigen müssen). Ich möchte dir daher ein paar Bücher empfehlen, die einem etwas andere Blickwinkel aufzeigen. Sie haben mir geholfen, meine Sicht auf das Ende jedes Lebens zu verändern.

- James van Pragh "Jenseitswelten"

- Richard Bach "Die Möwe Jonathan"

- Neale Donald Walsch "ich bin das Licht"

Auch wenn die beiden letzten eher kindgerechte Bücher sind, sind sie meiner Meinung nach auch für Erwachsene geeignet.

Ich wünsche dir die Kraft, die du brauchst,

pitsch

 
schatzi,

das war jetzt nich so gemeint von mir-du hats es falsch verstanden....natürlich kannman sich hier drüber unterhalten und so.....es geht ja schließlich um die liebe die du verloren hats von daher ist das ja auch kummer... :)

 
Mir fehlen gerade die Worte....

Auf Deinem Weg wird es viele Hochs und Tiefs geben.

Ich hoffe, Du hast Menschen um Dich, wo Du Dich anlehnen kannst und die Dich unterstützen können.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. :trost:

(zum Glück gibt es andere Orte, wo man dem geliebten Menschen nah sein kann...)

 
Jede Menge Menschen, die mich in den Arm nehmen, mich trösten, mir helfen.

Aber irgendwie ist das eben nicht das gleiche, wie von IHM in den Arm genommen zu werden und das werde ich nie wieder haben....

 
Nein, die Umarmungen sind nicht das Gleiche. Die Geborgenheit, die Sicherheit, die Liebe, die Wärme fehlen.

Aber es sind tröstende Umarmungen die Helfen wollen, damit Du weisst, dass Du nicht alleine bist.

Dein Schmerz kann Dir niemand nehmen. Aber vielleicht kann man ihn, wenn auch nur für ein paar Sekunden, damit verringern....

 
Ja, das ist so ne - Sache mit den Gefühlen.

Es tut gut, getröstet zu werden, es lindert den Schmerz auch etwas.

Aber im Moment fühlt sich für mich einfach gar nichts richtig an.

Wenn ich mal ne Zeit nicht heulen muss, bin ich schon fast froh drüber. Dann denk ich mir wieder, das darf nicht sein, nicht zu heulen und bekomm gleich ein schlechtes Gewissen. Schon blöd was?

Wenn ich heule, mein ich, es zerreisst mir gleich das Herz, die Welt geht unter, weiß nicht, wie´s weitergehen soll, wie ich weiterleben soll und und und.

Dann wieder muss ich Sachen erledigen, wo ich mir denke, das pack ich nicht, da bin ich nur am heulen und es passiert nichts.

Das nächste Mal triffts mich wieder unvorbereitet wie ein Blitz und säntliche Schleusen gehen auf.

Es ist verrückt, mein Leben ist ein einziges Chaos, nichts stimmt mehr