Vielleicht - das Wort war enthalten in meinem Text.Verschenkt? Kurz vor'm Ziel? Was ist das Ziel? Das ist eine komische Wortwahl irgendwie. Und ĂŒbrigens: vielleicht will sie den Alten los werden![]()
Ja, vielleicht will sie ihn loswerden. Das ist durchaus möglich.
Ich gehe jetzt und hier davon aus, sie will ihn behalten. Sollte sie ihn doch loswerden wollen, dann sei's drum, und fĂŒr die TE ist der Weg frei.
Verschenkt. Was könnte ich damit meinen?
Wir wissen nichts ĂŒber die Frau, ĂŒber die Ehe, ob sie gemeinsame Kinder haben oder ĂŒber schwere Krankheiten hinwegkommen mussten, oder ob sie sich erst seit 5 Jahren kennen und erst vor 4 Jahren geheiratet haben.
Ich gehe jetzt davon aus, sie sind (vielleicht) schon 30 oder 40 Jahre verheiratet und hatten schon die eine oder andere Krise, und sie will ihn behalten und verlĂ€sst sich auf ihn, wie man das nach 30 oder 40 gemeinsamen Jahren tun darf (Zauberwort: Vertrauen). Aber er sagt beim Abendbrot: "Du, Schatz, ich habe mich in eine jĂŒngere Frau verliebt, sie ist 30, und mit ihr möchte ich zusammen leben. Sie ist so lustig, es ist nicht so eingefahren wie bei uns, sie kennt meine Macken (noch) nicht, sie rollt nicht mit den Augen, wenn ich mein abendliches Bier trinke, denn sie bringt es mir, verliebt, wie sie ist, sogar an den Sessel, was Du, meine Liebe, schon lange nicht mehr tust ... Wir mĂŒssen uns nicht scheiden lassen, aber ich bitte Dich darum, aus unserem gemeinsamen Haus auszuziehen (oder der Wohnung), oder, falls Du drin wohnen bleiben möchtest, weiĂ ich, alleine kannst Du Dir das nicht leisten, also ...

Und sie sieht die Jahre vor sich, in denen sie sich um ihn gesorgt hat, ihm voll vertraut hat, vielleicht einen anderen Mann hat sausen lassen, ihm evtl den RĂŒcken frei gehalten hat, bewirtet und umsorgt hat, ĂŒber manche SchwĂ€che hinweggesehen hat und bis zu ihrem Ableben (dem von mir erwĂ€hnten "Ziel" eben) mit ihm zusammen bleiben wollte (manche nennen das: Zusammen alt werden) und er legt sie jetzt ab wegen einer jungen Frau, die in der BlĂŒte des Lebens steht und sie, die verlassene Ehefrau, weiĂ, so schnell findet sie keinen anderen Mann, falls sie das ĂŒberhaupt will, und sie fragt sich, was sie nun machen soll, mit so knackigen 60 Lenzen, und denkt an sich selbst, als sie 30 Jahre jung war, und an ihre TrĂ€ume, und evtl an einen anderen Mann, der damals um sie geworben hat, aber da war sie bereits vergeben an den Mann, der sie jetzt verlĂ€sst, und sie ist schockiert und traurig und sagt sich: Wieso nur habe ich meine ganzen Jahre an ihn verschenkt, wo er mich nun verlĂ€sst, jetzt, in einem Alter, in dem ein Neubeginn nicht mehr so einfach möglich ist fĂŒr mich.
Meine Zeit ist rum, ich habe meine schönen Jahre verschenkt.
So meine und sehe ich das.
Der Mann, in den ich mich damals verliebte, mit dem groĂen Altersunterschied, sagte zu mir genau das: Sie verlĂ€sst sich auf mich. Das waren immerhin xy gemeinsame Jahre. Und selbst wenn sie mich gehen lĂ€sst, habe ich nichts auĂer meiner WĂ€sche ...
Diese Zeit, die Jahre, verbinden. Und so nachdenklich und auch irgendwie traurig, wie er das sagte, wusste ich, dass ich nichts wusste. Nichts von xy gemeinsamen Jahren, denn so weit hatte ich es nie gebracht. Aber ich wusste, hier darf und will ich nichts kaputt machen, wenn nicht einer der beiden selbst irgendwas entscheidet. Ich wusste fĂŒr mich, hier darf ich eine Grenze nicht ĂŒberschreiten.
Er sagte am Anfang, wenn er nicht bereits eine Partnerin hĂ€tte (sie waren nicht einmal verheiratet), dann wĂŒrde er mit mir zusammen sein wollen. Als wir es dann hĂ€tten sein können, weil wir beide frei waren, fĂŒhlte er sich zu alt fĂŒr eine Beziehung mit mir ...
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