Ich fühle mich allein, wenn ich mit einer Freundin über Probleme reden möchte, mit ihr verabredet bin, tefefonisch bereits ankündigte, dass ich ein offenes Ohr und evt. Hilfe brauche, und sie während der
Verabredung die ganze Zeit über ihr neues Paar Schuhe, ihre Beziehungsprobleme und die Fortschritte ihres normal begabten Kindes im Kindergarten redet.
Dann gehe ich nach Hause, vollgelabert mit Probs, die mich nicht interessieren, aber habe noch immer niemanden gefunden, der mir zu hört.
Wen ich sie unterbeche und auf meine Probs hinweise, nickt sie weise, unterbricht mich und sagt, dass ihr Kind sich gerade erstmalig die Schnürsenkel zubindet.
Dann fühle ich mich verdammt einsam.
Dann bleibt nur noch die Telefonseelsorge, wenn man die mal erreichen kann.
Das ist Einsamkeit, für mich.
Alleinsein ist nicht schlimm.
Ich kann gut mit mir allein sein.
Manchmal nerven mich sogar meine beiden Katzen, ohne die ich aber nicht sein mag.
Ab und an rede ich aber auch mit mir selbst, wenn ich genervt bin.
Z. B. fragte mich mein letzter Ex, ob ich öfter mit mir selbst sprechen würde, als er mich von der Küche ins WZ schickte, um die Musik leiser zu machen.
Ich wunderte mich- was, das hatte der gehört?
Ich hatte mit mir selbst gesprochen "... kann der das nicht selbst machen?"
Klar ist, ich spreche mit mir selbst, wenn ich keinen Gesprächspartner finde.
Oder mit meinen Katzen. Oder mit längst verstorbenen Lebensabschnittspartnern, oder...
Reden ist immer gut, schreiben noch besser.
Beim Schreiben fällt es nicht so sehr auf, dass mensch einsam ist.
Einsamkeit tut weh.
lg
mirrorface