Guten Morgen!
Jetzt habe ich wirklich noch einmal alles gelesen und stelle fest, dass es eigentlich totaler Blödsinn ist, an jemandem fest zu halten und sich Gedanken über ihn zu machen, der einen anderen Weg eingeschlagen hat als den, den man sich selbst gewünscht hat.
Ein Kollege von ihm (der mit ihm gut befreundet ist) hat mich gestern gefragt, ob ich krank sei, weil ich nicht, wie sonst immer dienstags, da sei. Ich wollte ja meinem Ex nicht über den Weg laufen und hatte das umorganisiert. Habe nur gesagt, dass ich denke, dass es besser so ist, wenn ich erst einmal nicht mehr auf der Bildfläche erscheine. Er fand das Ganze total kindisch aus zwei Gründen:
1. Mein Ex hat nun bis auf weiteres seine Dienste so gelegt, dass er dienstags nicht mehr arbeitet, was seinen Kollegen nachdenklich stimmt. Seiner Meinung nach kann es einem nämlich egal sein, wer einem begegnet, wenn man sich für einen Weg aus Überzeugung entschieden hat und mit Herz und Verstand dahinter steht.
2. Er findet keinen Grund, warum ich mich "verstecken" sollte. Ich hätte seine Entscheidung doch akzeptiert, ihm ist klar, dass es mir weh tut, aber deshalb bräuchte ich keine Rücksicht auf meinen Ex zu nehmen. Wenn ER damit ein Problem hat, mich zu sehen, sei das schlichtweg seins. Ich solle aufhören, meine Gewohnheiten so zu verändern, nur weil er mit einem Zusammentreffen Probleme haben könnte.
Ich habe da lange drüber nachgedacht, komme aber nicht wirklich zu einem Ergebnis. Es ist schon was dran, was er gesagt hat. Er ist selber auch etwas frustriert über das Verhalten von meinem Ex, denn er als Freund kommt auch überhaupt nicht mehr an ihn heran. Er blockt wohl alles ab. Das ist aber deren Ding und nicht meins.
Mir laufen gerade die Tränen, keine Ahnung warum, aber vielleicht ist jetzt endlich mal die Zeit gekommen, nicht mehr nach hinten zu schauen, sondern nach vorn. Sicherlich hört man damit nicht gleich auf zu lieben, aber es löst einen hoffentlich von dem Gedanken, dass man sich um den anderen sorgt. Er ist erwachsen, hat Familie, geht seinen Weg - dafür ist er allein verantwortlich und nicht ich! Es wird einen Grund haben, warum er vor mir "wegläuft", aber auch das ist seine Entscheidung. Und heute bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich noch auffangen möchte, wenn er fallen sollte.