Wie oder wann habt ihr angefangen den Schmerz, die Wut, die Enttäuschung "auszuhalten" LANG

barfuss

Erfahrener Benutzer
10. März 2011
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Ich (37) war 12 Jahre mit einem Mann (43) zusammen und immer noch, nach mittlerweile 1½ Jahren, am leiden :heulen: . Ich möchte ihn nicht zurück, aber der Hass, Wut, Enttäuschung und die Perspektivlosigkeit lassen mich einfach nicht los… aber erst mal zur Geschichte

Wir führten eine sehr harmonische Beziehung, ergänzten uns super, gründeten gemeinsam eine Firma (in seinem Beruf), waren erfolgreich, verdienten viel Geld, leisteten uns eine Traumwohnung. 5 Jahre vor der Trennung kam mein (sehr kranker) Neffe, damals 2 Jahre alt, durch widrige Umstände zu uns. Jedenfalls gab es die Option ins Heim oder bei uns. Mein Ex setzte alles in Bewegung damit er bei uns bleibt. Er liebte den Jungen aus irgendwelchen Gründen sehr. Ich kümmerte mich im ersten Jahr hauptsächlich nur um das Kind, das nicht einfach war, wahrscheinlich weil er die Welt nicht verstand, wie ein traumatisiertes Kind eben reagiert und aufgrund seiner Krankheit. Nach dem Jahr meldete ich ihn im Kiga an und konnte auch wieder arbeiten. Als es finanzielle bergauf ging, gründeten wir eine weitere Firma (in meinem Beruf). Es war eine unglaublich schwierige Zeit, ständig war irgendetwas mit Kindergarten (Sie waren mit ihm überfordert), musste neben meinem Beruf um Amtsangelegenheiten und noch so vieles Kümmern. Mein Ex hatte zwar immer gute Ratschläge, aber echte Hilfe habe ich von ihm nie erhalten, wollte ihn wohl auch nicht überfordern, schließlich rechnete ich ihm hoch an, dass er sich um ein, für ihn wildfremdes Kind kümmerte. Also übernahm ich alle Aufgaben: Haushalt, Wäsche, Kind und Beruf, Ämter, weil das Kind ohne I Status im Kiga nicht mehr betreut werden konnte.

Eine never ending Story begann... In unserem Jahr der Trennung (2009) stritten wir uns Anfang des Jahres häufiger, ich machte ihm Vorwürfe, er mir. Wir konnten uns nicht mal mehr berühren, sprachen kaum mehr miteinander, das war schrecklich. Wir waren echt fertig. Ok, schwere Zeiten gibt es immer im Leben, dachte ich, es wird alles schon auf eine Lösung hinauslaufen.

Wir beschlossen, einmal getrennt in Urlaub zu fahren (seine Idee), fand ich gut, sone Auszeit. Er fuhr im Mai alleine nach Weissrussland, wollte Angeln. Ich im August mit dem kleinen in den Süden. Im September war die Einschulung unseres Sohnes (mittlerweile nennt er uns Mama und Papa, und er liebt Papa sehr). 2 Wochen später erklärte er, er habe eine Wohnung und unsere bereits für Ende November gekündigt und er zieht aus. Bamm. Fertig. Das waren noch 2 Monate für eine Wohnungssuche? 8o

Die Schule ist erst gestartet, der Junge kommt schon Mittags nach Hause? Wann soll ich arbeiten, alleine das alles schaffen (unsere Familien wohnen 500 km entfernt), er hat die Verantwortung doch mit übernommen?? Ich glaube, ich war einfach schockiert, jetzt wurde mir klar, warum er sein Handy immer heimlich seine sms las, dachte mir nix bei. Schaute mal in sein Laptop und sah Rechnungen für Reizwäsche. Jedenfalls, zog er sang und klanglos mit einem Koffer Klamotten aus. Ich nahm das so hin, konnte ja nix ändern, oder war schockiert. Ich war zu Stolz (oder was anderes?) ihm hinterher zu jammern, fragte nicht nach einem Warum, beschimpfte ihn in meiner Wut, dass er in schwierigen Situationen seinen Sch… einzieht, er sich benimmt wie ein pubertierender Junge.

Ohne mich lief mein Laden nicht mehr, weiteres Personal war zu teuer, also beschloss ich statt einer Insolvenz die Geschäftsauflösung. Die Kündigung für die Wohnung habe ich aufgehoben, ist aber so teuer, dass mein Ex noch einen Anteil bezahlen muss.

Das Jahr 2009 neigt sich dem Ende, ich fühle mich zum ersten Mal seit seinem Auszug elendig. Bin total überfordert mit dem ganzen, traurig über die Schließung des Geschäfts, traurig alleine Weihnachten und Sylvester. Ich hatte alles verloren.

So kam es, dass ich einige Tage nach Neujahr einen schlimmen Zusammenbruch erlitt, mit echtem Magengeschwür, konnte nicht mehr stehen. Ich rief bei meinem Ex an und bat ihn, sich um den kleinen zu kümmern. Er konnte nicht, hatte besuch von einer Frau mit 11 jähriger Tochter da. Ich dachte, ok, es kann nicht mehr schlimmer werden, beschimpfte ihn. Es war ein schlimmer Schlag, ach was sag ich, noch schlimmer als ein Schlag.

Von da an war ich 1 Jahr lang Krank geschrieben, komplett 2010. Das war mein schlimmstes Jahr, mein Ex fuhr ständig in den Urlaub, der kleine reagierte extrem auf die Trennung, ist weiterhin Krank und geht auch mit Schulbegleiter zur Schule. Ich musste weg. Beantragte eine Kur und war im August im Allgäu, dort habe ich mich zum ersten mal gefragt, warum hat er so reagiert, warum so ein Ende. Als ich zurückkam, wollte ich manches wissen.

Jetzt weiss ich alles. Wie gutgläubig und dumm ich war. Er hatte sich tatsächlich in Weissrussland eine Frau statt Fisch geangelt :nono: (oder kauft Mann die dort). Er hat sie kennen gelernt im Internet als wir noch zusammen waren. Deshalb ist er nach Weissrussland. Als ich im Urlaub war, ist er wieder zu ihr geflogen und sich sofort im Anschluss eine Wohnung gesucht. Ich wusste nix davon, konnte mich nicht vorbereiten, nix. Das ist so unfair. Ich hasse ihn.

Und wir haben schon wieder ein neues Jahr. Ich bekomme noch bis April mein Teilzeitgehalt aus seiner Firma. Ich habe nichts mehr. Wir waren nicht verheiratet, also steht mir von seiner Firma gar nichts zu. Die ganzen Strapazen der letzten Jahre, ich habe soviel gesät leider ohne Ernte. Muss mich bald arbeitslos melden, die werden mir Druck machen irgendwo zu arbeiten, der kleine ist ständig Krank (mittlerweile 8 J.), kommt schon Mittags um 12 aus der Schule, aufgrund seiner Erkrankung kaum Freunde. Bin so am Ende und Traurig.

Gehe seit 7 Monaten regelmäßig zum Joga und im Anschluss gönne ich mir Wellness. Mein Ex kümmert sich wider erwarten jedes 2. WE um das Kind und jeden Mittwoch, wenn er mal nicht wieder im Urlaub ist.

Ich bin schon ein robuster Mensch, kann viel aushalten…. Aber wann hören die Gedanken endlich auf zu kreisen?????

Immer dasselbe… Wie konnte er nur so sein… Warum ist er nicht schon ausgezogen, bevor er nach Weissrussland fährt…. Wieso hat er mir über die Jahre viele kleine Tode beschert… Wieso war ihm alles Egal… Wieso hat er keinen ordentlichen „Abgang“ gemacht, statt im Netz nach Wäsche zu suchen, hätte er uns doch erstmal helfen können auch für uns eine Wohnung zu finden…. Ich bin so enttäuscht und wütend, dass ich ihm nicht mal mehr in die Augen sehen kann.

Komischerweise schäme ich mich sogar für ihn…

Ich weiss weder ein noch aus… und dabei gebe ich mir so viel Mühe aus meinem Dilemma heraus zu kommen, ohne das Kind würde ich absolute Kontaktsperre halten, ihn nie wieder sehen, mir einen Job und Wohnung suchen… ach was, das hätt ich schon alles….

Ich habe keinen Plan B, wer will schon jemanden einstellen, wo ständig das Kind krank ist?? Job bis Mittags, denn alle Nachmittagsbetreuungsangebote kommen leider nicht in Frage, er schafft gerade mal die 4 Std in der Schule auch nur mit Schulbegleitung, manchmal auch das nicht, dann muss ich ihn holen

Am liebsten würde ich mich bewusstlos saufen, trinke aber nicht. Freute mich letztes Jahr hin und wieder mal sogar auf mein neues Leben, nun habe ich nur noch Angst. Kann mir nix mehr leisten. Ich weiss, das hört sich bestimmt materialistisch an, aber das habe ich mit erarbeitet, und die einzige die etwas davon hat ist irgendeine Russin. Das macht mich total fertig.

Oh Mann, wann kann man solche Gedanken und Gefühle annehmen???

Entschuldigt Leute, ich habe so viel geschrieben…

Danke fürs lesen und schönen Gruß

traurinschen

 
in die Überschrift ist ein Fehlerteufel: "anzunehmen" statt "auszuhalten", weil aushalten tu ich schon die ganze zeit

 
Kräftige Story und haut selbst gestandene Männer wie Frauen aus der Bahn. Die Trennung ist mittlerweile über ein Jahr her und keine Besserung in Sicht wenn ich das richtig verstanden habe. Nun, groß über den Kopf tätscheln werde ich Dir nicht, ich denke, daß binnen der letzten Jahre durchaus der Ein- oder Andere Dich gedrückt, geherzt und getätschelt hat, weiter gebracht hat es Dich offensichtlich auch nicht. Lassen wir das also gleich bleiben und schauen uns den Schrotthaufen mal an.

Wenn die Wohnung verwahrlost ist, ist das größte Problem, daß man gar nichts macht, weil man nicht weiß wo man anfangen kann. Machen wir aus dem Problem eine Tugend und fangen da an, wo der Schrotthaufen am meißten drückt. Oder mit anderen Worten, was genau drückt denn am meißten, tut am Meißten weh, verletzt Dich am Meißten, belastet Dich akut?

 
Hallo Traurinschen

Deine Geschichte finde ich schon extrem strub. Wenn es nicht um das Wohl des Kindes gehen würde, müsste man ihm den Jungen vor die Haustür setzen. Zuerst möchte er den Jungen unbedingt zu sich nehmen (den Jungen den er so sehr liebt) und dann macht er sich sang und klanglos aus dem Staub. Denkt er kein bischen an das Kind?

Was mir an Eurer Geschichte aufgefallen ist, hat zwischen Euch beiden (Deinem Ex und Dir) nie ein Gespräch statt gefunden? Was ist mit Eurer Beziehung passiert? Was hat ihm gefehlt,

dass er auf solch eine Art eine Frau suchen musste?

Ich denke was Dich auch ganz arg beschäftigt, ist das Finanzielle. Ich meine das ist ja eine Existenzangst die da aufkommt und nichts weiter als natürlich ist.

Gibt es denn bei Euch in Deutschland keine Hilfe die man anfordern kann, wenn man mit einem schwierigen Kind überfordert ist? Du musst mich richtig verstehen, ich meine nur, Du musst doch auch an Dich denken und Dir schauen, dass Du wieder auf die Höhe kommst. Nur so kannst Du wieder 100%-ig für den Jungen da sein. Wenn der so sensibel ist, merkt er doch nur allzu gut wie miserabel es Dir geht.

Ich hoffe nochmals von Dir zu hören in der Hoffnung, dass es mit Dir bergauf geht.

 
Hallo Taurinschen,

na das ist echt starker Tobak, den Du hier schilderst, ich bin entsetzt, wie sehr man sich in einem Menschen, den man 12 Jahre geliebt, dem man vertraut und den man zu kennen geglaubt hat, täuschen kann. Gibt mir echt zu denken!!

Dass er sich in eine andere Frau verliebt hat, kann man ihm ja nicht mal verübeln, aber die hinterlistige, verlogene Art, in der er Dich gnadenlos und Knall auf Fall abserviert hat, ist wirklich das Letzte.

Die Ängste und Sorgen, die Dich jetzt umtreiben, dann ich gut verstehen, bin aber auch der Meinung, dass es gar nicht sooo schlimm kommen muss, wie Du Dir jetzt alles ausmalst.

Sieh´ den bald anstehenden Gang zur Arge als Chance, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dich dort trotz der Probleme und Krankheit Deines Sohnes auf Gedeih und Verderb vermitteln können, bzw. dürfen. Vielleicht findet Ihr gemeinsam eine für Dich tragbare Lösung.

Nach diesem Termin (was auch immer dabei raus kommt) wird zumindest die Ungewissheit weg sein, für mich ist Ungewissheit das Allerschlimmste, genau die setzt nämlich die Endlosschleife der Gedanken immer wieder in Gang.

Wenn Du erst mal genau weißt, was man von Dir erwartet, wird es Dir sicher besser gehen, und dann werden auch irgendwann die Gedanken an Deinen Ex, der Dir das alles eingebrockt hat, weniger werden.

Ganz liebe Grüße aus dem Sauerland sendet Dir LilliWat

 
Danke Berta, musste mal wieder richtig herzhaft lachen "schauen uns den Schrotthaufen mal an" hahahahahaha :super:

und danke auch dafür, dass du mir nicht über den Kopf streichst, Mitleid möchte ich gar nicht, vielleicht nur Eure Erfahrungen oder klitzekleine Tipps... manchmal seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Meine grössten Sorgen (Reihenfolge ohne Wertung)

Am liebsten würdi ich ihm das alles in Erinnerung rufen, also ein schleschtes Gewissen einreden? :schief: tue es aber nicht... was bringt mir das schon, bin auch zu stolz dafür, niemals nie mach ich mich für ihn zum Affen... aber eben nur nach Aussen.

Perspektivlosigkeit, der frei Fall hat mich handlungsunfähig gemacht. Manchmal denke ich, ok, der kleine geht noch 2 Jahre zur Grundschule, könnte die Zeit ja für eine Weiterbildung nutzen (hätte da auch schon was im Auge). Aber wohin mit dem kleinen???

Ich suche auch bereits über ein Jahr eine Wohnung, ich muss immer schauen, wer wohnt oben, unten, am besten EG, denn wenn der kleine seine Anfälle bekommt, dann wirds laut. In den meisten Wohnungen wären wir schneller draussen als wir einziehen :nono:

Und ganz schlimm für mich, der Gedanke... Er macht sich ein schönes Leben, ich glaube es ist Neid. ch wünsche ihm so viel Leid... ist das schlimm?

Hallo Lindengrün, danke für deine Worte...

ja, unsere Beziehung war die letzten Jahre nicht einfach, haben viel totgeschwiegen und Gras drüber wachsen lassen, waren ausgelaugt und müde... vieles nervte mich an ihm, und umgekehrt bestimmt genauso. So verkroch sich jeder nach Feierabend hinter seine Interessen. Muss zugeben, habe mich viel mit der Krankheit des kleinen beschäftigt. Vielleicht fühlte er sich nicht mehr geliebt Wir hatten auch kaum mehr lust auf Zärtlichkeiten...

Ich weiss, wir hätten die Notbremse ziehen können.... ich habs aber nicht getan, er auch nicht. Möglicherweise ging es ohne Trennung nicht, aber so hat es mich einfach aus der Bahn geworfen, wir hätten sovieles klären müssen vorher, wie geht es weiter etc. natürlich, auch finanziell.... wie du schon sagst, es ist eine (meine) Existenzangst. Ich kann den Gürtel enger schnallen, aber ich kann das Kind nicht zwischen Extremen pendeln lassen.

Es gibt in D ein paar Hilfen, aber das sind dann 1 - 2 Std. Woche Unterstützung in der Aufsicht des Kindes... dann könnte ich mal ungestört kochen :eek: für mehr reicht die Zeit ja kaum. Er hat noch die Schulbegleitung ich kann kostenlos auf Informationsveranstaltunge.

Ironie des Schicksals... aber mein Ex ist der einzige der mich dadurch entlastet, dass er ihn alle 2 WE bei sich hat... ich kann endlich auch mal wieder ausgehen.Und Danke dir noch vielmals für deine guten Wünsche :schmatz:

 
Danke, @Lilli,, du hast mir die Angst ein wenig genmmen. Eben diese Ungewissheit machte und macht mich mitunter sehr fertig und immer in meinen Gedanken, wie gehts weiter. Dabei kommt dann schonmal vor, dass ich mir das alles ganz schwarz ausmale :] zb auch, dass die mich -mit Pistole im Nacken- zu einem 1 Euro Job drängen *spass*, dass Kind dann ins heim muss usw. ogott... es gab auch schon Tage, da hab ich mich wie schon im Eingangsthread erwähnt, auf mein neues Leben gefreut. Aber es hat sich nichts getan. ja, liegt an mir, aber das Gefühl nichts machen zu können ist da.

Gerade erst gestern Abend habe ich auch gedacht, was für ein Charakter der hat, dass er so handeln konnte. Vielleicht wirklich sowas wie eine Pupertät, Mitlifecrisis oder sonst etwas. Es ist, wie es ist, das habe ich akzeptiert. Dennoch, diese Enttäuschung und wie er mich "abserviert" hat ist immer allgegenwärtig.

Danke nochmals... und schöne Grüsse

 
hallo, deine geschichte tut mir sehr leid und deine sorgen sind menschlich verständlich und sehr bedauerlich. du fragst nach "tipps, weil du in deiner situation den wald vor lauter bäumen nicht siehst": und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es für dich besonders schwer sein muss, sprichwörtlich einen schritt zurückzumachen und die sachlage möglichst neutral zu betrachten. dazu gehört ruhe, dazu gehört, sich sammeln zu können. vll schaffst du das einmal an einem freien wochenende.

das erste, das mir eingefallen ist, als ich deine geschichte las - und ich kann nicht abschätzen, ob dir meine sicht der dinge eine hilfe sein kann - versuche deine geschichte aufzuschreiben. so wie in deinem ersten eintrag. aber nicht aus deiner sicht, versuche es aus der sicht des kindes, das du betreust, alles aufzuschreiben: das kind, das weiß, dass es weder leibliche eltern hat, noch ein sicheres und warmes zuhause mit menschen, auf die es sich hunderprozentig verlassen kann, so dass man es gar nicht erst hinterfragen müsste.

etwas, das für die gesunde entwicklung eines kindes essentiell wäre.

bitte fasse das nicht als vorwurf auf, sondern als ansporn. du bist in eine notlage geraten, die mehr als übermenschliche kräfte verlangen würde, damit man sich allein daraus wieder befreien kann. aber diese kräfte wirst du aufbringen müssen, wenn du diese situation nicht nur retten, sondern diesem kind ein friedliches, freundliches, liebevolles zu hause für den rest seiner kindheit schenken möchtest. eine sehr schwierige aufgabe und eine riesige herausforderung.

etwas, woran dein mann gescheitert ist. er hat versagt und hat sich anders orientiert. jeder tut das, was er am besten kann. er hat das gemacht, was für ihn am besten war: die kurve kratzen. das zeigt weder rückgrat noch besonders viel durchhaltevermögen noch einen besonders edlen charakter. gut, er hat keinen. da kann er auch nichts machen. und jetzt entscheidest du, ob du diese edlen eigenschaften hast. hast du sie?

niemand kann über dich urteilen, nur du. du entscheidest, wie es weitergehen soll.

ich habe tatsächlich einen ähnlichen fall erlebt: aber diesen nur beobachtet. diese mutter hat eine - finde ich - bemerkenswerte lösung gefunden: sie hat eine wohngemeinschaft mit anderen müttern gegründet, die in einer ähnlichen lage waren. sich also organisiert. man konnte die wohnkosten aufteilen, die kinder wechselseitig beaufsichtigen und war eine richtige familie. dieses modell ist sicher nicht die ultimative lösung für jeden. für diese familie war es das.

es hat gut funktioniert und war organisatorisch beachtenswert strukturiert. ich habe es aber wie gesagt nur beobachtet und kenne keine genauen details. mir gefiel allerdings das modell so gut, dass es mir in erinnerung blieb.

ich wünsch dir von herzen sehr viel stabilität und stärke, das alles durchzustehen. und meine aufrichtige anerkennung, wenn du dich durchbeißen möchtest und kämpfst. aufgeben ist einfacher - wie dein mann es gemacht hat. aber anerkennung verdient man sich anders. auch die anerkennung seiner selbst.

alles beste wünscht dir

Isabel

 
Am liebsten würdi ich ihm das alles in Erinnerung rufen, also ein schleschtes Gewissen einreden?
Na da haben wir doch den ersten dicken Brocken und der wiegt schwerer als alles Andere. Denn dieser Klumpen blockiert letzten Endes alles Andere. Der Rest ist wahrscheinlich gar nicht so schrottig, wenn dieser verrottete Gerümpelhaufen aus dem Weg wäre. Zerlegen wir ihn doch mal.

was bringt mir das schon, bin auch zu stolz dafür, niemals nie mach ich mich für ihn zum Affen... aber eben nur nach Aussen.
Aja. Da ist es schon, eben nur nach außen. Die Gründe warum Du das eben nicht machst, sind also gerde mal kosmetischer Natur. Eigentlich willst Du diesem Mann mal so richtig die Meinung geigen und das ist nur verständlich. Erst baut er mit Dir zusammen diesen Haufen Mist auf und verpisst sich dann mit Madame Sexgöttin auf die Malediven und lässt Dich hängen. Du fühlst Dich also im Stich gelassen, verraten, verkauft und missbraucht. Oder anders gesagt, Du nimmst seine Flucht - persönlich!Nun, aufgesetzter Stolz, also falscher Stolz, lässt einen eine zeitlang überleben, repariert aber nichts. Dein wirklicher Stolz ist ja längst gebrochen und zwar mit dieser Aktion die Mr. Flüchtling da abgezogen hat. Jetzt quälen Dich Gefühle, und Du willst ihm so richtig einen einschenken. Er soll sozusagen die gleichen Gefühle, das gleiche Leid fühlen wie Du auch. Nun, sicher, für einen Augenblick befriedigend. Würde sich Dein Leid dadurch aber verringern? Höchstens wenn Du Hoffnung hast, daß er dann aus Mitleid zurück kommt. Na sauber. Auf Mister Mitleid kannst Du auch verzichten, oder?

Nach eineinhalb Jahren ist es an der Zeit anzuerkennen und zu akzeptieren - was ist! Er hat Dich hängen lassen, da beißt die Maus kein Faden ab. Du fühlst Dich verletzt und gebrochen. Nur kann und wird er das nicht reparieren, so unfair das auch ist, Du bist die Einzige die das reparieren kann. Und es ist weniger schwer, wenn Du anerkennst - was ist - nicht was hätte sein sollen. Tatsache ist, daß Dein Stolz gebrochen wurde. Aber schau es Dir mal an? Gibt es dafür irgendeinen Grund? Gibt es irgend einen realen und vernünftigen Grund weswegen Du seine Flucht persönlich nehmen müßtest? Er hat sich nicht verpisst, weil was mit Dir nicht stimmen würde, mit Dir ist alles bestens, er hat sich verpisst weil er eine charakterlose Banane ist!

Du hast allen Grund aufrecht zu stehen. Eigentlich jetzt erst Recht.

Räum diesen Stein weg und Du wirst wieder handlungsfähig. Nach so langer Zeit ist es an der Zeit mit der Vergangenheit ein- für alle mal zu brechen und abzuschließen. Du kannst das! Weil Du keine Banane bist!

<---- Edit: Was seh ich denn da? Das ist Beitrag 666. Ach, das schmeichelt meiner schwarzen Seele!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe @Isabell, die Idee *aus der Sicht des Kindes* zu schreiben finde ich gut und ich werde das beherzigen. Ich habe meine Geschichte ja eigentlich ziemlich grob gehalten, ich bemühe mich um das seelische Wohl des Kindes seit er bei uns ist. Ich habe mich als er noch 2 war sehr häufig in seine Situation versetzt, gerade auch an Tagen in denen er wie *verrückt* war. Ich weiss, er ist nicht verrückt, die Situation die er erlebt und erlebt hat ist verrückt. Deshalb habe ich mich bei einer Psychologin fast das ganze erste Jahr beraten lassen, erzählte ihr regelmäßig was passiert und sie erklärte mir wieso und was ich am besten tue, auch den Kindergarten hat sie beraten, wenn die mal wieder überfordert waren. Den kleinen habe ich dann erst ab 4 Jahren zur Traumatherapie gebracht, dort ist er heute noch und ich alle 4 Wochen zum Elterngespräch. Dennoch, er ist traurig, sein Weltbild ist wieder zerstört und er reagiert(e) natürlicherweise mit Bindungsstörung, Regression und Aggression. Er merkt auch mein Gemütszustand, hat sehr sensible Antennen, dem kann ich nix vormachen, daher sage ich ihm immer was ich fühle, er fühlt das ja ähnlich, wenn nicht extremer und Gefühle sind ja ok. Ich denke er hat sich langsam an die Situation gewöhnt (auch wenn noch nicht verarbeitet), besser als ich Wenigstens das haben wir besser hinbekommen als manche Eltern mit ihren leiblichen Kindern.

Hoffentlich bleibt das so. Man kann ja nie wissen was kommt und schlimmer geht doch bestimmt auch immer, oder? ZB, wenn er die Russin nach D holt, wird die ihm erlauben noch so häufig das Kind bei sich zu haben? Das ist auch eine Sorge die mir hin und wieder Kopfzerbrechen bereitet.

An Aufgeben habe ich noch nicht mal eine Sek gedacht. Eher… was mach ich, wie mache ich. Stehe aber immer noch Planlos herum und habe mittlerweile sogar ein wenig Angst vor dem was kommt. das ist -wie Lilli bereits schrieb- wahrscheinlich diese Ungewissheit ... und das nach so vielen Monaten.

@CharliesBerta

erst einmal möchte ich dir sagen, dein Profilbild hätte passender zu deinen Beiträgen nicht sein können. :klatsch:

„Edit: Was seh ich denn da? Das ist Beitrag 666. Ach, das schmeichelt meiner schwarzen Seele!“

Hahahahah, du bist wirklich ein Original …. Und so BÖSE.

Deine Analytischen Fähigkeiten und zwischen den Zeilen lesen sind ja phänomenal. Möglicherweise hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. JA, ich bin gekränkt und mein Stolz ist verletzt. Ich dacht noch, der (mein) Stolz ist sone Art Schutzmechanismus, erkenne zum ersten Mal, hey… der schadet mir. Deinen Text muss ich erst einmal *sacken lassen* und das alles genauer ergründen. Ich hoffe wirklich dieser Stein wiegt so schwer wie du prophezeist. Diesen wegzuräumen schaffe ich. Ich werde berichten.

Danke nochmals für deine erfrischende Art , Dinge auf den Punkt zu bringen (bist ja irgendwie sehr bewandert in Psychologie / Soziologie?)

Würde mich über weitere Anregung sehr freuen

Liebe Grüsse

Traurinschen

 
gerade vor ein paar Minuten habe ich mit ihm telefoniert, wollte wissen wann meine Kündigung kommt. Er sagt nun, er verhandelt mit den Geschäftspartnern (mittlerweile hat er Geschäftsanteile verkauft) um Weiterzahlung meines Gehalts :eek: . Dann aber bleibt diese Ungewissheit, wie lange, was ist danach???? :mauer:

Will er sich möglicherweise von seinem schlechten Gewissen freikaufen?

LG

 
Ich dacht noch, der (mein) Stolz ist sone Art Schutzmechanismus, erkenne zum ersten Mal, hey… der schadet mir.
Diese Art Stolz ist ein Schutzmechanismus, und er ist vollkommen natürlich - nur ist er ein aufgesetzter Stolz um den wirklichen (der ja angeknackst ist) zu ersetzen. Auf Dauer ist das eher schädlich, weil es dazu verleitet, den wirklichen nicht wieder aufzubauen. Man hat ja eine Krücke auf die man sich stützen kann. Nur auf Dauer, sollte man auch wieder lernen aufrecht zu gehen. Vom dauernden Krückenlaufen bekommt man nur ein krummes Kreuz. Krumme Kreuze tun weh und sind unsexy. Unnötige, weil selbst zugefügte, Schmerzen sind schlecht, sie verleiten zum Jammern. Jammern ist auch schlecht. Und unsexy ist sowieso beschissen.

Ich hoffe wirklich dieser Stein wiegt so schwer wie du prophezeist.
Das ist weniger Prophezeiung als viel mehr Erfahrungswert. Sicher ist Dein Heute nicht das Angenehmste und die Situation schwierig, auch das mit dem Kind. Nur weigerst Du Dich im Heute anzukommen und führst diese Beziehung fort. Zwar ohne ihn, dennoch lebst Du das was hätte sein sollen weiter statt im tatsächlichen Heute anzukommen. Das beraubt Dir Deine Handlungsfähigkeit.Wirf Deine Krücke weg und beende von Dir aus diese Beziehung. Ersetze die Krücke durch aufrechten Gang indem Du Schluß machst. Dieser Mann hat sich, als es darauf ankam hinter Dir zu stehen aus Deinem Leben ärmlich verkrümelt. Was soll an ihm so Besonderes sein, daß Du Dich dadurch verletzt und gekränkt fühlen müßtest? Beende Du diese Beziehung! Das katapultiert Dich in's Heute.

Diesen wegzuräumen schaffe ich.
Aber natürlich schaffst Du das! Nur weil Du Deine innere Stärke weggesperrt hast, ist sie noch lange nicht begraben. Selbstschutz dient ja dazu, den echten Kern zu schützen. Es ist nur so langsam an der Zeit, den wirklichen Kern wieder an's Licht zu bringen und auf den Selbstschutz zu verzichten. Dir kann keiner mehr was. Der Typ ist längst weg, Du bist ihn doch schon los!

Will er sich möglicherweise von seinem schlechten Gewissen freikaufen?
Was interessiert Dich die Motivation einer Banane?
 
Teilweise kann ich deine Lage sehr gut nachvollziehen. Auch wie immer wieder deine Gedanken kreisen. Daraus entsteht dann eine eiskalte Existenzangst, die sich u.a. in den Worten wie "dass die mich -mit Pistole im Nacken- zu einem 1 Euro Job drängen *spass*, dass Kind dann ins heim muss usw. ogott... " äußern. Und nein, du sagst so etwas nicht aus Spaß. Diese Gedanken sind schon sehr präsent und real vorhanden - und auch verständlich. Aber fang an, etwas gegen deine Angst zu tun. Dafür musst du handeln. Es nützt nix, im Selbstmitleid zu versinken.

Teilweise kann ich dich aber nicht verstehen. Du machst dir um Sachen Gedanken, die so was von komplett sinnlos sind, dass einem das große Gruseln ankommt. :rolleyes: Warum machst du dir über deinen Ex noch Gedanken? Das ist völliger Quatsch. Es ist völlig egal, ob er sich irgendwo eine Frau kauft. Es ist auch völlig egal, ob er wirklich sooo ein schönes Leben hat. Es ist völlig egal, was er sich dabei denkt, wenn er irgendwas für dich mit seinen Geschäftspartnern aushandelt.

Ich weiß, wie schwer es ist, aus diesem Gedankenkarussell rauszukommen. Aber dafür findest du jetzt hier Unterstützung. Und vielleicht schaffen wir es jetzt gemeinsam, dich wieder hochzukriegen. ;)

Denk doch mal vorwärts. Ja, du hast schlechte Jobaussichten. Andererseits solltest du dich aber als top-qualifizierte Frau sehen. Du hast eine Firma gehabt! Das hat nicht jede. Damit hast du schon ein ungeheueres Potenzial in dir. Du musst es wirklich mal analysieren, was du alles so drauf hast. Das siehst du jetzt in dieser dunklen Lebensphase nicht. Kannst du auch gar nicht, weil sich deine Gedanken immer nur um existenzielle Probleme drehen. Da wird der Fokus immer kleiner und ist permanent auf die eigenen Ängste und Sorgen ausgerichtet und man schafft einfach nicht mehr den Blick über den Tellerrand.

Diese Analyse würde dir aber auch helfen, mal ganz bewusst zu schauen, ob du nicht doch noch eine Möglichkeit hast, dich wieder selbständig zu machen. Aber eben von zu Hause aus. Du wirst evtl. arbeitslos werden. Damit könnten Ansprüche für Fördermittel für eine Existenzgründung entstehen. Kümmere dich darum, ob das für dich zutrifft.

Dann hast du jetzt in dem Moment, in dem du mein Posting liest, den größten Informations-Pool vor dir, den es überhaupt gibt: Das Internet. Raff dich auf und mach dich auf die Jobsuche. Und raff dich auf und mach dich auf die Ideensuche, wie du mehr aus deinen Fähigkeiten und Fertigkeiten machen kannst. Ich bin mir sicher, dass es irgendwas gibt. Das ist zwar nicht von heute auf morgen entwickelt, aber in deiner verfahrenen Situation kommt es nicht mehr auf Tage oder Wochen an. Werd aktiv!!! Aber lass dieses Gedankengekreisel um deinen Ex. Davon bezahlt sich auch nicht deine Miete und auch nicht die Schuhe deines Kindes!

Mal als Job-Tipp. Werden bei euch keine Call Center Agents gesucht? Das kann man oftmals auch von zu Hause aus machen.

Oder Marktforschungsinstitute bieten Telefonnebenjobs an, die man von zu Hause aus machen kann (Telefonbefragungen).

Ich weiß, ich trete dir mit diesen Zeilen gerade ganz gewaltig in den Hintern, aber irgendwelche Streicheleinheiten werden dir nicht helfen. Ich schreib auch nicht, ach Gott wie arm du in Bezug auf dein Kind bist. DAS weißt du selbst, dass muss ich dir nicht auch noch schriftlich geben. Dann sag ich dir schon lieber, dass du aus Liebe zu deinem Kind endlich aktiv werden sollst. Bei dir ist es 5 vor 12 - aber noch nicht zu spät.

 
Liebes Taurinschen!

Du möchtest kein Mitleid, aber ich hoffe Bewunderung ist in Ordnung?! Du bist eine so starke Frau!!!

Charlies Berta: Ich freu mich immer so über Deine Antworten. Ich hab mehr als einmal lachen müssen- und das kommt im Moment nicht oft vor.

 
Schön dass es dieses Forum gibt.

Danke @Charlys Berta,

du öffnest mir etwas die Augen und regst mich zum Denken an. Ich werde üben, ohne diese Krücken zu laufen.

Meine Gedanken kreisen seit meinem ersten Thread um andere Themen (schon mal ein Schritt). Ich erkenne, ich fühle mich als Opfer und sehe keine Chance auf Verbesserung meiner persönlichen, emotionalen oder finanziellen Umstände. Ich mache meine Vergangenheit dafür verantwortlich, bin neidisch, hasse und beklage meine Situation. Ich glaube, die Umstände und ER sind Schuld. Ich möchte endlich anerkennen, die Vergangenheit ist aus und vorbei (über das wie habe ich mir aber noch keine Gedanken gemacht).

Schafft man das alles eigentlich auch alleine, oder ist es erforderlich einen Therapeuten aufzusuchen?

Ps: Wie werden eigentlich Textpassagen hier im Forum zitiert?

Hallo @Tylli,

„Warum machst du dir über deinen Ex noch Gedanken? Das ist völliger Quatsch. Es ist völlig egal, ob er sich irgendwo eine Frau kauft.“

Na ja, ich wünschte, es wäre mir auch egal, aber das geht nicht eben mal so und die Gedanken sind leider da. Wir waren lange Jahre ein Paar, hatten eine Bindung und es ist immer noch so, dass es mir nicht egal ist. Ich bin entsetzt und schockiert. Werde mir nun aber Mühe geben, immer wenn mir diese Gedanken wieder kommen, sage ich mir „egal“ und schicke diese Gedanken wieder weg. Hoffentlich bringt mich das endlich mal ein Stück weiter.

Deine Anregungen Richtung Jobaussichten werde ich auf Herz und Niere prüfen oder anderes einfallen lassen. Im Eingangsthread erwähnte ich, dass ich das Geschäft „nur“ aufgelöst habe, mein Büro ist nun komplett zu Hause. Ein paar Kunden sind auch noch da (leben kann ich davon aber nicht), nur ich kann mich kaum aufraffen… mir fehlt die Lust die Auftrage zu bearbeiten. Es ist wieder so eine Handlungsunfähigkeit. O Mann, O Mann. Ich habe mich meiner eigenen Kräfte beraubt und nun sind sie nicht mehr da.

@miaflorentine,

„Du bist eine so starke Frau!!! „

ich freue mich so über deine Worte und merke, Selbstwertgefühl habe ich fast gar keinen mehr.

Ich danke dir.

LG

Seit der Trennung habe ich 2 mal vom Ex geträumt. Gestern Nacht hatte ich den zweiten komischen Traum. Mein Ex musste auf eine Holzlatte auf einem Gewässer steigen (er kann nicht schwimmen). Ich stand hinter ihm zum aufpassen, damit er nicht ins Wasser fällt oder ich ihn retten kann.

 
Werde mir nun aber Mühe geben, immer wenn mir diese Gedanken wieder kommen, sage ich mir „egal“ und schicke diese Gedanken wieder weg. Hoffentlich bringt mich das endlich mal ein Stück weiter.
Ja, du musst ganz bewusst gegensteuern. Ansonsten kommen diese Gedanken immer wieder an. Und ja, es wird irgendwann helfen. Es wirkt wie Autosuggestion.

nur ich kann mich kaum aufraffen… mir fehlt die Lust die Auftrage zu bearbeiten. Es ist wieder so eine Handlungsunfähigkeit.
Kann ich verstehen und nachvollziehen. :trost: Vielleicht können wir dich hier ein bissel virtuell unterstützen. Manchmal hilft es schon, wenn Außenstehende sagen "Komm, raff dich auf, es lohnt sich. Wenn du es schon nicht für dich machst, dann mach es für uns." Willst du es für uns tun? ;)

Ein paar Kunden sind auch noch da (leben kann ich davon aber nicht),
Eigentlich spielt das keine Rolle. Fang doch mit den paar Kunden an. Du weißt nie, was sich noch alles ergeben wird. Aber du würdest wenigstens wieder aktiv werden. Mitunter helfen dir auch die Kunden weiter, dass sie dich z.B. weiter empfehlen. Einen Versuch solltest du wenigstens starten, wenn du schon ein paar geringe Voraussetzungen hast. :super:

Schafft man das alles eigentlich auch alleine, oder ist es erforderlich einen Therapeuten aufzusuchen?
Ich glaub, ein Therapeut kann dir da nicht helfen. Das schaffst du auch alleine. :super:

 
" Willst du es für uns tun?" :]

erst einmal sammel ich mich, dann seh ich was ich tun kann.

Am Dienstag haben mein Ex und ich ein Elterngespräch bei der Psychologin des Kleinen. Letzte Woche bat ich ihn, nicht zu kommen oder er alleine, weil ich mit ihm nicht an einem Tisch sitzen möchte. Fühlte mich noch nicht Stark genug das "auszuhalten". Was meint ihr, soll ichs wagen? Könnte mir das helfen oder eher schaden. Ich erwarte nicht, dass ihr mir die Entscheidung abnehmt, nur Eure Sichtweise. Was würdet ihr tun (aber ganz ehrlich, ja!)

 
Hallo,

oh Mann, habe heute wieder einen richtig miesen Rückfall. Die letzte Woche war ok, ich war sehr zuversichtlich, habe es endlich mal geschafft, weder an die Vergangenheit noch an die Zukunft zu denken. Versuche, seit dem ich aus dem Bett bin, die Gedanken zu verjagen. Sie drängen sich mir auf ;(

Die meisten Leute aus unserem Familien und Bekanntenkreis denken, wir haben uns im Guten getrennt, mit denen kann ich darüber nicht sprechen. Meine beste Freundin möchte ich damit nicht "belästigen", sie hat gerade erst geheiratet... also bleibt nur ihr ;)

Der kleine war auch gestern bei ihm. Ich hatte also mal wieder viel Zeit zum Nachdenken, dann fällt das Wegschicken der Gedanken an die charakterlose Banane (so nenne ich ihn auch schon in meinen Gedanken, danke für diesen Spitznamen Berta) nicht mehr so leicht.

Warum habe ich so sehr das Bedürfnis, er müsste/sollte wissen und verstehen was er getan hat??? Vielleicht weiß der das ja auch schon. Waum ist mir das nicht egal???

Ich weiss Tylli, da stellen sich einem die Nackenhaare auf, mir beim schreiben auch :schief:

Verstehen kann ich das selbst nicht, die letzten Jahre mit ihm waren echt schlimm. Ich liebe ihn nicht, möchte -so wie die letzten Jahre mit ihm- kein Leben leben.

Hoffentlich krieg ich heute noch mal die Kurve... es ist ein schöner sonniger Tag.

 
Warum habe ich so sehr das Bedürfnis, er müsste/sollte wissen und verstehen was er getan hat??? Vielleicht weiß der das ja auch schon. Waum ist mir das nicht egal???
Weil Du immer noch hoffst, daß er Dir dann die damit verbundenen negativen Gefühle nehmen könnte wenn er es einsieht.

Das ist das Problem an der Schuldsuche. Sie dient letzten Endes nur dazu, jemandem für etwas, was negative Gefühle auslöst, die Schuld zuzuschieben in der Hoffnung, dann würden die negativen Gefühle verschwinden. Doch genau das ist der Trugschluß. Selbst wenn er in irgendeiner Weise einsichtig wäre, würde das an Deinen Gefühlen überhaupt nichts verändern. Schuldsuche ist Quatsch. Sie ändert nichts, sie bessert nichts und um genau zu sein, gibt es sowas wie Schuld nicht.

Nochmal, er ist eine Banane. Du hast Dich auf die Banane verlassen. Ging aber nach hinten los, weil er eben eine Banane ist. Bist Du jetzt schuld, weil Du Dich auf ihn verlassen hast? Nein. Denn es entsprach Deiner Natur und Deinen Wünschen. Ist er jetzt schuld, weil er eine Banene ist? nein. Denn er ist eine Banane, darf er auch sein. Gibt es also sowas wie Schuld? Nein. Kann Schuldzuweisung was verändern? Wieder nein. Die Enttäuschung bleibt, selbst dann wenn er sich dafür entschuldigen würde.

Erlaube Dir doch enttäuscht zu sein. Du hast Di etwas gewünscht, was nicht in Erfüllung gegangen ist. Das ist letzten Endes alles was passiert ist. Gestattest Du Dir deswegen auch enttäuscht zu sein ohne Schuld suchen zu wollen, kannst Du es auch akzeptieren wie es ist und Dich damit auseinandersetzen statt es von Dir wegschieben zu wollen.

 
Danke für deine Worte, liebe Berta

Bin so traurig heute, suhle mich wieder in Selbstmitleid und bin von mir selbst genervt, dass ich immer noch nicht davon wegkomme. Dann der Gedanke, hoffentlich halte icjh das aus wenn nun noch etwas neues kommt X( . Das war die letzten eineinhalb Jahre so, immer wenns mir ein wenig besser ging, kam irgendetwas neues. Nun fehlt nur noch, dass er heiratet und die Frau mit Kind nach Deutschland holt (Das Gute ist, danach kann mich -hoffentlich- nix mehr umhauen) Ich wünsche mir so sehr, dass es mir egal ist.

Bisher habe ich immer den Mittwoch zum Grübeln genutzt, damit ich die anderen Tage genug Kraft für den Kleinen habe und er mich nicht ständig bedrückt erlebt. Vielleixht hilft es, wenn ich mir die Grübeltage auf 1 Tag im Monat lege...

ich werde akzeptieren ;( , da wird der Tag bestimmt entspannter.

Wenn der Kleine gleich mit seinen HA fertig ist, werde ich mit ihm schön an den Strand fahren und mir die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen lassen