Langsam, langsam. Schmeiß nicht Dinge in den selben Topf die nicht zusammengehören.
Es gibt zwei Schienen:
Die Abhängigkeit im Außen aufgrund äußerer Umstände und die die emotionale Abhängigkeit. Die Vermischung von Beiden ist das, was zu Problemen führt bzw. blockiert. Ich sprach rein von der emotionalen Abhängigkeit die Du eben nicht mehr brauchst. Du setzt die aber noch immer gleich mit den Umständen.
Bewusst möchte ich nicht abhängig sein, bin es aber... ich brauche ihn, damit er regelmässig den kleinen nimmt. ich brauche seine finanzielle Unterstützung noch, bis ich wieder selbst komplett für meinen Lebensunterhalt aufkommen kann.
Das ist das, was sich aus den Umständen ergibt. Angesichts der Umstände ist das auch völlig normal. Wir alle sind hier und da auf andere angewiesen, einfach weil es gar nicht anders möglich ist. In Deinem Fall trifft das ganz besonders zu, da Du Dich in einer schwierigen Situation befindest. Es wäre utopisch anzunehmen, Du könntest diese im Alleingang bewältigen. Du würdest Dich damit überfordern.Allerdings wehrst Du Dich gegen diese Unterstützung die Du von ihm brauchst, weil Du das mit einer emotionalen Abhängikeit gleichsetzt.
Das ist eine Trotzreaktion: "Dieser Typ hat mich verletzt, ich will von dem nichts annehmen"
Letzten Endes bindet Dich aber genau das an ihn, auf emotionaler Ebene. Dadurch, daß Du gegen etwas kämpfst, was Dir aber hilft. Seine Unterstützung hilft Dir ja.
Nimm den Satz auseinander und mach zwei Töpfe auf:
Topf 1: Ich fühle mich verletzt weil die Beziehung gescheitert ist.
Topf 2: Ich bekomme Unterstützung.
Wenn Du diese Töpfe trennst und nicht Beides im gleichen Topf verrührst verschwinden auch die Gedanken, er würde sich vielleicht freikaufen wollen oder ähnliches. Seine Motive können Dir völlig gleichgültig sein. Auch die emotionalen Abhängigkeiten kannst Du dann auflösen. Eure gescheiterte Beziehung ist das Eine, die schwierigen Umstände heute aber etwas Anderes. Beides sollte nicht vermischt werden.
Leb Dein Leben. Nimm seine Unterstützung an um Dein Leben zu leben.
Und ja, ich weiß wie schwierig der Umgang mit traumatisierten Menschen ist. Es ist deswegen ganz besonders wichtig, daß Du Dich abgrenzen lernst. Auch wenn es ein Kind ist, was nichts dafür kann, hat Niemand etwas gewonnen, wenn Du dabei drauf gehst. Regel 1 für Angehörige von Menschen mit PTBS: Vernachlässige auf keinen Fall Dich selbst! Umgang mit traumatisierten Menschen hinterlässt traumatische Spuren die der Heilung bedürfen. Selbstschutz und Abgrenzung ist erlaubt, wichtig und elementar!
Ich gehe mit Absicht nicht auf das Kind ein, gerade weil ich das weiß. Hier geht es um DICH!