Wie zum Geier übersteh' ich diesen Liebeskummer?

Man schreibt hier,  wenn man das Bedürfnis danach hat, meistens ist es gar nicht so gut, alleine mit seinen Sorgen zu bleiben.  Ich würde den Verstand verlieren, wenn ich über meinen Kummer nicht schreiben könnte.

Du fühlst dich unverstanden, ich glaube schon, dass ich ungefähr verstehe, was du meinst und ich würde gerne deine Einstellung bestätigen,  weil ich auch so ähnlich fühle, aber inzwischen weiß ich, wie gefährlich es ist, wenn man nur bestätigt wird.

Ich selber versuche zu akzeptieren,  dass ich ohne Hilfe keine Chance auf Heilung hätte. Mir haben hier viele Leute geschrieben, oft Sachen die für mich verletzend waren, weil ich sie nicht hören wollte.. Im Ergebnis hat mir das alles zusammen geholfen.

Du musst die Ratschläge nicht gut finden und nicht umsetzen, aber es schadet wirklich nicht, sich die verschiedenen Meinungen anzuhören.

Ich habe neulich in einem sehr kleinen Kummer-Forum geschrieben,  in der Hoffnung,  dass mir da niemand antwortet, weil da wirklich nichts los ist. Ich wollte nur schreiben,  ohne irgendwas antworten und erklären zu müssen. 

Es hat mir aber jemand zurück geschrieben,  der Moderator, und es waren ein paar brauchbare Gedanken dabei, wofür ich dankbar bin.

Man kann sich nach der Rosinentheorie das herauspicken,  was man gebrauchen kann und den Rest ignorieren ? In Sachen Liebe ist es schwer einen anderen wirklich zu verstehen, weil man nicht in seiner Haut steckt. Wir geben uns Mühe und es kommt alles von Herzen.

 
Vor vielen Jahren ging es mir ganz ähnlich. Ich habe sogar lange geglaubt, dass ich erst durch eine Beziehung glücklich werde. In Englisch sagt man"enjoy yourself" und das drückt so gut die Verantwortung für den Spaß, den man sich selbst bereiten muss, aus,  finde ich. Man muss sein Leben quasi vollumfänglich selbst leben. Der Partner ist nicht einmal für die Einsamkeit zuständig, die man manchmal fühlt. Gerade diese Verantwortung wird Einem bewusst, wenn man auf sich selbst zurückgeworfen ist, und wenn man merkt, wie glücklich man alleine sein kann.

Man ist ja nie wirklich allein, da man sich ja meistens mit anderen Menschen umgibt.

 Ich habe so einige Male die sogenannte unerwiderte Liebe erlebt und mich auch mit Männern zusammengetan, von denen ich damals annahm, dass ich sie unbedingt brauche. Das Brauchen ist nun mal ein denkbar schlechter Ansatz. Es ist zwar schön, mit jemandem sein Leben zu teilen, aber der Partner ist dennoch entbehrlich für das Glück und erst recht jemand, der mich nicht wirklich will. Der Mindeststandard für eine glückliche Beziehung ist gegenseitiges Wollen, ohne dass irgendjemand überzeugt werden muss. Man sollte sich gegenseitig feiern und freuen, dass man einander gefunden hat. Alles Andere ist ein fauler Kompromiss in meinen Augen. Jemanden zu wollen, den man nicht einmal kennt, ist eine bewusste Wahl für das Leiden, aber das gehört woanders hin. Man muss diese Erfahrung machen, um sie dann entsprechend einstufen zu können. Deswegen schreibt man hier oft gegen 'taube Ohren.'

 
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Liebe Serene,  das sind weise Worte,  es ist klar ausgedrückt,  nachvollziehbar und überzeugend. 

Und trotzdem tut das Herz immer noch furchtbar weh, wie kann man es betäuben???

 
Liebe Leela,

das wurde eigentlich ausführlich in deinem Thread besprochen, aber es hat auch was mit diesem Problem zu tun.

Man muss sein Leben füllen und die Liebe den Menschen in seiner Umgebung geben. Den Trost in anderen Menschen und Dingen suchen. Sich nicht als Opfer fühlen, sondern die Gestaltungsmöglichkeiten erkennen. Man braucht nichts zu betäuben, der Schmerz ist aushaltbar und kann kreativ genutzt werden.

Daran glauben, dass der Mann nicht für Einen bestimmt ist. Davon überzeugt sein, dass Liebe Einen vor allem erblühen lässt. Sich vorstellen, wie das wäre, wenn jemand mit uns zusammenkommen möchte, den wir nicht begehren. Ist diese Vorstellung nich schrecklich? Auch die Vorstellung, wie es mit dem OdB wäre, wenn er mit Einem eine Beziehung aus Mitleid einginge.

Ich kann aus all diesen Gründen glücklich sein, dass es mit dem Mann nicht klappt. Wenn ich mir zudem vorstelle, welche Macken den Mann unattraktiv machen könnten. Es würde ja schon reichen, wenn der Mann fremd ginge. Oder ein Drogenproblem  hätte. Es ist total wichtig, gewollt zu werden. Eine Frau schreibt, sie ließe sich nur mit einem Mann ein, wenn sie seine Traumfrau ist. Das unterschreibe ich. 

 
Letztendlich ist es fast immer so, dass einer richtig verliebt ist und der andere die Chance nutzt, bzw. ihn nett/ansprechend findet,  nach dem Motto: einen Versuch ist es wert, vielleicht wird es was??‍♀️. In so einer Konstellation wäre ich immer freiwillig lieber die, die mehr empfindet, auch wenn es u.U. auch viel mehr Schmerz und Kummer bedeutet.

Deine Lösung hat sehr viel mit Stolz zu tun. Wenn man Demütigungen als "verdient" hinnimmt, wird sie leider nicht funktionieren.

Aber ja, man soll sich unbedingt immer all diese Fragen stellen.

Es ist total wichtig, gewollt zu werden. Eine Frau schreibt, sie ließe sich nur mit einem Mann ein, wenn sie seine Traumfrau ist. Das unterschreibe ich. 
Hier ist das Problem meistens, dass der Mann dann nicht der Traummann ist und ich würde auch nicht aus Mitleid oder Berechnung o.ä. eine Beziehung eingehen. Im Ergebnis ist es mir definitiv wichtiger, dass ich liebe als dass ich geliebt werde?. Das Leben ist nicht einfach ? 

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