@PunkAnderson: Das mit der Beute ist doch total negativ ausgedrückt. Zu einer richtigen Eroberung gehört meiner Meinung nach ein bisschen mehr Esprit als bloß Jäger-Beute-Schema, und wenn dann noch Gefühle mit ins Spiel kommen, wird dieses Schema ja wohl total hinfällig. Also ich fühle mich weder als Jägerin noch als Beute.
Aber wenn ich eins dieser beiden hoffnungslos überzeichneten Positionen wählen sollte, dann würde ich als Frau mich doch besser als Beute fühlen: aufmerksam behandelt - auf Händen getragen - umworben..... Das schmeichelt mir. Obwohl ich eine Freundin habe, die sich als "Jägerin" bezeichnet - und als solche sehr große Erfolge verbuchen kann....
Ich gebe zu, dass ich die etwas nervende Eigenschaft habe, auch vielleicht nur so dahin gesagten/gefragten Worten zu viel Bedeutung zu schenken bzw. mich auf deren ursprünglichen Sinn zu beziehen.
Wenn du in deiner Thread-Überschrift fragst, ob Männer EROBERT werden wollen, und diese Frage im Kern in deinem Eröffnungs-Posting auch noch relativ untermauerst, dann beziehe ich mich im wesentlichen auf den Begriff des EROBERNS.
Natürlich ist ein Jäger-Beute-Schema völlig banal und trivial. Und selbstverständlich ist ein solches Schema in erster Linie mit angeblichen Instinkten und sehr wenig Esprit behaftet. Deine Wortverwendung "EROBERN" bedient aber genau dieses Cliché... vielleicht nicht in der gesamten von mir dargestellten Plattheit, aber doch weitestgehend.
Natürlich ist mir die Redewendung "ein Herz erobern" geläufig, ich muss aber dennoch sagen, dass ich persönlich diese Redewendung nicht mehr ganz so zeitgemäß finde. Letztlich ist es, wie alles, immer von den Beteiligten abhängig, wie etwas empfunden oder definiert wird.
Ich kann eben von mir nicht behaupten, dass ich, wenn ich mit Frauen in Kontakt komme, irgendeinen Eroberungsgedanken hätte. Sicherlich verrät meine Gestik oder Körpersprache Kommunikationsbereitschaft und umgekehrt wird das eben auch der Fall sein. Nette, freundliche, anregende, lustige Unterhaltungen, Sympathie für die Art der Sprache oder des sich Ausdrückens, Gestik... all das trägt dazu bei, dass ich jemanden interessant finde... oder umgekehrt. Ich habe aber noch nie von einer späteren Freundin gehört, dass ich irgendwas erobert hätte. Eigentlich war immer davon die Rede, dass bestimmte Charaktereigenschaften einen gewissen Reiz oder Charme ausüben. Und so sehe ich es auch im Großen und Ganzen.
Der Grund meines Auftauchens hier in diesem Forum waren beispielsweise Signale, die ich falsch gedeutet habe, aufgrund derer ich aber "aktiv" geworden bin. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einfach das Bedürfnis, so vorzugehen. Nie im Leben hätte ich aber den Gedanken gehabt, mich jetzt auf Eroberungszug zu befinden, auch, wenn ich emotional involviert bin. Wenn sie "aktiv" geworden wäre, wäre es auch "ok" gewesen - ich mache mir in der Situation darüber eher keine Gedanken, weil es letztlich immer darauf hinaus läuft, bestimmte Rollen zu spielen - und genau dies würde mir missfallen. Und ich bin der Ansicht, dass man dennoch Charakter, Liebenswürdigkeit und Charme zeigen oder aufnehmen kann.
Ich räume aber ein: Frauen, die ganz offensichtlich (also so offensichtlich, dass es sogar mir auffällt
) darauf warten, dass der Mann einen ersten Schritt tut oder einfach die klassische Erwartungshaltung haben, der Mann müsse nun einen Hokuspokus veranstalten, weil Frauen auf Händen getragen werden müssten, interessieren mich nicht bzw. werde ich für die uninteressant, weil sie relativ schnell spüren, dass ich diese Erwartungshaltung regelrecht boykottiere.
Unabhängig davon teile ich die cliché-behaftete Ansicht, dass es die Frauen sind, die sich - so oder so - die Männer aussuchen.