ich kann dich irgendwie gut verstehen, sucheantwort, denn ich steckte lange monate in einer ähnlichen situation, bloss dass bei uns die trennung erbärmlich scheibchenweise und nicht wegen einer anderen kam. meine eigene "offizielle" trennung ist jetzt gut 4 monate her.
die frage nach dem WARUM stellen wir verlassenen uns letztlich alle irgendwann, doch die frage hat dir oben schon jemand klar beantwortet: weil er dich nicht (mehr) genügend liebt(e). liebe kann man nicht rational erklären. er liebt die andere einfach mehr (falls er überhaupt jemanden liebt). es gibt an dieser stelle kein WARUM, es ist auch nicht dein oder sein fehler - es ist einfach so. das hast du zu akzeptieren, denn du kannst es nicht ändern. du kannst IHN nicht ändern, auch nicht durch noch so viele flehende worte. basta.
ich finde, dass es nicht gut für dich ist, was du in all den monaten tatest: denn seit monaten setzt du dich vorwiegend mit IHM, SEINER neuen flamme, SEINER motivation auseinander. schreibst im briefe, in denen du fast eine anklageschrift verfasst, ein plädoyer hältst... JEDOCH: ich lese eigentlich sehr wenig von DIR und zu DIR und DEINEN gefühlen. okay, in deinem brief schreibst du ein wenig über deine eigenen gefühle, ohne allzu viel preis zu geben, aber im grossen und ganzen geht es doch fast immer nur um IHN - und darum, dass ER endlich einsehen muss, wie dämlich es von IHM war, dich zu verlassen, nach dem motto "besser den spatz in der hand, und guck mal, so hässlich war der spatz doch gar nicht, und eigentlich singt er doch besser als die taube..."
aus deinen zeilen spricht für mich, dass du das ende eurer beziehung bislang immer noch nicht akzeptiert hast, nach wie vor auf ein happy-end hoffst, wenn der blödmann nur endlich einsehen würde, dass die andere eine stressige hohlfrucht ist im vergleich zu dir... doch das kannst du vergessen, denn das würde auf dauer niemals funktionieren. das wäre vielleicht bedüftigkeit, aber doch keine echte liebe...
der erste schritt für DEINE heilung - und um DICH sollte es doch endlich gehen, oder? - ist, dass DU das ende eurer partnerschaftlichen beziehung endlich akzeptierst. ob er dir jemals freund sein kann und wird, wirst du vielleicht in 3 oder 5 jahren wissen. das interessiert im moment auch gar nicht. im moment interessiert nur der erste schritt: akzeptiere, dass eure beziehung beendet ist!!! und dann kümmere dich um deine eigenen gefühle und um DICH SELBST: um deine ängste, deinen schmerz, deine wut, deine trauer und deine verzweiflung, dein verwundetes selbstwertgefühl, deine einsamkeit... schau dir genau an, was du empfindest, und nimm es wahr, lass es auch zu, denn es muss raum haben, aber lass nicht zu, dass diese negativen gefühle alles beherrschen. und dann tu gezielt dinge, die DIR gut tun und kümmere dich um DICH, nicht mehr um ihn (die neue wohnung war ein erster, guter schritt. doch die weitere unfruchtbare auseinandersetzung mit der frage, wann er endlich begreifen wird, dass die andere nicht die richtige frau für ihn ist, wird DIR sicher NICHT gut tun!).
sorry, wenn einige äusserungen in meinem posting ziemlich hart rüber kommen mögen, aber ich denke wirklich, dass du dich viel zu wenig mit DIR und viel zu viel mit IHM beschäftigst.
ich habe in dem buch "wenn der partner geht" von doris wolf viel hilfe gefunden, die in der praxis tatsächlich funktioniert. möchte dir daher dieses buch warm ans herz legen. ich bin noch lange nicht oben auf´m berg, und ich weiss, dass noch so manches tal kommen wird, aber trotzdem hab ich das gefühl, dass ich VORAN komme, meinen weg endlich selbst bestimme und MEIN wohlergehen nicht mehr ausschliesslich von IHM abhängig ist. und manchmal scheint sogar schon wieder ein wenig die sonne... dir wünsche ich selbiges - und alles gute!
JudyHenske