Über ein Jahr...

Ich versteh mich selbst nicht mehr. Warum lässt der eigentlich Körper und Geist es zu, dass man einen Menschen vermisst, der aus dem Leben is
Sei froh, dass du fähig bist, so eine Bindung aufzubauen, für viele ist der Partner austauschbar.
Mit der Oma kannst du es nicht Vergleichbar, Sie ist nicht mehr da, das ist einfacher zu akzeptieren, weil kein Zurück mehr denkbar ist, es gibt keine Hoffnung, keine Träume, eine komplett andere Situation.
Wenn du zu viel Zeit hast, lies Ratgeber zum Thema Trauer o.ä.
Trauer muss man akzeptieren, oft bleibt etwas davon für immer, aber es wird mit der Zeit garantiert einfacher, damit zu leben. Man muss geduldig sein und seine Gefühle annehmen, akzeptieren, statt dagegen zu kämpfen. Der Kampf verstärkt es nur unnötig.
 
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Und hier liegt meiner Meinung nach der Kern des Problems. Du schreibst, dass Du kein erfülltes Leben hast, keine Hobbies und dass Du mit Deiner Zeit, die Du allein für Dich hast, oft nichts anzufangen weißt.
Ein geringes Selbstwertgefühl kommt laut Deiner Info auch noch dazu.

Klar, der Job macht Dir Spaß, auch die ehrenamtlichen Aktivitäten und das Zusammensein mit Deiner Schwester und ihren Kindern. Aber das sind alles Aktivitäten, in die andere Personen involviert sind.
Was Dir fehlt, sind Aktivitäten, für die Du nur Dich selbst brauchst, z.B. Sport, Malen, Schreiben, einfach etwas, bei dem Du nicht von anderen Personen abhängig bist und das Dir vor allem Spaß macht. Das soll jetzt nicht heißen, dass Du nichts mit anderen Personen unternehmen solltest, im Gegenteil. Aber bei den genannten Aktivitäten bist Du einfach unabhängig von anderen. Und irgend etwas muss es doch geben, das Dir Spaß macht und für das Du niemand anderen brauchst als Dich selbst.

Ich weiß, das klingt alles so einfach und in Deiner aktuellen Situation fällt es Dir natürlich schwer, Dich zu solchen Dingen aufzuraffen.
Aber es ist unabdingbar, dass Du die Leere, die Du spürst, mit etwas Schönem, Positivem ausfüllst. Sonst wirst Du nie aus diesem Teufelskreis rauskommen.
Aktuell sind es nur die Gedanken an sie, mit denen Du diese Leere ausfüllst - weil Du aktuell (noch) nichts anderes zur Verfügung hast, so hart das auch klingen mag.

Und ich bin mir sicher, dass Du Dir selbst die Schuld dafür gibst, warum es mit euch beiden nicht geklappt hat und sie nun einen anderen Partner hat. Und unter diesen Schuldgefühlen leidest Du mindestens genau soviel wie unter der Sehnsucht nach ihr. Das wiederum wirkt sich negativ auf Dein Selbstwertgefühl aus => eine ewige Abwärtsspirale.

Im Grunde will ich mit meinen Worten nur das unterstreichen, das @Sonnenschein aus HE oben geschrieben hat.

Absolut. Ich geb dir komplett recht. Zur Zeit hab ich noch die "Ausrede" dass ich krank bin aber wenn das weg ist ist es wieder wie vorher

Ich denke....wie eigentlich fast immer wenn ich nicht arbeite oder anderweitig gut genug abgelenkt bin an meine Ex.

Es gibt dauernd irgendwelche Punkte, die selbst wenn ich doch mal Ruhe im Kopf hab sofort wieder triggern.
Ich fahr jeden Tag die Autobahn und da steht dann irgendwo auf einem Schild ihre Heimatstadt. Traurig.
Ich lese ihre zwei Anfangsbuchstaben auf einem Nummernschild. Traurig. Ich denk ans Schwimmen gehen und die Sauna wo wir immer gern waren...Traurig. Ich werd morgens wach und hab oft körperliche und sex. Bedürfnisse. Traurig

So geht es immer und überall.
Selbst die mir auferlegte Kontaktsperre ist weiterhin anstrengend. Manchmal sehr anstrengend. Ständig hätte ich einfach gern zu ihr Kontakt.


Ich sag dass schon seit Anfang an...Ich wäre deutlich "beruhigter" wenn ich wissen würde, dass ich sie irgendwann mal komplett loslassen kann. Dass ich sie nicht mehr liebe oder so anziehend finde etc... einfach gern drüber nachdenken, dass es sehr schön war mit ihr. Aber so löst es ständig "schlechte" Gefühle aus...Also traurige Sehnsucht aus
 
Das wird garantiert passieren, wenn du dich neu verliebst. Sonst unwahrscheinlich, weil sie in deinem Kopf die Lösung für deine Probleme (Einsamkeit, Bedürfnisse) ist. Sie muss ersetzt werden.
Und es ist durchaus möglich, sich neu zu verlieben, die einzige Voraussetzung ist, dass man genug Leute kennen lernt, damit auch "geeignete" Frauen dabei sind. Ohne neue Liebe ist der Liebeskummer Ersatz für Liebe/Liebesbeziehung. Wie soll man da loslassen?
 
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Ich steh' auf Leela... aber Leela steht auf Schlager:

Als die andre mich verließ, da dachte ich: "Das kann doch gar nicht sein"
Und ich sagte mir: "Das Spiel ist aus, ich bleib für alle Zeit allein"
Dann kamst du, das graue Gestern war vorüber, eh ich mich versah
Denn schon nach dem ersten Kuss von dir war eine neue Liebe da

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, na-na-na-na-na-na
Was einmal war, ist vorbei und vergessen und zählt nicht mehr
Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben, na-na-na-na-na-na
Mir ist, als ob ich durch dich neu geboren wär​
(Fred Jay, gesungen von Jürgen Marcus)

Wie soll man da loslassen?

Hände öffnen... Herz öffnen... aktiv werden... aktiv bleiben...
 
Sei froh, dass du fähig bist, so eine Bindung aufzubauen, für viele ist der Partner austauschbar.
(y)
Mit der Oma kannst du es nicht Vergleichbar, Sie ist nicht mehr da, das ist einfacher zu akzeptieren, weil kein Zurück mehr denkbar ist, es gibt keine Hoffnung, keine Träume, eine komplett andere Situation.

Wenn du zu viel Zeit hast, lies Ratgeber zum Thema Trauer o.ä.
Trauer muss man akzeptieren, oft bleibt etwas davon für immer, aber es wird mit der Zeit garantiert einfacher, damit zu leben. Man muss geduldig sein und seine Gefühle annehmen, akzeptieren, statt dagegen zu kämpfen. Der Kampf verstärkt es nur unnötig.

Trauer ist in Wahrheit einfach Liebe.
Sie ist die Liebe, die du geben willst, aber nicht mehr geben kannst.
Sie ist die Sehnsucht in deinem Herzen.
All diese Liebe sammelt sich an, in den Winkeln deiner Augen, in dem Kloß in deinem Hals.
Und in dem Loch in deinem Herzen.
Trauer ist einfach Liebe, die nicht weiß, wo sie hin soll ...


"Lasst mir meine Trauer, denn sie ist alles, was mir bleibt."

Trauer ist ein Gefühl, was fast immer mit dem Tod einer Person oder eines Tieres in Verbindung gebracht wird. Das ist aber nur ein Teilgebiet, wenn man es so ausdrücken will.
Trauer gibt es in genau dem Maße ebenso bei Trennungen, Scheidung der Eltern, wenn ein ET geht, man verlassen wird ... Auch um einen Arbeitsplatz z. B. kann man trauern.

Man trauert nicht nur um die Person, man trauert ebenso um die Zeit, die man noch mit dieser Person verbringen wollte, aber nun nicht mehr kann. Man trauert um den Menschen, der man in seiner eigenen Zukunft, besonders verknüpft mit dieser Person, sein wollte. Man trauert um Pläne und Freude, die bereits durch Vorfreude spürbar war.
Usw
Trauer ist nicht nur bei Todesfällen präsent.

Es ist natürlich richtig, irgendwann muss(?), sollte man akzeptieren, wenn ein Mensch durch Tod von einem genommen wurde. Das gelingt dem einen mehr, dem anderen weniger.

Dir, silos, gelingt das mit Deiner Oma ganz gut. Ich persönlich sehe das als ein Zeichen, das mit Deiner Oma und Dir wenig bis gar nichts offen blieb, ihr eine schöne Zeit hattet, die nicht belastet war von "hätte ich lieber" ... "dies oder jenes gesagt oder getan". Und: Deine Oma hat Dich nicht freiwillig verlassen! Sie ist nicht gegangen, weil sie sich einen anderen Enkel gesucht hat. Sie konnte das nicht entscheiden!

Ich vermisse meine Oma ebenso wie alle anderen, die schon nach nebenan gegangen sind, und manchmal scheint es unerträglich. Denn ich vermisse dabei auch das Leben, was ich mit meinen Lieben hatte, die Zeit mit ihnen, die Gespräche, die Ratschläge, die Feiern, einfach die Zugehörigkeit usw.. Heute bin ich auf mich allein gestellt, weil alle schon auf der anderen Seite des Weges sind.
Ich fahr jeden Tag die Autobahn und da steht dann irgendwo auf einem Schild ihre Heimatstadt.

So in der Art ...
Ich fahre jeden Tag zur Arbeit die Strecke, die mich an "ihn" erinnert, weil er an einer bestimmten Stelle als Jugendlicher (wir kannten uns 40 Jahre) dort angehalten hat, weil ihm am Morgen auf seinem Arbeitsweg nach der Disko schlecht wurde ... Daneben ist der Friedhof, auf dem mein Vati liegt. Ein Stück weiter der frühere Arbeitsweg meiner Mutti.
Dann biege ich ab und im Hintergrund der Markt, der tatsächlich auch nach 35 Jahren noch am selben Platz steht, zu dem "er" mich zum einkaufen mitgenommen hat, vor über 30 Jahren, als ich noch kein Auto hatte.
Auf Arbeit sehe ich fast täglich einen "Fußball-Bekannten" von ihm ... Und ja, das sind tatsächlich alles Zufälle, nichts gemacht oder Umwege in Kauf genommen. Das hat sich so ergeben.

Inzwischen will ich es annehmen, wie es ist, meist gibt es auch Tränen auf meiner Fahrt, aber ich kann nicht mehr dagegen ankämpfen. Und was bringt es auch? Ich bin nicht eine der Menschen, die "irgendwann drüber lachen" können. Ich denke immer noch an meine erste große Liebe als Jugendliche, und ich kann nicht drüber lachen, ich denke an meine Gefühle, aber ich kann mich inzwischen darüber freuen, ebenso wie ich an meine Schulfreundin oder einen Onkel, das waren die Personen, die ich als erstes bewußt durch den Tod verloren habe, denke ...

Und immer sind da irgendwo Spuren deines Lebens ... Ja, so ist es. Man müsste wahrscheinlich "auswandern", um an nichts mehr erinnert zu werden. Seine eigenen Gedanken nimmt man trotzdem mit.

Zum einschlafen würde ich Dir z. B. ein Hörbuch empfehlen, oder Musik, die Du gern hörst. Musik ist für mich inzwischen schwierig geworden, beim Hörbuch schlafe ich zwischendrin immer ein, aber eben mit anderen Gedanken als an das / die / den einen ...

Was wollte ich eigentlich sagen ... :unsure:
Ich möchte Dich ermutigen, die Trauer als eine Phase zu sehen, durch die Du bewusst gehen kannst, um sie irgendwann nicht nur vergraben zu haben, sondern tatsächlich abgeschlossen hast, so daß es irgendwann "gut" ist, Du damit nicht mehr haderst, sondern es als Teil Deines Weges ansiehst, und dabei nicht mehr Gefühle wie Trauer, Wut, Hass, Liebe, Sehnsucht usw im Übermaß spürst, sondern eher Ruhe und Freude, Versöhnung und - ja, gern auch Liebe, nur in einer etwas anderen Form.
Sie wird immer ein Teil Deines Lebens sein und bleiben, und dennoch wird es leichter, anders, werden.
Verstehen wird man es nicht immer können.
Ich schrieb es bereits vorher schon Mal: Gib Dir noch Zeit. Versuche, die Gedanken an sie zu akzeptieren, nicht zu bekämpfen. Versöhnlich mit ihnen umzugehen. Es ist jetzt so, es ist Dein Leben, es gibt kein anderes.
Ablenkung ist kein Radiergummi!
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"Deine Nähe tut mir weh
Weil ich in uns beiden mehr seh' ...".

Die einen verstehen's, die anderen nicht.
Ist ein Lied von Revolverheld.
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Jetzt zum Beispiel:

Ich hab heut frei weil ich eine Operation heut hab. Muss so um halb 10 los und dachte mir ich saug bis dahin noch die Wohnung und räum etwas auf. Bisschen normale Gedanken die einem im Kopf rumschwirren wie zum Beispiel die Arbeit oder das aktuelle Weltgeschehen.
Dann aus dem Nichts muss ich dran denken wie ich mit meiner Ex geschlafen habe...wie das der schönste Sex war den ich kannte...wie ich genau diesen vermisse und wie sie jetzt mit anderen Männern genauso Sex hat (nicht dass ich es ihr nicht gönne).
Mit einem Schlag tut mir mein ganzer Brustkorb weh...Ich bekomme anderen Herzschlag. Es fühlt sich richtig schlimm an.
Ich weiss auch nicht aber speziell diese körperliche und sexuelle Komponente kickt immer massiv rein. Keine Ahnung warum. Jetzt gings mir ganz ok bis dahin und jetzt wieder schlecht. Wegen eines unbewussten Gedankens an den Sex.
Ich seh sie einfach viel zu oft bildlich vor meinen Augen. Das kommt einfach aus dem Nichts und da stolper ich jedes mal drüber.
Wär das nicht gewesen hätt ich einfach weiter geputzt, wär irgendwann los und der Tag wär so gelaufen.
 
Herzprobleme?!
Da holt man den Staubsauger aus dem Schrank... fasst ans Rohr... leert den Sack... und schon hat man sich "versehentlich" draufgesetzt.
Jaja, die Notaufnahmen dieser Welt kennen solche Unfälle... nachzulesen in:
"Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt" (Laila Kühle / Detlef Dreßlein)
Witzig... und "Aberwitzige Sex-Unfälle" als Untertitel... viel Erfolg bei der OP! ;-))
 
"Ich habe mich versehentlich auf den Staubsauger gesetzt" (Laila Kühle / Detlef Dreßlein)
Witzig... und "Aberwitzige Sex-Unfälle" als Untertitel...
🤣🤣 da könnt ich auch aus meinem Arbeits-Nähkästchen plaudern…

Aber darum soll’s hier nicht gehen.

Ich weiss auch nicht aber speziell diese körperliche und sexuelle Komponente kickt immer massiv rein. Keine Ahnung warum. Jetzt gings mir ganz ok bis dahin und jetzt wieder schlecht. Wegen eines unbewussten Gedankens an den Sex.

Du vermisst die körperliche Intimität -nicht nur mit ihr - sondern auch allgemein vermute ich. Das erscheint völlig normal. Du bist jung, da will Man / n Sxx haben und erleben.

Hast du schon mal daran gedacht, wieder zu daten? Muss ja nicht gleich auf die nächste grosse Liebe hinauslaufen. Einfach mal wieder neue Menschen / Frauen treffen. Ablenkung..
 
🤣🤣 da könnt ich auch aus meinem Arbeits-Nähkästchen plaudern…

Aber darum soll’s hier nicht gehen.



Du vermisst die körperliche Intimität -nicht nur mit ihr - sondern auch allgemein vermute ich. Das erscheint völlig normal. Du bist jung, da will Man / n Sxx haben und erleben.

Hast du schon mal daran gedacht, wieder zu daten? Muss ja nicht gleich auf die nächste grosse Liebe hinauslaufen. Einfach mal wieder neue Menschen / Frauen treffen. Ablenkung..


Ja denk immer wieder drüber nach zu daten. Ich hab das "Problem" nur online dating zu kennen. Im echten Leben hab ich zum einen gar keine große Möglichkeit jemanden kennen zu lernen bzw. bin da echt zu blöd oder unerfahren dazu.
Online dating ist nur leider super anstrengend, teuer und frustrierend. Hab da zwar sehr sehr schöne Erfahrungen gemacht...egal ob sexuell, freundschaftlich oder einfach nur mal so...aber es sind dafür mindestens 10mal so viele negative Erfahrungen dabei.
Ich hätte so gesehen schon Lust mich mit einem sympathischen und anziehenden Menschen zu treffen. Stell mich aber ziemlich blöd an
 
Ich hätte so gesehen schon Lust mich mit einem sympathischen und anziehenden Menschen zu treffen.
Das ist doch ein gutes Zeichen, und darauf kannst du aufbauen.
Hab da zwar sehr sehr schöne Erfahrungen gemacht...egal ob sexuell, freundschaftlich oder einfach nur mal so...aber es sind dafür mindestens 10mal so viele negative Erfahrungen dabei.
Toll! Und dass auch negative Begegnungen dabei sind ist wohl normal!

Und teuer? Kostet zB Tinder oder Badoo viel (für Männer)?

Stell mich aber ziemlich blöd an
Immerhin 1x hat es doch funktioniert 😃

Hast du Interesse am Kochen? Oder sonst etwas, was du schon immer mal machen wolltest? Du könntest einen Kurs machen.. Egal was.. eine Fremdsprache lernen..?