11jährige Beziehung zerbrochen

DANKE an dieser Stelle einmal an alle, die mir in dieser schwierigen Zeit zur Seite stehen! Ich muss hier nochmal ein bisschen was loswerden:

Inzwischen ist seit dem letzten engen Kontakt mit meiner Ex etwas mehr als ein Monat vergangen, und bis auf wenige Ausnahmen hat sie die Kontaktsperre eingehalten, wundert sich aber trotzdem, wenn ich ihr mitteile, dass ich nicht mehr Kontakt als nötig mehr möchte, da sie mich zutiefst verletzt hat (Ihre Frage: "Bist du nun also ein Geist für mich?" - "Ja.").

Vor rund einer Woche hat sie mir dann auch eine Festplatte mitgegeben, auf die ich ihre noch bei mir gespeicherten Daten übertragen sollte. Was ich jedoch nicht wusste, aber für eine Sekunde dachte, war, was ich auf dieser Festplatte zu Gesicht bekommen sollte. Im Hauptordner war unmissverständlich ein Ordner mit Texten von ihr abgelegt, bei dem ich sofort wusste, um welche Art es sich handelt. Ich konnte nicht anders, als diese Texte zu lesen, denn meine Neugier war zu stark, obwohl ich das Schlimmste befürchtete; Ich hoffe, das ist in meiner Lage verständlich. Und es sollten sich alle Befürchtungen bewahrheiten.
Sie schrieb seit rund 4 Jahren für sich diese Texte als eine Art Briefe an ihren Physiotherapeuten, ihren Arbeitskollegen, und auch ihre Affäre von diesem Jahr; letztere Briefe an ihre Affäre schickte sie meines Wissens auch ab, nachdem ich im April aus der gemeinsamen Wohnung ging. Sie hoffte, ihn für sich zu gewinnen, doch er wollte im Juni scheinbar nicht mehr als sie ins Bett zu kriegen, und die Folgen davon kennen wir ja bereits... Ich rief also sofort meine Ex an, um ihr mitzuteilen, dass ich nun genau über ihre Gedanken Bescheid weiss, und ich ihr sehr übel nehme, dass sie sich nicht genug darum kümmerte, dass ich diese Texte nach Ende der Beziehung nie sehe. Sie entschuldigte sich nach dem Telefonat schriftlich bei mir, aber nicht, bevor sie mir nicht mitgeteilt hatte, dass sie sich erst über meinen Anruf gefreut hatte. Ich habe keine Ahnung, was in dieser Frau vorgeht...

Mich haben diese Texte leider nochmals völlig ins Elend gezogen, da sie teilweise (anonymisierte) Geschichten darüber schriebt, wie sie ihn bei der ersten Begegnung hätte küssen sollen, oder dass sie sich seit 2019 im Klaren ist, dass unsere Beziehung nicht funktionieren kann. Das tat nochmals sehr, sehr weh, denn warum hat sie die Probleme nicht angesprochen oder die Beziehung beendet? Wahrscheinlich, weil sie nicht allein sein wollte..? Oder doch, weil sie mich als Partner schätzte? Sie hat schliesslich auch ihre erste Jugendliebe nach 5 Monaten verlassen, da sie sich (nicht in mich) fremdverliebte und woraus dann irgendwie meine Beziehung mit ihr entstand, doch allein diese Tatsache zeigt mir, dass ich von Anfang an ein Lückenfüller war, da sie unglücklich verliebt war. So zumindest sehe ich es nun.
Ich brauchte also schnell jemanden zum Reden, und so telefonierte ich am folgenden Tag 2 Stunden mit meiner und ihrer (ehemals?) engsten Freundin. Wohlgemerkt: mit dieser Freundin war ich 1 Jahr vor dieser langen Beziehung mal für 5 Wochen zusammen, bevor sie merkte, dass sie mich lieber als engen Kollegen hatte, und auch ich war damals zu jung, um mir ernsthafte Gedanken über Beziehung etc. zu machen; Wir waren damals 17 und 14... Dieses Gespräch nun war jedoch so vertraut, dass ich schnell irgendwie das Gefühl hatte, da könnte mehr sein als nur Freundschaft, denn seit diese Freundin sich mit mir im August zum Krisengespräch wegen meiner Exbeziehung traf, weiss ich, dass ihre Beziehung ebenfalls am scheitern ist. Sie erinnerte mich im Gespräch vom August daran, wie wir uns vor 13 Jahren kennenlernten und auch am Telefon redeten wir über unsere Treffen während der kurzen Beziehung, sodass ich denke, dass dies irgendwie in uns beiden plötzlich wieder eine Rolle spielt. Und sie ist vom Charakter und auch äusserlich ziemlich ähnlich zu meiner Ex, wie sie war, als ich mich vor 12 Jahren in sie verliebte. Es gehen mir momentan also 2 Frauen nicht aus dem Kopf, und alle Verletzungen der letzten Monate beschäftigen mich ziemlich stark, neben der Frage, was mich und meinen Charakter ausmacht und meiner Reflexion über die vergangenen Jahre. Meine lange Beziehung habe ich leider noch lange nicht zu Ende verarbeitet, das merke ich, wenn ich mit unserem ehemals gemeinsamen Umfeld im Sportverein rede... Ich darf also nichts überstürzen, weiss jedoch nicht, wie ich mit ihr umgehen soll, da ich die Vertrautheit zu ihr sehr schätze. Dass sie mit meiner Ex befreundet ist, verkompliziert die ganze Sache leider zusätzlich, doch wir stehen beide an einem völlig anderen Punkt im Leben als noch vor 13 Jahren.
 
Überstürze nichts. Du brauchst jetzt noch nicht zu wissen, ob da wirklich etwas werden könnte. Denn einerseits - wie Du selbst schreibst - bist Du noch nicht über die Trennung hinweg und andererseits ist die Bekannte auch noch in der Trennungsphase. Dass man sich da aufgrund ähnlicher Situation nahe fühlt, ist gegeben. Sollte es mehr sein, wird sich das schon noch fügen und ansonsten eben nicht.

Verarbeite erst Deine Trennung. Zu der ich gratuliere. Gerade nach dem was Du nun herausgefunden hast, kann es Dich doch bestärken, dass es korrekt so ist. Gut möglich, dass Deine Ex einfach nicht alleine sein kann. Doch das ist völlig egal, wichtig ist nur, dass Du Dir treu bleibst und für Dich einstehst.

Alles Gute dafür
 
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...leider hänge ich nun wieder mal in Gedanken daran fest, wie wir uns seit Anfang unserer Beziehung immer wieder darum gestritten haben, welch pessimistische Lebenseinstellung sie immer an den Tag legte, wenn ich nicht bei ihr war. Und selbst wenn ich anbot, mich zu bemühen, sie zu sehen, war ihre Antwort oft im Stil von "du willst sowieso nicht". Ich war immer das komplette Gegenteil; der totale Optimist, von dem ich nun aber leider sehr weit entfernt bin. Es ist so frustrierend, dass ich nun denke, warum ich über 10 Jahre mit mit dieser Beziehung "vergeudete", und mich diese vielleicht sogar so viel Kraft kostete, dass ich alles andere vernachlässigen "musste", um ihr zu genügen. 😔 Und selbst dies war irgendwann nicht mehr genug, oder ich konnte ihr dies einfach nicht mehr bieten.
 
Es ist alles noch so präsent bei dir. Das du diese Festplatte bekommen hast, ist schon ein Hammer Ding. Sie hat sich schriftlich entschuldigt. Aber ich frage mich, wie blöd oder wie krank muss man sein um dir das anzutun? Du solltest es als Abschluss sehen. Und gerade deshalb weil es ein quälender Abschluss ist. Ich bin immer noch fassungslos darüber!
Tja und die andere... warum siehst du sie nicht einfach als das was sie gerade für dich ist, als Gesprächspartnern? Warum schon wieder Gefühle mit einbringen? Warum schon wieder Zukunftsdenken? Ihr habt beide noch das alte abzuschließen.
 
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Es ist alles noch so präsent bei dir. Das du diese Festplatte bekommen hast, ist schon ein Hammer Ding. Sie hat sich schriftlich entschuldigt. Aber ich frage mich, wie blöd oder wie krank muss man sein um dir das anzutun? Du solltest es als Abschluss sehen. Und gerade deshalb weil es ein quälender Abschluss ist. Ich bin immer noch fassungslos darüber!
Genau dasselbe habe ich sie am Telefon gefragt, doch sie sah es im Gespräch eher als einen Eingriff in ihre Privatsphäre und hat sich erst am Tag danach entschuldigt, dass ich dies lesen musste (eine Zeile per WhatsApp). Am liebsten würde ich sie nie wiedersehen, doch immer wieder steht sie im Verein vor mir und ich bin dann viel zu nett und anständig um sie zu ignorieren. Ich hoffe bloss, diese Gefühle legen sich mit der Zeit...
Tja und die andere... warum siehst du sie nicht einfach als das was sie gerade für dich ist, als Gesprächspartnern? Warum schon wieder Gefühle mit einbringen? Warum schon wieder Zukunftsdenken? Ihr habt beide noch das alte abzuschließen.
Das stimmt schon, sie ist eine super Gesprächspartnerin. Nur war mir der Gedanke nach dem Gespräch letzte Woche gekommen, da wir auch schon eine lange gemeinsame Vergangenheit haben. Aber aktuell forciere ich gar nichts in diese Richtung, da ich einfach nur diese toxische Beziehung vergessen will. Doch mit Liebeskummer jemanden so nahe an den eigenen Gefühlen zu haben, scheint mir ein bisschen problematisch im Bezug auf Vermissen des Gefühls geliebt zu werden, da muss ich vorsichtig sein.
 
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warum ich über 10 Jahre mit mit dieser Beziehung "vergeudete
die 10 Jahre waren sicherlich nicht nur schlecht. Es waren "Lehrjahre". Nötig um es nun zu beenden.

im Gespräch eher als einen Eingriff in ihre Privatsphäre und hat sich erst am Tag danach entschuldigt, dass ich dies lesen musste (eine Zeile per WhatsApp)
ganz ehrlich, finde es schon seltsam, dass sie es nur schriftlich und lapidar in einer WhatsApp Nachricht tun konnte....

und ich bin dann viel zu nett und anständig um sie zu ignorieren. Ich hoffe bloss, diese Gefühle legen sich mit der Zeit...
Wieso immer so nett und anständig? ich finde, du hättest auch ein Recht dazu, mal eben wütend und enttäuscht zu sein.
 
Sie hätte es nicht schicken sollen und du hättest es nicht lesen dürfen. Am Ende wird es dir helfen, abzuschließen.

Nett sein ist wichtig, alles andere wirst du später bereuen.

Du hast vermutlich gar keine Gefühle mehr für sie, sonst würdest du nicht jetzt schon an eine andere denken und die nächste Beziehung planen. Du bist verletzt und gedemütigt, das tut weh, du hast ein Verlustgefühl und fühlst dich ungerecht behandelt. Du bist gekränkt, aber offenbar willst du sie nicht zurück haben. Das bedeutet, dass du offenbar doch schon was neues anfangen könntest, was dich vielleicht die negativen Gefühle vergessen lassen würde. Weil es neue Glücksgefühle auslösen würde und dein Ego aufbauen würde.

Oder täusche ich mich und du willst sie zurück?

Wenn man jemanden noch liebt, ist etwas Neues alles andere als gut, zumal man den neuen Partner nur für seine Zwecke benutzt und belügt.

Und noch etwas: Etwas zu bereuen macht nur in einem Fall Sinn: Wenn man realisiert, dass man daraus für die Zukunft lernen soll.
Ansonsten ist grübeln und analysieren, was man nicht getan hat und hätte tun sollen - und sich selbst dadurch quälen - ziemlich sinnlos, weil man damit nichts ändern kann, es löst nur extrem negative Gefühle aus. Die keiner braucht.

Und natürlich waren die 10 Jahre nicht verschwendet, sonst hättest du die Beziehung doch beendet, statt 10 Jahre zu leiden.
 
die 10 Jahre waren sicherlich nicht nur schlecht. Es waren "Lehrjahre". Nötig um es nun zu beenden.
Das stimmt schon, nur habe ich irgendwie das Gefühl, immer "Anders" zu sein und immer an die Falschen zu geraten, denn diese Trennung und die Verletzungen durch meine Ex haben mich ganz fest an meine Schulzeit erinnert, wo ich auch schon sehr oft verletzt und alleine gelassen wurde. Und ich weiss noch, wie zufrieden ich mit meinem Leben im Grossen und Ganzen vor dieser Beziehung war und welche Energie ich bereit war in diese zu investieren. Deshalb habe ich fast das Gefühl, diese Beziehung hat mich zum Schlechten gewendet und mir sämtliche Energie entzogen.
ganz ehrlich, finde es schon seltsam, dass sie es nur schriftlich und lapidar in einer WhatsApp Nachricht tun konnte....
Finde ich auch, doch so war ihre Art der Kommunikation schon immer. Ich habe auch während dieser Krise ihr mehrmals geschrieben, dass ich über Gefühle wenn möglich nicht schriftlich kommunizieren möchte, doch immer wieder gerieten wir in diesen Strudel der nicht endenden WhatsApp-Diskussionen.
Wieso immer so nett und anständig? ich finde, du hättest auch ein Recht dazu, mal eben wütend und enttäuscht zu sein.
So war ich in diesem Telefonat, doch sie schafft es immer wieder, mir ein schlechtes Gefühl zu geben. Deshalb würde es mir leichter fallen, wenn ich sie einfach ignorieren könnte wenn wir uns begegnen. Doch eben, ihre restliche Familie und der Sportverein liegen mir immer noch sehr am Herzen, da will ich mir keine Feinde machen oder Leute gegeneinander aufbringen.
 
Und ich weiss noch, wie zufrieden ich mit meinem Leben im Grossen und Ganzen vor dieser Beziehung war und welche Energie ich bereit war in diese zu investieren.
dann weisst Du auch was Dich ausmacht und wohin Du gefühlstechnisch auch wieder zurück kehren kannst. Und vielleicht für die Zukunft zu lernen: sich selbst zu verbiegen hilft nicht. Falls Du es benötigst: verzeihe Dir selbst, so lange in dieser Beziehung ausgehalten zu haben. Es ist nämlich nichts verwerfliches daran an das Gute zu glauben.

Doch eben, ihre restliche Familie und der Sportverein liegen mir immer noch sehr am Herzen, da will ich mir keine Feinde machen oder Leute gegeneinander aufbringen.
Brauchst Du auch nicht, aber kannst Du vielleicht eine Zeit aussetzen? Oder zumindest Kontakt reduzieren? Es wird besser mit der Zeit, doch noch ist es zu frisch. Und auch hier: Du reagierst wie Du reagierst. Auch das ist okay, schau einfach zu Dir, dass es Dich nicht zu sehr zerschmettert.
 
Sie hätte es nicht schicken sollen und du hättest es nicht lesen dürfen. Am Ende wird es dir helfen, abzuschließen.
Sie hat mir erklärt, dass sie nicht darüber nachgedacht hat, was sie bereits auf diese Festplatte übertragen hatte, und ich konnte nicht anders, da ich bereits ahnte, was darauf gespeichert war. Das Unheil war mit Erhalt der Festplatte aus meiner Sicht bereits angerichtet...
Nett sein ist wichtig, alles andere wirst du später bereuen.

Du hast vermutlich gar keine Gefühle mehr für sie, sonst würdest du nicht jetzt schon an eine andere denken und die nächste Beziehung planen. Du bist verletzt und gedemütigt, das tut weh, du hast ein Verlustgefühl und fühlst dich ungerecht behandelt. Du bist gekränkt, aber offenbar willst du sie nicht zurück haben. Das bedeutet, dass du offenbar doch schon was neues anfangen könntest, was dich vielleicht die negativen Gefühle vergessen lassen würde. Weil es neue Glücksgefühle auslösen würde und dein Ego aufbauen würde.

Oder täusche ich mich und du willst sie zurück?
So ist meine Einstellung auch, gerade in der Öffentlichkeit möchte ich keinen Rosenkrieg führen. Und wenn sie mir zu weit geht, können wir immer noch unter 4 Augen reden, aber ich bin absolut gefestigt, dass ich sie NICHT zurück will. Ich vermisse nur das Gefühl geliebt zu werden, deshalb sehe ich es auch so, dass es okay ist, mir eine neue Beziehung vorstellen zu können (das beweisen aus meiner Sicht auch nächtliche Träume). Doch sind meine Gedanken auch immer noch bei der Exbeziehung, aber aktuell mehr beim Ärger als bei den schönen Seiten. Aber es kommt dazu, dass meine engste Bekannte auch eine Freundin meiner Ex ist, das würde eine Beziehung mit ihr definitiv verkomplizieren, und komplizierte Beziehungen habe ich aktuell satt. Ich möchte bloss jemanden fürs Leben finden, und in Sachen Vertrauen kommt die enge Freundin nach dem Telefonat von letzter Woche bereits nah heran, das war vertrauter als ich es mit meinen Eltern je sein konnte. Und die Erinnerungen an die kurze Jugendbeziehung mit ihr habe ich plötzlich wieder sehr präsent, und auch ihr Verhalten im Zwiegespräch und nach dem Telefonat weisen irgendwie in diese Richtung, mit eben den von beiden ausgehenden Anspielungen ans Kennenlernen vor 13 Jahren mit Lachern und betretenem Schweigen danach... Vielleicht deute ich da aber auch etwas herein, was gar nicht da ist.
Und noch etwas: Etwas zu bereuen macht nur in einem Fall Sinn: Wenn man realisiert, dass man daraus für die Zukunft lernen soll.
Da die ganze Krise für mich bereits im Januar angefangen hat, hatte ich schon im Mai/Juni sehr viel Zeit, zu grübeln, analysieren und auch zu bereuen. Und die Krisenkommunikation mit meiner Ex hatte sich auch schon im April verändert, das war wie niemals zuvor und gab mir damals die Hoffnung, dass wir es hinkriegen könnten, bis ich realisierte, dass sie gar nicht mit ihrer Affäre abschliessen konnte und vielleicht noch mehr Männer "ausprobieren" wollte.
 
dann weisst Du auch was Dich ausmacht und wohin Du gefühlstechnisch auch wieder zurück kehren kannst. Und vielleicht für die Zukunft zu lernen: sich selbst zu verbiegen hilft nicht. Falls Du es benötigst: verzeihe Dir selbst, so lange in dieser Beziehung ausgehalten zu haben. Es ist nämlich nichts verwerfliches daran an das Gute zu glauben.
Ja, genau dahin will ich wieder zurück, nur eben mit 11 Jahren mehr Lebenserfahrung und weniger Schüchternheit. In etwa so habe ich es auch meiner engen Bekannten mitgeteilt; Sie weiss also wie ich damals war und über die ganze Krise hat sie auch erkannt und mir mitgeteilt, wie reflektiert und auch gefühlvoll ich bin. Wenn also jemand neben mir selbst gezeigt bekommen hat, wie gut ich sein kann, dann sie und meine Jetzt-Ex.
Aber: Was weh tut, sind die Erinnerungen an die Personen um mich herum, die mich verletzt haben, meine Ex eingeschlossen, und die Reue darüber, während der Beziehung keine Freundschaften gepflegt zu haben. Aber die tollen Menschen, die ich inzwischen wieder um ich habe, lassen mich an das Gute glauben, aber es kostet mich sehr viel Kraft dies zu pflegen. Manchmal sind da immer noch die Tage, an denen ich mich einschliessen und in der Trauer versinken möchte, aber ich kämpfe dagegen an und versuche die guten Kontakte zu erhalten.
Brauchst Du auch nicht, aber kannst Du vielleicht eine Zeit aussetzen? Oder zumindest Kontakt reduzieren? Es wird besser mit der Zeit, doch noch ist es zu frisch. Und auch hier: Du reagierst wie Du reagierst. Auch das ist okay, schau einfach zu Dir, dass es Dich nicht zu sehr zerschmettert.
Aussetzen fällt mir sehr schwer, da der Sport meine absolute Leidenschaft ist und die regelmässigsten Sozialkontakte für mich genau in dieser Mannschaft sind. Aber im Verein erinnert mich eigentlich nur die Mutter meiner Ex regelmässig an die Beziehung und reisst die Wunde ein wenig auf, dort muss ich vielleicht auch einfach irgendwann einen Riegel schieben wenn es zu viel wird, da sie charakterlich sehr meiner Ex ähnelt. Doch diese Tatsache hilft mir auch, zu erkennen, was ich an meiner Ex nie besonders toll fand.
 
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Gin dir Zeit. Nach so langer Zeit hat man das nicht einfach so verarbeitet. Meine 14 jährige Beziehung war auch meine erste. In meinem Fall auch eher negativ zu bewerten. Jedenfalls, drei Jahre später, bin ich immer noch am verarbeiten. Direkt nach der Trennung musste ich erst einmal wieder lernen als Individuum zu funktionieren, Sachen alleine zu machen. An dem Punkt bist du nun auch und es geht nur Schritt für Schritt vorwärts. Manchmal wirst du das Gefühl haben, dass es nicht vorwärts geht, aber das tut es. Die Lehre für die Zukunft: Nicht alles auf eine Karte setzen, d.h Freundschaften sollen gepflegt werden auch ausserhalb der Beziehung, sodass, wenn etwas weg fällt, nicht gleich alles weg fällt. Das Glück liegt in erfüllter Arbeit, Freundschaft und Liebe und nicht nur in einem der drei….
 
Was weh tut, sind die Erinnerungen an die Personen um mich herum, die mich verletzt haben, meine Ex eingeschlossen,
Das verstehe ich sehr gut. Aber willst Du immer an diese Personen denken? Den Schmerz weiter mit Dir tragen? Evt. ist es Zeit, diese Erinnerungen los zu lassen. Es war und ist vorbei. Das ist das Wichtige!

die Reue darüber, während der Beziehung keine Freundschaften gepflegt zu haben
Das ist wirklich schade, doch nicht unumkehrbar. Manche Freundschaften lassen sich wiederbeleben, manche sind endgültig vorbei und manchmal gibt es auch neue Freundschaften. Ab jetzt gilt es: diese nicht mehr schleifen lassen sondern pflegen. ;)

Aber die tollen Menschen, die ich inzwischen wieder um ich habe, lassen mich an das Gute glauben, aber es kostet mich sehr viel Kraft dies zu pflegen.
Das ist doch wunderbar, solche Menschen um Dich zu haben! Nimm Dir Zeit und ja, manchmal kostet es Kraft und manchmal geht es ringer. Wenn es für den Moment nicht geht, ist es auch ok. Freundschaften pflegen bedeutet auch nicht, dass man gleich 72h aufeinandersitzt. Sondern eine gute Zeit zusammen hat und sich mal mehr und mal weniger regelmässig trifft oder spricht oder schreibt. Solange es euch gut tut. Setz Dich nicht unter Druck.

Manchmal sind da immer noch die Tage, an denen ich mich einschliessen und in der Trauer versinken möchte, aber ich kämpfe dagegen an und versuche die guten Kontakte zu erhalten.
Zwischendurch darf man auch mal in Trauer versinken und sich einschliessen. Solange Du danach wieder raus kommst und es Dir hilft.

Aber im Verein erinnert mich eigentlich nur die Mutter meiner Ex regelmässig an die Beziehung
Ich musste über diesen Abschnitt mit der Mutter auch lachen. ;) Wenn es nur die Mutter ist: im Verein hat es ja genügend andere, die Dich sicherlich auch unterstützen können. Wenn Dir der Sport gut tut, dann mach ruhig damit weiter.

Alles in allem: lass Dir Zeit und das wird schon. (y)
 
Hey, auch ich hab ja 8 Jahre Beziehung + 5 Monate neue Beziehung "direkt" hinter mir - wenn dir langweilig ist kannst du dazu ja meine Beiträge lesen :unsure: (hat mir grad am "Anfang" auch sehr geholfen zu sehen das es nicht nur mir so geht)

Was ich dir nur sagen kann ist, es hilft nichts darüber nachzudenken warum Sie dies oder jenes tut oder in der Vergangenheit gemacht hat - sagt sich leichter als es auch umzusetzen ist, ich weiß wovon ich spreche, ich hab auch Wochen lang Tagträume gehabt und denke immer noch täglich an Sie

Jetzt denkst du dir vielleicht "Wie, nur Wochen lang? Ich trauere Monate oder sogar Jahre dem ganzen hinterher"
und genau das war für mich so dieser "Weckruf", all die Beiträge von Personen zu lesen, die Monate wenn nicht sogar Jahre lang ihrer verflossenen Liebe hinterher trauern... So will ich nicht enden und das solltest du auch nicht wollen.

Ja 11 Jahre sind eine lange Zeit, so what?
Du musst akzeptieren das es Dinge im Leben gibt, die du weder kontrollieren noch beeinflussen kannst, das einzige was du ändern kannst, ist die Art und Weise wie DU mit der Situation umgehst und besser kann es nur dann werden wenn du auch den totalen Kontaktabbruch durchziehst, ohne wenn und aber.

Ich hab mich in einem Verein angemeldet, alte Freunde mobilisiert die mich dann immer wieder auch anderen neuen Leuten vorgestellt haben und ich muss gestehen dass das letzte Wochenende eines meiner besten Wochenenden ever war. Ich hab so viele neue Leute kennengelernt.
Ich hab so viele "Angebote" bekommen, das ich gar nicht weiß wohin mit soviel Aufmerksamkeit.
Ich sag nicht das du dich jetzt durch die Weltgeschichte rumhuren musst, aber hol dir die Bestätigung die du brauchst und erkenne das DU weiterhin interessant bist.

Du hast nicht Sie verloren, sondern Sie dich.
Und ja, das sagt sich alles so viel einfacher als es ist, aber du wirst sehen, irgendwann macht es "klick" und du wirst dich noch wundern wie sehr du dieser Zeit überhaupt hinterher trauern konntest.

Wichtig ist, Kinn nach oben, Brust raus und ein lächeln aufsetzen, der Rest ergibt sich von ganz alleine.. wirst sehen
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt denkst du dir vielleicht "Wie, nur Wochen lang? Ich trauere Monate oder sogar Jahre dem ganzen hinterher"
Stark, wie du schreibst, das ist es genau, was ich im Kopf habe und mir immer wieder selbst sage: In die Zukunft schauen, denn ich habe gemerkt, wie schnell neue tolle Dinge passieren, wenn ich mich entspanne.

So dann auch mal wieder ein kleines Update zu meiner Gefühlslage:
Meine alte Beziehung ist definitiv abgeschlossen, der Haken dahinter gesetzt. Die ganze Sache mit der Festplatte und meine Reflexion über den bereits schwierigen Anfang dieser Exbeziehung, haben mir klargemacht, dass ich dem Ganzen nicht mehr nachtrauern muss. So passiert dann auch schon wieder Neues und viel Besseres in meinem Leben.
Ich war gerade für eine Woche mit zuvor Fremden auf Sizilien in den Ferien, und habe bereits im Vorfeld eine fast gleichaltrige Reiseteilnehmerin ausgemacht, die ich sehr attraktiv fand. So kam es dann auch, dass ich mit ihr bereits am ersten Tag nach wenigen Stunden Kennenlernen so vertraute Gespräche über meine, wie auch ihre (10-jährige) Exbeziehung hatten, dass sie mir sofort ans Herz wuchs. Ich spürte, wie ich ihr vom ersten Tag an nahe sein wollte, und auch sie machte den Anschein, mich nicht uninteressant zu finden, hat jedoch offensichtlich auch noch mit ihrer (gar noch etwas schmerzhafteren) Trennung zu kämpfen. Doch wir konnten an mehreren Abenden in dieser Woche so enge und vertraute Gespräche über unsere Leben führen und auch manchmal romantische Zweisamkeit - getrennt vom Rest der Gruppe - geniessen, dass es nun nach dieser Woche weh tut, dass uns über 3 Stunden Autofahrt voneinander trennen. Doch wir stehen nach den Ferien noch immer so stark schriftlich in Kontakt, dass ich mir wirklich mehr mit ihr vorstellen könnte, denn uns verbindet neben unseren Exbeziehungen so viel, wie Musik, Freizeitbeschäftigung, Sinn für Romantik, Lebenseinstellung. Für eine Liebschaft während der Ferien waren wir aber wohl beide nicht bereit, da aus meiner Sicht bereits zu viele freundschaftliche Gefühle im Spiel sind. Vielleicht hat sie auch im Moment noch genug von Intimität. Und die Aufmerksamkeit der Gruppe, die wir beide schon alleine durch unsere offensichtliche Anziehung erhielten, war mir schon grenzwertig unangenehm. So ist mein Charakter, ich brauchte gar nicht sehr viel Aufmerksamkeit, wenige enge Vertraute sind mit viel wichtiger als oberflächliche Bekanntschaften. Zudem weiss ich nicht, wie sie zu mir steht, doch irgendwann würden wir dies klären müssen, um Klarheit über unser weiteres Verhältnis zueinander zu erhalten.
aber hol dir die Bestätigung die du brauchst und erkenne das DU weiterhin interessant bist.
Mir ist irgendwie klar, dass ich diese Frau nach einem Date fragen würde, wenn sie in der Nähe wohnen und zudem nicht zu sehr von ihrer Weiterbildung vereinnahmt würde, ich erhalte aber zumindest schriftlich sehr viel Aufmerksamkeit von ihr. So pflegen wir vorerst eine für mich sehr innige Freundschaft, und wir schauen was die Zukunft bringt. Wir lassen einander auf jeden Fall beide recht nahe Teil unseres Lebens sein. Aber es schmerzt irgendwie doch, ihr nur schriftlich so nahe zu sein, nachdem ich sie eine Woche lang in meiner Nähe hatte.