Hallo zusammen,
mein zweiter Thread in diesem Forum. Und gerade weiss ich nicht, ob ich nach all der Zeit stolz darauf sein sollte bzw. ob sich überhaupt irgendetwas verändert hat. Im Januar habe ich meine Geschichte schon mal hier aufgeschrieben. Und irgendwie denke ich, es tut vielleicht gut sich von der Seele zu schreiben was mich momentan bewegt, wie ich fühle und so weiter.
Seit Februar habe ich nichts mehr von ihm gehört. Keine Karte zum Geburtstag, keine Nachfrage nach seinen restlichen Sachen, nach den Urlaubsbildern (die ihm sowohl im Oktober als auch im Februar so immens wichtig waren) - einfach nichts mehr.
"Das Leben geht weiter". Diesen Satz haben wohl die meisten hier schon ein oder mehrere Male gehört. Und ja - mit der Zeit erkennt man, dass - so abgedroschen dieser kleine Satz klingen - mag, das Leben wirklich weiter geht. Und die Zeit die vergeht heilt die Wunden. Jeden Tag kommt eine kleine Narbe dazu. Und die grosse Wunde schliesst sich langsam aber sicher.
Man fängt an Zukunftspläne zu schmieden, wieder nach vorne zu schauen. Ich schlafe endlich wieder gut, gehe jeden Tag gut gelaunt auf die Arbeit und bin wahrscheinlich nicht mehr der gleiche Mensch der ich noch vor einem Jahr oder vor neun Monaten war. Ich verlange nicht zu viel von mir, nehme mir immer noch die Zeit zu trauern. Irgendwie so als ob man sich gerade im Niemandsland befindet. In einem Zug der eigentlich nach vorne preschen will, aber immer noch durch die Gedanken an Vergangenheit, durch die Hoffnung gebremst wird. Ich habe das für mich so akzeptiert und versuche etwas positives aus dieser Zeit zu ziehen. Herauszufinden wohin ich gehen will, wer ich bin.
Und doch vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke. Manchmal schmerzt es, oft bin ich wütend und manchmal vermisse ich ihn einfach. Die Hoffnung ist noch da, nimmt an manchen Tagen ab, an manchen zu. Und an manchen Tagen weiss ich sogar, dass dieser Mann nicht gut für mich war, dass diese Beziehung so nicht hätte weiterlaufen können und ich eigentlich froh sein sollte, dass alles doch noch zu einem vernünftigen "Ende" geführt hat.
Er sucht keinen Kontakt zu mir, fragt nicht mal mehr nach mir. Ich tue das gleiche. Jeder lebt sein Leben und lässt den anderen in Ruhe. wir gehen uns weiterhin brav aus dem Weg - und reden uns wahrscheinlich beide ein, dass so ein Vernunftabschied das beste für beide Seiten war. Und beide sind wir manches Mal der Meinung das 100%tig richtige zu tun.
Vernunftabschied - ein seltsames Wort.
Ihr fragt Euch sicher, warum ich dann überhaupt noch poste ..
Wie soll ich sagen.
Zum einen die Tatsache das wir bis heute kein klärendes Gespräch geführt haben. Ich kenne nur seine letzten Aussagen (per SMS): er komme über seine Schuldgefühle nicht hinweg. Er habe nach wie vor die gleichen Gefühle für mich, aber es würde wohl nicht mehr funktionieren weil er schliesslich nicht gut für mich sei. Er sei zu alt um sich noch mal zu ändern, würde sowieso alles falsch machen und so weiter. Eben die ganze Palette der "Ausreden" ..
Und eine letzte Aussage von ihm: "Wie soll denn der Sex zwischen uns jemals wieder funktioneren?". Ich fragte ihn: "Denkst Du überhaupt noch daran?". Er: "Jedesmal wenn ich Dich gesehen habe. Aber: Ich habe Angst davor das Du denkst ich denke während des Sex an einen Mann. Warum bin ich nur so kompliziert? Es könnte alles so einfach und so schön sein" (ok, verworren? Siehe Orginal Thread). Er ist so ein Angsthase, ein Verkomplizierer, einer der zuviel nachdenkt, selten über seinen Schatten springt, kein bzw. wenig Selbstbewusstsein hat, viel schöner Schein - wenig Sein, ein Lügner und Blender. Aber trotz allem ein sehr liebenswerter Kerl. Auch wenn meine gerade getätigen Aussagen dies nicht unbedingt vermuten lassen. Er hatte seine Rückschläge im Leben, Dinge die ihn vielleicht so haben werden lassen wie er ist. Und auch wenn es wieder eine abgedroschene Phrase sein mag: in den 15 Monaten unseres Zusammenseins konnte ich hinter seine Fassade blicken. Es war rückblickend betrachtet eine Zeit voller Höhen und Tiefen - aber es war eine gute und wertvolle Zeit.
Trotzdem suche ich noch nach Antworten, stelle Fragen die mir keiner beantworten kann und blockiere mich selbst dadurch.
Eine einzige Aussage wie z. B. "ich bin eben doch mehr schwul" hätte gereicht. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen dies nicht zu akzeptieren. Wie auch? Statt dessen haut er einfach ab, hat sich seitdem nie mehr gemeldet.
Sollte er jemals nach mir fragen (es gibt nur eine Person die er fragen könnte), was würde er dann hören. Das es mir gutgeht, ich mein Leben lebe, regelmässig mit einem Mann ausgehe, ihn (meinen Ex) niemals wieder erwähnt habe. Im Prinzip ähnlich dem was ich von ihm höre.
Kann das ein Missverständnis sein? Ich bin das spekulieren darüber, was er denkt leid, aber ich bringe es bis heute nicht fertig ihn anzurufen. Gründe? Angst davor wieder verletzt zu werden, Angst vor Zurückweisung, Stolz, Wut, Enttäuschung, keine Kraft mehr und so viele Gründe mehr.
Und dann ist da noch das, was ich sehe. Was wäre wenn er wieder zu feige ist - so wie vor Februar (ok, ok - Spekulation) - warum ruft er nicht an, oder schreibt einen Brief. Vielleicht um seine Gründe zu erklären, mir Freundschaft anzubieten, seine Schuldgefühle los zu werden? Warum schafft er es noch nicht mal einen Brief zu schreiben? Vielleicht aus ähnlichen Gründen? warum bringt er es noch nicht mal fertig andere Menschen zu fragen, wie es MIR geht? Angst vor der Antwort? Angst davor zu hören "hey, ihr gehts gut. Sie ist glücklich" oder vielleicht vor dieser Antwort "was fragst Du überhaupt so dumm! Schliesslich hast Du doch alles in den Sand gesetzt!". Ich weiss es nicht!!!! Und irgendwie verletzt es mich wieder, dass ich ihm anscheinend egal bin. Einer meiner Freunde hat mir vor einer Woche gesagt "glaub mir, wenn Du morgen gegen einen Baum fahren würdest - IHM wäre das egal!". Und das obwohl mein Ex mich diesem Freund gegenüber mit keinem Wort erwähnt hat. Weder positiv noch negativ. Die Ignoranz die andere ihm "unterstellen" und mir gegenüber zum Ausdruck bringen verletzt noch mehr.
Das was ich sehe: das er es bis heute noch nicht fertiggebracht hat, seinen Internetanschluss zu reaktiveren. Er ist ein leidenschaftlicher Ebayer, sammelt DVDs, liest Reviews, Online-Banking und das alles. So lächerlich diese Tatsache erscheinen mag: es ist etwas was ich sehe und mir doch wieder einen Funken Hoffnung gibt. Im Februar von ihm die Frage, ob ich seinen PC anschliessen könne. Dazu kam es leider nicht mehr. Vorher die Aussage, es hätte ihn alles an mich erinnert. Hä? Ebay? Sein Online-Banking? Es war für ihn Entspannung wenn er nachts von der Arbeit kam. Er hatte viele Freunde mit denen er im Mailkontakt stand. Es war und ist bis heute nichts dabei - und für mich unverständlich.
Bis heute habe ich meinen Teil Schuld am Scheitern der Beziehung erkannt, habe mich dafür verurteilt, bin manches Mal daran verzweifelt um irgendwann aufzuwachen und festzustellen: Schuld tragen wir beide, wir hätten vieles besser machen können - aber die Hauptschuld weise ich von mir. Und eigentlich geht es schon längst nicht mehr um Schuld oder Unschuld.
Und weil heute irgendwie ein guter Tag ist sich alles von der Seele zu schreiben, kommt gleich noch Teil 2. Sorry!
mein zweiter Thread in diesem Forum. Und gerade weiss ich nicht, ob ich nach all der Zeit stolz darauf sein sollte bzw. ob sich überhaupt irgendetwas verändert hat. Im Januar habe ich meine Geschichte schon mal hier aufgeschrieben. Und irgendwie denke ich, es tut vielleicht gut sich von der Seele zu schreiben was mich momentan bewegt, wie ich fühle und so weiter.
Seit Februar habe ich nichts mehr von ihm gehört. Keine Karte zum Geburtstag, keine Nachfrage nach seinen restlichen Sachen, nach den Urlaubsbildern (die ihm sowohl im Oktober als auch im Februar so immens wichtig waren) - einfach nichts mehr.
"Das Leben geht weiter". Diesen Satz haben wohl die meisten hier schon ein oder mehrere Male gehört. Und ja - mit der Zeit erkennt man, dass - so abgedroschen dieser kleine Satz klingen - mag, das Leben wirklich weiter geht. Und die Zeit die vergeht heilt die Wunden. Jeden Tag kommt eine kleine Narbe dazu. Und die grosse Wunde schliesst sich langsam aber sicher.
Man fängt an Zukunftspläne zu schmieden, wieder nach vorne zu schauen. Ich schlafe endlich wieder gut, gehe jeden Tag gut gelaunt auf die Arbeit und bin wahrscheinlich nicht mehr der gleiche Mensch der ich noch vor einem Jahr oder vor neun Monaten war. Ich verlange nicht zu viel von mir, nehme mir immer noch die Zeit zu trauern. Irgendwie so als ob man sich gerade im Niemandsland befindet. In einem Zug der eigentlich nach vorne preschen will, aber immer noch durch die Gedanken an Vergangenheit, durch die Hoffnung gebremst wird. Ich habe das für mich so akzeptiert und versuche etwas positives aus dieser Zeit zu ziehen. Herauszufinden wohin ich gehen will, wer ich bin.
Und doch vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke. Manchmal schmerzt es, oft bin ich wütend und manchmal vermisse ich ihn einfach. Die Hoffnung ist noch da, nimmt an manchen Tagen ab, an manchen zu. Und an manchen Tagen weiss ich sogar, dass dieser Mann nicht gut für mich war, dass diese Beziehung so nicht hätte weiterlaufen können und ich eigentlich froh sein sollte, dass alles doch noch zu einem vernünftigen "Ende" geführt hat.
Er sucht keinen Kontakt zu mir, fragt nicht mal mehr nach mir. Ich tue das gleiche. Jeder lebt sein Leben und lässt den anderen in Ruhe. wir gehen uns weiterhin brav aus dem Weg - und reden uns wahrscheinlich beide ein, dass so ein Vernunftabschied das beste für beide Seiten war. Und beide sind wir manches Mal der Meinung das 100%tig richtige zu tun.
Vernunftabschied - ein seltsames Wort.
Ihr fragt Euch sicher, warum ich dann überhaupt noch poste ..
Wie soll ich sagen.
Zum einen die Tatsache das wir bis heute kein klärendes Gespräch geführt haben. Ich kenne nur seine letzten Aussagen (per SMS): er komme über seine Schuldgefühle nicht hinweg. Er habe nach wie vor die gleichen Gefühle für mich, aber es würde wohl nicht mehr funktionieren weil er schliesslich nicht gut für mich sei. Er sei zu alt um sich noch mal zu ändern, würde sowieso alles falsch machen und so weiter. Eben die ganze Palette der "Ausreden" ..
Und eine letzte Aussage von ihm: "Wie soll denn der Sex zwischen uns jemals wieder funktioneren?". Ich fragte ihn: "Denkst Du überhaupt noch daran?". Er: "Jedesmal wenn ich Dich gesehen habe. Aber: Ich habe Angst davor das Du denkst ich denke während des Sex an einen Mann. Warum bin ich nur so kompliziert? Es könnte alles so einfach und so schön sein" (ok, verworren? Siehe Orginal Thread). Er ist so ein Angsthase, ein Verkomplizierer, einer der zuviel nachdenkt, selten über seinen Schatten springt, kein bzw. wenig Selbstbewusstsein hat, viel schöner Schein - wenig Sein, ein Lügner und Blender. Aber trotz allem ein sehr liebenswerter Kerl. Auch wenn meine gerade getätigen Aussagen dies nicht unbedingt vermuten lassen. Er hatte seine Rückschläge im Leben, Dinge die ihn vielleicht so haben werden lassen wie er ist. Und auch wenn es wieder eine abgedroschene Phrase sein mag: in den 15 Monaten unseres Zusammenseins konnte ich hinter seine Fassade blicken. Es war rückblickend betrachtet eine Zeit voller Höhen und Tiefen - aber es war eine gute und wertvolle Zeit.
Trotzdem suche ich noch nach Antworten, stelle Fragen die mir keiner beantworten kann und blockiere mich selbst dadurch.
Eine einzige Aussage wie z. B. "ich bin eben doch mehr schwul" hätte gereicht. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen dies nicht zu akzeptieren. Wie auch? Statt dessen haut er einfach ab, hat sich seitdem nie mehr gemeldet.
Sollte er jemals nach mir fragen (es gibt nur eine Person die er fragen könnte), was würde er dann hören. Das es mir gutgeht, ich mein Leben lebe, regelmässig mit einem Mann ausgehe, ihn (meinen Ex) niemals wieder erwähnt habe. Im Prinzip ähnlich dem was ich von ihm höre.
Kann das ein Missverständnis sein? Ich bin das spekulieren darüber, was er denkt leid, aber ich bringe es bis heute nicht fertig ihn anzurufen. Gründe? Angst davor wieder verletzt zu werden, Angst vor Zurückweisung, Stolz, Wut, Enttäuschung, keine Kraft mehr und so viele Gründe mehr.
Und dann ist da noch das, was ich sehe. Was wäre wenn er wieder zu feige ist - so wie vor Februar (ok, ok - Spekulation) - warum ruft er nicht an, oder schreibt einen Brief. Vielleicht um seine Gründe zu erklären, mir Freundschaft anzubieten, seine Schuldgefühle los zu werden? Warum schafft er es noch nicht mal einen Brief zu schreiben? Vielleicht aus ähnlichen Gründen? warum bringt er es noch nicht mal fertig andere Menschen zu fragen, wie es MIR geht? Angst vor der Antwort? Angst davor zu hören "hey, ihr gehts gut. Sie ist glücklich" oder vielleicht vor dieser Antwort "was fragst Du überhaupt so dumm! Schliesslich hast Du doch alles in den Sand gesetzt!". Ich weiss es nicht!!!! Und irgendwie verletzt es mich wieder, dass ich ihm anscheinend egal bin. Einer meiner Freunde hat mir vor einer Woche gesagt "glaub mir, wenn Du morgen gegen einen Baum fahren würdest - IHM wäre das egal!". Und das obwohl mein Ex mich diesem Freund gegenüber mit keinem Wort erwähnt hat. Weder positiv noch negativ. Die Ignoranz die andere ihm "unterstellen" und mir gegenüber zum Ausdruck bringen verletzt noch mehr.
Das was ich sehe: das er es bis heute noch nicht fertiggebracht hat, seinen Internetanschluss zu reaktiveren. Er ist ein leidenschaftlicher Ebayer, sammelt DVDs, liest Reviews, Online-Banking und das alles. So lächerlich diese Tatsache erscheinen mag: es ist etwas was ich sehe und mir doch wieder einen Funken Hoffnung gibt. Im Februar von ihm die Frage, ob ich seinen PC anschliessen könne. Dazu kam es leider nicht mehr. Vorher die Aussage, es hätte ihn alles an mich erinnert. Hä? Ebay? Sein Online-Banking? Es war für ihn Entspannung wenn er nachts von der Arbeit kam. Er hatte viele Freunde mit denen er im Mailkontakt stand. Es war und ist bis heute nichts dabei - und für mich unverständlich.
Bis heute habe ich meinen Teil Schuld am Scheitern der Beziehung erkannt, habe mich dafür verurteilt, bin manches Mal daran verzweifelt um irgendwann aufzuwachen und festzustellen: Schuld tragen wir beide, wir hätten vieles besser machen können - aber die Hauptschuld weise ich von mir. Und eigentlich geht es schon längst nicht mehr um Schuld oder Unschuld.
Und weil heute irgendwie ein guter Tag ist sich alles von der Seele zu schreiben, kommt gleich noch Teil 2. Sorry!