Aus nach 16 Jahren

rstonline

Benutzer
22. März 2007
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Hallo liebe Gemeinde,

bin mit meiner Kraft langsam am Ende. Einsamkeit, Leere und fehlende Perspektiven fressen mich auf. Ich bin vor zwei Jahren von Heute auf Morgen um meine damals 14jährige Beziehung/10Jahr Ehe gebracht worden. Ich habe vor 16 Jahren meine Ex kennengelernt.

Mit ihrer damals 2 jährigen Tochter. Wir führten wie ich dachte eine gute Ehe, natürlich mit Höhen und Tiefen. Vor zwei Jahren starb ihr Vater an Krebs und ich war beruflich in dieser Zeit sehr eingespannt. Konnte in dieser Phase wenig Zeit mit ihr verbringen. In dieser Zeit fing sie an sich zurückzuziehen. Immer ein Stückchen mehr.

Es folgten endlose Diskussionen und Krisengespräche. Ich versuchte zu retten, sie zog sich immer weiter zurück. Seit 1 Jahr leben wir wie Bruder und Schwester (sie hat seitdem auch ein eigenen Schlafzimmer eingerichtet). Trotz aller Bemühungen wurde es nicht besser. Nach 2 1/2 Jahren war immer noch keine Besserung in Sicht, sie fühlt sich müde und ausgelaugt, braucht Ruhe. Und mich hat sie gerne, aber keine Liebe mehr.

Ich war emotional nach diesen Monaten des Bangens und hoffens so ausgeblutet, das ich sagte vielleicht ist eine Trennung (auf Probe) eine Lösung. Vielleicht findet man so wieder zueinander. Gesagt, aber nach 14 Tage bereut, weil ich merkte, wie sehr ich sie noch liebe. Und ich hatte das Gefühl, wenn ich gehe verliere ich sie für immer.

Aber jetzt wollte sie nicht mehr. Ich sollte Ausziehen, gesagt ist gesagt. Ich bin dann ausgezogen (wir bleiben Freunde, Trennung auf Probe) waren ihre Worte. Dies ist jetzt 4 vWochen her und ich leide wie ein Hund ohne sie. Ich liebe sie mehr als je zuvor. Leider habe ich nicht den Eindruck, das es ihr auch so geht. Sie hat sich im Haus erstmal neu eingerichtet, neu gestrichen und meine Tochter kümmert sich fast rührend um sie. Ab und zu telefonieren wir miteinander.

Sie vermißt mich nicht, und es kommen immer die Sprüche: Du bist doch ausgezogen. Von den 30 Monaten Leiden zuvor kein Wort. Ich wollte und will um die Beziehung kämpfen. Warscheinlich ohne Erfolg.

Ich sitze in meiner neuen Wohnung und weiß nicht mehr aus noch ein. Unserer gemeinsamen Freunde haben sich auf ihre Seite geschlagen oder sind ganz weg. Ich vermisse sie so und kann und will nicht loslassen. Ich habe alles verloren, meine liebe Frau, mein Kind, mein Haus und ein Stück von mir.

Wir haben seitdem eigentlich regelmäßig Kontakt. Manchmal sehr nett aber auch manchmal nur weil sie was will. Es tut so unsagbar weh. Die letzten 4 Wochen waren die Hölle für mich und heute morgen fühle ich mich das erste Mal dem Tod näher wie dem Leben.

Das war auch der Grund jetzt ein eigenes Thema zu erstellen. Ich hatte mich ja schon mal bei einem ähnlich unglücklichen Menschen eingebracht. Dem möchte ich hiermit liebe Grüße zukommen lassen

(Hallo stef).

 
Vieles von dem was Du schreibst zeigt sehr deutlich, dass sehr viel Zeit mit Warten, Hoffen und Leiden verbracht hast.

Im Grunde geht es darum, Dir Deine eigene Perspektive wieder klar zu machen. Wenn ich das jetzt richtig interpretiere hast Du die letzten Jahre sehr versucht es ihr recht zu machen, in der Hoffnung, dass es dann euch beiden besser geht.

Du liebst sie, sie bringt Dir vermutlich nicht die gleichen Gefühle entgegen.

Ich denke, dass wichstigste ist zu lernen auch einmal wieder "Nein" zu sagen. Sie hat keinen Grund sich mit Dir zu beschäftigen, da sie von Dir trotz ihres Verhaltens jede Zuneigung und Hilfe bekommt. So kannst Du kein Interesse wecken.

Du bleibst an der Strasse stehen und hoffst, dass sie vorbeikommt.

Das kann endlos dauern und trotzdem nicht von Erfolg gekrönt sein.

Mach einmal eine Bilanz-was bist Du selber für ein Mensch? Was wolltest Du für Dich immer schon einmal tun.

Das Leiden wirst Du nicht so schnell abstellen können, aber vielleicht das Warten!

Aus diesem Loch kannst Du leider nur schrittweise heraus.

Kennst Du das Buch "Wenn der Partner geht.." von Doris Wolf aus dem pal-verlag. Es war mir eine große Hilfe.

Vielleicht kann es DIr auch helfen.

ich wünsche Dir, dass Du noch viele hilfreiche Zuschriften bekommst.

Liebe Grüße.

justine

 
Hallo justine,

vielen Dank für Deine Antwort. Ja, Du hast hast Recht. Ich leide und warte. Immer noch. Loslassen ist so verdammt schwer. Wir haben uns ja eigentlich mit den Worten: "Es ist eine Trennung auf Probe" getrennt. Leider habe ich den Eindruck, das sie das leider nicht so sieht.

Ja ich liebe sie noch so unendlich, trotz aller Demütigungen und Vorwürfe. Sie füllt immer noch komplett mein Herz aus. Ich weiß, damit blockiere ich mir meine Zukunft und ein klaren Blick nach vorne. Mir fehlt nur die Kraft das umzusetzen.

Ich habe versucht mich ein bißchen rarer zu machen. Mich nicht mehr gemeldet, was kam, das sie sich fast täglich bei mir meldet. Per SMS oder ein Anruf. Mir scheint sie ist sich anscheinend auch nicht sicher, wie es weitergehen soll. Und damit schürt sie wieder Hoffnung.

Ich dachte, eine Trennung auf Probe ist , das man Kontakt hält und so merkt, ob man sich noch liebt und ob es einen Neuanfang geben kann. Aber das habe ich gemerkt, so kann man nicht loslassen.

Und meine Perspektiven sind auch nicht gerade rosig. Ich bin 47, lebe in einer Kleinstadt. Alle meine Freunde und Bekannten leben in einer Partnerschaft. Und unsere gemeinsamen Freunde sind komischerweise alle weg und melden sich nicht mehr bzw. sind in ihr Lager gewechselt. Für Disco zu alt und Singlefrauen in meinem Alter, ja wo soll man die kennenlernen, falls es überhaupt welche gibt. Und zurück in meine ursprüngliche Heimat Berlin zu gehen, dafür bin ich leider zu alt (Jobmäßig). Vor noch nicht allzu langer Zeit lebte ich in einem Haus mit Garten Frau, Tochter und Katze. Jetzt in einer 3 Zimmerwohnung mit Ikeamöbeln. Und sie lebt in unserem Haus.

Meine Perspektiven :( eigentlich gleich null. Ich fühle mich das erste Mal in meinem Leben dem Tod näher wie dem Leben.

rstonline

 
Hallo rstonline

Wir gehen wirklich beinahe durch die gleichen Situationen und ich weiss genau, was in dir vorgeht. Es ist verdammt hart und wir können es nur Tag für Tag nehmen.

Es tut jedesmal noch ein wenig mehr weh wenn man merkt, dass die Partnerin eigentlich schon viel weiter weg ist, als man dachte. Während wir an eine Wiedervereinigung denken überlegt sie sich wohl eher, wie sie uns möglichst umfassend aus ihren Gedanken entfernen kann.

Bei mir war das so und ich habe daraufhin beschlossen, von meiner Seite aus keinen Kontakt mehr zu suchen, da es für mich zu schmerzhaft war. Tatsächlich kannst du dir im Moment nur dadurch helfen, dass du dir selber gut schaust und den Glauben nicht aufgibst, dass es auch für dich einen guten Weg gibt um weiterzuleben.

Nach einem halben Jahr Trennung und meinem Umzug dieses Wochenende in eine neue Wohnung finde ich immer wieder mal eine ruhigere Zeit und ein wenig Entspannung. Meine Gefühlslage verändert sich langsam zwar, aber doch in eine gute Richtung. Ich habe unterdessen fast ganz aufgehört, an die vergangenen Zeiten zu denken. Sie sind vorbei und lassen sich nicht noch einmal nachleben. Das Jetzt ist anders und birgt auch viele Möglichkeiten, die ich erst einmal entdecken und realisieren muss. Dies erfordert meine Aufmerksamkeit. Die Leere spüre ich noch immer und auch die Trauer. Aber sie sind nicht mehr nur mit meiner Frau verbunden sondern vor allem mit mir selber und ich habe es in der Hand, sie zu verändern.

Ich wünsche dir viel Mut. Es kommt sicher besser.

 
Hallo stef,

Danke für Deine Antwort. Es ist schön, das geradu Du mir schreibst. Ich habe Deine Geschichte komplett gelesen und habe mehr als einmal geheult. Deine Geschichte hat mich auch angeregt ein eigenes Thema zu erstellen.

Zuallererst freue ich mich, das es Dir ein bißchen besser geht. Gibt es diese kleine Licht am Ende des dunklen Tals der Tränen wirklich. Und Du hast ja noch Deine Tochter. Trotzdem weiß ich, das es nicht mehr so ist wie früher.

Du hast zu mir natürlich schon einen zeitlichen Vorsprung. Ich hänge noch voll drin im "uns" und "wir" und in einer Hoffnung, die sich warscheinlich nie mehr erfüllen wird. Manche Tage sind tagsüber und abends schon zu ertragen. Ich habe mich versucht zu beschäftigen. Aber morgens, so wie jetzt bin ich völlig fertig und stehe mehr als einmal auf meinem Balkon und denke, was solls, wofür eigentlich leben.

Und dann lese ich Deine Geschichte und denke, Dir ging viel schlechter und Du schafftst es. Das macht mir wieder Mut.

Vorgestern hatte ich meine Ex zum "perfekten Dinner" eingeladen (Trennung auf Probe, wir bleiben Freunde). Es war 2 1/2 Stunden sehr schön, aber danach bin ich erstmal 1 Stunde in ein Heulkrampf gefallen. warum tue ich mir das an.

Weil ich wenigsten ein bißchen mit ihr zusammen sein will und ich mir eigentlich über ihre Gefühle auch nicht sicher bin. Mal kommen von ihr Anzeichen von Hoffnung, mal totale Gleichgültigkeit.

Ich weiß, ich muß loslassen. Leider schaffe ich das noch nicht. Und wenn mich die Morgendepression im Griff hat, dann denke ich nur noch an sie/uns. Es ist schier zum verzweifeln.

Ich habe mir auch schon eine Tonne Bücher zu dem Thema besorgt. Und die Antidepressiva, die ich verschrieben bekommen habe, haben mich zusätzlich zu meinem Seelenschmerz auch körperlich umgehauen. Ich konnte nicht mehr arbeiten und lag nur noch im Bett.

Und gerade erinnere ich mich an Deine Worte:

"Ich will mein Leben zurück, wie es war (als alles schön war)

Liebe Grüße

rstonline

@justine

Danke für den Buchtip. Habe es mir besorgt, ist wirklich eins der besseren Bücher. Man findet sich an vielen Stellen wieder und hat wirklich das Gefühl, die weiß wovon sie schreibt.

 
Hallo rstonline

Ja, es gibt dieses Licht wirklich. Auch du wirst es bestimmt sehen, auch wenn es im Moment unendlich weit entfernt scheint. Ich sehe es auch erst seit wenigen Tagen wieder. Es kommt langsam aber sicher.

Du solltest dich nicht dazu zwingen, sie loszulassen. Du wirst es können wenn du bereit bist und wenn es nötig sein wird. Bis dahin finde ich es OK dass du um sie trauerst, schliesslich liebst du sie ja auch noch und sie bedeutet dir viel. Trauer gehört einfach dazu und es ist eine Fähigkeit, sie zulassen, spüren und ausdrücken zu können. Wenn du nicht mehr trauern könntest, dann wäre der Sinn deines Lebens eher in Frage gestellt.

Auch die Hoffnung solltest du nicht aufgeben, solange sie für dich wertvoll erscheint, selbst wenn du dadurch wieder enttäuscht werden kannst. Du wirst immer stärker werden dabei. Keine Hoffnung zu haben ist viel schlimmer. Wahrscheinlich hast du recht und ich bin ganz einfach nur ein paar Tage weiter als Du. Also denk vorwärts und sei sicher, dass etwas kommen wird.

 
Hi rstonline

Habe Deine Geschichte gelesen, hat wirklich viel gemeinsam mit stef.

Er ist auf dem besten Weg, das wird auch Dir gelingen.

Für Disco zu alt und Singelfrauen in meinem Alter, ja wo soll man die kennenlernen, falls es überhaupt welche gibt.
Es gibt auch Discos oder Treffen ü 40 (Zutritt erst ab 40 Jahren) und Singelfrauen gibt es bestimmt auch noch im richtigen Alter. Ich bin ja schliesslich auch eine Singelfrau! Bin zwar nicht alleine (meine 3 Kinder) aber ohne Beziehung!

Also, es wird auch Dich noch was erwarten, wenn Du soweit bist!

Du solltest dich nicht dazu zwingen, sie los zulassen. Du wirst es können wenn du bereit bist und wenn es nötig sein wird. Trauer gehört einfach dazu und es ist eine Fähigkeit, sie zulassen, spüren und ausdrücken zu können.
Da kann ich stef nur beipflichten, es muss für Dich stimmen und die Verarbeitung ist sehr wichtig. Die Trauer, die Wut und die Gefühle müssen verarbeitet werden, sonst ist ein Neuanfang (wenn dann soweit) nicht möglich!

Halte durch und lass Dich nicht unterkriegen, das Leben ist immer Lebenswert, auch wenn man dies manchmal nicht sehen kann. Auch ich kenne diese Gefühle.

 
Hallo rstonline

Ich schreibe dir mal wieder etwas um dir ein wenig Mut zu machen. Ich denke, dass du noch immer mit deiner Trauer beschäftigt bist und und gefangen von der Idee, dass es vielleicht nie mehr besser wird.

Bei mir hat sich in recht kurzer Zeit soviel gebessert. Ich weine nur noch selten und fühle mich inzwischen wieder als ganzer Mensch. Noch immer denke ich sehr oft an meine Frau und die Sehnsucht begleitet mich den ganzen Tag über. Aber es gibt inzwischen wieder viele andere Dinge in meinem Leben, die mir Freude bereiten und meine gescheiterte Beziehung ist nur noch ein Teil meines Lebens und nicht mehr das einzige Thema, dass all meine Energie auffrisst und mich niederdrückt. Meine körperlichen Beschwerden sind beinahe weg und ich kann wieder länger schlafen in der Nacht. Vor drei Wochen war dies alles noch ganz anders. Ich hätte nicht gedacht, dass ich soviel Schmerz ertragen und so bald wieder relativ unversehrt der Zukunft entgegenblicken kann. Ich bin sicher, dass auch du das selbe erfahren wirst, du musst nur Geduld haben.

Es ist nicht so, dass das Licht von irgendwoher an dich herangetragen wird. Es ist die ganze Zeit über da und es ist in dir. Nur ist es im Moment zugedeckt von deiner Trauer und deiner Enttäuschung. Mit jeder Träne wird jedoch ein Teil dieser Gefühle weggeschwemmt und abgetragen, solange bis das Licht wieder zum Vorschein kommt. Du wirst dich wieder neu entdecken und irgendwann wirst du Energie und Frieden spüren in dir. Ich staune wie wir alle funktionieren. Es ist irgendwie grossartig.

Ich hoffe es hilft dir, dies von mir zu hören, war ich doch noch vor kurzer Zeit in der fast gleichen Situation wie du.

Gruss

Stéphane

 
Hallo stef,

es ist schön, gerade von Dir zu hören und ein bißchen Zuspruch zu bekommen. Gerade Du, dem es ja auch lange nicht nicht so gut ging.

Habe mich jetzt ein paar Tage nicht mehr an den PC gesetzt. War noch nicht mal dazu fähig. Aus dem tiefsten Tal der Tränen (da war Du ja auch vor ein paar Monaten) mußte ich mich jetzt wieder aufrappeln.

Nachdem ich tatsächlich mal zwei Tage ohne Depressionen erleben durfte, habe ich mich einfach in wahnsinnig viel Arbeit gestürzt. Hat auch ein wenig geholfen. Leider bin ich anschließend wieder in mein großes schwarzes Loch gefallen. Das Loch der Resignation, Trostlosigkeit und der fehlenden Perspektiven für die Zukunft. Und immer dieses verdammte Selbstmitleid. Dagegen habe ich auch noch kein Mittel gefunden.

Aber auch bei mir gab es mal zwei Lichtblicke (oder nur einen?). Meine Tochter ist seit dem ich ausgezogen bin, sehr nett zu mir. Wir verstehen uns jetzt tatsächlich besser. Liegt warscheinlich aber an mir, da ich sie doch sehr vermisse und jetzt wo ich nicht mehr bei ihr lebe, besonders nett und aufmerksam bin.

Und es gab ein Treffen mit meiner Ex. Sie brauchte irgentetwas und ich bin zu ihr in mein altes Haus. Sie hatte den Tisch gedeckt und essen gekocht. Was folgte war, das sie von sich aus unsere Trennung und Krise ansprach. Und im Laufe der 2 Stunden mehrere Bemerkungen machte: "ist ja eine Trennung auf Probe", und "..wenn wir nicht mehr zusammen kommen, dann..."

Kannst Du Dir vorstellen, was für ein Gefühl das war. Hoffnung pur, das doch noch der berühmte Funke da ist, den Du Dir auch immer erhoffst hast.

Ja, und dann folgten Tage der absoluten Funkstille. Dann der erlösende Telefonanruf, leider nicht wie erhofft. Sie igelt sich ein, ist gerne alleine, hat keine Lust auf Gesellschaft und, und , und . Du kennst die Sprüche ja schon alle.

Und danach mein emotionaler und körperlicher Absturz. Wieder nicht richtig essen und schlafen. Und wenn ich mal schlafe, träume ich von ihr.

Manchmal frage ich mich, welches Unrecht und welchen Frevel ich begangen habe, um so bestraft zu werden.

Ja, nun zur Einleitung. war das ein Lichtblick? Oder eher das Gegenteil? Oder ein Test, um zu sehen wie weit ich bin. Bin ich im Alleinsein jetzt so gereift um vor ihr zu bestehen.

Der Gedanke macht mich wütend, denn ich bin nicht ihr Hansel. Ich muß mich allein definieren und nicht von ihr abhängig sein. Aber macht das mal, wenn Du sie noch liebst und warscheinlich noch lange nicht loslassen kannst.

Gruß

rstonline

 
Hi rstonline

Ich weiss dass Du eigentlich stef angeschrieben hast, hoffe darf Dir trotzdem antworten.

Ich finde es sehr traurig, dass es Dir so schlecht geht. In einem so tiefen Loch zu versinken, ist nicht gut.

Du darfst Dein Leben nicht nur von einem Menschen so beeinflussen lassen. Natürlich ist das viel einfacher gesagt als getan, da Du in einer schweren Krise steckst. Das ewige Hoffen, die Lichtblicke, die sich dann wo möglich wieder als Trugschluss herausstellt und die „verlorene“ Liebe sind Dinge, die man nicht einfach so weg stecken kann.

Suche Dir ein Ziel im Leben das nichts mit Deiner Frau zu tun hat, Du musst sie ja nicht einfach aufgeben, aber du solltest Dich schützen, denn so wirst Du immer mehr verletzt werden.

Das es mit Deiner Tochter wieder besser geht ist doch wirklich wenigstens ein Lichtblick.

Versuche Dich aus Deinem Strudel der Gefühle zu entreissen, damit Du wieder mal etwas Luft bekommst. Auch für Dich werden wieder bessere Zeiten kommen, ob mit oder ohne Deine Frau.

Versuche für Dich zu kämpfen, damit Du wieder Licht siehst. Ich weiss sehr genau, wie schlecht es einem gehen kann und auch das Selbstmitleid ist ein Teil der Trauer, damit muss man erst umgehen lernen. Such in den Tagen etwas das Du gerne machst und das Dir vielleicht etwas Trost bringen kann.

So schnelle wird es nicht vorbei sein, da Du noch immer in voller Hoffnung zu Deiner Frau stehst, aber es wird immer etwas besser gehen. Die Trauer und der düstere Nebel werden sich langsam etwas heben und Dir auch ab und zu die Sicht aufs Licht frei geben. Die zerdrückenden Gefühle und das ganze Leid wird mit der Zeit etwas einfach zu ertragen sein, aber auch dies wird nicht von heute auf morgen verschwinden.

In stef hast Du ein gutes Beispiel, dass nicht alles ganz hoffnungslos ist, auch wenn natürlich kein Mensch mit dem anderen verglichen werden kann. Die einen Trauern so, die anderen sind gute Meister im Verdrängen. Auch kann eine/r die ganzen Gefühle besser und schneller verarbeiten und bei jemand anderem geht’s halt einfach länger.

Lass den Kopf nicht hängen, es wird auch bei Dir wieder Licht ins Leben kommen, auch wenn Du Dir das zur Zeit überhaupt nicht vorstellen kannst!

Ich wünsche Dir nur das Beste!

 
Hallo rstonline

Die treffen mit meiner Frau waren und sind für mich auch das schlimmste. Jede Bemerkung kann so verletzend sein oder aber sofort neue Hoffnung machen. Es ist nicht mehr möglich, ein normales Gespräch zu führen. Bei mir ist es im Moment so, dass ich sie nach zwei Sätzen am liebsten anbrüllen würde. Sie macht mich auf der Stelle agressiv.

Wir sollten uns davor schützen. Es bringt nichts Positives und schadet uns im Moment nur. Wenn sie ihre Meinung ändern sollten, dann wissen sie ja wo wir zu finden sind. Auf weitere Begründungen, warum es nicht mehr weitergeht, kann ich locker verzichten.

Es ist gut, dass du deine Trauer annehmen und ausleben kannst. Weinen ist in Ordnung und wird dir helfen, weiterzukommen in deiner Verarbeitung. Es ist sehr hart und scheint sinnlos. Ist es aber überhaupt nicht. Du drückst das aus, was du fühlst und dadurch kannst du bei dir selber bleiben. Das wird dir helfen und du wirst sehen, dass die Zeit auf deiner Seite ist. Da bin ich mir inzwischen sehr sicher.

Du hast vielleicht noch einige harte Tage, Wochen oder gar Monate vor dir aber es wird sehr viel besser werden, du wirst sehen. Auch du wirst das schaffen.

Gruss Stéphane

 
Hi steppenlemming,

natürlich darfst Du antworten. Ich freue mich über jeden Beitrag. Es ist schon erstaunlich, wie viel Trost man hier so manches mal bekommt.

Es klingt alles so vernünftig und richtig, was Du sagst. Und ich weiß, das Du Recht hast. Aber mir fällt es so schwer, gegen meine eigenen Gefühle anzukämpfen. Ich rede mir jeden Tag ein, Du kannst auch ohne eine Frau glücklich werden, genieße die Freiheit, genieße es, das keiner da ist der dir was vorschreibt usw. Viele gute Vorsätze.

Und dann kommt man abends nach Hause (wo ist eigentlich mein zu Hause?) und es fehlt mir meine Frau so. Zum reden, lachen, streiten kuscheln.

Ich habe mir aus der Videothek so einen Auftsteller von "Crank" besorgt. Mit dem rede ich jetzt schon immer. Ein Volleyball (Wilson) war mir zu blöd.

Ja, ich habe noch Hoffnung. Ähnlich wie stef lange Zeit. Und so lange diese Hoffnung in mir ist, kann ich auch nicht loslassen. Und so lange ich nicht loslasse, kann kein neues vielleicht wieder besseres Leben beginnen. Was für ein Sch... Teufelskreis.

Und die Zeit???? Ja, Geduld und Zeit. Ist was, was ich nicht habe bzw. mir durch die Finger rinnt. Und ein unvorstellbarer Gedanke, das ich mich jemals wieder verlieben kann.

Mal sehen, was mich heute Abend wieder erwartet. Ich wollte es mir gestern schon gemütlich machen. So mit Bad nehmen, Musik hören, lesen. Viellleicht mit einem lecker essen. Leider blieb es bei dem Gedanken. Unrihig getrieben bin ich dann doch umhergezogen. Und kam noch gefrusteter nach Hause :mauer:

Mal sehen, ob es heute was wird.

Liebe Grüße an alle

rstonline

 
Hallo zusammen

Nichts passiert. Ich wohne jetzt seit 10 Tagen getrennt und warte, bis sich mein Leben verändert aber ich habe den Eindruck, dass ich noch immer der alte bin und alles vorangeht wie bisher, einfach ohne meine Frau. Ich weine nur noch ganz selten und kurz aber es umgibt mich noch immer eine leise Trauer und ich gehe durch den Tag mit dem Gedanken und dem Gefühl, ein getrennter Mann zu sein. Immerhin erdrück mich dieser Gedanke inzwischen nicht mehr und ich fühle mich unterdessen ziemlich normal, wenn auch unglücklich.

Mit meiner Frau habe ich nur seichten EMail Kontakt betreffend der Trennungsmodalitäten finanzieller Art und wegen der endgültigen Verteilung von Möbeln und Haushaltsgegenständen. Sie hat mir geschrieben, dass ihr das Ohnemichleben gefällt. Eine endgültige Stellunngnahme bezüglich der Paartherapie ist noch immer ausstehend. Ich habe resigniert.

Mir fehlt nun definitiv etwas in meinem Leben. Etwas, das mir einen Sinn gibt und dass ich mit voller Überzeugung anstreben kann. Im Moment lebe ich einfach so vor mich hin. Die Kinder sind schon gross und brauchen mich nur selten. Was soll ich mit dem Rest meines Lebens noch anfangen? Es macht mir alleine wenig Spass und noch ist aus der veränderten Situation nichts spürbar Positives entstanden. Nach der Ehekrise kommt jetzt wohl noch die Midlife Crisis. Ich lebe von der Hoffnung.

Gruss Stéphane

 
Hi Stéphane,

es tut mir sehr leid, das es Dir eigentlich nicht gut geht. Ich kann Deine Gefühle leider viel zu gut nachvollziehen. Nur das es bei mir noch nicht so lange her ist. Bei mir scheint es alles ein bißchen schneller zu gehen, wie bei Dir. Aber die Gefühle sind die gleichen.

Man wartet resigniert den ganzen Tag darauf, das was passiert. Und die Trauer ist allgegenwärtig.Man beschäftigt sich und abends fragt man sich war das jetzt gut für mich? Auch ich habe bisher immer alles für uns gemacht, oder auch nur für sie. Und jetzt ist genauso wie neben mir im Bett einfach nur Leere.

Auch ich irre alleine durch die Gegend, lade mich mal bei Freunden ein, gehe allein ins Kino (kenne fast nur Paare), sitze allein am Tresen meiner (unserer) Lieblingskneipe und überlege was jetzt noch kommen soll.

Mir fehlt es daran, mich allein als Single zu definieren und auch wie Du finde ich nichts positives an diesem Leben. Von kleinen Ausnahmen abgesehen.

Aber noch vor kurzem war mein Loch tiefschwarz. Jeden Tag voller Depressionen heulend in meiner kleinen neuen Wohnung gesessen. Jetzt habe ich das Gefühl das es sich vielleicht auch mal in ein grau verwandeln kann. Ich sehe es ja an Deiner Entwicklung. Bei Dir ist anscheinend die Verzweifung in Resignation umgeschlagen.

Ist das eigentlich ein Fortschritt?? Oder macht man nur Fortschritte, wenn die Hoffnung mal größer ist. Die Hoffnung auf Wiedervereinigung (Zustimmung zur Paartherapie) oder einfach nur Hoffnung auf ein besseres Leben.

Liebe Grüße

rstonline (Thomas)

 
Hi Stéphane

Es tut mir sehr Leid, dass es Dir wieder etwas schlechter geht. Wobei Rückschläge leider auch dazu gehören. Es wird langsam aber sicher besser werden. Es braucht alles seine Zeit. Auch wird es auf Deinem Weg bestimmt noch mehrere Rückschläge geben.

Am einen Tag geht es einem besser, am nächsten vielleicht einfach wieder ziemlich besch....!

Es ist auch ganz klar, dass Du Dir Teils völlig überflüssig vor kommst, 23 Jahr Beziehung können nicht in 6 Monaten verarbeitet werden. Du warst immer für die Familie da und was nun?

Aber glaube mir, es wird immer besser werden. Du wirst wieder etwas in Deinem Leben finden, dass Dir den Ansporn gibt, den Du brauchst. Vielleicht schon bald, vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Bitte gib Dich und Deine Zukunft nicht auf und gib Dir noch mehr Zeit!

Hi Thomas

Es klingt alles so vernünftig und richtig, was Du sagst. Und ich weiß, das Du Recht hast. Aber mir fällt es so schwer, gegen meine eigenen Gefühle anzukämpfen. Ich rede mir jeden Tag ein, Du kannst auch ohne eine Frau glücklich werden, genieße die Freiheit, genieße es, das keiner da ist der dir was vorschreibt usw. Viele gute Vorsätze.
Es ist mir vollkommen klar, dass das Wissen da ist, aber die Gefühle sind noch lange nicht so weit. Zwischen Verstand und Gefühl gibt es halt sehr grosse Differenzen, das weiss ich aus eigener Erfahrung nur zu genau. Das wird sich sicher auch nicht von Heute auf Morgen verändern.

Wenn einem das Herz so schmerzt helfen auch keine guten Ratschläge, das ist mir schon bewusst. Aber leider kann ich Dir so nicht viel anders helfen. Wir können für Dich da sein und Dir immer wieder versuchen Mut zu machen, dass die Situation dadurch nicht einfacher wird ist klar.

Bei Dir ist ja leider die ganze Lage sehr schwer, da Du ja scheinbar nicht nur die Familie sonder auch Deine "Freunde" verloren hast. Würdest Du näher bei mir wohnen, ich würde sofort mit ins Kino kommen!

Ich habe mir aus der Videothek so einen Auftsteller von "Crank" besorgt. Mit dem rede ich jetzt schon immer. Ein Volleyball (Wilson) war mir zu blöd.
Sprich doch lieber mit uns! Wir können auch antworten!

Ja, ich habe noch Hoffnung. Ähnlich wie stef lange Zeit. Und so lange diese Hoffnung in mir ist, kann ich auch nicht loslassen. Und so lange ich nicht loslasse, kann kein neues vielleicht wieder besseres Leben beginnen. Was für ein Sch... Teufelskreis.
Das ist eines der Probleme, die sich nur mit der Zeit lösen lassen werden. Wenn Du so weit bist, wirst Du diesen Teufelskreis auch durchbrechen können.

Ist die Zeit reif, wirst auch Du Dich wieder verlieben können. Aber es ist sowieso viel besser, das eine zuerst abschliessen zu können. Bist Du mit Dir und Deinem Leben wieder soweit im reinen, kannst Du Dich wieder auf eine Partnerschaft ein lassen. Ich habe das ganze nach meiner Trennung etwas anders angegangen, auch aus anderen Gründen, aber das war ein riesen Fehler. Bist Du nicht glücklich mit Dir, wirst Du auch nicht glücklich in einer neuen Beziehung werden. Also lass Dir für alles einfach noch viel mehr Zeit. Auch wenn Du denkst, diese nicht zu haben, es wird sich schon das richtige ergeben.

Mal sehen, was mich heute Abend wieder erwartet. Ich wollte es mir gestern schon gemütlich machen. So mit Bad nehmen, Musik hören, lesen. Vielleicht mit einem lecker essen. Leider blieb es bei dem Gedanken. Unruhig getrieben bin ich dann doch umhergezogen. Und kam noch gefrusteter nach Hause Verzweiflung, Kopfzerbrechen

Mit Zwang erreicht man leider gar nichts. Nimm Dir jetzt mal ganz bewusst für Dich Zeit!

Ich drücke Euch beide ganz fest!!!! :] :schmatz:

 
Hallo Zusammen,

wollte mich mal wieder aus dem dunkelsten Loch meines Lebens melden. Ich habe langsam das Gefühl es geht nur noch rückwärts. Ein Schritt vor, zwei zurück. Will sagen, ich reiße mich mal einen Tag zusammen und es geht eigentlich für meine Verhältnisse ganz gut, den nächsten Tag ist alles nur noch doppelt so schlimm.

Aber der Reihe nach. Hatte wieder Kontakt zu meiner Ex. Nach meiner letzten Schilderung, wo wieder Hoffnung keimte (Sie fragte übrigens zweimal, wann ich dieses Jahr Urlaub machen will), traf ich sie jetzt zufällig in der Stadt. Sie saß im Auto, ich lief vorbei. Sie machte nur die Beifahrerscheibe runter, stieg nicht aus, war nett aber keineswegs herzlich. Eher ein bißchen ölig. Keine Spur zu merken, das ich vielleicht noch ihr Schatz bin (Trennung auf Probe???)

Anschließend tiefe Betroffenheit meinerseits. Ist das alles nur ein Traum. Weiß sie überhaupt, was sie will und was sie mir antut.

Den nächsten Tag, wieder ein Anruf ihrerseits. Und wieder eine Kehrtwendung. Jetzt erzählt sie mir was davon, das man nicht immer eine optimale Beziehung anstreben sollte. Das hat sie aber immer getan. Bei ihr sollte alles immer supertoll sein. Ich sollte der beste Vater für unsere Stieftochter sein, der beste Ehemann, Liebhaber usw.

Jetzt erzählt sie mir beim vorletzten Treffen, sie hätte auch Fehler gemacht. Und jetzt ihr Streben nach perfekter Beziehung war auch falsch.

Was ist das??? Sind das klitzekleine Annäherungsversuche. Sind das kleine Signale. Oder Berechnung, um mich bei Laune zu halten.

Sie weiß ja leider, ähnlich wie bei stef, das ich sie noch liebe. Ich habe ihr dummerweise bei dem öligen Treffen auf die Frage, wie es mir geht geantwortet: Gut, aber ich vermisse Euch. Ihre Antwort: "Wir sind doch da".

Ich bin gestern nachdem ich so ein Psychobuch "Goodbye Herz Schmerz" angefangen habe zu lesen, wieder mal abgestürzt. Da wurde gleich von Wochenende, Weihnachten, Sylvester alleine gefaselt.

Auf diese Zukunftsperspektiven hatte ich ja Lust :tongue:

Ich mir für heute vorgenommen, mir einen ruhigen schönen Tag zu machen. Bis eben hat das funktioniert. Dann bin ich spazieren gegangen und sehe nur noch verliebte Paare. Und höre von den letzten verbliebenen Bekannten (natürlich Paare), sie machen eine Fahrradtour, die anderen sind zum Picknick. Na toll. Und ich habe für heute Abend, Samstagabend, nichts vor. Und will nicht alleine sein.

Sch...., heule schon wieder seit einer halben Stunde mir die Augen aus. Und denke das erste Mal seit Wochen mal wieder an was ganz Dunkles.

Wie soll es nur weitergehen? Hallo liebe Frauen hier in diesem Forum. Wie deutet ihr denn das Verhalten meiner Ex. Würde mich mal aus Sicht einer Frau interessieren.

Ich kann nicht mehr.

rstonline

P.S. Ach ja, noch so eine warscheinliche Dummheit. Wir waren zusammen vor drei jahren mal bei einem Konzert vom Buena Vista Social Club. Das war der Hammer. Fanden wir beide. Jetzt kommt einer der musiker am 26.7. zu einem Konzert. Ich habe "ZWEI" Karten bestellt. Alleine würde es mir eh keinen Spaß machen. Und die Hoffnung stirbt zuletzt.

 
Hallo Thomas,

ich bin seit ein paar Monaten in diesem Forum angemeldet und lese aber oft nur still mit. Dein Post hat mich nun veranlasst, mich doch einzuloggen und Dir zu schreiben.

Ich verfolge sowohl Deinen als auch den Strang von Stef schon eine ganze Weile und das obwohl ich nicht in einer Situation stecke, die mit Eurer vergleichbar wäre.

Zuerst möchte ich Dich trösten :trost: , es ist jetzt kurz nach sechs und wo bin ich? In meinem Office, nur um nicht zuhause zu sein. Auch ich habe für heute abend nichts vor und muss doch diesen Samstag noch einigermassen vernünftig zu Ende bringen. Ich will Dir damit sagen, dass es noch viele, viele Menschen gibt, die aufgrund ihrer jetzigen Situation nicht unter Leuten sein können oder wollen, oder so wie bei mir im Moment gar nicht die Möglichkeit haben, weil die wirklich guten Freunde in anderen Städten oder gar Ländern wohnen.

Nun aber zu Deiner Bitte. Ich bin zehn Jahre jünger als Du und weiss auch nicht, was es heisst eine Familie zu haben, aber als Frau meine ich folgendes: Ich glaube leider nicht, dass sie Dir Hoffnungen machen möchte, sie beschäftigt sich natürlich mit der momentanen Situation und den Ereignissen/Aspekten, die Euch in diese gebracht haben. Sicher wird ihr langsam klar, dass immer beide Partner ihren "Beitrag" zu den Problemen in einer Partnerschaft leisten. Nun, und diese Gedanken, die sie hat, teilt sie Dir mit. Und wenn sie sagt, dass sie ja da sind, dann ist das so gemeint, dass Du sie jederzeit kontaktieren kannst, dass sie sozusagen nicht verschwinden.

Ich habe in meinen Beziehungen noch nie um eine Pause gebeten, ich war mir meiner Gefühle immer sehr sicher. Ich mein aber, dass eine Bitte um Auszeit meistens ein Mechanismus ist, um zu gehen, nur möchte man dem anderen nicht weh tun und macht es dann häppchenweise, damit der andere sich an den Gedanken gewöhnen kann, gerade bei Dir denke ich, dass dies der Fall ist, denn Ihr lebt ja schon seit 1 Jahr wie Bruder und Schwester. Und Dein Umzug in eine andere Wohnung ist dann ein weiterer Schritt in Richtung Trennung. Ich habe es so bei meinem Ex-Mann erlebt, also Salami-Taktik von der männlichen Seite her.

Lieber Thomas, so weh es tut, ich glaube, dass sie mit der momentanen Situation gut lebt, denn sonst würden ja von ihrer Seite eindeutigere Signale kommen, oder?

Wenn ich Dir meine Ratschläge schreiben würde, würde ich nur die von Steppenlemming wiederholen. Oberstes Gebot bist Du, Du bist im Moment am wichtigsten, neben Deinen Kindern natürlich. Kannst Du vielleicht mal einen Luftwechsel machen, ein verlängertes Wochenende verreisen? Hast Du eventuell Freunde in anderen Städten, die Du mal besuchen könntest? Ich war an allen Wochenenden im März verreist, auch im Ausland, das hat mir sehr gut getan, am nächsten Wochenende danach sass ich dann wieder im Loch.

Ich wünsche Dir, dass Du etwas innere Ruhe findest und beginnst, an Dich zu denken.

Liebe Grüsse

 
Hallo Klecks59,

Hallo alle anderen,

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Herzlichen Glückwunsch Kleck59. Dein Beitrag traf leider genau die Realität.

Habe meine Ex angesims, ob wir nicht zusammen essen und vielleicht ein Glas Wein zusammen trinken gehen. Sie sofort zugesagt. Ich nach der letzten Woche (So mit Urlaub, Trennung auf Probe, vielleicht) wollte einen schönen Abend mit ihr verbringen.

Was dann kam, ist so kaum in Worte zu fassen und meine Hände zittern beim schreiben. Während wir so ein Glas Wein zusammentrinken, erzählt sie voller Inbrunst wie gut es ist, alleine zu sein. Sie hat es viel schlimmer vorgestellt und wenn sie keinen Mann (kein Wort, das ich es vielleicht bin) mehr findet, dann wäre alleine sein gar nicht schlimm.

Und jetzt hat sie erst gemerkt, wie beschissen unsere Beziehung in den letzten 2 Jahren war. Von den 14 guten Jahren kein Wort.

Und wollte mir dann ständig einreden, mein allein sein wäre doch auch für mich toll. Ich sollte mich doch jetzt super fühlen. Und ich hatte ständig das Gefühl das sie sich mit mir langweilt. Sie wirkte auch irgendwie gehetzt, blickte öfter zur Uhr und meinte sie ist müde. Ja, aber sie fuhr nicht in Richtung Heim.

Wenn noch Gefühl für mich da wäre, dann wäre bei dieser Einladung doch wohl mehr rübergekommen. Leider drängt sich mir immer mehr der Gedanke auf, sie hält mich nur wegen der Zahlungen Unterhalt und unser gemeinsames Haus bei Laune oder bei der Stange.

Ich habe 16 Jahre mit diesem Menschen zusammengelebt, kann man sich in einen Menschen so täuschen. Oder kann sich ein Mensch so verändert.

Es ist vorbei. Das wurde mir heute klargemacht. Ich stehe total unter Schock. Kann nicht weinen, noch nicht mal unglücklich sein. Ich kann nur hier schreiben. Aber der Zusammenbruch wird kommen. Ich fühle es förmlich.

Keine Hoffnung mehr. Es wird kein "wir" mehr geben. Was jetzt??

Ich habe mich bisher nur an dem Strohhalm "Trennung auf Probe" festgehalten. Ich dachte, sie wird merken, das ich nicht so schlecht bin.

Und jetzt. Sie wollte mich loswerden schon lange und dabei ein gutes Gewissen behalten. Sie wollte warscheinlich nur finanziell abgesichert bleiben. Deswegen hat sie nie Schluß gemacht. Ich glaube das einfach nicht.

Was jetzt??? Gibt es ein Morgen???? Fühle mich wie in einem Sarg, 10 Meter unter der Erde. Das ist zuviel.

Thomas

 
Hallo Thomas,

erst einmal möchte ich Dir sagen, dass es mir sehr leid tut. Ich kenne den Schmerz sehr gut, wenn man realisiert, dass eine Beziehung zu Ende geht oder gegangen ist. Ich rudere jetzt seit mehr als sechs Monaten in einem Gefühlsstrudel herum. Ich denke, dass ich es jetzt einigermassen geschafft habe.

Ich kann Dir nur sagen, wie ich es geschafft habe. Ich habe geweint, was das Zeug hielt, alle Dinge, die mich an diesen Menschen erinnert haben in eine Kiste gepackt und ab in die hinterste Ecke (leider habe ich keinen Keller). Am Anfang mochte ich eigentlich mit niemandem telefonieren, ausser mit meinem Bruder, bei ihm konnte ich mich im wahrsten Sinne des Wortes ausheulen, das waren dann schon mal dreistündige Telefonate. Andersherum weiss er aber auch, dass er das bei mir auch machen kann. Tja, dann habe ich meine Wochenenden verplant, versucht, an keinem Wochenende alleine zu sein. Ich war im Ausland (mit Easyjet heutzutage auch keine grosse Geldfrage mehr), habe Freundinnen besucht, die ich schon seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ich hatte Weinattacken, konnte seit Monaten nicht schlafen, habe jede Nacht von meinem Ex-Partner geträumt. Ich habe, und mache es immer noch, meine Trauer ausgelebt. Aber, ich habe mich auch entschieden, mein Leben vollkommen umzukrempeln, mit diesen Plänen und deren Umsetzung beschäftige ich mich jetzt. Dies zeigt mir, dass ich trotz allem handlungsfähig bin und ist somit für mich ein Erfolgserlebnis. Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass man sich etwas sucht, was einem gut tut, sei es ein Hobby, was man schon immer machen wollte, eine Weiterbildung. Ich finde, eine gute Mischung aus Beschäftigungstherapie und Auszeiten für die Trauer sind das beste Rezept.

Nun kurz zu Deiner (Ex-) Partnerin. Ich meine nicht, dass Du Dich all die Jahre getäuscht hast, nein ganz sicher nicht. In meinen Augen geht es um folgendes: Aufgrund von bestimmten Situationen, Ereignissen können sich die Gefühle für den Partner verändern, sie können stärker werden, sie können schwächer werden, sie können verschwinden. Bei Deiner Partnerin sind sie zumindest schwächer geworden. Tja, und nun steht man vor dem Dilemma, Wie sage ich es meinem Partner, ohne ihn zu stark zu verletzen? Glaube mir, die Situation ist nicht einfach, ich habe selbst schon dringesteckt, man weiss, dass man dem anderen sowieso weh tun wird, man versucht aber, es so "seicht" wie möglich zu tun, da man den anderen ja auch noch mag, eventuell auf eine gewisse Weise auch liebt. Und so geht es dann Schritt für Schritt in Richtung Trennung, viele sind sich dabei nur nicht bewusst, dass ein Knall auf Fall sicher besser wäre, weil dann viel Leidenszeit wegfällt. Ein weiterer Aspekt der Salamitaktik ist auch, dass man den anderen in der Regel nicht verlieren möchte, soll heissen, dass er ganz aus dem eigenen Leben verschwindet. Ausserdem hat man Angst vor dem Alleinsein.

Zitat aus Deinem Post: ... erzählt sie voller Inbrunst wie gut es ist, alleine zu sein. Sie hat es viel schlimmer vorgestellt und wenn sie keinen Mann (kein Wort, das ich es vielleicht bin) mehr findet, dann wäre alleine sein gar nicht schlimm.

Thomas, ich würde jetzt versuchen, die wirtschaftlichen Dinge zu regeln, und ihr danach mitteilen, dass Du erst mal eine absolute Kontaktsperre brauchst (oder auch anders herum, wenn Du Dich dazu nicht in der Lage fühlst) Es ist die einzige Möglichkeit, wieder zu Dir zu finden, jeder Kontakt wird Dir ganz sicher noch mehr weh tun. Und dann würde ich wirklich alle Wochenenden wegfahren. Ich würde keinen Urlaub nehmen, da kommt man nur ins Grübeln. Ich habe erkannt, dass ein Ende auch immer ein Neuanfang bedeutet, anfangs möchte man es nicht akzeptieren, weil man das Alte nicht loslassen will. Ich habe mal in einem Forum den folgenden Satz gelesen (so in etwa): Ich weiss nun, dass unsere Beziehung zu Ende gehen musste, weil wir uns alles gegeben hatten, was wir dem anderen geben konnten.

Diesen Satz finde ich sehr gut, da er in meinen Augen sagt, es geht weiter, ich werde wieder mit einem tollen Menschen zusammensein, der mir viele Dinge geben kann, genauso wie ich ihm.

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel, viel Kraft für die kommende Zeit, die nötige Trauer, aber versuche nicht zu vergessen, dass es ein kleines Lichtlein gibt, das mit der Zeit zu einer grossen Flamme wird, nämlich dann wenn es Dir wieder gut geht. Ich bin überzeugt, dass es so sein wird.

Liebe Grüsse :trost: :trost: :trost: :trost:

 
Hi Thomas

Dir scheint es zur Zeit ja wirklich schlecht zu gehen! :tink:

Das tut mir sehr Leid.

Und wollte mir dann ständig einreden, mein allein sein wäre doch auch für mich toll.
Ich denke das Problem ist einfach, dass Du mit der Verarbeitung noch nicht mal beginnen konntest, da bei Dir immer noch die Hoffnung an oberster Stell stand. Deine "Frau" ist Dir da um einiges voraus.

Und jetzt. Sie wollte mich loswerden schon lange und dabei ein gutes Gewissen behalten. Sie wollte wahrscheinlich nur finanziell abgesichert bleiben. Deswegen hat sie nie Schluß gemacht. Ich glaube das einfach nicht.
Auch ich denke nicht das sie Dir vorgespielt hat. Wie Klecks59 schreibt, denke auch ich sie wollte Dich schonen, was leider so nicht funktioniert. Mann möchte nicht so böse sein und hofft darauf, dass der andere bei räumlicher Trennung auch merken wird, wie viel besser es ihm geht. Nur leider warst Du noch lange nicht so lang, dies in dieser Weise zu verstehen. Man versucht den anderen nicht zu sehr zu verletzen und erreicht meist genau das Gegenteil.

Oder kann sich ein Mensch so verändert
Wir alle verändern uns in unserem Leben und die Liebe ist ein kostbares Gut das gepflegt und gehegt werden will. Im Alltag geht das leider meist unter und findet nicht genügend Platz. Auch verändert sich jeder Mensch in eine eigene Richtung, wenn die dann nicht miteinander überein stimmt, hat man sich irgend wann nicht mehr viel zu sagen. Vielleicht war es bei bei Euch so, dass sie sich mehr verändert hat als Du Dich, nur habt Ihr dem keine Beachtung geschenkt.

Du hast Dich bestimmt nicht die ganzen Jahre getäuscht!

Mach einen Schlussstrich und schaue zuerst mal nur für Dich, das Leben wird Dich wieder finden und das Licht wird wieder heller und für Dich wärmend und tragend werden!

Ich denke fest an Dich!