Das Ende einer Ehe ?

Hallo Innana,

ich möchte dich nur kurz wissen lassen, dass ich dich für die Art, wie du die ganze Sache mittlerweile siehst, wirklich sehr bewundere.

Ich finde es ganz toll, dass du dem Menschen, der dir doch so weh getan hast, einfach eine zweite Chance geben möchtest (liegt wohl daran, dass mir eine solche Chance eiskalt verwehrt wurde). Natürlich wirst du da vorsichtig und nicht allzu blauäugig sein, aber immerhin gibst du sie ihm und das finde ich tatsächlich unglaublich.

Ich weiss nicht, was ich dazu noch sagen soll... Ich drücke dir einfach mal ganz feste die Daumen, dass du Erfolg damit hast. Ich denke, wenn Andy wirklich diese Probleme hat, die hier in den letzten Beiträgen angeklungen sind, dann wird er diese Chance nutzen. Er wird sie nutzen, um dir zu zeigen, was ihm wirklich an dir liegt. Er wird sie bestimmt nicht nutzen, um dich weiter auszunutzen oder zu verarschen, da bin ich mir ziemlich sicher. Dein Schuss vor den Bug war doch viel zu deutlich als dass er jetzt noch irgendwelche Mätzchen machen dürfte.

Ach, wie sehr hätte ich damals eine Frau wie dich gebraucht, die eben nicht einfach alles hinwirft, den Mann, den sie mal geliebt hatte einfach sitzenlässt und keinen Versuch macht, irgendetwas zu verstehen oder einfach nur zuzuhören.

Aber leider war meine Geschichte in dieser Hinsicht etwas trauriger, denn ich wurde wortlos und ohne jegliche Begründung fallengelassen... Naja, wer weiß, wozu es gut war...

Toi,toi,toi und dickes Daumendrücken für einen weiteren Versuch

Michael

PS: Ich hoffe, unser Kontakt reisst jetzt nicht abrupt ab... Wäre schade drum !

 
@Bär: [OFFTOPIC]

Ohje, wie bekannt mir diese Worte vorkommen... Auch ich hatte nicht gesehen, dass ich einen Fehler machte. Zu meinem Pech weiß ich den Fehler bis heute nicht, d.h. mir ist bis heute nicht klar, ob ich "grün" kenne oder nicht...

Für mich ist es jetzt an dieser Stelle total beruhigend, dass es tatsächlich noch andere gibt, die vollkommen unerwartet verlassen wurden, denen Fehler vorgeworfen wurden, die ihnen gar nicht bewusst waren und die keine Chance hatten, diese Fehler zu korrigieren.

Danke, dass es dich gibt, Bär, du hilfst mir gerade unbewusst bei der Heilung meiner tiefen Wunden.

Liebe Grüsse

Michael

 
Lieber Bär ...

ich verstehe gut, was du mir mit der Farbe "grün" sagen willst. Jeder Mensch hat seine subjektive Sicht- und Gefühlswelt. Ich habe als ich 19 Jahre alt war mit meiner Freundin gestritten, das sich die Balken bogen, denn ich malte ein Seidentuch mit hellblauen Rahmen drum rum - sie sah türkis. *kopfschüttel*

Heute weiß ich, daß wir beide Recht hatten :]

Wenn sich mit der Zeit herausstellen sollte, daß Andy kein "grün" kennt, dann muss ich resignieren, denn ich kann ihm die Farben des Lebens nicht zeigen. Das kann dann wirklich nur noch ein Fachmann/-frau und dann wäre alles andere nur noch Qual - sowohl für ihn wie für mich.

Aber wie gesagt, soweit denke ich jetzt nicht mehr - DANKE euch !!!!

@Michael: Du brauchst mich nicht bewundern, denn was ich für Andy fühle - für den Andy in den ich mich verliebt hatte - ist doch ein sehr starkes Band und ich WILL die Hoffnung nicht aufgeben, daß unter dem ganzen Mist nicht doch noch "mein Andy" steckt - ich muss ihn nur finden und ich muss ihn Zeit lassen wieder aus eigenen Stücken auf mich zuzukommen !!!

Du weißt Michael, daß ich schon so weit war um Trost bei einem anderen Mann zu suchen ..... auch ich will gerne mal wieder umschmeichelt werden - auch ich sehne mich nach lieben verständnisvollen Worten - Himmel, ich bin keine Heilige - ich bin eine Frau !

Aber ich habe gemerkt, daß dies mir nicht wirklich was bringen würde. Es wäre vielleicht eine ganz nette Nacht - aber der Tag dannach wäre grausam. Ich würde mich selbst nicht mehr im Spiegel angucken können und ich könnte Andy nicht mehr angucken und auch meine Kleine nicht mehr.

Ich würde mir diesen Schritt bestimmt niemals verzeihen, denn damit hätte ich Andy bestimmt verloren und genau DAS will ich ja nicht !

Zudem ....

kein anderer Mann hat Andy`s Duft,

kein anderer Mann hat Andy`s Lachen,

kein anderer Mann hat Andy`s Augen,

und kein Mann sagte so lieb "Mausi" zu mir ....

*sentimental werd*

Ich will all das einfach nicht aufgeben !!!

Du siehst also .... auch ein zünftiger Rausch kann die Gehirnwindungen anregen. Es empfehle es aber keinen zum nachmachen, denn der Kater am nächsten Tag ist einfach grauenhaft *schauder bei erinnerung*

Unsere Freundschaft denke ich kann erst jetzt auf richtigen Boden wachsen und ich freue mich darauf ;o)

Liebste Grüße

Innana

 
Liebe Innana,

Ich freue mich dass Du in meinen Hinweisen manche Anstösse finden konntest, die Dir neuen Mut geben und Hoffnung. Ich habe auch die Details gelesen, die Du noch geschrieben hast. Die Sache wird nicht einfach werden, weil sie nur funktionieren kann, wenn Andy auch 100% mit macht. Mit diesen sexuellen Entgleisungen ist es irgendwie mit dem Alkohol. Dahinter steht am Anfang meistens ein seelisches Problem mit sich selbst, Kummer, Verdrängung, Flucht vor der Realität in eine Welt des Rausches. Und diese Welt wird mehr und mehr zur einzigen Welt in der man noch lebt. Gefährlich wird es wenn er verantwortungslos wird und für die Droge Sex riskiert dass alles zerbricht, und auch Unschuldige hineingezogen werden, vielleicht sogar daran zerbrechen. Er muss einsehen, dass es notwenig ist eine "Entziehungskur" (z.B. gute psychologische Betreueung) mitzumachen oder andere konkrete Hilfe dankbar anzunehmen.

Wichtig ist es aber - um eim Bild des Alkohols zu bleiben - dass der Betreffende seine eigne Heilung will aus LIEBE zu denen für die er große VERANTWORTUNG trägt und bereit ist alle Opfer dafür zu bringen um aus dem Elend rauszukommen. Er muss ein für allemal kapieren, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn er darunter leidet ist das einen wichtige erste Voraussetzung. Aber nun muß er auch dran bleiben. Er muss die enorme Gefahr einsehen, in die er sich und seine Ehe und Familie bringt. Was ich da mit Deiner Tochter gelesen habe ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch sie ist damit in großer Gefahr, wenn er die Sexualität nicht in den Griff bekommt... .

Auch die Sache mit one-night-stands geht entschieden zu weit. Da wird aus dem Opfer schnell ein Täter. Es ist wichtig, dass Du die Gefahr die davon ausgeht richtig einschätzen kannst. Auch er ihm muss klar werden dass das jetzt seine große Chance ist und dass er mit Deiner Liebe nicht spielen darf. Du bist bereit ihm zu helfen, soweit es an Dir liegt, aber er selbst muss jetzt mitmachen, wenn er wirklich liebt.

Du must jetzt in der Sache sehr entschlossen bleiben. Wenn Andy wirklich aus dem Elend raus will, dann wird er nicht mit Deiner Liebe spielen. Das wäre tödlich für Eure Beziehung. Er muss sehen, dass das seine "letzte Chance" ist und dass er sie ergreifen muss, um das Schlimmste zu verhindern. Er muss aufwachen und darf nicht wieder einschlafen.

In meinem Leben habe ich sehr leidvoll erfahren, dass wahre Liebe oft sehr hart sein muss, dass es einem selbst dann viel mehr weh tut hart zu sein als dem anderen. Das IST Liebe. Mutter Theresa hat einmal gesagt:"Lieben bis es weh tut!" Das hat nichts mit sinnloser Selbstzerfleischung zu tun, sondern mit einem notwenigen Realismus in der Liebe, ohne den man untergeht. Andy braucht Deine Entschlossenheit, sonst fällt er zurück und die momentane Reue wäre nicht mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein. Er ist bisher in seinem Leben in unverantwortlicher Weise getragen und über Wasser gehalten worden. Das muss jetzt enden. Jetzt muss er die Verantwortung für sein Handeln übernehmen und auch für seinen Familie, wenn er wirklich liebt. Das muss ihm klar werden und das kann ihm keiner abnehmen.

Entweder kapiert er, dass er selbst jetzt an der Reihe ist, oder er bleibt in seinem Denkmuster und Verhaltensmuster und bringt dadurch die die er lieben will unverantwortlich in große Gefahr.

Seine "Liebe" steht jetzt vor der harten Entscheidung. Das muss ihm klar sein, und das kannst Du ihm nie abnehmen.

Du brauchst ihn nicht zu tragen, er muss selbst gehen. Du kannst ihm die Chance geben, ob er sie ergreift liegt letztlich nicht in Deiner Macht. Du kannst für ihn beten, aber das Wunder kannst Du nicht vollbringen. Das ist wichtig weil Du Dich sonst restlos selbst überforderst und damit ist keinem geholfen. Wenn er wirklich verstanden hat wie sehr Du gelitten hast um ihn, dann muss er jetzt auch verstehen, dass jetzt seine Liebe an der Reihe. Es genügt, dass Du Deinerseits das rechte Umfeld (siehe meine letzten postings) schaffst damit er sich öffnen kann. aber die bleibende Reue muss er selbst haben. Ohne Reue und Einsicht wäre es unmöglich ihm zu helfen.

Es gibt ein Gebet das für Dich jetzt gut passt:

Gib mir Herr, die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.

Gib mir den Mut (und die Liebe!), Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.

(Maria Ebner-Eschenbach)

Soweit für heute Nacht...

Alles Gute Innana und viel Kraft!

Cuore

P.S.: Seid ihr beide eigentlich standesamtlich/kirchlich verheiratet?

 
Liebe Innana,

ich sehe jetzt eine grosse Chance dass eure Beziehung eine ganz neue Dimension erreichen kann, wenn Andy sich Dir langsam, Schritt um Schritt öffnen kann und sich seiner vielen Probleme selbst bewusst wird. Wichtig ist dass er nicht aufgibt sondern sich den Problemen stellt anstatt wieder in seine gefährliche Scheinwelt zu fliehen.

Wichtig scheint mir auch mE, dass Du ihm spüren lässt wie sehr Du es schätzt und anerkennst und ihn als Mann ernst nimmst GERADE WENN er sich öffnet, trotz allem was geschen ist. Es für ihn als Mann schwer zuzugeben, dass er versagt hat, dass er in tiefen seelischen Nöten steckt usw.

Verwende es bitte später im Streit NICHT gegen ihn. das macht sich sehr schlecht. Das kränkt ihn als Mann (und da ist er ohnehin schon angeschlagen). Dann macht er erst recht dicht.

Sternchen hat sehr schön geschrieben: "Ich habe angefangen, ihn so zu akzeptieren wie er ist. Ich habe meine doch recht starke Persönlichkeit arg zurückgeschraubt und ihm mehr und mehr die Führung der Beziehung übergeben. Wenn ich über gewisse Dinge reden wollte, die mir nicht passen, habe ich ihm das einfach nur mitgeteilt, ohne ihm dabei irgendwelche Vorwürfe zu machen. Ich habe ihm Zeit gegeben, für sich selbst darüber nachzudenken. Das hat bei ihm sehr viel bewirkt. Er hat seit dem viele, wenn auch nur kleine Fortschritte gemacht. "

Wonach ein sensibler Mann sich im Herzen sehnt, ist bei seiner Frau Frieden zu finden (nicht nur Be-friedigung - das wissen viele Männer selbst nicht!) und nicht den ewigen Kampf der Geschlechter. Sexualität kann das eine Zeit lang überdecken, aber nie ausgleichen. Es sind die vielen tausend kleinen Dinge, die ihm sehr helfen seine Rolle als Familienoberhaupt Schritt für Schritt zu finden. Viele Ehen gehen daran kaputt, dass der Mann seine Gefühle und Probleme nicht ausdrücken kann, und die Frau nur mehr ihre Gefühle ausdrückt (überrollt), und der Mann dann all diese Gefühle auch noch erfüllen soll, fast so als sei er der Liebe Gott. Das überfordert (nicht nur) sensible Männer und sie machen dicht. Dominate Mütter machen das oft sogar ein Leben lang ;( .

Und noch etwas zu der Frage wie Du die Mutter "ausgleichen" kannst. Das ganze ist nur INDIREKT möglich. Wenn er spürt dass er bei Dir Frieden findet den er bei seiner Mutter nie finden könnte, dann erkennt er von selbst den Unterschied. Wenn er bei Dir das Gefühl hat angenommen zu werden, das ihm bei seiner Mutter fehlte, das Familienoberhaupt zu sein (inklusive Verantwortung!) dann kann es ein neuer Anfang werden.

Es ist ein gutes Zeichen dass er jetzt endlich beginnt erste Loslösungsversuche gegenüber seiner Mutter zu starten. Wichtig ist dass es von ihm als Mann ausgeht. Vielleicht gibt es ja mal den fast unvermeidlichen großen Krach. Wenn er dann bei Dir seinen Halt und Frieden findet ist er geheilt.

Alles Gute !

Cuore

 
Lieber Cuore ...

Nochmals vielen lieben Dank für deine Postings. Sie helfen mir wirklich enorm meinen Mann, sein Handeln und auch mich besser zu verstehen.

Zum Glück scheint jetzt wirklich der Punkt erreicht zu sein, dass Andy seine „sexuellen Entgleisungen“ einsieht und sie nicht mehr wiederholen möchte. Er scheint gesehen zu haben, dass es so auf Dauer nicht Gut tut – weder ihm noch mir – geschweige denn Nadine. Er schämt sich wirklich und dieses Schamgefühl kompensiert er leider in Selbsthass. Ich hoffe das ich ihm klarmachen kann, dass er sich dafür nicht hassen muss – einsehen und ändern – aber bitte nicht hassen ! Als er mir vor Tagen seinen Selbsthass drastisch schilderte sagte ich zu ihm:

„Fallen ist keine Schande – aber liegen bleiben. Also steh auf – ändere das, was dir und auch mir weh tut und damit ist dann gut, aber bitte mache nicht den Fehler dich dafür zu zerfleischen!“

Ich hoffe er hat verstanden was ich damit sagen wollte.

Er muss sehen, dass das seine "letzte Chance" ist und dass er sie ergreifen muss, um das Schlimmste zu verhindern. Er muss aufwachen und darf nicht wieder einschlafen.

Ich denke mal er hat es jetzt endlich kapiert * sicher bin *

Aber wenn er tatsächlich wieder „einschlafen“ sollte, dann werde ich die Konsequenzen ziehen müssen, denn sonst gehe ich kaputt und wie du schon so schön gesagt hast, wäre damit keinem geholfen.

Er ist bisher in seinem Leben in unverantwortlicher Weise getragen und über Wasser gehalten worden. Das muss jetzt enden. Jetzt muss er die Verantwortung für sein Handeln übernehmen und auch für seinen Familie, wenn er wirklich liebt. Das muss ihm klar werden und das kann ihm keiner abnehmen.

Seine Mutter meinte es „offiziell“ nur gut als sie ihn „überbehütete“ und ihn damit fast erstickte.

Sein Bruder meinte es „offiziell“ nur gut als er ihm alles erleichterte und dafür sorgte das er nie in finanzielle Schwierigkeiten kam und doch alles hatte ....

Keiner von diesen Menschen hat „offiziell“ gemerkt, dass sie Andy damit unselbständig hielten und von sich abhängig machten. Sie handelten nur aus puren Egoismus – um ihr Wertgefühl aufzupuschen (Bruder) oder aus Angst eines Tages allein zu sein (Mutter)!

Weder seine Mutter noch sein Bruder waren so ehrlich zu sich selbst. Es fällt auch schwer einzusehen, dass das eigene handeln und „übermuttern“ einen Menschen die lebensnotwendige Eigenständigkeit nimmt und ihn zu einer Marionette des Lebens werden lässt, indem er sich niemals alleine behaupten kann.

Was Andy meiner Meinung nach jetzt dringend braucht sind Erfolgserlebnisse die er aus eigenem Antrieb erreicht hat. Sein Selbstwertgefühl muss unbedingt einen Auftrieb bekommen. Er muss sehen, dass er es selbst schaffen kann und weder seine Mutter noch seinen Bruder dazu braucht.

Ich denke mal, wenn er erkannt hat, was er kann und ist (das haben die zwei ja nie zugelassen!), dann wird er sich selbst bewusst und dann ändert sich auch einiges.

Meinst du nicht auch?

Du brauchst ihn nicht zu tragen, er muss selbst gehen. Du kannst ihm die Chance geben, ob er sie ergreift liegt letztlich nicht in Deiner Macht.

Ich DARF ihn gar nicht mehr länger tragen, sonst bin ich kein Stück besser als seine Mutter es war!

Wie du sagst, ich kann ihm Chancen zeigen – ich kann ihn unterstützen und raten, aber TUN muss er es alleine, denn sonst erkennt er sich nie selbst. Er muss das „fliegen“ lernen bevor seine Flügel ganz und gar verkrüppelt sind und ihn nie mehr tragen können.

Seid ihr beide eigentlich standesamtlich/kirchlich verheiratet?

Ja – seit dem 10.12.1999 sind wir standesamtlich verheiratet und es war ein herrlicher Wintertag.

Es war einer der schönsten Tage in meinen Leben und ...... verdammt – ich kämpfe dafür – auch wenn mein Kampf heißt Geduld zu haben und abwarten zu müssen.

Wichtig ist dass er nicht aufgibt sondern sich den Problemen stellt anstatt wieder in seine gefährliche Scheinwelt zu fliehen.

Ich denke mal diese Gefahr schwindet mit wachsenden Selbstbewusstsein. Viel mehr Sorgen macht mir das „Probleme erkennen“. Ich weiß nicht – wie Bär so lieb schilderte – ob Andy die Farbe „grün“ kennt und überhaupt weiß, was er vermisst bzw. was ihm selbst schadet.

Wichtig scheint mir auch mE, dass Du ihm spüren lässt wie sehr Du es schätzt und anerkennst und ihn als Mann ernst nimmst GERADE WENN er sich öffnet, trotz allem was geschen ist.

Ja, damit umzugehen und das richtige Maß zu finden wird schwer für mich werden. Ich hoffe das ich in dem Moment die richtigen Worte finde.

Verwende es bitte später im Streit NICHT gegen ihn. das macht sich sehr schlecht. Das kränkt ihn als Mann (und da ist er ohnehin schon angeschlagen). Dann macht er erst recht dicht.

Dazu brauche ich nicht viel Vorstellungskraft * dich anlächel*

Ich hoffe das ich nie schneller rede als denke, denn dann ist die Gefahr geringer. Leider gehöre ich eigentlich zu den temperamentvollen Menschen .... aber auch ich muss an mir arbeiten – das habe ich eingesehen.

Wonach ein sensibler Mann sich im Herzen sehnt, ist bei seiner Frau Frieden zu finden (nicht nur Be-friedigung - das wissen viele Männer selbst nicht!) und nicht den ewigen Kampf der Geschlechter.

Ich hoffe das ich Andy diesen Frieden geben kann, denn er hat ihn wirklich verdient – egal was er auch immer anstellte. Mir ist klar geworden, dass er mir nicht absichtlich weh getan hat – er tat es aus Unwissenheit und weil er mit sich selbst nicht klarkommt. Er tat es nie um mich zu verletzen – er merkte ja nicht mal das es mich verletzte. DAS ist ja das schlimme, aber dafür kann und darf ich ihm nicht die Schuld geben !

Weißt du .... seit du mir mit deinen Posting`s hilfst ist mir vieles klar geworden.

Ich weiß jetzt, dass es eigentlich nie die mangelnde Sexualität war die mich verletzte, sondern das es sein innerer Rückzug von mir war, der dem sexuellen Verweigern vornweg ging.

Ich kam mir wie ausgesperrt vor – er lies mich nicht mehr an seinen Gefühlen, Gedanken, Überlegungen usw. teilhaben. Er sperrte mich aus wie ein kleines Kind und das verstand ich nicht. Ich suchte immer die Schuld bei mir. Immer wieder fragte ich mich: „Was habe ich nur getan, dass er sich jetzt so von mir abwendet?“

Auf diesen „inneren Rückzug“ folgte zwangsläufig der „äußere“ und da liegt das Problem.

Ich denke mal, wenn er offen seine Gedanken, Gefühle und Überlegungen mit mir teilt, dann kommt der Rest von alleine wieder .... ich habe den Hebel am falschen Platz angesetzt. Ich habe die ganze Zeit die Auswirkung bekämpft aber nie die Ursache gesehen – das ist mir jetzt (dank deiner Postings) klar geworden.

Während all den Jahren sagte er immer wieder zu mir: „Ich wollte dir damit nie weh tun!“

Erst jetzt ist mir klargeworden: Er wollte es wirklich nicht ! Es war ihn nicht mal klar, dass er es tut – er wusste es einfach nicht ....

Diese Erkenntnis hilft mir sehr meine eigenen Wunden zu pflegen und ausheilen zu lassen, denn jetzt endlich verstehe ich !

Komisch, aber gerade bekommt der Ausspruch „Hinter einem starken Mann steht immer eine noch stärkere Frau“ eine ganz neue Bedeutung ;o)

Momentan fühle ich mich selbst sehr befreit. Es ist gerade so, als ob eine Zentnerlast von meiner Seele genommen wurde. Jetzt, wo ich verstehen kann, kann ich auch damit versuchen klar zu kommen.

Heute bin ich so glücklich, dass ich die ganze Welt umarmen möchte. Ich fühle mich wie frisch verliebt ! Andy und ich .... wir gehen in den letzten Tagen auch sehr sehr lieb miteinander um. Wir schreiben uns wieder liebe Zettelchen wie am Anfang – schreiben uns liebe Mails und halten Händchen.

Ich glaube, ich habe mich in meinen eigenen Ehemann verliebt * glücklich strahl *

Ich weiß einfach das wir es schaffen werden !!!!

Jetzt liegt mir aber auch noch auf der Seele dir ganz lieb zu danken, denn ohne dir und deinen Beiträgen wäre dieser Neuanfang meiner Ehe nicht möglich gewesen. Dir haben wir letztendlich zu verdanken, wenn wir zusammen alt und grauhaarig werden * dir dafür ein bussi auf wange drück *

Ich danke dir !!!!

deine Innana

 
...... dennoch .....eines möchte ich noch sagen ....

in den letzten Beiträgen reden wir immer nur von Andy`s Problemen - seinen Tauma das er irgendwie und irgendwann erfahren hat und wie ich mit ihm umgehen muss um ihn aus seiner emotionalen Gefangenschaft zu befreien. In meinen Beiträgen habe ich gelobt Geduld zu haben - ihn zu helfen und zu unterstützen ohne ihn einzuengen ohne zuzuviel zufrüh zu fordern ...... ich habe gelobt wieder zurück zu stecken und abzuwarten.

tja, aber wisst ihr was wir ganz vergessen haben?

MICH !


.... mich und meine verletzte Seele ....


Ich sitze hier und mache mir einen Kopf nach den anderen um Andy`s Probleme und Sorgen um seine Beweggründe und seine Verhaltensweisen, und vergesse dabei meine eigenen Wunden und Verletzungen die ich im Laufe von vier Jahren tagtäglich ertragen musste und die immer noch brennen wie Salz in einer offenen Wunde. Sie rumoren, stechen und quälen mich in Träumen und verfolgen mich oft tagelang. Es sind Verletzungen geschlagen worden, die schwären vor sich hin wie faulendes Fleisch.

Sagt mal .... bin ich seine Mutter? Muss ich das ausbaden was seine Mutter versäumt hat?

Vor allem - ist er denn nicht alt genug um sich selbst zu ändern ?

Wie lange kann und wie lange darf ein Mensch seine Kindheit zum Vorwand nehmen um andere zu verletzen?

(ich denke jetzt nur an all die Kinderschänder/-mörder und deren Argumente - ohne näher darauf eingehen zu wollen)

Das schlimme ist ja, daß Andy seine Probleme noch nicht mal selbständig erkennt. Er sieht ja nicht mal wann er einem Menschen weh tut. Er erkennt es nicht mal !

Wenn Andy sich in die Enge gedrängt fühlt (und das kann schon bei einem an sich harmlosen Gespräch sein) wird er schlagartig hochgradig aggressiv.

Wäre es nicht wichtiger, erstmal an MICH zu denken - und meine Würde, Selbstachtung und -bewußtsein die er mir genommen hat wieder herzustellen?

Verdammt, das ist alles so schwer !

Ich stelle mir gerade vor, wie ich Andy das "fliegen" beibringe und dabei selbst emotional und seelisch auf dem Zahnfleisch geh.

Er lernt also Dank meines Verständnisses, meiner Geduld und meiner behutsamen Führung endlich laufen.

Dann kommt der Tag wo er es endlich kann - ich gucke stolz auf meinen Mann (Sohn?) und er ...... er bedankt sich bei mir, gibt mir einen Kuss auf die Wange und legt den Arm um eine Blondiene die diesen starken Mann mit großen himmelblauen Augen anhimmelt.

Danke ! :tongue:

Es ist ein sehr zweischneidiges Schwert.

Die Gefahr das ich damit ganz gehörig auf die Nase falle ist nicht von der Hand zu weisen. Und da ich stark vermute, daß Andy mich niemals als Frau sondern immer als "Mutterersatz" gesehen hat, würde es ihm auch nicht schwerfallen diese "Ersatzmutter" für eine "Frau" zu verlassen.

Ich weiß, die Sicherheit das dieses Zenarium nicht passiert, kann mir keiner geben.

Fakt ist, das sein Elternhaus (vor allem seine Mutter) da einiges verzapft hat - aber ... ich bin nicht seine Mutter und zudem ist er selbst alt genug um seine Fehler zu erkennen und sein Verhalten dementsprechend zu korrigieren.

Ich verstehe ihn jetzt dank der Beiträge besser ....

aber das heißt nicht, daß ich verantwortlich dafür bin das aus ihm endlich ein erwachsener Mann wird - oder?!

nachdenkliche Grüße

Innana

 
Hallo Innana,

nun hab ich Dir folgendes geschrieben bevor ich Den Posting gelesen habe, aber es passt hervorragend zu Deiner eigenen Erkenntnis:

Komisch, aber gerade bekommt der Ausspruch „Hinter einem starken Mann steht immer eine noch stärkere Frau“ eine ganz neue Bedeutung ;o)

1. Es ist unglaublich kostbar, dass Du Andy jetzt immer besser verstehen lernst, dass Du verstehen kannst WO es seine Wunden und Schwächen hat. Und dass Du ihn so wie er ist, lieben kannst! Das ist die Grundlage auch wenn es sicher den einen oder anderen herben Rückschlag geben wird. Das gehört dazu.

2. Andy gehört mE zu der Sorte sensibler Männer, der eine starke Frau BRAUCHEN, nur eben KEINE Mutter. Ein Mann der durch einen Mutterkomplex geschädigt ist braucht weder die NUR starke Frau, die NUR von ihren Gefühlen redet und ihn damit ständig emotional unter Druck setzt. Dann kommt er nie zu sich selbst als Mann, sondern bleibt ewig der kleine Junge, den die dominante Mutter ständig emotional vergewaltigt. Er sucht vielmehr die unkomplizierte Frau, die ihm den Raum und die Unter-Stützung (ein wunderschönes Wort!) gibt Mann zu werden, Familienoberhaupt zu WERDEN.

3. Sicher hast Du schon das weise Sprichwort gehört: „Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau“. Ihre emotionale Liebe gibt ihm zuerst das Gefühl nicht verurteilt, sondern verstanden zu werden und damit die Chance sich zu öffnen (aber noch nicht die Kraft für die Rolle als Familienoberhaupt, die Kraft die er braucht um ein MANN zu werden). Eine „starke Frau“ ist also etwas ganz anderes als eine emanzipierte Frau, die dem Mann ständig spüren lässt, dass sie ihm letztlich doch „über“ ist. Denn dann geht auch die Rolle der „dominanten Mutter“ auf sie über. Der Mann kann sie nicht mehr lieben, nur mehr fürchten. Er bleibt der „Dackel an der Leine“, der „geborene Versager“ und kommt nie mehr aus dieser selbstzerstörerischen Rolle mit eigener Kraft heraus. Und genau diese Rolle kennt er von seiner Muter her schon bis zum Erbrechen. „HINTER jedem starken Mann steht eine starke Frau“, das bedeutet das die Frau bereit ist, bewusst „hinter“ ihm zu stehen, ihm durch ihre selbstlose, echte Liebe seine Rolle als Familienoberhaupt Schritt für Schritt zu schenken.

4. Ein guter, feinfühliger Mann, der seine Frau wirklich lieben will und Verantwortung übernehmen will, wird in ihrer starken und echten Liebe langsam aufblühen. Er weiß vielleicht gar nicht warum. Aber er fühlt eine ganz neue Liebe von Seiten seiner Frau. Eine Liebe, die ihm Halt gibt, die ihm die Rolle schenkt, die er sich intuitiv immer ersehnt hat, aber an die er gar nicht mehr glauben konnte (dank seiner dominanten Mutter bzw. Frau). Nicht die erdrückende Mutterliebe, nicht die unsichere Liebe einer nur emotionalen Frau, sondern die starke Liebe einer Frau, die ihn Schritt für Schritt eine Rolle gibt, die ihn erfüllt, die ihm den Platz gibt, der er als Mann braucht um Familienoberhaupt zu werden.

Dazu sind viele tausend kleine Schritte. Also Geduld. Wichtig ist dass Du selbst das große Ganze immer klarer vor Augen hast, dann wirst Du im Augenblick auch fühlen wie Du das große Ziel der Liebe immer mehr erreichen kannst. Du liebst ihn von ganzen Herzen und das ist das entscheidende.

Jetzt kann auch Deine Liebe als Frau immer mehr reifen und immer stärker werden.

Alles Gute auf diesem wunderschönen Weg und viel Kraft dabei

Cuore

Ein Nachtrag zu Deinem letzten posting:

Du hast recht, ohne seine treue Liebe geht es nicht. Garantie gibt es keine. Aber eines glaube und hoffe ich ich: Ein Mann der diese ganz besondere Liebe gefunden hat, die ihn Seine Lebensrolle schenkt, wir auch das Gefühl haben seinen Platz in diesem Leben gefunden zu haben.

Danke auch für Deine lieben Worte. Es würde mich sehr glücklich machen Euch damit geholfen zu haben...

 
Hallo Innana,

ja die eigenen Wunden! Die kenn ich sehr gut. Ich habe selbst zwei Jahre tiefste Wunden ertragen, bis die Einsicht eintrat, dass ich auch etwas gelitten habe. Ein sehr, sehr schwerer Weg. Ob der andere die Farbe "grün" jemals erkennen kann?

Ist das das Kreuz der Liebe? Ist es meine Dummheit zu hoffen? Das wird kein Mensch Dir beantworten können. Liebe bleibt immer verwundbar, immer verletztbar, sonst wär sie keine Liebe. Vieles werden wir wohl erst hinterher verstehen.

Sei herzlich gegrüßt

Cuore

 
Hallo Innana,

Dein letzter Hinweis hat mir klar gemacht dass Deine Sorge groß ist, ob er NACH einer möglichen Heilung Dich sitzen lässt.

Nun ja, wenn er wirklich seine Rolle darin findet (die er (hoffentlich sucht), dann wird sie auch sein Leben. Das gibt Hoffnung. Aber kein Mensch kennt sich selbst und den anderen genug, um das mit Gewissheit vorhersagen zu können. Wichtig ist die weitere Entwicklung. Es ist ein langer Weg bis ein Mann wie Andy seine Persönlichkeit finden wird. Wichtig ist dass er in Deiner Liebe auch seine Lebensrolle entdecken kann, nicht eine zweite Mutter.

Auf den EPL Seminaren von denen ich Dir schrieb ist ein Punkt über Ideale zu sprechen. Was erfüllt den anderen? Das war uns erfüllt ist nicht unbedingt das was wir uns zuerst wünschen. Manches wird uns erst im Laufe des Lebens klar.

Es ist die Frage was für ihn „grün“ ist. Ob er die Rolle als Familienoberhaupt so sucht, ob sie IN im ist und ihn so erfüllen kann, dass er seinen Platz im Leben findet. Wenn wir das wüssten gäbe es keine Scheidungen mehr. Das weiß man auch nach 30 Jahren Ehe nicht mit letzter Sicherheit. Es bleibt eine Hoffnung, aber keine Garantie.

Noch etwas zu den Wunden. Sicherlich hast Du jetzt schon gespürt wie gut es Dir das tut nach all dem was Du durchlitten hast, wenn Du jetzt selbst ab und zu die Früchte Deiner Anstrengung und Liebe erntest. Das ist gut so und das brauchst Du! Das lässt auch die Wunden langsam, sehr langsam heilen. Auch wenn es Jahre dauert. Es gibt nichts schöneres als dort Blumen sprießen zu sehen, wo vorher nur Verwüstung und Tränen waren. DAS HEILT. Es ist schön wenn man sieht: Es lohnt sich. Natürlich bleibt bei all dem auch die Angst, ob es Bestand hat. Das wird sich zeigen. Starke Liebe ist auch nüchtern in diesen Fragen. Ändert er sich, öffnet er sich findet er seine Rolle. Genieße die schönen Stunden, die Deiner Seele gut tun und wie Öl auf die Wunden sind. Lass Dir die Sonne auf die Wunden scheinen auch wenn es ab und zu mal gewittert.

Herzliche Grüße

Cuore

 
@ Cuore:

Mag sein, daß es nur mir so geht, aber ich finde es unglaublich, wie es Dir gelingt, permanent und seitenlang für Verständnis Andy gegenüber zu werben und psychologische Analysen über die Gründe seines Verhaltens anzustellen. Erstens sind das alles nur Vermutungen. Du kennst ihn doch gar nicht. Und zweitens: Wo bleibt das Verständnis für Innana?

Sie ist auch verletzt, weißt Du?

Sie sorgt dafür, daß die Familie zu essen hat und ein Dach über dem Kopf. Vielleicht hat sie ja auch traurige Erfahrungen machen müssen. Sie hat aber gar keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, weil sie arbeiten gehen muß, während Andy sich im Sessel zurücklehnt und seinem 19. Semester entgegensieht...

Andy ist 34, wenn ich das richtig gelesen haben. Irgendwann muß man auch mal von allein über seine traumatischen Erlebnisse hinwegkommen; nicht erst, wenn einem einer auf die Füße steigt.

Für meine Begriffe wird es definitiv Zeit, daß er erwachsen wird. Seine dominante Mutter und sein sich unterordnender Vater sollten mit 34 keine Rolle mehr spielen.

Sorry, aber das mußte mal raus. Komme mir allmählich wie der Zeuge einer Selbsttherapie vor...

Tina

 
Innana,

Du scheinst ja bereit zu sein, sehr viel zu geben. Weil Du ihn liebst.

Die unklare Komponente ist ja er. Vielleicht ändert er sich. Wenn er sich ändert, wird er auf den Gedanken kommen, dass er ein anschmiegsames Blondchen braucht o.ae. ? Dass ihm das besser täte? Das sind doch auch Unsicherheiten..

Du wirst Dich nie so verbiegen können, dass Du ein schwacher Mensch wirst, der ständig Unterstützung braucht. Eine solche Frau kannst Du nicht werden wenn Du es nicht bist. Das sind Charakterzüge, die man nicht ändern kann.

Er wird Dich nicht wirklich lieben können und Dir die Stirn bieten können, wenn er nicht seine Versagensgefühle loswird und endlich eigene Entscheidungen trifft. Das hat er ja wohl jahrelang bezüglich seines Studiums vermieden, ein recht essentieller Teil des Lebens, vermutlich auch in anderen Bereichen.

Aus seiner Perspektive muss sein Leben eine Aneinanderreihung von Versagenserlebnissen sein. Tödlich für das Selbstwertgefühl. Tödlich für die Fähigkeit, andere wirklich zu lieben.

Mehrere Hypothesen.. Wenn er zurück in die Realität kommt.. Wenn es ihm gelingt Stärke in sich selbst zu finden.. Wenn er dann immer doch Dich will..

Es tut mir so leid für Dich, dass Du das alles durchmachst, diesen Balanceakt zwischen Unterstützung und Freiheit geben, dass Du die Zeit aufbringst.. dass Du mit diesen Unsicherheiten lebst.

Ich wünsche Dir viel Kraft und das Sehen der Fakten für eine Entscheidung.

Letztendlich wissen wir ja nicht wirklich etwas.. Für mich sind solche Männer, genauso wie mein Exfreund, ein Buch mit sieben Siegeln. Und ja, auch ich will ihn zurück. Und ja, auch ich muss warten, bis er sich selbst gefunden hat. Man weiss nicht was kommt. Man kann nur abwarten. Und schauen, in welche Rollen man unterbewusst reingeschlüpft ist und sich fragen, was man an sich selbst ändern kann und wo die Schmerzgrenze liegt, bzw. die Grenze des gerade noch Erträglichen.

Innana, schöne Göttin der Verführung, Du wirst Dich nicht unterkriegen lassen, Du bist stark.

 
Liebe Innana,

Ich hab mir Deine Beschreibungen von Andys Verhaltensweisen, DEINER und seiner Hilferufe durch den Kopf gehen lassen. Du schreibst davon dass er hochgradig aggressiv werden kann schon wegen kleiner Dinge, von enormen SelbstHASS usw. Das alles sind mE sehr ernste Alarmsignale dafür, dass vielleicht auch professionelle Hilfe nötig ist. Du allein wirst damit auf Dauer schnell überfordert sein. Deine EIGENEN WUNDEN brauchen ja selbst noch dringend jemanden der DIR hilft und dazu ist dauernde Überforderung kein gutes Umfeld.

Kein Mensch kann eine Ferndiagnose von einem Menschen machen den er nicht sieht. Was ich von Andy gelesen habe sind nur Fragmente, aber kein Gesamtbild. Was ich geschrieben habe war keine Diagnose, sondern intuitive Hinweise.

Ich bin SEHR FROH, dass die Beziehung zwischen Euch z.Zt. wieder von Liebe geprägt ist und er sich öffnet, seine verfahrene Situation erkennt und auch beginnt zu sehen, was er damit in Seiner Familie anrichtet. DAS SEHE ICH ALS EINEN RIESEN ERFOLG, wenn man gedenkt, wie ausweglos die Situation vorher nach war! Das Eisen sollte geschmiedet werden solange es noch heiß ist, solange die erste Liebe noch glüht ist er offen für Hilfe.

Er selbst sieht endlich die zerstörerischen Kräfte, die von ihm ausgehen können. Wenn er mit Dir sehr offen spricht, dann kannst Du ihm ja liebevoll nahe legen, dass es vielleicht für Ihn (und euch alle) eine große Hilfe wäre über professionelle Hilfe nachzudenken. Das ist keine Schande und keiner braucht es zu erfahren (v.a. die Verwandtschaft nicht). Vielleicht bekäme er damit wichtige Impulse für einen konkreten Neuanfang usw. Aus machen Situationen könne man sich einfach nicht selbst helfen und Dir selbst fällt es auch schwer ihm wirklich helfen zu können.

Wenn er spürt, dass Du ihm (und natürlich auch Dir selbst) aus Liebe helfen willst, hast Du Chancen dass er nicht dicht macht. Den richtigen Zeitpunkt dafür kannst nur Du erkennen. Du allein erlebst wie Andy sich weiterentwickelt, ob und wie weit er sich öffnen kann, wie er dem ganzen gegenüber steht und wie sehr er DIR WEITERES LEID ERSPAREN WILL. Je mehr er sich Deiner Liebe öffnen kann, umso besser stehen die Chancen.

Ich glaube er sieht z.Zt. selbst ein, dass er selbst und ihr als Familie dringend Hilfe braucht. Und ich glaube kaum, dass Du ihm auf Dauer ganz allein helfen kannst. Dazu ist das Ganze zu kompliziert und belastend. Wichtig ist dass er sich Deiner Liebe weiter öffnen kann, das weitere gehört u.a. in Professionelle Hände.

Du siehst jetzt vieles an ihm mit anderen Augen, du kannst ihn besser verstehen und findest dadurch auch neue Kraft, sogar ein wenig Heilung. Das war auch bitter notwenig bei all Deinen Verletzungen, die Du in Dir trägst. Das alles ist jetzt Dein Kapital.

Andy ist DEIN Mann, Du allein weißt wie viel er Dir wert ist, ob Du einem solchen komplizierten Mann eine Chance gibst. Weder ich noch ein anderer darf Dir das abnehmen. Sein Charakter, seine verfahrene Situation als 34 jähriger Mann ist ernst. Das muss Dir klar sein und darüber wurde hier ja schon genug geschrieben und gewarnt. Darum möchte ich nicht auch noch in diese Kerbe schlagen.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und die rechten Entscheidungen

Cuore

 
@ Tina ...

Du hast Recht, keiner von euch kennt Andy oder mich persönlich. Aber gerade diese Anonymität hat mir geholfen meine Probleme hier zu schildern. Zu meinen Bekannten und Verwanden brauche ich damit nicht zu gehen – die würden es nicht verstehen und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mal zuhören. Für Außenstehende sind Andy und ich das „ideale“ Paar – keiner ahnt auch nur wie es in Wirklichkeit aussieht.

Du tust coure insofern Unrecht, weil er in seinen Beiträgen des öfteren betont hat, dass er rein spekulativ bzw. der Intuition folgend schreibt. Er hat nie behauptet das seine Sätze der Weisheit letzter Schluss sind und so habe ich sie auch nicht aufgefasst. Zudem haben mir coure`s Beiträge sehr geholfen Andy wenigstens zu verstehen. Ich kann jetzt aufhören, die Schuld nur bei mir zu suchen. Ich sehe jetzt klarer und verstehe vieles besser – was aber nicht heißen soll, dass ich mich auf „Teufel komm raus“ aufopfern, oder seine „Vergehen“ weiterhin jahrelang ertragen werde. Mein Selbsterhaltungstrieb ist noch so gut ausgeprägt, dass ich die Beziehung beenden werde, wenn Nadine oder ich es nicht mehr ertragen. Es tut aber schon gut zu wissen wo der „Hase im Pfeffer“ liegt – verstehst du ?

@ Dijnnious:

Ich danke dir für dein Mitgefühl. Stimmt, die Situation ist nicht leicht, aber sie ist zu überwinden – so oder eben anders. Es MUSS sich irgendwie was ändern – entweder ändert sich meine Ehe oder ich muss sie aus reinen Selbstschutz beenden. Keiner kann mir sagen was die Zukunft bringt und die Zukunft birgt nun mal die Gefahr, dass trotz allem ich wieder einen Nackenschlag erfahre – dessen bin ich mir voll bewusst und entsprechend dosiere ich auch mein „Entgegenkommen“.

Ich gehe sehr vorsichtig damit um. Nur wenn ich merke, dass Andy mir auch entgegenkommt – gehe ich einen Schritt weiter vor. Es ist sicherlich verständlich das ich keine offene Fläche für Schmerzen/Angriffe (bewusst oder unbewusst von Andy zugefügt) bieten will und daher näher auch ich mich sehr vorsichtig und zögerlich.

Es stimmt auch, dass Andy mir nie die Stirn bieten kann, denn egal was ich auch mache – ich werde (leider) immer der stärkere Part sein. Ich kann mich jahrelang fügen und selber im Zaum halten und damit die Illusion aufbauen, dass ich das „schwache Geschlecht“ bin – aber irgendwann kommt eine Situation wo ich einfach wieder ich bin – wo es einfach aus mir rausbricht und dann bröselt diese Illusion in Andy dahin. Zudem würde ich mich selbst verleugnen und unglücklich werden. Daher halte ich es für wichtig, dass nicht ich mich klein mache, sondern Andy sich groß. Nicht ich muss mich ihm anpassen – sondern er müsste versuchen seine Stärke und Selbstsicherheit zu finden – nur dann kann er auf Dauer mein Partner sein.

Übrigens * schmunzel * Inanna (so wird sie richtig geschrieben) ist die alte sumerische Stadtgöttin gewesen, die in die Unterwelt ging um ihrer Schwester Ereschkigal gegenüber zu treten. Ich nenne mich nur so ähnlich und die Göttin der Verführung ist noch immer Venus * lächel *

@ Bär: Ich muss dein Posting nicht verstehen – oder? * stirnrunzel*

@Coure:

Es ist mir klar, dass du keine Ferndiagnose machen kannst und auch nicht machen wolltest. Du wolltest mir helfen und mir Denkanstöße geben, die mir weiterhelfen könnten. Sie haben es auch getan. Ja, du hast mir Dinge aufgezeigt, die ich selbst nicht gesehen habe – oder eben nicht in diesen Zusammenhang. Es ist ja meist so, dass man selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Ich stecke viel zu weit in dieser Beziehung drin um „klar“ sehen zu können und deine intuitiven Denkanstöße waren mir eine große Hilfe Andy besser zu verstehen und die Zusammenhänge besser zu erkennen.

All diese neuen Erkenntnisse, die ich daraus gewonnen habe, ändern aber nichts an meinen Entschluss die Ehe notfalls aus Selbstschutz zu beenden. Das ist klar, denn kein Mensch gibt sich selbst total für einen anderen auf.

Deine Anregungen haben mir einen Weg gezeigt den ich gehen kann und den ich auch gegangen bin. Es stimmt – der Erfolg war riesig. Andy redet mit mir und DAS habe ich nun mal deinen Denkanstößen zu verdanken, denn die zeigten mir einen begehbaren Weg.

Ich bin so froh, dass es euch gibt, denn ich habe sonst keinen Menschen, den ich all das erzählen könnte und allein das „drüber reden“ hilft oft viel.

Liebste Grüße

Innana

 
..... das möchte ich euch noch erzählen ....

Gestern redeten Andy und ich lange miteinander und es tat sowohl weh als auch unheimlich gut. In diesem Gespräch kristallisierte sich heraus, dass Andy endlich bereit ist die Wahrheit zu erkennen – die Realität zu sehen. Leider war es ja so, dass Andy nicht nur mich und seine Umwelt, sondern leider auch sich selbst jahrelang belogen hat. Es ist ein wahnsinniger Erfolg, dass er gestern zum ersten Mal offen war – sowohl sich als auch mir gegenüber.

In diesem Gespräch kam vieles ans Licht und ich denke mal es war auch erleichternd für Andy.

Das Resultat unseres Gesprächs sah im groben so aus:

Schon bevor er mich kennen lernte merkte er, dass er unter dem „überbehüteten Klammergriff“ seiner Mutter unglücklich war. Auch damals schon flüchtete er durch das Medium Internet (oder „One-Night-Stands“) aus dieser – für ihn tödlichen Realität. Es war ihm irgendwie auch bewusst das er aus diesem Gefängnis ausbrechen muss wenn er sich selbst finden will – er wusste nur nicht wie er es anstellen sollte. Es fehlte einfach der Auslöser – und der kam mit mir. Es war ja auch irgendwie alles sehr bequem und seine Mutter hielt ihn auch in diesem Dämmerschlaf – machte ihn handlungsunfähig indem sie ihn peu a peu erstickte.

Er zog damals zu mir um seiner Mutter und deren Griff zu entgehen – zu entfliehen. Es war eine Flucht nach vorn. Er war sich dessen aber in keiner Minute richtig bewusst. Er glaubte wirklich er zog zu mir, weil er mich liebt – soviel zu dem Thema „Selbstbetrug“. Er ist ein Genie in diesen Sachen geworden. Er kann sich selbst so gut belügen, dass er seine eigenen Lügen und Beschönigungen glaubt und DAS ist das fatale!

Nach einiger Zeit merkte er aber, dass er nicht aus seinem Elternhaus ausgebrochen ist, sondern das er es nur „ausgetaucht“ hatte. Der Druck war nach wie vor da. Auch ich erwartete von ihm das er für mich da ist und blockierte ihn damit bei seiner eigenen Entwicklung zum Mann – genauso wie seine Mutter es jahrelang tat. Er wurde wieder unglücklich und projizierte irgendwie unbewusst das „Feindbild Mutter“ auf mich. Er begann sich von mir emotional zurück zu ziehen und sich abzukapseln.

Aus der Internetphantasie Innana (der weit entfernten, unkomplizierten Traumfrau, die keine Ansprüche stellt) wurde nach meinen Umzug zu ihm die reale Frau aus Fleisch und Blut und das war fatal für ihn – es starb da ein Traumbild mit der er der (für ihn brutalen) Realität entfliehen konnte. Unbewusst merkte er es wohl, denn er wollte eigentlich noch nicht das ich in seine Nähe zog! Wie schon in einem vorhergehenden Posting erwähnt, setzte ich mich darüber einfach hinweg, weil ICH in seiner Nähe sein wollte. Fakt war: Er konnte mit mir nicht mehr vor der Realität flüchten – ICH WAR auf einmal fleischgewordene Realität. Und diese Realität hatte auch noch ein Kind !!!

Das machte ihm Angst ! Damit kam er nicht klar und zudem projizierte er mit der Zeit das „Feindbild Mutter“ auf mich .... er begann mich also unbewusst zu hassen und zu fürchten.

Sein einziger Weg den er aus dieser Misere kannte, bestand in Flucht. Flucht vor der Realität – Flucht zu Träumen und Wunschvorstellungen – wo es Frauen gab, die nichts von ihm fordern. Wo er sich den Mann zurecht träumen konnte, der er gerne wäre.

Ich fühlte mich verletzt und zurück gewiesen. Ich – wo ich doch alles für ihn tat (so sah ich es!) wurde gegen hirnlose, ungefährliche Internet-Blondien`chen ausgetauscht. Ich verstand die Welt nicht mehr und ich wurde immer verzweifelter. Die ersten Gesprächsversuche endeten in handfeste Streite. Es war ein Teufelskreis !

Andy versuchte mit aller Gewalt „seine einzigste Welt – seine Fantasiewelt“ aufrecht zu erhalten. Er belog mich und sich selbst. Das war für ihn die einzigste Möglichkeit überhaupt leben zu können – er brauchte seine Fantasie wie andere Menschen die Luft zum atmen.

Im Gegenzug versuchte ich durch Gespräche dieses Auseinanderleben zu verhindern – immer wieder versuchte ich es und ich wurde immer verzweifelter.

Er empfand meine Gesprächsversuche aber als Angriff auf seine Welt – auf sich selbst. Seine Angst war, dass ich ihm das Einzigste nehme wo er sich als Mann fühlen kann – ich war sein Feind!

Und so ging es jahrelang – bis es vor einem Jahr in einer wahren Horrornacht eskalierte und wir beide die Nerven verloren !

Bei dem Gespräch wurde mir bewusst was ich schon die ganze Zeit intuitiv wusste. Er hat mich nie geliebt – er hat mich sogar unterschwellig gehasst, aber er war abhängig von mir.

Das er nie von mir gegangen ist und diesen Teufelskreis durch erneute Flucht beendete, lag einzig und allein daran, dass er nur wieder zu seiner Mutter flüchten konnte – er wusste also, dass er nur wieder in das Gefängnis flüchten konnte aus dem er eigentlich ausbrechen wollte.

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man etwas ahnt oder ob man etwas mit Sicherheit weiß weil es einem gesagt wurde – es tat weh, aber es war dennoch ein heilsamer Schmerz.

Den größten Liebesdienst hätte ich ihn erwiesen, wenn ich ihn vor die Türe geschmissen hätte. Wenn ich ihm Zeit gegeben hätte sich selbst eine eigene Existenz aufzubauen – und ich weiß wirklich nicht ob es nicht auch jetzt das Beste wäre – für ihn und für mich.

Er mag mich sicherlich – vielleicht hat er mich auch ein wenig lieb ..... aber lieben tut er mich nicht – hat er auch nie und das ist mir klar – nur ihm noch nicht.

Es ist aber sein Wunsch diese Ehe weiter zu führen.

Das wirklich offene Gespräch gestern hat mir viel gegeben und ich hoffe mal das es Andy genauso empfindet. Wie wir aber weiterhin damit umgehen werden ...... ich weiß es nicht. Mal sehen was die Zeit uns bringt.

Ich danke euch für eure Geduld

Liebste Grüße

Innana

 
Liebe Innana,

Die Wahrheit ist schmerzhaft, aber sie macht Dich auch frei und gibt Dir neue Kraft. Jetzt kannst Du endlich die Zusammenhänge erkennen. Der dichte Nebel verschwindet. Das schlimmste in/nach einer Beziehung ist das ewige, quälende "WARUM?". Das sinnlose kreisen um eine Antwort auf tausende unlösbarer Fragen. Man quält sich hin und her zwischen Schuldgefühlen, Vorwürfen und Wut. Man kann nicht verstehen und nicht verzeihen. Diese Ungewissheit kann ein Leben lang quälen und zu sinnloser Selbstzerfleischung führen. Wenigstens bleibt Dir das jetzt erspart.

Ich bin froh für Dich, dass ihr das offene Gespräch gefunden hast. Jetzt klingst Du ganz anders als zu Beginn. Es freut mich dass ich Dir ein wenig helfen durfte den Weg zu dieser (leider harten) Wahrheit zu finden.

Alles erdenklich Gute

Cuore

 
Hallo Cuore ...

stimmt - das "Warum", das mich all die Jahre gequält, belastet und zur Selbstzerfleischung geführt hat, ist nun beantwortet.

Ich wollte immer nur Gewissheit - jetzt habe ich sie.

Ich wollte immer nur wissen woran ich bin - jetzt weiß ich es.

Es ist erleichternd - aber es tut auch weh. Der Schmerz ist aber vergleichbar gering gegenüber dem, den ich schon ausgestanden habe !

Jetzt kann ich abschließen, denn jetzt kann ich ihm und auch mit mir selbst Frieden schließen und verzeihen.

Erst jetzt ist es mir möglich eine Entscheidung zu treffen. Natürlich nicht sofort - das braucht noch ein wenig - aber immerhin ....

Wo Hass war ist jetzt Verständnis

Wo Verzweiflung war ist jetzt Sicherheit

Wo Unsicherheit war ist jetzt Gewissheit ...

all das kann dazu beitragen das aus

Freundschaft Liebe wird - oder eben Freundschaft bleibt ohne bitteren Nachgeschmack.

Mal sehen was die Zeit uns bringt. Aber egal ob wir zusammen bleiben oder nicht ..... wir haben beide etwas dabei gewonnen !

Liebste Grüße

Innana

 
Stadtgöttin :)

wie geht's weiter? Freundschaft versuchen? Getrennte Wohnungen? Geht er in eine Psychotherapie? Könntest Du eine Freundschaft ertragen? Bekommst Du von irgendwoher Hilfe?

.. an einer solche Situation ist ja nie nur einer beteiligt. Wenn Du in diese Mutterrolle hineingewachsen bist, dann wird auch in Dir ein Bedürfnis gewesen sein, Dir ausgerechnet so einen Mann auszusuchen. :mauer:

Ich hab eine Schwäche für diese Männer, die, die einen brauchen es aber nicht zeigen können, die, die einen letztendlich emotional verhungern lassen, womöglich auch gerne jünger oder gleichalt sind. Die so unabhängig wirken, mit dem weichen Kern, der sich so selten zeigt. Falls Du eine Erklärung für dies merkwürdig Phänomen hast, schreib *neugierig*

Von mir weiss ich eigentlich nur, dass ich mich von jemanden, der mich ständig mit Liebe überhäuft, nur genötigt fühle, emotional ausgebeutet, unter dem Zwang stehe, zurücklieben zu müssen 24/7, sehr beängstigend. Ich kenne den Mittelweg nicht, vielleicht gibt es auch keinen. Aber diese zweitgenannte Spezies ängstigt mich, macht mich aggressiv, lässt in mir Phantasien von Freiheit, der unbegrenzten, aufsteigen.

Die erstgenannte Spezies erlaubt mir, zu lieben ohne ständig Anforderungen ausgesetzt zu sein, ohne unter Druck zu stehen. Etwas anderes würde mich ersticken. Merkwürdig. Vielleicht entdeckst Du ja auch was von dem in Dir. Falls Du eine Erklärung hast, wäre ich sehr interessiert daran.

 
Hallo Djinnious,

wie es weitergeht weiß ich selbt noch nicht. Um da zu einer Entscheidung zu kommen brauche ich noch Zeit. Ich muss noch einige Stunden nachdenken und vor allem brauche ich erstmal genügend Abstand zu der ganzen Sache - auch räumlich. Daher freue ich mich schon auf meine Kur die ich hoffentlich Anfang Januar genehmigt bekomme.

Nun aber zu deiner Frage ...

ich habe lange darüber nachgedacht und ehrlich gestanden kann ich in mir keine Angst vor starken Männern entdecken - ganz im Gegenteil ;)

Warum ich mich zu Andy hingezogen fühlte war genau die Stärke die er nach außen zeigte und auch eine gute zeitlang (dank mütterlicher Rückendeckung) aufrecht erhalten konnte. Er gab mir das Gefühl mich auch mal anlehnen zu können und die erste Zeit fühlte ich mich bei ihm auch "beschützt".

Leider war dies eine Illusion *seufts tief*

Übrigens ..... nenn mich bitte weiterhin Innana - "Stadtgöttin" hört sich sowas von bescheuert an *lach schallend* und ich bin schon versucht meinen Nick zu ändern *grins*

Du hörst von mir !

Liebe Grüße

Innana