Wohlgemerkt, ist meine Meinung......muss man nicht mit Einverstanden sein.....Trifft dennoch zu!
Ich bin damit einverstanden, auch wenn es nur bedingt zutrifft.
Es trifft vielleicht auf Menschen zu, die ihr eigenes Leben sehr abhängig von einem Partner gestalten, die extrem romantische Vorstellungen von Liebe haben, die ihren Lebenssinn im wesentlichen über eine funktionierende, harmonische Partnerschaft oder gar Familie definieren. Daneben gibt es aber unendlich viele andere Liebes-, Lebens- und Leidensmodelle, so dass deine "Schock-Therapie" (was ist daran denn genau Schock?) jenem Typus vorbehalten bleibt, der so ähnlich gestrickt ist, wie du.
Interssanterweise hast du aber in der Situation selber gar nicht oder wohl erst sehr spät so funktioniert, wie du es heute hier anderen rätst. Heißt für mich eher: Der Titel müsste nicht "Schock-Therapie", sondern "im Nachhinein ist man klüger" heißen.
Ich gehöre z.B. zu den Exemplaren, die nicht ansatzweise nachvollziehen können, wieso man sich überhaupt lange Leidenszeiten gestattet. Natürlich war auch ich schon öfter in meinem Leben traurig, aber ich würde nie auf die Idee kommen, meinen Alltag aúf Dauer (= Monate oder Jahre) von einer gescheiterten Partnerschaft beeinflussen zu lassen, so, wie ich auch nicht auf die Idee komme, einer Partnerschaft mein eigenes Leben komplett unterzuordnen. Der Knackpunkt ist: Es ist scheißegal, wie ich oder ähnlich veranlagte ticken, weil es genügend andere Menschen gibt, die völlig andere Bedürfnisse haben und infolgedessen auch in ganz andere Löcher fallen. Ich kenne Männer, die jahrelang ihrer Verflossenen hinterhertrauern und denen man deine Zeilen ans Herz legen möchte. Und ich kenne Frauen, die sich umdrehen und schon immer umgedreht haben und überhaupt nicht auf die Idee kämen, viel Zeit mit diesem Thema zu verschwenden, was aus meiner Sicht auch vernünftig ist.
Deine Aussage ist: Es ist überflüssig und sinnlos, einem Verlassenden hinterherzutrauern. Und es gäbe keine Zauberformel, denjenigen zurückzugewinnen (sag mir einen Bereich im Leben, für den es eine Zauberformel gibt). Ich sage, es gibt Leute, die das wissen und nicht erst eine oder mehrere gescheiterte Beziehungen brauchen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Denjenigen, die diese Erfahrungen machen, kann man es zubrüllen und vielleicht auch deinen Text ausdrucken und vorlesen... aber sie werden in dieser Situation in den meisten Fällen genauso fremdgesteuert sein, wie du es den verliebten Verlassenden unterstellst. Die banale Binsenweisheit, dass jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss (und daraus ggf. Konsequenzen ziehen muss), ist wohl zutreffend. Abgesehen davon gibt es auch genügend Fälle, in denen der Verlassende sich die Sache auch nochmal anders überlegt hat. Die Welt ist eben voller Überraschungen. =)