einfach weg

Leopardschamane

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04. Juli 2009
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Nach fast 20 Jahren Beziehung und fast 10 Jahren Ehe und zwei Kindern (7 und 9) hatte er plötzlich das Gefühl, er müsse sofort ausziehen. Zurück bleiben sooo viele Fragen...

 
Warum?

Hat er eine andere?

Will er eine andere?

Bin ihm wohl zu dick geworden... aber auf meine Probleme geht er nicht ein.

Wenn er im Geschäft Probleme hatte, hat er sie immer auf mich abgewälzt.

Warum fällt ihm das jetzt erst ein, dass er mich loswerden will? Unsere Kinder sind einem Alter, da es sehr schwierig ist mit einer Trennung.

 
Ja auch. Er wurde schon einmal polizeilich weggewiesen für zwei Wochen. Ich haette vielleicht auch irgendwie früher reagieren müssen. Wobei den Arzt hat ein paar Jahre zuvor auch nicht interessiert, warum mein Kopf so weh tut und ich ein schaedel Hirntrauma habe... hat mich an die wand geklatscht. Das mit der Wegweisung war anders. Da hatte ich sichtbare violette Flecken. Aber er hatte mich jahre zuvor schon mal angespuckt. 

Der Witz an allem ist, dass der Partner zuvor schon gewalttätig war - Finger durchgebrochen, Nase gebrochen, innere Blutungen, Rippen kaputt... und mein Mann wusste davon. 

Also entweder ziehe ich die Idioten an oder es liegt an mir... habe zur Zeit keinen Bock auf irgendeine Art Beziehung...

 
Klar und direkt: Es liegt an dir und du ziehst die Idioten an, ja. Scheint mir - gerade, weil es wiederholt vorgekommen ist - ein Verhaltensmuster zu sein. Wo kommt das her, und lässt du dich behandeln? 

 
Na so selbstverständlich wie Du über Gewalt in Beziehungen redest - und vor allem über Gewalt die Dir angetan wird, wirst Du Dir eine Beziehung ohne Gewalt wohl gar nicht vorstellen können und dann würde irgendwas fehlen.

habe zur Zeit keinen Bock auf irgendeine Art Beziehung...


Vielleicht hält es lang genug an, damit Du für Dich handeln kannst. Doch ich befürchte es hält nicht lang.

Ich bin einfach unendlich traurig.


Ja, so ein Schädel Hirntrauma (eindeutiges Zeichen für endlose Liebe) - das vermisst man schnell.

Überhaupt, wenn erstmal die blauen Flecken verheilt sind und nichts weh tut, fühlt man sich so leer...

 
Bin jetzt ü40 und war schon ab 15 bei x Psychologen, Psychiatern, kinesiologin usw. Bin ja schon über therapiert. Magersucht. Drogensucht. War schon alles mal da. Ah ja und helfersyndrom. Den Mann lernte ich in der drogentheraoie kennen. Wahrscheinlich daher das Problem. Andere haben ja Angst vor meiner lebensgeschichte, da sie überfordert sind und ich vor ihnen, da sie mich nicht verstehen können. Also bin ich jetzt seeehr einsam...

 
Sehr witzig Einhorn und das bringt mir auch sooo viel

Was würdest du tun, wenn du schon vergew. Würdest, im Gefängnis warst wegen Drogen usw. ... wohl auch eine dicke haut zulegen und über gewisse peanuts lachen 

 
Jaaa, mein leben war bisher der Hammer - dagegen ist TV oder Kino echt langweilig


Ja. Und?

Willst Du Dich auch gut fühlen können? Und vielleicht irgendwann einmal auch so etwas wie das abstrakte Wort *Glück* erleben können?

Ich denke ja.

Weil Du hier geschrieben hast.

Du hast deshalb hier geschrieben, weil Du die Schmerzen, die in Dir sind, loswerden wolltest.

Oder zumindest die Last der Schmerzen verringern wolltest.

Das heisst, Du strebst nach etwas: nach einem besseren Zustand.

Und das ist auch gut so.

Jetzt gerade denkt Dein Ego: "Aber Ich? Ich Arme? Was soll mit MIR denn noch werden? Ich bin viel zu arm, um noch glücklich zu werden."

Genau DAS ist aber eine Entscheidung: bleibe ich das Opfer, das ich einmal WAR, oder DARF ich auch ein gutes Leben leben?

Was auch immer ein besseres oder gutes Leben ist. Das kommt nach und nach.

Dazu braucht es:

- Selbststärkung.

Von Null beginnen, liebevoll mit sich selbst zu sein, sich selbst zu beschützen, weil DU es DIR SELBST Wert bist!

Dazu braucht es:

- Disziplin.

Ein Wort, dass Du gar nicht magst: Disziplin.

Disziplin kann man aber auch freiwillig wählen: heute entscheide ich mich, beharrlich zu sein, an dem zu arbeiten, was mir gut tut, um MEINER SELBST Willen.

Ich habe den WILLEN.

Um meiner SELBST.

Und ich sage Dir: ES FUNKTIONIERT!!

 
Ja du hast recht. Doch ich besitze Disziplin und ich denke nicht ach ich arme usw. Über haupt nicht. Nur nach so langer Zeit so plötzlich und mit Kindern, das ist schon stark...

Erstrebenswert ist ZUFRIEDENHEIT und zwar mit sich selbst...

 
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Das liegt an deiner verschobenen Wahrnehmung: Wer lange, wiederholt und/oder verschiedene Formen der Gewalt erlebt, desensibilisiert irgendwann, um das Trauma/die Traumata überhaupt noch (er-)tragen zu können. Dadurch kann man den Schmerz verklären, muss sich ihm also auch nicht stellen oder ihn gar fühlen.

Du hast allerdings Kinder, die dich brauchen. Und auch ein Ich, dass dich braucht. Und beide brauchen dich im Ganzen - auch mit dem Schmerz. 

Bist du derzeit in Behandlung? 

 
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Mein gott warum vermisst

du ihn...er schlägt dich behandelt dich wie Dreck....ich geb dir einen Rat und hole dir Hilfe...du bist emutional abhänig...ein Psychologe/in wird dir weiterhelfen...

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Wie kommst Du darauf ich wöllte witzig sein? Deine Geschichte ist alles Andere als witzig. Ich hab allerdings auch kein Mitleid, mit keinem der hier auftaucht. Ich gehe mit Dir ganz genauso um wie mit Jedem Anderen. Du bist ein Mensch wie jeder Andere. Spätestens wenn Du erwartest, dass Du aufgrund Deiner Geschichte doch wirgendwie das Recht hättest anders behandelt zu werden, wirst Du Deine Geschichte fortsetzen exakt so fortsetzen.

Dass Gewalt und Liebe für Dich eng verzahnt sind ist ein Fakt. Bei Deiner Geschicht ist Gewalt für Dich so normal, da kann ich locker Tacheles reden ohne dass es Dich juckt.

Oder juckt es eben doch? Falls ja, wäre ja schon mal ein Anfang.

Wenn Du in Deiner ersten Beziehung Gewalt erfahren hast - hättest Du beim ersten Anzeichen von Gewalt in der zweiten die Reissleine ziehen müssen. Statt dessen hast den Zweiten geheiratet. Eben weil es normal ist und Du wieder "zu Hause" warst. Insofern liegt es eben doch an Dir selbst. Zumindest der Gewalt des zweiten Mannes, hättest Dich nicht aussetzen brauchen - hast aber gemacht.

Übertherapiert, mag sein.Gibt Fälle, da traut sich auch keiner mehr wirklich dran. Weil's halt auch nichts bringt. Wenn 5 Jahre Knochenarbeit in den Mülleimer geschmissen werden um wieder in die Gewaltbeziehung zurück zu gehen - dann hat auch nicht wirklich Jeder Lust drauf.

Mitgefühl hab ich schon mit Dir und Deiner Geschichte. Auch wenn ich es nicht mitfühlen kann. Denn so extrem wie es in Dir aussehen muss, naja, da will ich auch gar nicht hin. Würde nur dazu führen dass es mir schlechter ginge, Dir dadurch nicht besser.

Viel Blabla.

Willst'n Rat? Lass die Kerle weg. Punkt. Fall erledigt.

Das kannst nur Du machen. Kein Therapeut. Kein Psychiater. Und keine Pille.

Du hast Dich und Deine Kids. Und Menschen wie Du haben extreme Selbstdisziplin (viel zu viel). Bau darauf.

Dir helfen, wird hier keiner können.

Aber Du könntest einen Anfang machen. Die Chancen stehen gut.

Die Möglichkeit doch noch Zufriedenheit zu erreichen, und sei es nur ein wenig, hat jeder. Wirklich jeder. Man muss halt auch anfangen.

Und dazu - kuck Dir doch an wie es aussieht. Liebe und Gewalt ist bei Dir das selbe. Kann sein dass ändert sich noch. Irgendwann. Aber jetzt nicht. Also lass den Scheiss erstmal weg! Das was Du in einer Beziehung gesucht hast, hast doch da eh nicht gefunden.

 
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Ja gefunden hab ich es nicht das stimmt und nein, ich vemisse ihn bestimmt nicht. Es macht mich aber für die Kinder traurig, denn jetzt sind wir wie zwei Familien und nicht mehr eine. Ich bin zur Zeit in keiner Behandlung. Der Witz dran ist, dass mein nochmann mit uns ein Haus angeschaut hat mit uns. Warum? Ich wurde es einfach gerne verstehen oder zumindest nachvollziehen können.