Wer sich mit mir anlegt und noch dazu 'n Thread hat, muss damit rechnen, dass ich meinen Senf dort lasse.
Zuerst mal - entschuldige, dass ich in dem anderen Thread davon ausging, Du hättest eine Beziehung. Durch diesen Thread (den ich aber noch nicht gelesen hatte) ging ich davon aus, Du hättest eine.
Desweiteren - Du hast eine. Es spielt keine Rolle ob Du das so nennst. Oder er. Offizielle Bezeichnungen sind nur wertloser Unrat. Emotional hast Du eine und genau darum geht es. Erst wenn Dir das bewusst wird, verstehst Du Dich selber.
Und hier beginnt auch Dein Leiden, da Deine emotionale Einstellung nicht mit der Realität korreliert.
Er ist sozusagen der Mann meiner Träume. Klug, wortgewandt, verantwortungsbewusst, tier- und kinderlieb, Familienmensch, loyal, zuverlässig, lustig und dabei auch noch unglaublich gut aussehend.
Blablabla, der übliche Einstieg wie toll er doch ist.
Das Problem ist, er ist unglaublich unsicher und misstrauisch
Gefolgt von, wie scheisse Du ihn doch findest. Bis hierhin nichts Besonderes. Ambivalentes Rumgeeier.
was meiner Meinung nach daran liegt, dass er trotz forschem Auftreten in Wahrheit sehr verletzlich ist
Jetzt geht der wahre Müll los. Statt Dich um Deinen Arsch zu kümmern, dringst Du in fremde Köpfe ein und versuchst dort Deinen Scheiss zu lösen.
Wir neigen beide dazu, uns zum Selbstschutz zu verstellen und so zu tun, als fänden wir alle anderen interessant, nur eben uns nicht, um ja keine Verletzungen zu riskieren, vermutlich weil die Gefühle füreinander eben beängstigend tief gehen
Ziemlich erbärmlich. Daher kommt wohl auch Deine "in Watte packen" Einstellung. Und? Fliegst doch selber auf's Maul. Menschen halten ne Menge aus. Du wie er. Fang erstmal an das zu respektieren. Als Grundsatz. Mit Deinem "Selbstbewusstsein" ist es jedenfalls nicht so weit her wie Du denkst oder Dir das einredest.
Wir versuchen beide, einander ständig alles recht zu machen, was ja eigentlich sehr süß und liebevoll ist.
Nein. Das ist nicht süß und liebevoll. Man kann es zwar so sehen, damit es schick angemalt ist, es ist dennoch nur die Feigheit der Andere könnte vielleicht irgendwie verschwinden wenn man das nicht tut. Handlungen aus Verlustangst sind nicht liebevoll dem anderen Gegenüber sondern hochgradig egoistisch. Die Handlung dient dazu nicht mit der eigenen Angst konfrontiert werden zu müssen, nicht dem Anderen was Gutes zu tun. Letzteres ist nur ein Vorwand vor sich selber.
Weil wir aber beide immer wieder dieses Verstellen an uns haben, geht das regelmäßig in die Hose.
So, jetzt befindest Du Dich in der Realität. Der ganze Aufbau den Du da so haben willst und auf's Messer verteidigst - funktioniert nicht. Es geht in die Hose. Nicht meine Worte. Deine.
Was ich mir wünschen würde, wäre dass wir beide einfach mal so miteinander sein könnten, wie wir sind und wir füreinander fühlen.
Nicht wünschen. MACHEN!
Arschbacken zusammen, durch die Hölle gehen und MACHEN!
Hat jemand Tipps, wie ich mich hier selbst besiegen kann
Dafür hab ich keine. Es ist auch ein idiotischer Ansatz. Da gibt es nichts zu "Besiegen". Krieg mit Dir selber? Akzeptier Dich mal. Akzeptier Dich als verängstigtes, verlustangsbehaftetes, eingeschüchtertes kleines Mädchen. Und feier Dich dafür dass Du das bist! Dort ist der Anfang!
Dir selber auf's Maul hauen bringt wieder nur einen Dreck und ist wieder der gleiche Ansatz den Du die ganze Zeit versuchst und der nie funktioniert und nur Leid bringt. Höre auf Dich an Idealen auszurichten. Sowohl auf die beziehung als auch auf Dich selbst bezogen. Du bist wie Du bist. Und das ist auch gut, richtig und wunderbar so. Da gibt es nichts zu verbessern, weil es schon lange perfekt ist. Weil Du es schon bist. Und er.
Ich habe lange dagegen gekämpft
Selber Schuld. Kampf bringt nie was. Weder für noch gegen irgendwas. Schongar nicht für oder gegen sich selber.
Wenn ich mich wirklich für jemanden entscheide, dann gibt es für mich nichts Wichtigeres mehr, als diesen einen Menschen.
Reine Idiotie und der Garant die Beziehung mittel- langfristig zu versemmeln.
Der Rest des Threads ist der übliche ambivalente Mumpitz. Von Selbstbewusstsein keine Spur. Dein Selbstbewusstsein kommt nicht aus dem Selbst (und ist somit keins) Du tingelst entweder zwischen klammern an ihm und zwischen klammern an irgendwelchen angelesenen Prinzipien hin und her. Deine "Stärke" beziehst Du nur aus diesen beiden Polen. Ist er greifbar, dann aus ihm. Ist er es nicht, dann ist er scheisse und Du klammerst an Prinzipien. Beides Methoden um fehlendes Selbstbewusstsein auszugleichen.
Nun die Frage. Meinst das eigentlich ernst wonach Du fragst? Du musst durch Deine eigene Scheisse gehen. Bis zu dem Punkt an dem Du das hier lesen kannst ohne angepisst zu sein, sondern genau diese Zeilen eigentlich feiern kannst. Dann kannst es mit ihm wuppen. Am Anfang tut'Äs ein bisschen weh, geht aber durchaus zügig. Wenn man denn wirklich will.
Zu anstrengend und lieber alles so lassen? Auch gut. Wie sehr Du unter Dir leidest, musst Du wissen. Er hat damit nichts zu tun.