In einer intakten Beziehung bin ich noch nie fremd gegangen, das will ich auch nie tun.
Als die Ehe mit der Mutter meiner Kindern im Eimer war, weil sie einen anderen hatte, einen Liebhaber (ich sollte wohl noch lange den Vater und Hausmann spielen), da habe ich auch eine Frau kennen gelernt, mit der ich über ein paar Wochen eine recht intensive «Beziehung» hatte, welche aber nicht gehalten hat. Die Ehe ist dann später endgültig in Brüche gegangen.
Für mich ist meine Partnerin in jedem Fall meine Königin, die ich verehre und respektiere, und da passt ein Betrügen einfach nicht rein. Im Moment, wo ich Lust auf eine andere Frau habe, würde ich heute bevor etwas «passiert» Schluss machen, denn unter solchen Voraussetzungen ist eine Beziehung nicht möglich in meinem Weltbild.
Ich denke, sehr oft gehen Menschen fremd, weil sie der Langeweile ausweichen möchten, und genau da finde ich, sollten wir ansetzen und erkennen, dass es doch meistens so wenig braucht, um eine eingeschlafene Beziehung wieder zu aktivieren (oder zu beenden, wenn's nicht anders geht). Kommt in mir die Lust auf eine andere Frau auf, so stimmt etwas mit meinen Gefühlen für meine Partnerin nicht. Und das muss ich erst regeln.
Wie ist es aber nun, wenn zwei miteinander über dieses Thema reden können, was ich als Idealfall anschaue? Grundsätzlich finde ich es nicht verwerflich, Lust auf Neues zu haben, auf Abwechslung. Aber warum kann diese Abwechslung nicht im Rahmen der Beziehung erreicht werden? Schliesslich ist meine Partnerin (das ist jetzt theoretisch, da keine Partnerin --- kein will mich
) der Mensch, der mir am nächsten steht und da sollte ich eigentlich über meine Gefühle, Lüste, Fantasien, Vorstellungen, Wünsche mit ihr reden können. Deshalb finde ich, sollten sich Patner zuerst darüber klar werden, was sie gemeinsam verändern können, bevor individuelle Lösungen gesucht werden. Warum also nicht gemeinsam fremdgehen, sich gemeinsam das holen, wonach man Lust hat?
Ich weiss, das sind nicht Gedanken, die Ihr hier hören wollt, aber ich empfehle trotzdem zu dem Thema das Buch «Schamlose Paare» von Irène und Thys Flüeler-Dinten.
Nicht dass ich so leben möchte oder aus Erfahrung davon berichten könnte, aber ich weiss von vielen Paaren, denen die Auseinandersetzung mit der in diesem Buch beschriebenen Art von Beziehungen viel gebracht hat, auch wenn die meisten nach wie vor in einer klassischen Beziehung leben.
Der langen Rede kurzer Sinn: Betrug, in welcher Form auch immer, finde ich respektlos und gehört definitiv nicht in mein Repertoire und soll es auch nie sein.
mit ganz lieben Grüssen
Xoff