Freundin hat Schluss gemacht

Liebe community

Es sind weitere Monate vergangen und ich wollte wieder einmal in dieses Forum schreiben. Seit der Trennung ist nicht viel passiert, ausser dass ich am Arbeiten bin. Ich habe keine Versuche mehr unternommen, um meine Ex zu bekehren oder sonst irgendwelche Dinge in diese Richtung zu forcieren. Dennoch denke ich oft an sie und es tut auch nach 10 Monaten noch weh. Zwar nicht mehr ganz so doll wie vor einem halben Jahr, aber der Schmerz ist noch präsent. Ich bin weit davon entfernt, mich auf eine neue Frau einzulassen und deshalb werde ich mich weiterhin mit mir selbst beschäftigen. Es tut weh zu wissen, dass kein freundlicher Gruss, kein kurzes Hallo von meiner Ex-Partnerin zu erwarten ist, obschon ich mir dies eigentlich immer noch wünschen würde. Ich habe immer noch den Drang, nach Versöhnung oder die Wogen zu glätten, obwohl ich weiss, dass es vielleicht auch nicht nötig ist. Woher dieser Drang kommt, weiss ich nicht genau. Ich glaube fast, dass ich sie noch immer nicht vollständig losgelassen habe. Hätte ich dies getan, würde ich nicht hier rein schreiben. Oder was denkt ihr? Bloss ein kurzes emotionales Down meinerseits? Oder kann ich nicht akzeptieren? Wie akzeptiert man einen Sachverhalt, den man nicht akzeptieren will? Und wie lerne ich, dies zu wollen, obwohl sich mein innerer Schweinehund davor sträubt?

 
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Hallo,

ich denke, dass es ganz normal - menschlich ist, Dinge "gut" abschliessen zu wollen. Um Spannung oder Fragen aus dem Kopf zu bekommen. Man sagt ja: "Ende gut, alles gut" oder "Am Ende ist alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende". Für viele bleibt also etwas Spannung zurück.

Der "Trick" ist, aus der Spannung eine Ent-spannung zu machen. Also loszulassen, OBWOHL...

Anders gesagt, es gut sein zu lassen.

Obwohl es schwer ist.

Ich denke, das machst Du ganz gut bis jetzt!

Alles Liebe,

Manana

 
Hallo miteinander

Es ist ja schon eine Weile her, seit ich mich das letzte Mal bei euch gemeldet habe. Man glaubt es kaum, aber ich bin immer noch nicht über meine letzte Trennung hinweg. Ich habe so ziemlich alles gemacht, was möglich ist. Ich fürchte, dass ich noch nicht einmal mit der Verarbeitung begonnen und lediglich verdrängt habe. Alleine die Tatsache was ich dieses Jahr neben Prüfungen und Job, neuen Autokauf gemacht habe, war so viel, dass ich dachte, jetzt sollte es eigentlich besser werden. Ich habe es jedoch noch keinen Tag geschafft, nicht an sie zu denken. Wenn ich nicht so verzweifelt wäre, würde ich auch nicht nochmal nach Hilfe suchen. Bis noch im November dachte ich ernsthaft, dass ich langsam über dem Berg sei. Seit Ende Dezember geht es aber irgendwie wieder bergab. Wie kann das sein, dass ich nach über 1 Jahr seit der Trennung noch immer so leide? Mache ich etwas falsch? Oder hilft hier wirklich nur noch die Zeit, wie ihr es mir ja schon oft gesagt habt? Ich bin auch schon seit langer Zeit in Behandlung und bekomme dort immer wieder das Gleiche zu hören. Sollte ich allenfalls über einen Wechsel nachdenken? Wenn ich in der Praxis geht merke ich, wie es mir besser geht. Sobald ich diese jedoch verlasse ist es so, als würde alles wieder hoch kommen. Bereits bei meiner Rückfahrt bin ich dann wieder so down, dass ich eigentlich gleich wieder umkehren könnte. Ich schaffe es irgendwie nicht, mich dauerhaft zu motivieren oder meine Gedanken von dieser Thematik wegzulenken. Wenn ich mich in einer grossen Menschenmenge befinde, dann ist es so als würde ich es mir nicht erlauben glücklich zu sein. Es ist ein Gefühl als hätte ich es nicht verdient. Wie kann das sein, dass mich eine Trennung dermassen aus dem Konzept bringt? So ziemlich alles wird dabei in Mitleidenschaft gezogen. Es ist fast so als würde ich meine Beschäftigungen und Hobbies, ja mein Dasein mit dieser einen Person verknüpft werden. Wenn sie dann geht, fällt alles in sich zusammen. Mehr als mit Freunden treffen, viel zu unternehmen, auf mich zu schauen und jede Menge Selbstreflexion und homöopathische Mittel kann ich ja nicht machen und einnehmen. Ich fühle mich wie in einem Vakuum. Ich frage mich oft wie ich vor der Trennung war, aber scheinbar weiss ich nicht mal das. Keine Ahnung wo die Problematik ist und weshalb ich dieser Frau so viel Macht gebe. Was hilft noch, ausser die Zeit? Es scheint so als hätte ich ein gröberes Problem aus dem ich irgendwie keinen Rat mehr weiss und auf der Stelle trete. Habe bereits versucht mir einzureden "reiss dich zusammen Junge und schau nach vorne", aber dieser Spruch scheint ebenso nutzlos in seiner Wirkung zu sein, wie alles andere was ich tue. 

 
Hallo fat damon,

schade, dass es dir noch immer nicht gut geht. Was sagt man dir denn in der Therapie so ungefähr, wenn ich mal fragen darf?

Gewohnheiten ändern braucht Zeit, auch bis es sich ins System etabliert hab. Selbst wenn die alte Gewohnheit ist beispielsweise, alles mit deiner Ex zu verknüpfen. Eine Neue könnte sein, ein Hobby für dich herauszufinden, was dasselbe Bedürfnis stillt. (Also in diesem Beispiel vielleicht eins, welches "sinngebend" ist, falls du verstehst wie ich das meine). Und das eine Neue dann Schritt für Schritt und sehr geduldig verfolgen. Irgendwann ist es drin und aufeinmal merkst du, dass sich schon etwas verändert hat. Nimm da ruhig mal ne realistische Spanne von mehreren Monaten, um soetwas umzustellen. Das positive Gefühl, was du durch das Neue bekommst muss mehr wiegen, als die Stimme die sagt, dass man keinen Bock hat etwas zu tun oder wohin zu gehen ;). Wenn das nicht der Fall ist, weitersuchen und das finden, was dich wirklich motiviert. (es muss keiner wissen außer dir)

 
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Hallo Rosenkatze

Zuerst mal hat mir mein Therapeut nach einigen Tests mitgeteilt, dass ich eine mittelschwere Depression habe. Er sagt mir, dass ich ein toller Typ wäre, ich aufhören soll meiner Ex so viel Macht über meine Handlungen zu überlassen. Ich solle die Stop-Technik anwenden, obwohl ich dabei gedanklich fast permanent Stop rufen müsste. Es gäbe noch so viele andere tolle Frauen. Der Fokus müsse auf mich gerichtet werden usw. Irgendwie hört sich das alles logisch an, aber helfen tut es nicht wirklich. Ich weiss nämlich nicht genau wie ich das anstellen soll. Auch wenn ich neue Sachen mache, wie beispielsweise den Fokus auf eine Sache zu lenken, die mir grundsätzlich Spass bereitet, wird die Freude sofort vermindert, da ich die Gedanken nicht von ihr los kriege. Das einzige was hilft sind Sachen, bei denen ich handeln muss und konzentriert sein muss sind beispielsweise die Arbeit und die Prüfungen, weil es mich ansonsten existenziell direkt bedroht. Dort schaffe ich es mehr oder weniger, einen Moment lang die Gedanken von meiner Ex weg zu lenken. Sobald diese Phase vorbei ist, kommt alles mit einer riesigen Wucht zurück.

 
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ich finde diese Techniken, Gedanken zu kontrollieren und zu lenken unheimlich stressig. Und ehrlich gesagt auch nicht hilfreich. (Denk nicht an den rosa Elefanten ;-) ) Mag sein, dass es Anderen anders geht. Für Dich scheints auch nicht so zu passen...

Wärs denn schlimm,, trotzdem mit was Neuem zu beginnen, auch wenn du an sie denkst? Du musst nicht erst warten, bis es sich "perfekt" anfühlt. Einfach nur anfangen. Es ist doch auch schon richtig toll, wenn es einen Moment lang was Schönes mit dir gemacht hat. 

Nebenbei, vielleicht lässt du mal deine Werte checken. Großes Blutbild und so, und fragst jemanden, der dir analysieren kann, ob vielleicht ein paar Mangelzustände da sind. Ungleichgewicht im Körpergefühl (Mikro/Makronährstoffe) kann richtig auf die Stimmung schlagen. Und das ist mit ein paar Kleinigkeiten und Umstellungen meist leicht behoben. 

Im Grunde, die emotionale Anstrengung kannst du ruhig sein lassen. Du fühlst das so, dann ist das eben so. Es sind auch "nur" Gefühle, Du sitzt aber am Steuer. Bewerte das nicht so über. Lass dich mal wieder fallen, dort, wo du Vertrauen findest.