Hallo Forum,
ich muss hier mal meine Geschichte loswerden.
Ich bin seit 2,5 Jahren Single.
Seither habe ich auch kaum Männer getroffen, die ich auch nur annähernd interessant fand.
Vielleicht mal eine kurze Schwärmerei, aber unterm Strich würde ich voller Überzeugung sagen, dass mir 2,5 Jahre kein toller Mann begegnet ist.
Aus Frust und Lust habe ich mich schließlich auf einer Dating-Seite angemeldet. War anfangs so gut wie nie online, weil mir sowas eigentlich nicht wirklich liegt.
Im Herbst war ich dann eine kurze Zeit öfter online, und wurde von ihm angeschrieben.
Ich weiß bis heute nicht, was es ausgemacht hat, dass ich ihm geantwortet habe. Denn letztlich ist so ne Datingseite ja schon ein Wunschkonzert, in dem man gewisse Kriterien abklappern kann.
Größe, Alter usw.
Auf den Fotos hat man sofort gesehen, dass er nicht Deutscher ist. Ich hätte auf Türke oder so getippt. Ich hatte bereits 2 Beziehungen zu Türken, die beide zurückblickend wenig bereichernd waren, deshalb wollte ich nie wieder jemanden aus "diesem Kulturkreis". Dann war er auch noch jünger als ich. Ein absolutes NoGo für mich. Bisher.
Jedenfalls hat er es geschafft, dass ich ihm geantwortet habe und es entstand ein toller Austausch per Mail.
Nach langem Abwägen rückte ich auch meine Handynummer heraus, und so schrieben wir über Whatsapp weiter und telefonierten auch.
Ich erfuhr, dass es Christ aus dem Irak ist und vor ca. 9 Jahren nach Deutschland geflohen ist. Inzwischen steht er direkt vor der Einbürgerung (deutscher Pass), studiert, jobt nebenbei usw.
Mitte November trafen wir uns endlich und es war so unglaublich schön, dass ich es noch heute kaum glauben kann.
Wir hatten sofort einen Draht zueinander, gingen spazieren, hielten Händchen, knutschten rum.
Ich kenne mich so gar nicht. Ich bin sonst immer zögerlich, brauche lange bis es "körperlich" wird und bin ständig am abwägen, ob ich das so will oder nicht.
Mit ihm war es einfach komplett anders.
Und auch ihm schien es ähnlich zu gehen. Wir schrieben zig Nachrichten jeden Tag hin und her, Herzchen-Smilies (und das liegt mir eigentlich gar nicht), trafen uns, kamen uns näher usw.
Alles war toll.
Mir war klar, dass unter der Oberfläche sicherlich viele Dinge schlummerten, die ich noch nicht kannte.
Angefangen von Verfolgung im Irak nach sowieso jahrelangen Kriegszuständen, über die Flucht, hin zum Aufbau einer neuen Existenz, ganz auf sich alleine gestellt.
Er ging damit relativ sachlich um.
Erzählte von sich aus Dinge, beantwortete auch Fragen von mir.
Wie schon gesagt, ist er nun seit fast 10 Jahren in Deutschland. Hat Deutsch gelernt, sein Abi nachgemacht, hat gejobbt, studiert, schließt eine Rückkehr in den Irak komplett aus, will nun Deutscher werden usw.
Er hat noch einen Bruder hier, der jedoch in einer anderen Stadt wohnt.
Sein Onkel lebt schon seit über 20 Jahren hier, der Rest der Familie ist noch im Irak.
Nun ist vor kurzem seine Mutter aus dem Irak hierher geflüchtet.
Und seither wird alles komplizierter.
Ich kann das auf der einen Seite schon verstehen. Er hat sie fast 10 Jahre nicht gesehen, man verändert sich, hat ein komplett neues Leben. Und dann sitzt man plötzlich wieder aufeinander und ist für den anderen verantwortlich.
Ich kann mir vorstellen, wie aufreibend das ist.
Dazu Prüfungsstress und nebenbei arbeiten.
Vergangene Woche musste die Mutter ins Krankenhaus, und seither ist alles anders.
Auch an diese Stelle sei gesagt, dass ich das auf der einen Seite natürlich verstehen kann.
Sie kann nicht Deutsch, die Versicherungslage war unsicher, er war nach Möglichkeit Tag und Nacht bei ihr.
Aber womit ich nicht gerechnet hatte, ist dass ich an dieser Stelle plötzlich ein Störfaktor wurde und irgendwie komplett aus seinem Leben gestrichen wurde.
Er wurde immer wortkarger, war nicht zu erreichen, antwortete nur kurz angebunden.
Dienstag dann eine tottraurige Nachricht von ihm, dass ihm das alles so leid tut, er sich aber gerade einfach auf andere Dinge konzentrieren müsse, so durcheinander wäre usw...
Mittwoch rief er nochmal an, klang total erledigt und wimmelte mich auch irgendwie wieder ab.
Seither nichts mehr.
Ich drehe komplett am Rad, weine mir die Augen aus dem Kopf, und habe keine Ahnung wie ich mich verhalten soll.
Ich würde ihm so gerne irgendwie helfend, ganz offensichtlich will er das ja aber nicht.
Ich kann ja auch verstehen, dass ihm gerade alles über den Kopf wächst und er sich einfach verantwortlich dafür fühlt, dass es seiner Familie gut geht usw.
Aber diesen kompletten Kontaktabbruch verstehe ich nicht.
Ich bin ständig hin und her gerissen zwischen mich melden, ihn anschreien, es ein für alle Mal beenden, abwarten und allen andere Möglichkeiten.
Mich macht diese Ungewissheit so fertig.
Wie verhält man sich denn in so einer Situation am Besten?
Was ist richtig?
Ich kann nicht mehr denken.
Aktuell habe ich mich auch nicht mehr gemeldet, weil ich Angst habe keine Reaktion zu bekommen.
ich muss hier mal meine Geschichte loswerden.
Ich bin seit 2,5 Jahren Single.
Seither habe ich auch kaum Männer getroffen, die ich auch nur annähernd interessant fand.
Vielleicht mal eine kurze Schwärmerei, aber unterm Strich würde ich voller Überzeugung sagen, dass mir 2,5 Jahre kein toller Mann begegnet ist.
Aus Frust und Lust habe ich mich schließlich auf einer Dating-Seite angemeldet. War anfangs so gut wie nie online, weil mir sowas eigentlich nicht wirklich liegt.
Im Herbst war ich dann eine kurze Zeit öfter online, und wurde von ihm angeschrieben.
Ich weiß bis heute nicht, was es ausgemacht hat, dass ich ihm geantwortet habe. Denn letztlich ist so ne Datingseite ja schon ein Wunschkonzert, in dem man gewisse Kriterien abklappern kann.
Größe, Alter usw.
Auf den Fotos hat man sofort gesehen, dass er nicht Deutscher ist. Ich hätte auf Türke oder so getippt. Ich hatte bereits 2 Beziehungen zu Türken, die beide zurückblickend wenig bereichernd waren, deshalb wollte ich nie wieder jemanden aus "diesem Kulturkreis". Dann war er auch noch jünger als ich. Ein absolutes NoGo für mich. Bisher.
Jedenfalls hat er es geschafft, dass ich ihm geantwortet habe und es entstand ein toller Austausch per Mail.
Nach langem Abwägen rückte ich auch meine Handynummer heraus, und so schrieben wir über Whatsapp weiter und telefonierten auch.
Ich erfuhr, dass es Christ aus dem Irak ist und vor ca. 9 Jahren nach Deutschland geflohen ist. Inzwischen steht er direkt vor der Einbürgerung (deutscher Pass), studiert, jobt nebenbei usw.
Mitte November trafen wir uns endlich und es war so unglaublich schön, dass ich es noch heute kaum glauben kann.
Wir hatten sofort einen Draht zueinander, gingen spazieren, hielten Händchen, knutschten rum.
Ich kenne mich so gar nicht. Ich bin sonst immer zögerlich, brauche lange bis es "körperlich" wird und bin ständig am abwägen, ob ich das so will oder nicht.
Mit ihm war es einfach komplett anders.
Und auch ihm schien es ähnlich zu gehen. Wir schrieben zig Nachrichten jeden Tag hin und her, Herzchen-Smilies (und das liegt mir eigentlich gar nicht), trafen uns, kamen uns näher usw.
Alles war toll.
Mir war klar, dass unter der Oberfläche sicherlich viele Dinge schlummerten, die ich noch nicht kannte.
Angefangen von Verfolgung im Irak nach sowieso jahrelangen Kriegszuständen, über die Flucht, hin zum Aufbau einer neuen Existenz, ganz auf sich alleine gestellt.
Er ging damit relativ sachlich um.
Erzählte von sich aus Dinge, beantwortete auch Fragen von mir.
Wie schon gesagt, ist er nun seit fast 10 Jahren in Deutschland. Hat Deutsch gelernt, sein Abi nachgemacht, hat gejobbt, studiert, schließt eine Rückkehr in den Irak komplett aus, will nun Deutscher werden usw.
Er hat noch einen Bruder hier, der jedoch in einer anderen Stadt wohnt.
Sein Onkel lebt schon seit über 20 Jahren hier, der Rest der Familie ist noch im Irak.
Nun ist vor kurzem seine Mutter aus dem Irak hierher geflüchtet.
Und seither wird alles komplizierter.
Ich kann das auf der einen Seite schon verstehen. Er hat sie fast 10 Jahre nicht gesehen, man verändert sich, hat ein komplett neues Leben. Und dann sitzt man plötzlich wieder aufeinander und ist für den anderen verantwortlich.
Ich kann mir vorstellen, wie aufreibend das ist.
Dazu Prüfungsstress und nebenbei arbeiten.
Vergangene Woche musste die Mutter ins Krankenhaus, und seither ist alles anders.
Auch an diese Stelle sei gesagt, dass ich das auf der einen Seite natürlich verstehen kann.
Sie kann nicht Deutsch, die Versicherungslage war unsicher, er war nach Möglichkeit Tag und Nacht bei ihr.
Aber womit ich nicht gerechnet hatte, ist dass ich an dieser Stelle plötzlich ein Störfaktor wurde und irgendwie komplett aus seinem Leben gestrichen wurde.
Er wurde immer wortkarger, war nicht zu erreichen, antwortete nur kurz angebunden.
Dienstag dann eine tottraurige Nachricht von ihm, dass ihm das alles so leid tut, er sich aber gerade einfach auf andere Dinge konzentrieren müsse, so durcheinander wäre usw...
Mittwoch rief er nochmal an, klang total erledigt und wimmelte mich auch irgendwie wieder ab.
Seither nichts mehr.
Ich drehe komplett am Rad, weine mir die Augen aus dem Kopf, und habe keine Ahnung wie ich mich verhalten soll.
Ich würde ihm so gerne irgendwie helfend, ganz offensichtlich will er das ja aber nicht.
Ich kann ja auch verstehen, dass ihm gerade alles über den Kopf wächst und er sich einfach verantwortlich dafür fühlt, dass es seiner Familie gut geht usw.
Aber diesen kompletten Kontaktabbruch verstehe ich nicht.
Ich bin ständig hin und her gerissen zwischen mich melden, ihn anschreien, es ein für alle Mal beenden, abwarten und allen andere Möglichkeiten.
Mich macht diese Ungewissheit so fertig.
Wie verhält man sich denn in so einer Situation am Besten?
Was ist richtig?
Ich kann nicht mehr denken.
Aktuell habe ich mich auch nicht mehr gemeldet, weil ich Angst habe keine Reaktion zu bekommen.