Geliebte! Verwirklichung oder Verwerflichkeit?

SeinMädchen

Erfahrener Benutzer
18. Juni 2010
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Wenn man in diesem Forum schreibt, dann muss man auf der Suche nach einer Antwort sein. Wozu soll man ansonsten den Rat der Anderen suchen. Und was ist, wenn man alles sowieso besser weiß?

Würde man mir als Antwort schreiben, dass dieser Mann nichts für mich ist, ich für ihn nur ein Abenteuer bin, dann würde ich ihn verteidigen. Würde man mir schreiben, dass ich einfach Geduld haben soll, dann würde ich 1000 rationale Zweifel finden, die ich eigentlich gar nicht wissen will und ansonsten auch ignoriere. Warum schreibe ich dann überhaupt?

Nun, im Moment bin ich ganz froh, überhaupt schreiben zu können, da ich damit eine gewisse „Sprachlosigkeit“ meinerseits überwinde. Ich glaube, dass nichts schlimmer ist, als dieser ganze unterdrückte Schmerz, teilweise auch handgemachten Weltschmerz, man steigert sich ja gern selbst in das Ungewisse, nicht rauslassen zu können.

In der Sache:

Ich liebe einen verheirateten Mann. Unser Altersunterschied ist erheblich (ca. 20 Jahre); ein Paar (das Affärenpaar der Woche, immer wieder neu:klatsch:) sind wir seit 5 Monaten. Intensiven Kontakt haben wir seit 8 Monaten, da standen aber andere Belange im Vordergrund. Keiner von uns Beiden hatte vor, eine Affäre zu beginnen oder sich zu verlieben.

Er lebt in einer sehr langen Partnerschaft (30 Jahre), die Kinder sind groß, es gibt keine finanziellen Hindernisse, die so manches Mal vorgeschoben werden. Er sagt mir einerseits, dass das „ob“ (ich trenne mich) für ihn längst entschieden ist, er nur noch über das „wie“ nachdenke. „Wie“ in der Form, ob er sich eine eigene Wohnung sucht oder ob er mit mir zusammen zieht.

Er ist ein zuverlässiger Mensch, ehrlich, beständig. Seine Ehe ist seit 20 Jahren eine Zweckgemeinschaft, in der man sich gegenseitig Freiheiten lässt (nicht hinsichtlich Partnerschaften). Jeder lebt dem Grunde nach sein Leben und man verbringt kaum Zeit miteinander. Körperlichkeiten gibt es ebenfalls seit 20 Jahren nicht mehr, worauf zu intervenieren er aufgegeben hat.

Ich liebe ihn sehr und er ist schlichtweg der Mann, auf den man sein ganzes Leben warten muss. Und dies zurecht – jede Minute war es wert. Wir verstehen uns in allen Bereichen und in denen, wo wie voneinander abweichende Meinungen haben, tolerieren wir uns. Ich mag mit ihm genauso gern intensive Gespräche führen, wie ihm die Briefmarkensammlung zeigen.

Zu wissen glaube ich, dass er mich wirklich liebt und auch immer mit mir zusammen sein will. Ich kann mir vorstellen, dass dieses „für immer“ die ein oder andere Stirnfalte hervorruft; ich glaube noch daran, wenn man sich auch im Alltag nicht verliert. Hier sehe ich eine gute Chance für uns.

Sein Problem ist, dass er nicht einfach so gehen kann. Er hat Angst, was ich auch verstehe, dass er dann plötzlich allein ist. Rückversicherungen kann ich aber leider nicht ausstellen. Ich kann auch nicht wissen, wie es mit uns wird, ich kann nur, mit dem Verantwortungsbewusstsein einiger Jahre, sagen, dass ich weiß, was ich will: IHN!

Gleichermaßen beschäftigt mich die Frage der moralischen Verwerflichkeit meines Handelns. Keine Angst, ich möchte von Euch keinen Ablassbrief. Die gemeinsame Beziehung meines Allerliebsten dauert 30 Jahre (=Ehe)an, mag es auch im Ergebnis eine Zweckgemeinschaft gewesen sein. Mit welchem Recht komme ich dann an und behaupte „ein Recht an dem Mann“ für mich?

Im Moment ist er mit ihr in den Urlaub gefahren; dies war mir bekannt. Er nutzt natürlich jede Möglichkeit , mit mir zu kommunizieren. Dass dies mir nicht reicht, liegt auf der Hand. Ich kann mich zu 100% auf ihn verlassen und ich weiß auch, dass er den Urlaub nur angetreten ist, da er vor unserer Zeit gebucht worden ist. Zudem hat er noch das Gespräch mit ihr gesucht, ob nicht besser eine Freundin….

Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich liebe ihn über alles und er mich auch; dies weiß ich an Worten und auch an Taten. Ich könnte aber sagen/schreiben, dass ich mich trenne. Er ist nun schon eine Woche nicht da und je länger man sich nicht gesehen hat… . Würde ich dies aber tun, dann nur in der Hoffnung, dass er es nicht akzeptiert. Hinsichtlich der Trennungszeit durch Urlaub denke ich natürlich an mich, wobei ich mir hier etwas vormache, dies weiß ich auch.

Die Frage ist: Was mache ich nur, ich liebe ihn sehr?

Hat vielleicht jemand einen Rat? Aber bitte Vorsicht (J), siehe meine Eingangszeilen. Ich freue mich aber dennoch über jede Antwort.

 
Würde man mir als Antwort schreiben, dass dieser Mann nichts für mich ist, ich für ihn nur ein Abenteuer bin, dann würde ich ihn verteidigen. Würde man mir schreiben, dass ich einfach Geduld haben soll, dann würde ich 1000 rationale Zweifel finden, die ich eigentlich gar nicht wissen will und ansonsten auch ignoriere. Warum schreibe ich dann überhaupt?

Die Frage ist: Was mache ich nur, ich liebe ihn sehr?
Liebe entschuldigt vieles... bei mir ist/war es so!

Du bist jetz 5 Monaten mit ihm, das ist für eine "geliebte-geschichte" ziemlich kurz. Wieso sollte er sich überhaupt jetzt schon trennen, wenn er seit 20 jahren keine intime beziehung zu ihr hat? Er hat eine gute zweckbeziehung sonst würde er mit ihr (trotz buchung vor euerer zeit)nicht in den urlaub fahren.

Lass dir und euch noch etwas zeit. Wenn du dir seine liebe sicher bist und du dich nicht damit belasten musst ob er bei ihr im bett liegt und liebe macht, kannst du doch noch einige zeit so weitermachen.

Bis ihr euch nicht noch etwas besser kennengelernt hat und ihr sicher seit dass ihr zusammen bleiben wollt (er ist es eben noch nicht!)

Wenn du aber trotzdem merkst du bist unglücklich und magst als geliebte nicht weiter machen, dann rate ich dir, trennen so lange es noch frisch ist und nicht zu einer abhängigkeits- und/oder gewohnheitsbeziehung angewachsen ist.

 
Er ist ein zuverlässiger Mensch, ehrlich, beständig. Seine Ehe ist seit 20 Jahren eine Zweckgemeinschaft, in der man sich gegenseitig Freiheiten lässt (nicht hinsichtlich Partnerschaften). Jeder lebt dem Grunde nach sein Leben und man verbringt kaum Zeit miteinander. Körperlichkeiten gibt es ebenfalls seit 20 Jahren nicht mehr, worauf zu intervenieren er aufgegeben hat.
Hast du die Informationen auch von seiner Frau oder nur von ihm? :schief: :rolleyes:

glaube noch daran, wenn man sich auch im Alltag nicht verliert. Hier sehe ich eine gute Chance für uns.
Habt ihr schon einmal einen "gemeinsamen Alltag" erlebt? D.h. mal über mehrere Wochen zusammen gelebt?

Meist GLAUBT die Geliebte, dass auch der Alltag funktioniert. Hinterfragt man es mal genauer, wie sie sich denn den gemeinsamen Alltag vorstellt, herrscht dann eisiges Schweigen im Walde. Alltag ist nicht nur eitel Sonnenschein, sondern auch das zerknitterte Gesicht am Morgen, der Mundgeruch, das blasse Gesicht, wenn man mal krank ist oder sich nicht wohlfühlt, die schlechte Laune, wenn´s irgendwie nicht so läuft und der Partner bekommt dafür alles ab ... und ... so ... weiter ...

Meist bedenkt die Geliebte nicht solche Sachen, sondern sieht alles nur durch die rosarote Brille. Das trifft allerdings nicht nur für Geliebte zu. Wenn du hier im Forum stöberst, wirst du immer wieder Themen finden, die sich damit beschäftigen, dass das gemeinsame Leben in einer gemeinsamen Wohnung doch nicht so richtig funktioniert.

Und auch verständlich. Wenn er von einer Beziehung (Ehe) in die nächste hüpft, vergleicht er noch viel zu sehr die neue Beziehung mit der alten. Vielleicht gefällt ihm jetzt dieses Ungebundensein, was du beschrieben hast. Vielleicht wäre er gar nicht mehr für eine richtige Partnerschaft gemacht. Das könnte z.B. auch ein Grund sein, warum er vor einer Trennung zurückschreckt. Wie du hier seine Ehe beschreibst, scheint er sehr viele Freiheiten zu haben. Den Sex bekommt er von dir. Warum sollte er also so etwas aufgeben und sich "anbinden" lassen? Das er nicht mehr so ein Leben mit dir führen kann, wird ihm klar sein.

D.h. du solltest auch mal sein jetziges Leben mit seinem zukünftigen vergleichen. Sag jetzt bitte nicht, dass er das nie als Grund angeführt hat und dass das nicht so ist. Vieles läuft im Unterbewusstsein ab. Und dort sammeln sich ganz andere Gründe für Handlungen an, als sie der Verstand vorgibt. Vordergründig mag es stimmen, dass er Angst hat, dass er irgendwann alleine dasteht - der Hintergrund kann aber auch sein, dass ihm schon sehr deutlich bewusst wird, was er alles verliert.

Sein Problem ist, dass er nicht einfach so gehen kann. Er hat Angst, was ich auch verstehe, dass er dann plötzlich allein ist. Rückversicherungen kann ich aber leider nicht ausstellen.
Dann solltest du auch mal überlegen, was wirklich dahinter steckt. Ich hab die Feststellung gemacht, dass Männer, die fremdgehen bzw. es wollen, Menschen sind, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Willst du wirklich so etwas?

Gleichermaßen beschäftigt mich die Frage der moralischen Verwerflichkeit meines Handelns.
Ach, weißt du, da gibt es schlimmere "moralische Verwerflichkeiten". Da sollte mal schön jeder bei sich selber suchen. Da brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen. Und wenn er wirklich Trennungsabsichten hat, die er auch umsetzt, ist es ein ganz normaler Vorgang, dass er sich wieder eine Partnerin sucht. Tja, und bei ihm ist es eben die Geliebte.

Die gemeinsame Beziehung meines Allerliebsten dauert 30 Jahre (=Ehe)an, mag es auch im Ergebnis eine Zweckgemeinschaft gewesen sein. Mit welchem Recht komme ich dann an und behaupte „ein Recht an dem Mann“ für mich?
Ich würde zuerst seine Behauptung einer "Zweckgemeinschaft" hinterfragen. Meist steckt etwas völlig anderes dahinter.

Behauptest du, du hättest ein Recht auf ihn? :schief: Denk ich nicht.

Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Sicherlich dich nicht trennen. Du bist doch noch gar nicht so weit. :trost: Und wenn du nicht wirklich davon überzeugt bist, wirst du immer wieder rückfällig werden. Und eine "Überzeugung" ist nicht gerade aus deinen Zeilen zu lesen. :cool:

Vielleicht ein Mittelweg: Du sagst ihm, dass deine Türe für ihn immer offensteht, du aber nicht länger auf eine Entscheidung von ihm wartest, sondern dich neu orientierst (egal, ob du es wirklich tust oder nicht). Du wirst ja sehen, wie er reagiert. Lass dich aber nicht von irgendwelchen Tränchen bei ihm beeindrucken. Handlungen müssen her - und sonst nix. Versprechungen sind schnell gemacht. Nur die Taten zählen.

 
Liebe Angie, liebe Tylli,

danke für die Antworten.

Angie, es mag sein, dass ich etwas ungeduldig bin. Dies liegt an mir, ich mag eine solche Art Beziehung nicht. Hinzu kommt, dass er der Mann schlechthin ist. Es mag verrückt klingen, aber ich messe es auch nicht an der "intimen" Beziehung. Weißt Du, einen Abend am Meer, lauer Wind, an dem man gemeinsam im Urlaub an vieles zurück denkt, vielleicht auch Pläne schmiedet, ist viel intimer.

Liebe Tylli,

ich habe die "Informationen" natürlich von ihm. Hier habe ich absolut keinen Grund, auch nur einem Wort zu misstrauen. Der Allerliebste mag entscheidungsunfreundlich sein, manchmal auch im Überschwang der Gefühle zuviel versprechen - er lügt mich nicht an. Im Gegenteil. Dies hat schon so manche Diskussion erzeugt.

(NB: Warum frage ich hier dann überhaupt, wenn ich mir so sicher bin? Dann könnte ich doch auch einfach nur vertrauen.)

Wir erleben ein Stück weit gemeinsamen Alltag, da wir beruflich verbunden sind. Privat natürlich nicht, wie auch. Wir kommen aber beide auch nicht unbeschrieben an, was heißen soll, dass jeder schon Partnerschften hat scheitern sehen und weiß, dass Beziehung schlichtweg Arbeit ist. Wir haben beide diese Einstellung und die Grundchemie stimmt.

Freiheit in seiner Ehe hat nichts mit Ungebundensein zu tun. Sie sind jeweils ihren Interessen nachgegangen, allein. Sie in die Oper, er in das Theater. Sie hat das gemacht, er jenes. Wobei er eher der Stubenhocker war und sich in sich selbst vergraben hat. Nach ihrem Rückzug (vor 20 Jahren) aus der sexuellen Beziehung, kam sein Rückzug aus der emotionalen Beziehung.

Ich habe bisher nicht hinterfragt, ob nicht hinter der Trennungsschwierigkeit ein Vergleich steckt. Spontan würde ich es verneinen, werde mir aber darüber noch Gedanken machen.

Trennen, tja, dies ist so eine Geschichte. Ich liebe ihn über alles. Er ist es wirklich, dies habe ich noch nie so gefühlt. Was aber, wenn es nie zu einem Ende kommt? Die Gefühle wachsen doch jeden Tag, auch wenn man morgens schon meint, mehr geht nicht.

Danke für Eure Antworten.

 
Er ist ein zuverlässiger Mensch, ehrlich, beständig.
Glaubst du denn das dies auch seine Frau sagen würde?
Eure Liebe ist noch sehr frisch. Hast du schon mal weiter gesponnen, so 20 Jahre?


Könntest du dir dann ein Leben mit einem Mann vorstellen, der lieber 20 Jahre mit einem Zweck neben dir lebt und vielleicht erneut eine andere liebt? Für den Fall das Eure Liebe einen ähnlichen Weg läuft..


Er scheint kein Mensch zu sein der auf sein Herz und Bauch hört.


Seine Gründe so zu leben denke ich sind eher: Angst alleine zu sein, ein sicheres gemachtes Nest zu wollen und eher rational abzuwägen.

Ansonsten würde er doch der Liebe folgen mit jedweder letzter Konsequenz. Warum macht man so etwas überhaupt?


Das wird wohl jeder anders interpretieren aber ich glaube das ein Mensch sich in solchen Verhaltensweisen nicht ändert.


Und ich könnte mir gut vorstellen, das deine Geduld noch sehr lange bestehen bleiben müsste.


Bei 20 Jahren gegen 8 Monate...




Seine Ehe ist seit 20 Jahren eine Zweckgemeinschaft
Und genau daher glaube ich gar nicht, das er sie so schnell aufgibt. Sein sicherer Hafen indem er sich so unwohl nicht fühlen kann. Wenn er dich dann daneben als kleine erreichbare Insel hat ist sein Leben ja ausgewogen.
Er braucht nur weiterhin hin und her zu schwimmen ohne Angst zu haben das jeweilige andere Ufer nicht zu erreichen.


Da steht seine Frau, die im die Freiheit lässt und sich mit diesem Hafen begnügt,


und auf der anderen Seite eine sehr verständnissvolle, geduldige Frau, mit immensem Vertrauen und voller Liebe.


Das schwimmen hallt ja bekanntlich fit und es entgeht ihm ja nichts. Warum soll er denn dann überhaupt übersiedeln auf eine Insel die er ja gerade erst entdeckt hat und auch nicht wirklich sicher weiss, ob diese Insel auch über Wasser bleibt.





Ich gebe dir jetzt einfach mal keinen Rat. Meine Zeilen sollen dich nur etwas zum Denken anregen. Was du daraus machst liegt an dir..


Ich sehe dich mit deinem Paket an Gefühlen und hoffe das du nicht eine Entscheidung fällst, die dich unglücklich machen wird..





lg



Sonnenstein


 
Ich würde mich nicht darauf einlassen. :D Wieso trennt er sich nicht? Weil er dann einsam wäre > Abhängigkeit von Dir > geliebt wofür?

Du merkst was?

 
Liebe Sonnenschein, lieber Knoxx,

danke für Eure Antworten.

Dass er zuverlässig und beständig ist, ja ich glaube, dies würde seine Frau auch sagen.

Liebe Sonnenschein, Du hast schon ein paar Punkte angesprochen, über die ich nun nachdenke. Zunächst gehe ich aber davon aus, dass es richtig ist und auch stimmt, was er sagt. Anders würde jede Basis fehlen. Und ich kann auch darauf vertrauen. Der Allerliebste spricht auch unangenehme Wahrheiten an, ich bekomme ehrliche Antworten. Und seine Aussagen messen sich auch in seinen Taten.

An der "Zweckgemeinschaft" würde ich es nicht mal aufhängen. Wie viele Zweckehen gibt es denn? Man bleibt zusammen, lebt sein Leben, mal mehr, mal minder gemeinsam. Sie Beide (der Allerliebste und seine Gattin) ergänzen sich, haben einen gemeinsamen Freundeskreis und dennoch lebt jeder sein Leben. Es war, bis wir uns ineinander verliebten, eingerichtet.

Es besteht kein Grund, ihm das vorzuhalten. Wenn er es nicht anders kennt, warum soll er es ändern. Bequemlichkeit mag dabei sicher auch eine Rolle spielen.

Nach seinen Worten, die er an mich richtet, besteht auch nicht die Frage darin, ob er sich trennt, sondern nur das "Wie". Es ist ihm auch klar, dass er in dieser Form nicht länger weiter machen will.

Ich verstehe ihn, dass er auch Zweifel hat, dass er sich fragt, ob er wegen 5 (8) Monaten genügend Sicherheit besitzt, eine neue Partnerschaft zu beginnen. Es trennen uns 20 Jahre und wenn es schief geht, dann ist er allein. Er ist nicht der Mensch, der Kommunikation sucht. Er ist eher schüchtern.

Ich frage mich natürlich auch, ob es unter den Vorzeichen beständig funktionieren kann. Mein Lebensenergiebehälter ist noch voller und wenn es gesundheitlich funktioniert, dann haben wir vielleicht 15 schöne Jahre. Wenn nicht, dann sind es weniger, aber das nehme ich auch gern in Kauf. Er ist ein so wertvoller Mensch und wir haben Unmengen an Schnittstellen.

Ich habe ein Kind im Kindergartenalter, dass er sofort ins Herz geschlossen hat. Und umgekehrt auch. Vielleicht dazu auch mal ein Beispiel, damit klar wird, warum ich auch fest an ihn glauben kann:

Hinsichtlich meines Kindes läuft seit nun 5 Jahren (so alt ist die Prinzessin) die Vaterschaftsfeststellung. Ich habe hier keine Verwandten und Bekannten. Vor kurzer Zeit bin ich erkrankt und der Ausgang stand nicht fest. Sofort war seine Reaktion, dass er sie im schlimmsten Fall "zu sich" nehmen wird und dann auch Rede und Antwort stehen wird.

Glücklicherweise haben sich die Vorzeichen nicht in der avisierten Form (Krankheit) bei mir bestätigt.

Wenn wir "zusammen sind", dann möchte er das Kind unbedingt adoptieren.

Es gibt also durchaus viele Anzeichen, dass er sich ändern will, auch diese Partnerschaft mit mir will. Zweifel kann man auch dann nicht ausräumen, wenn man vertraut. Und sicher habe ich Zweifel,sonst würde ich hier nicht schreiben.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich liebe ihn über alles, wirklich. In 6 Tage ist er wieder in meiner Nähe, wir werden uns sehen können, telefonieren können und auch schreiben können (2099 Emails liegen in meinem Postfach aus unserer Kommunikation).

Eine Woche später habe ich 3 Wochen Urlaub. Ich kann dies aber auch als "Chance" nutzen, von dieser Beziehung Abstand zu gewinnen. Trennen will ich mich eigentlich nicht.

Aber ich denke auch an "sie", die Gattin und weiß dann nicht, ob ich mich richtig verhalte. Gleichzeitg ist er der Mann meines Lebens; ich denke, mit knapp 40 kann man dies auch beurteilen. Ich kreise also zwischen meinen Bedürfnissen und Sehnsüchten, seiner Liebe zu mir und meiner Verantwortung für ihn und auch dem "Gewissen" ihr gegenüber. Zu letzterem kann man sicherlich einwenden, dass es mich auch nicht interessiert hat, als ich mich mit ihm "eingelassen" habe. Richtig, dazu muss ich stehen.

 
Mein Lebensenergiebehälter ist noch voller
und ich habe den Eindruck deine innere Energie ist das jetzt auch noch.Nur habe ich Sorge das dies auf Dauer nicht so bleibt wenn sein Entschluss zur Trennung

sich noch über lange Zeit hinaus streckt.

Würde er jetzt zumindest einen Zeitraum eingrenzen wäre das überschaubar, und dann könntest du entsprechend entscheiden. Angenommen er würde sagen: Bis spätestens nächstes Jahr“.

Dann könntest du entscheiden so lange zu warten.

Aber so ganz ohne Zeiteingrenzung habe ich das Gefühl, das du den Absprung nicht findest, selbst wenn deiner Energie sinkt.

Wenn ich wüsste das mir in jedem Fall ein Koffer mit Geld vor die Füße fallen wird, würde ich auch warten und auf der Stelle treten. Und wenn auch die Füße zu schmerzen beginnen....

Er könnte ja gerade dann fallen, wenn ich weiter gehe...

Sofort war seine Reaktion, dass er sie im schlimmsten Fall "zu sich" nehmen wird und dann auch Rede und Antwort stehen wird.
Eines steht zumindest fest: Er will dich halten.Die Gründe sehe ich aber nicht so klar. Warum muß erst etwas so gravierendes passieren damit er das tut?

Es gibt also durchaus viele Anzeichen, dass er sich ändern will, auch diese Partnerschaft mit mir will.
Bequeme Menschen sind oft jene mit großen verbal ausgedrückten Träumen. Aber sehr selten greifen sie tatsächlich danach.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.
Momentan trittst du ja auf der Stelle und nichts bewegt sich. Ohne ihn jetzt zu kennen und ohne wirklich zu wissen was in ihm vorgeht gehe ich jetzt mal von deiner Interpretation aus.Wenn du ihn richtig einschätzt würde ich da jetzt einfach mal an seiner Faulheit rütteln.

Nicht mit Spielchen. Dazu ist er zu alt um diese nicht zu erkennen.

Du kannst ja recht haben das er es wert ist und du diese Zeit deines Lebens investierst, aber dennoch darfst du auch nicht vergessen Grenzen für dich setzen. Du bist anfang/mitte 20?

Du scheinst eine starke Frau mit vielen Gefühlen zu sein. Finde ich sympatisch :)

Er sicher auch, aber bitte pass auf dich auf. Ob liebe oder was anderes, du hast mit Sicherheit eine große Wirkung auf ihn. Setzt die nur bitte nicht leichtfertig auf deine Kosten ein. Wenn man mehr Bauch statt Kopfmensch ist übergeht man sich sehr leicht selbst.

Lg

Sonnenstein

 
Liebe Sonnenstein,

ich bin knapp 40, also schon ein reifes Mädchen :).

Er hat den Zeitraum eingegrenzt zum Ende diesen Jahres. Wobei ihm dieser Zeitraum zu lang ist und er auch an Lösungen sucht.

Ich weiß nur nicht, ob ich solange warten kann. Die Gefühle sind jetzt schon so starkt, so intensiv, dass ich nicht weiß, wohin damit. Was ist dann, wenn ich bis Jahresende warte und dies ohne den Hauptpreis?

Die Reaktion hinsichtlich meiner Tochter fand ich klasse und es war ihm ernst. Es ging um Leben oder Tod, ich mag dies nun nicht ausführen. Er hat mir gesagt, dass er auf jeden Fall die Prinzessin zu sich nimmt, wir sollen alles schriftliche, sowiet möglich, veranlassen. IM blödesten Fall hätte er dann sagen müssen, warum er ein Kind zu sich nimmt. Und dabei ging es nicht darum, mich zu halten, ich wäre ja weg gewesen.

Dein Rat ist gut. Ich hasse Spielchen (er auch). Bei dem, was ich mache, denke ich immer daran, wie ich mich fühlen würde, wenn er es mit mir macht. Wenn ich also die Kraft finde, mich zu trennen, dann ist dies auch so; auf Biegen und Brechen. Nur (tja, so sind sie, die Mädchen) eigentlich will ich diese Kraft gar nicht finden. Andererseits weiß ich auch nicht, wie es am Jahresende ist.

Es ist schwierig und ich danke Dir für Deine Geduld. Ich merke selbst beim Schreiben, dass ich mich im Kreis drehe.

LG

Mädchen

NB: Der Allerliebste ist trotzdem "Hammer", aber sowas von.

 
Weißt du, mir klingt deine Geschichte so klischeehaft wie alle anderen. Die Ehe läuft nicht mehr und es wird ein imaginärer Trennungszeitpunkt festgelegt. Meist ist das dann der Zeitpunkt, an dem die Geliebte die Nase voll hat. :cool:

Und hüte dich vor einem Trennungstermin zum Jahresende. Der wird 1000%ig NICHT eingehalten. Da ist Weihnachten. Da wird auf heile Familie gemacht, da wird jeder rührselig und merkt plötzlich, dass es außer der Geliebten ja noch andere Menschen gibt, die Aufmerksamkeiten brauchen. Nagel ihm mit einer Trennung auf November fest. Da habt ihr beide dann schon ein schönes Weihnachtsfest. Mach es mal... :cool: An seiner Reaktion wirst du merken, wie es um seine Trennungsabsichten steht.

Zum Thema "schlechte Ehe"...

Ich habe es mir schon dutzendfach von verheirateten Männern anhören müssen, ach wie schlecht ihre Ehen sind. Hinterfragt man das dann mal ein bissel, kommt auf einmal der ganz normale Alltag mit einer ganz normalen Ehefrau zum Vorschein. Ist doch seltsam, oder? :cool: Seitdem glaube ich auch nicht mehr an solche Märchen von der "ach so schlechten Ehe". :cool:

Fakt ist, wenn die Männer sooo leiden müssen, können sie sich trennen. Ich rede hier vom TRENNEN - nicht scheiden lassen. Das ist noch mal ein Unterschied. Seitdem ich das Modell "getrennt lebende Ehepaare" bei einer Bekannten von mir kennen gelernt hab (d.h. die Ehe funktioniert perfekt, nur die beiden leben in zwei verschiedenen Wohnungen), bin ich der Meinung, dass jeder Mensch diesen Weg gehen kann. Seltsamerweise fangen dann nämlich wieder die Ehen an zu funktionieren. :cool:

Und Fakt ist weiter, dass ein Mensch, der von einer Beziehung in die nächste huscht, lebensuntüchtig ist. Klar hat er berechtigte Angst, wenn er Bedenken hat, dass es mit euch nicht funktioniert und er dann alleine da steht. Weil er´s nicht kann!!! Ich frag mich echt, ob die Liebe wirklich so groß sein kann, dass man darüber hinweg sieht. :cool: Meine war nicht so groß... :cool:

Bequeme Menschen sind oft jene mit großen verbal ausgedrückten Träumen. Aber sehr selten greifen sie tatsächlich danach.
Den Satz sollte man ganz dick und fett schreiben!!!

Wir erleben ein Stück weit gemeinsamen Alltag, da wir beruflich verbunden sind.
Nein, ich meine den Alltag, in dem man früh zerknautscht aufsteht. In dem man mal den Morgenmuffel raushängen lässt. Auf Arbeit muss man oft genug der Strahlemann/-frau sein.

Und auch den Alltag, in dem sich die verschiedenen "Schlaf-Typen" bemerkbar machen. Weißt du, wie es bei ihm ist, wie lange er abends aufbleibt, wann er früh gerne aufstehen würde (nicht aufstehen muss!!!) und was er abends alles noch so gerne macht? Hast du das mal MITERLEBT???? Erzählen kann man viel - der gemeinsame Alltag sieht ein bissel anders aus.

Ich denke, er wird berechtigte Bedenken haben, denn sooo gut wirst du ihn noch nicht kennen. Er weiß, dass seine Frau all seine guten und schlechten Angewohnheiten kennt und damit umgehen kann.

Weißt du, allein die großen Gefühlen machen es echt nicht. Der Alltag wird sie zeitig genug "auffressen". Was dann übrig bleibt, das zählt.

Und dann auch mal der Altersunterschied und der Alltag. Eine gemeinsame Zukunft heißt auch die nächsten 10 Jahre zusammen sein. Denkst du auch an die Veränderungen, die bald in sein Leben kommen werden, auf die du aber noch ca. 20 Jahre warten musst? Ich mein jetzt keine Alters-Wehwehchen sondern die RENTE. Wie wäre er, wenn er plötzlich den ganzen Tag zu Hause ist? Wie verkraftet er das, dass du noch einen Job hast? Wie verkraftest du es, wenn du dann nur noch arbeiten gehst und er hat Freizeit ohne Ende?

Ich will dir jetzt nix ausreden, ich geb dir nur mal solche Dinge zu bedenken.

Aber ich denke auch an "sie", die Gattin und weiß dann nicht, ob ich mich richtig verhalte.
Zu was? Es ist ihre Ehe, die auseinander geht. Wenn er nur wegen dir geht, wird die Trennung nicht funktionieren. Er muss von sich aus gehen, weil er es nicht mehr aushält. Hat auch den Vorteil, dass er dir dann später nicht mal vorhalten kann, dass er sich ja "nur wegen dir" getrennt hat.

Und wie die Frau darüber denkt, wirst du noch zeitig genug mitbekommen. :cool:

 
Und dabei ging es nicht darum, mich zu halten, ich wäre ja weg gewesen.
Darin sehe ich dann eher so was wie Verantwortung übernehmen.So wie jemand, der nach einem kleinen Techtelmechtel zumindest für das Kind aufkommen möchte, sollte die Verhütung schief gegangen sein. Ich schätze ich ihn jetzt mal so ein das er schon weitsicht besitzt und sich seine Gedanken sicher macht. Aber ich zweifel dennoch ein bisschen ob er tatsächlich die Trennung so zeitig, wenn überhaupt vollzieht.

Er ist 60. Seine Frau wird wohl auch in dem Alter sein.. Er wird sie versorgt wissen wollen und eine Trennung statt Scheidung würde ich da für beide noch am Humansten finden.

Er wird aber weiter denken. Was ist, wenn er in ein paar Jahren zum Pflegefall wird?

Das kann schnell passieren. Meine Oma war 70 und in nichtmal einem Jahr war sie kaum wieder zu erkennen und bedurfte unser aller Fürsorge.

Bei seiner Frau fühlt er sich da sicher aufgehoben. Sie hat ja schon alles mit ihm durch gemacht.

Und wie die Frau darüber denkt, wirst du noch zeitig genug mitbekommen
Da braucht man nicht viel Phantasie sich das vorzustellen. Eine Frau von über 60..Sie verliert die Hälfte ihres Lebens, und wie steht sie da? Wenn sie nicht gerade eine der wenigen aus der Generation ist die Finanziell

was beigesteuert hat. Partnersuche mit über 60......

Und du? Wo stehst du in 10-15 Jahren oder etwa um die 20 wenn es wirklich so funktioniert?

Also zwischen 50 und 60 Jahren..

Willst und kannst du dir dann einen erneuten Neubeginn in deinem Leben vorstellen?

 
Was ist, wenn er in ein paar Jahren zum Pflegefall wird?
@Sonnenstein (Woher kommt bloß dein Nick? :schief: )

Lach, du bist ja mutig. :D Die Frage hab ich mir gar nicht getraut zu stellen. Ich hab bloß das Rentenalter vorsichtig angedeutet.

Da braucht man nicht viel Phantasie sich das vorzustellen. Eine Frau von über 60..Sie verliert die Hälfte ihres Lebens, und wie steht sie da? Wenn sie nicht gerade eine der wenigen aus der Generation ist die Finanziell

was beigesteuert hat. Partnersuche mit über 60......
Stimmt. So hatte ich gar nicht gerechnet.

Dennoch halte ich die ganzen Sprüche irgendwo für ein Hingehalte. Es würde mich wundern, wenn es anders als bei anderen ausgeht. Eben weil haargenau die gleichen Sprüche kommen wie bei allen verheirateten Männern.

@SeinMädchen

Aber mal ganz ehrlich (und jetzt auch mal die ganzen Gefühle weggelassen), hast du dir wirklich schon mal die Gedanken gemacht, die hier Sonnenstein einwirft? Das ist wirklich nicht zu unterschätzen. Und das meinen wir auch, wenn wir immer wieder den Alltag ansprechen.

 
Lach, du bist ja mutig. :D Die Frage hab ich mir gar nicht getraut zu stellen. Ich hab bloß das Rentenalter vorsichtig angedeutet.
:p =)

Naja. Das sind aber auch Gedanken die sich ein Mensch in dem alter so macht.

Was jünger Menschen vielleicht schockiert. Meine Oma zum Bsp spart schon seit Jahren Geld auf nem Sparbuch an, damit später mal ihre Beerdigung bezahlt ist.

Als sie das mal sagte hab ich sie erschrocken gefragt ob sie noch sauber tickt..

Aber ich glaube, wenn man älter wird setzt man sich eben auch ganz anders mit dem Ende und den Weg dahin betrifft auseinander.

Der Mann hier ist ja jetzt mit seinen 60 Jahren noch nicht uralt, aber er hat die Hälfte seiner Lebenszeit schon überschritten. Und daran wird er auch denken wenn er solche Überlegungen stellt.

Meine Oma starb mit 80 Jahren. Ich weiss noch sehr genau was das für uns alle schwere Jahre waren. Nicht jeder hätte da mitgezogen. Nicht nur, das sie körperlich am Ende war, sondern sie war dazu noch verwirrt. Wutausbrücke, Beschimpfungen und dergleichen waren an der Tagesordnung.

Aber so weit sind wir hier ja nicht und ich will es mal nicht hoffen.

Aber Gedanken sollte man sich schon machen darüber.

Auch andere wenn vielleicht auch Kleinigkeiten.

Mit 40-50 ist man noch aktiver wie vielleicht mit 70-80

Es liegen 20 Jahre dazwischen. Wäre sie jetzt 20 und er ca. 40 könnte ich mir da durchaus noch 15-20 relativ schöne Jahre mit Gemeinsamem Lebensrhytmus vorstellen.

Aber 40 zu 60 ist in etwa so wie 15 zu 35.

Da sehe ich wenn auch momentan noch nicht so auffallen, schon eine große Warscheinlichkeit, das die Lebenspläne und Vorstellungen abtriften mit der Zeit.

 
Also, ganz so ist es nicht. Zunächst die sachlichen Erwägungen:

1.

Die Gattin wird nicht in Altersarmut verfallen, es gibt hier keine finanziellen Hintergründe.

2.

Ich habe nichts von einer schlechten Ehe geschrieben. Es war halt irgendwann keine emotinale Basis mehr da, die man als Liebe bezeichnen kann. Es war eine Zweckgemeinschaft mit "ich mag Dich".

3.

Ich weiß, wie er morgens aufsteht, ich weiß auch, was er abends macht. Ich kenne seine Macken, viele von denen habe ich auch.

4.

Der Altersunterschied ist kein Thema zwischen uns. Wenn wir es diskutieren, dann im Hinblick darauf, wieviel Zeit uns zusammen bleibt und was daraus wird. Ich (und er) habe keine Angst, wenn er in Rente geht. Diese Zeit ist seinerseits ausgefüllt mit Plänen und Vorhaben, in denen auch ich einen Platz habe.

Es macht mir auch keine Angst daran zu denken, das körperliche Gebrechen eintreten könnten. Dies weiß ich vorher und nehme es nach intensiver Auseinandersetzung auch in Kauf.

Wenn ich Teile von dem lese, was Ihr geschrieben habt, dann müßte ich -und ich möchte Euch hier nicht zu nahe treten- vor jeder Beziehung eine Kosten/Nutzenrechnung aufmachen. Dies mache ich nicht. Ich überlege mir, ob diese Liebe dem Alltag standhalten kann und komme dabei uneingeschränkt zu einem "ja".

Wir haben die gleiche Vorstellung von einem gemeinsamen Leben. Ihr wolltet wissen, wie meine Vorstellung ist:

Ich möchte mit ihm leben. Ich möchte mit ihm eine Beziehung haben, in der viel kommuniziert wird. Ich möchte, dass wir Beide uns immer bewußt sind, welches Glück wir haben, uns gefunden zu haben. Ich möchte, dass wir us auch im Alltag noch überraschen werden, um die Beziehung kämpfen werden.

Ich möchte, dass wir arbeiten, um zu leben. Dass wir (weiter) zusammen Bücher schreiben und noch einige Wunschprojekte realisieren. Ich möchte, dass wir uns ergänzen, auch mit unseren Unterschieden.

Wirtschaftlich sind wir Beide abgesichert, nicht übermässig, aber das braucht es auch nicht. Ich brauche keine Ringe, Schuhe, irgendwas. Ein Gespräch daheim bei einem guten Glas Wein ist mir viel mehr wert.

Ich lese viel, bilde mich weiter, sehe kein TV, nunja, höchstens WM. Es ist mir immer noch wichtig, Dinge zu hinterfragen. Der Allerliebste ist ebenso. Wir sind Beide sehr politische Menschen, hier "zoffen" wir uns und gehen bereichert aus dem Gespräch.

Der, nein, mein Allerliebster, ist kein feiger Mensch. Und er ist auch kein Mensch, der Versprechungen macht, die er nicht hält. Und nein, unsere Beziehung erfüllt nicht das Klischee "Hilfe, sie versteht mich nicht.".

Wir hatten nicht vor, eine Beziehung zu beginnen, jeder für sich nicht. Er war eingerichtet in seiner Welt, die ich zu beschreiben versucht habe und ich in meiner Welt. Vielleicht war es bei mir ein wenig absoluter, so nach dem Motto: Ein Mann kommt mir nicht mehr hier rein. Dabei spielen natürlich auch vergangene Beziehungen eine Rolle, die nicht so erfreulich waren. Ich habe meinen Frieden damit.

Mein Allerliebster ist unvergleichlich; er geht gut mit mir um. Er weiß mit der Zicke umzugehen, aber auch mit dem Frauchen. Er ist ein toller Mann.

 
Die Frage ist: Was mache ich nur, ich liebe ihn sehr?
Hat vielleicht jemand einen Rat?
Nach dem letzten Posting verstehe ich deine Frage in deinem Eingangsposting nicht mehr.

Glaubst du, dass du ihn zu sehr liebst? Sollen wir dir sagen, was du willst? :schief:

Wenn ich Teile von dem lese, was Ihr geschrieben habt, dann müßte ich -und ich möchte Euch hier nicht zu nahe treten- vor jeder Beziehung eine Kosten/Nutzenrechnung aufmachen.
Jein. Ich bin ein realistischer Mensch und weiß, dass der Alltag ohne rosarote Brille völlig anders aussieht.

Ich stand vor vielen Jahren auch vor der Frage: Geliebten-Status aufgeben und in eine Beziehung gehen? Da hab ich mal die Brille abgenommen und HINTER den Mann geschaut. Was ich da sah, stimmte nicht mehr mit dem überein, was ich haben wollte.

Dieses Abnehmen der Brille haben wir hier für dich übernommen. ;) Es sind halt Gedanken, mit denen du dich auch mal auseinandersetzen musst.

 
Wenn ich Teile von dem lese, was Ihr geschrieben habt, dann müßte ich -und ich möchte Euch hier nicht zu nahe treten- vor jeder Beziehung eine Kosten/Nutzenrechnung aufmachen.
Das machen die wenigsten wenn sie lieben. Ich zumindest auch nicht. Aber Außenstehende tun das für gewöhnlich. Und das bin ich hier ja gerade.

Du klingst verteidigend. Das musst du aber gar nicht. Was die Leute hier schreiben sind nur Bedenken keine Vorwürfe. :trost:

Wir zumindest ich, und ich glaube auch alle anderen hier, wollen dir nur Helfen. Du hast ja auch darum gebeten.

Du klingst so dermaßen sicher. Für dich und auch für ihn. Wenn ich deine Worte lese habe ich den Eindruck das für dich alles ganz klar durchdacht und absolut für dich passt..

Nichts scheint unüberwindbar. Weder für dich noch für ihn.

Würde man mir als Antwort schreiben, dass dieser Mann nichts für mich ist, ich für ihn nur ein Abenteuer bin, dann würde ich ihn verteidigen. Würde man mir schreiben, dass ich einfach Geduld haben soll, dann würde ich 1000 rationale Zweifel finden, die ich eigentlich gar nicht wissen will und ansonsten auch ignoriere. Warum schreibe ich dann überhaupt?
Das heißt dann ja eigentlich das du wie ein Schifflein von einer zu anderen Seite schipperstJe nachdem wie hoch der jeweilige Wellengang ist. Ist das ein klarer gerader Weg?

Was erwartest du dir denn hier?

Das wir dich ermutigen? Das können wir gerne tun, aber dann wäre der Beitrag

schnell fertig mit :

Alles gute, tolle Entscheidung, sehen wir genau so.....

Nur macht das Sinn?

Ich schätze mal deswegen hast du dich nicht hier angemeldet und Worte wie „Probleme, Sorgen, schmerzen und dergleichen geschrieben..

 
Ihr Weiber, menno!!! Danke für Eure Antworten. Und natürlich suche ich auch nach einer Antwort, wahrscheinlich nach der, die ich mir selbst geben kann: "Lass es, jetzt bricht es Dir das Herz, später villeicht das Genick.".

Was ich möchte, ist in der Darstellung nicht ungerecht sein, dies hat mein Allerliebster nicht verdient. Er ist nicht der notorische Fremdgänger, der sich einer Verantwortung nicht stellt. Er ist wirklich ein ganz besonderer Mensch. Allein wenn ich nur über ihn schreibe, dann sitze ich hier mit einem Lächeln.

Ich vertraue ihm zu 100%. Gleichzeitig habe ich Zweifel. Und diese nagen und nagen und nagen. Wir sind alles keine Übermenschen und ich könnte es sogar irgendwie verstehen, wenn er sich nicht trennt. Wir reden hier ja nicht von 3, 4 Jahren, sondern von 30 Jahren. Was habe ich dagegen zu setzen? Eine Ahnung, dass es schön sein könnte....?

Wir passen zusammen und wir haben auch jede Chance dieser Welt. Was aber ist, wenn er sie nicht (mehr) nutzen will? Ich liebe ihn über alles, glaube ich von seiner Seite aus auch. Ich habe einfach Angst, mich zu verlieren. Bereits jetzt merke ich, dass mit ihm alles ist und ohne ihn nichts. Ich habe Verantwortung für die Prinzessin, die ihn auch liebt. Er kam, sah und siegte bei ihr und dies bedeutet nun wirklich schon was. Die kleine Kröte kommt dann daher mit ihren 5 Jahren und erklärt mir, "dass wir ihn ja zusammen lieben können...." ich hätte ja auch sie und ihn lieb. Hierbei kommt bei mir die Erwägung dazu, dass sich ihr leiblicher Vater einen Dreck um sie kümmert und sie einen Mann aus einer 2 Jahre zurückliegenden Beziehung als "Vater" bezeichnet.

Gut, hier kann man sagen, dass das Kind wohl schon in den Brunnen gefallen ist (ich schreibe einen Selbstbesinnungsaufsatz!!!).

Ich möchte ihn und ich möchte vob ihm eine klare Ansage dazu. Ansonsten werde ich mich trennen müssen, um mich, aber auch die Prinzessin zu schützen. Eine Trennung kann aber auch bedeuten, auf die Liebe des Lebens zu verzichten, nur weil man zu wenig Geduld hat.

Ein Dilemma.

 
Ihr Weiber, menno!!!
:D :D :D :D

Was ich möchte, ist in der Darstellung nicht ungerecht sein, dies hat mein Allerliebster nicht verdient.
Nein, aber ich möchte dir bloß mal eine Gegendarstellung geben.

Und du hast geschrieben, die Ehe sei nicht schlecht. "Keine Gefühle" etc. zählt bei Männern schon zu einer "schlechten Ehe". Und wird immer als möglicher Trennungsgrund angegeben. Aber wie schon geschrieben: Bohrt man bei den Männern mal genauer nach, ist die Ehe gar nicht so verkehrt.

Ich bin halt sehr skeptisch, wenn einer die Trennung immer weiter rausschiebt. Klar spielt hier auch das Alter und die Jahre eine Rolle. Die andere Seite ist die, wenn es wirklich soooo schlecht wäre, hätte er sich schon längst getrennt. Eure Beziehung wird definitiv nicht funktionieren, wenn er sich "nur" wegen dir trennt. Dann hat er sich nicht emotional von seiner Ehe abgekoppelt. Ich meine jetzt die Ehe, nicht die Ehefrau. Das ist wieder etwas anderes.

Naja, und was heißt "nicht der notorische Fremdgeher". Von den Männern, mit denen ich mich schon über solche Themen unterhalten hab, würde ich auch nicht sagen, dass sie permanent fremdgehen. Aber wenn halt ne nette Single-Dame vor ihnen sitzt, kommen sie eben auch mal auf andere Gedanken. =) Wenn man dann aber immer wieder die gleichen (und wirklich die gleichen!) Sätze zu hören bekommt, dann glaubt man das nicht mehr, was hier geschrieben wird.

Sollen doch Männer mal Nägel mit Köpfen machen!!! Sich trennen und fertig! Deswegen müssen sie doch gar nicht zur Geliebten ziehen. Nein, einfach mal zu Hause raus.

Und natürlich suche ich auch nach einer Antwort, wahrscheinlich nach der, die ich mir selbst geben kann: "Lass es, jetzt bricht es Dir das Herz, später villeicht das Genick.".
Ich kann immer nur wieder sagen: Mach weiter. Solange du noch kein einschneidendes Erlebnis hattest, was dich wirklich zur Trennung bewegen würde, hat das echt keinen Sinn. Du würdest immer hin- und herpendeln. Und damit machst du dich mehr fertig, als wenn du es jetzt genießt und irgendwann den Entschluss fasst, dass es nicht mehr so weitergehen kann. Aber jetzt ist definitiv der falsche Zeitpunkt.

Dann warte bis Ende des Jahres und du wirst sehen, was passiert.

 
Tylli, ich liebe Deine Antworten. Ich gehe morgen darauf ein, eben muss ich in mein Bett, gegen 5 meldet sich mein Feind, der Wecker. Im Moment arbeitet es sich einfach morgens im Büro besser und......ich muss auch nicht so viel an ihn denken.

Danke für Deine offene Art, ich möchte aber zu dem letzten Posting noch Stellung nehmen. Schlaf gut!