Großstadtpromiskuität & ein Landei, und wie jetzt weiter?

Onlinerin

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18. März 2004
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Hallo zusammen!

Nachdem ich viele Jahre lang (leider) nur mit/über Bekannte ausgegangen bin wenn überhaupt, fang ich derzeit an, mir eine Stadt zu eigen zu machen und gehe also quasi notgedrungen alleine aus, um endlich mal einen eigenen Bekanntenkreis aufzubauen. Komme da auch grad überraschend gut rein und die Sache lässt sich für mich Ungeübte gar nicht so schlecht an.

Unlängst stand ich dann wieder alleine in einem Club herum und wartete ab, was so passieren würde, als ein Typ ankam, den ich schon 1-2 mal getroffen hatte, der mir bis dahin schon recht nett (und niedlich) vorkam und der mich auch schon mal zuvor eher unerwartet freundlich begrüßt hat - für die kurze Dauer der Bekanntschaft. Der Abend nahm so seinen Lauf, und recht unerwartet - für mich, aber ich bin da auch wirklich betriebsblind - fängt jener Typ dann doch recht unverhohlen an, mich anzugraben. Darauf war ich beim Ausgehen eigentlich so nicht ausgewesen, aber der Schmeichelfaktor war dann doch angenehm (zudem er, wie sich später rausstellte, ein ganzes Stück jünger als ich ist) und interessant hatte ich ihn dann doch auch schon gefunden. Lange Nacht, kurzes Fazit, wir gingen dann zusammen von dort weg und wurden schlußendlich "wesentlich" (die Formulierung von K. Wecker ist einfach hinreißend). Groß Kontaktdaten haben wir nicht getauscht, sind aber gefacebookt und zum Abschied gab es ein breites Grinsen und einen zwar unverbindlich, aber doch auch freudig-hoffend klingenden Schlußgruß.

Und ich hab mir damit jetzt neben einer spaßigen Nacht zwar ein schönes Kompliment, aber auch wieder - ich wäre nicht ich und nicht immer wieder mal hier wenn es anders wäre - einen Eimer voll Problemen eingehandelt.

a) kam seitdem kein Lebenszeichen mehr. Kann ich mir noch schöndenken, man ist sich schließlich zuletzt in kürzeren Abständen mehrfach zufällig über den Weg gelaufen

B) trau ich mir jetzt auch kein Lebenszeichen abgeben - zum einen die Angst vor der Abfuhr, 2. ist anfacebooken irgendwie doof und 3. kommt das zu klebrig rüber

b1) womöglich traut er sich AUCH nicht, sich zu melden, weil ich ihm nich ganz geheuer bin, oder er sich auch geniert, oder es seine Art so auch nicht ist und er sich auch nen Kopf um seinen hinterlassenen Eindruck macht und und und!?!

c) ist so eine gewisse "Großstadtpromiskuität" als normal anzunehmen, aber ich stamme ursprünglich eher ländlich ab und bin da nicht so geübt drin und mach mir jetzt nen tierischen Kopf über das Wohl und Wehe und eigentlich vor allem, was ich da für ein Bild abgegeben hab

d) bin ich RASEND ungeduldig und BRENNE vor Neugier, was das jetzt tatsächlich nach sich zieht und kann es praktisch nicht erwarten, bis sich die nächste Gelegenheit bietet, ihm wieder über den Weg zu laufen bzw. muss mich tierisch zusammenreißen um nicht mittelgradig ins Stalking zu verfallen

e) weiß ich aber ü-ber-haupt nicht, was ich sagen/machen soll, WENN wir uns (mal) wieder begegnen. So einmalig will ich die Sache eigentlich nicht lassen *hust*, andererseits bin ich in letzter Zeit auch zu schrullig um mir vorstellen zu können, in eine Beziehung einzusteigen

e1) wie erklär ich einem (viel) jüngeren Mann, dass ich ihn gern noch mal bzw. öfter in den Fingern hätte und dazwischen auch gern überhaupt noch kennenlernen würde, die Formulierung "niedlich" dürfte wohl tödlich sein, "interessant" ist auch nur die kleine Schwester von "nett" (und man weiß ja, mit wem "nett" noch verschwistert ist)?

Einerseits ist es ja völlig plausibel, dass ich mir 'nen Kopf mache - ich war die meiste Zeit meines Teenie- und Erwachsenenlebens in irgendwelchen Beziehungen und hab von Anbahnen nicht so wirklich die Ahnung und im Flirten bin ich auch nich geübt.

Andererseits überleg ich mir, ob ich nicht einfach völlig überreagiere, und die Sache halt gelaufen ist, wie sie gelaufen ist, weil halt justament beiderseits übereinstimmendes Interesse da war und gut.

Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich überhaupt die Schwelle zum Verknalltsein schon überschritten habe. Ich kann mich zwar stellenweise ganz schön reinsteigern, aber andererseits erkenne ich da auch ein paar Muster, die ich seit Jahren in den Griff zu bekommen versuche: Mir entsteht ja schließlich keine Verpflichtung, jemandem nachzulaufen, nur weil er mal ne Nacht lang interessiert war.

Aber ... er "hat" halt schon was an sich, was mich reizen würde ... (das ist jetzt nicht mehrdeutig gemeint)

Tja.

Problem: Siehe oben.

Frage? Wie geh ich jetzt mit ihm um, wenn ich ihn wieder treffe?

Ja natürlich, mal schauen wie er überhaupt antritt usw., aber gesetzt den Fall, mich packt 's dann doch und ich will es wirklich wissen?

 
Hallo

Guter Artikel! Also mein schön formuliert, interessant geschrieben..

Wie alt bist du denn?

Und wie alt schätzst du diesen Mann?

Und auch wichtig - in welcher Stadt geistert du denn so rum?

LG

 
Hi,

was macht das Studium? Oder studierst Du im wahren Leben rum und wunderst dich darüber?

Ich sehe deins ganz Nüchtern. Man trifft sich, versteht sich, landet im " wesentlichen ", fertig.

Du wolltest es und so ist es doch Gut.

Und morgen?

Man trifft sich, versteht sich..... ;-)

Wenn Du mehr willst ist es für eine schrullige an der Zeit sich zu ändern.

Im Kopf hast Du genug Gedanken. Du musst dann zur passenden Zeit die richtigen raus lassen.

Wenn das gegenüber damit klar kommt ist der erste Schritt getan.

Gruß

Wolfskin

 
@sheng77:

Danke fürs Kompliment an meine Schreibe ;)

Ich bin in den 30ern, und er in den 20ern - ich will jetzt nicht genauer werden, das Netz ist manchmal viel zu klein und ich bin mir schon mal mit dem aktuellen Problemthema in einem Forum über den Weg gelaufen, drum halt ich mich etwas bedeckter.

Er ist jedenfalls auch kein Kind mehr, und ich beileibe noch nicht da angekommen, wo meine Altersgenossen gewöhnlich stehen. Mein geistiges, gefühltes Alter liegt eher bei seinem, als bei meinem tatsächlichen. Abgesehen davon bin ich auch noch nie ansatzweise korrekt geschätzt worden, seh also auch noch deutlich jünger aus.

Die Stadt tut nicht nur aus Gründen des Inkognitos auch nichts zur Sache, ist halt eine Großstadt mit all ihren Subkulturen und Undergrundstrukturen.

@Wolfskin:

Studium, sowohl als auch. Das institutionalisierte bring ich langsam und widerwillig über die Bühne, und das Leben kann man eh nie zu Ende studieren ;)

Tja, eigentlich ist es ja auch gut *g*

Die Dinge, wie sie gelaufen sind, sind OK. Nicht so unbedingt meine Gewohnheit oder mein bisheriger Stil, aber OK. Kann man machen, kann einem eigentlich keiner einen Strick draus drehen. Bzgl. möglicher moralischer Bedenken hab ich mir auch schon Rückendeckung geholt bei einem guten alten Freund mit deutlich mehr Erfahrung in dem Bereich.

Das ist halt auch nicht wirklich der Kern der Gemengelage.

Für den Fall, dass sich jetzt überhaupt weitere Optionen ergeben, ist mein Hauptproblem, dass ich keinen Plan hab, wie das aussehen könnte. 'n klassischer 2er-Trip fällt eigentlich irgendwie aus, ich kämpf seit Jahren darum, mal autark zu werden und mit mir allein klarzukommen und fang das grade langsam an, hinzukriegen, da bin ich eigentlich momentan gar nicht beziehungsfähig.

Dass jetzt grade KEIN junger Mann in ewiger Liebe zu mir entbrannt ist und sehnsüchtig an meiner Tür kratzt, passt insofern schon fast wieder ins Konzept.

Keinerlei Böcke hab ich andererseits aber auch, mir aufgrund so einer Überlegung irgendwas entgehen zu lassen. Selbst wenn ich beim ONSen keine Übung hab und dann offenbar passiert, was wir hier grade diskutieren. So wählerisch bin ich schon, dass da auch nur was geht, wenn eine gewisse Grundsympathie besteht, die letztlich auch nix ausschließt.

Gleichzeitig bin ich auch noch selber ziemlich verkorkst und von dem Gesichtspunkt her hab ich dann schon fast Angst, so einem "Kleinen" zu nah auf die Pelle zu rücken.

Anyway, ich bin einfach zu ungeduldig.

Und grade zu eingespannt, um dauernd raus und auf Tour zu gehen, was von Vorteil sein kann im Sinne des "Sich-rar-machens", aber massiv an meinen Nerven zerrt weil so eben keine Fakten geschaffen werden.

Stellenweise find ich das jetzt auch einfach nur schön, bißchen Zauber in der Luft, der seine Entzauberung noch nicht erlebt hat. Die Option, mindestens bis zum nächsten Zusammentreffen 1-2 Schmetterlinge wenn nicht im Bauch, dann doch wenigstens in der Hosentasche zu haben, bißchen auf glühenden Kohlen laufen, wenn noch nicht sicher ist, ob die Location heute beider Ziel ist usw. ... Hat ja auch was. Selbst wenn mir davor graut, dass sich dann herausstellen kann, dass mehr halt nicht dahinter war. Aber wenn mich das dann runterreißt, ist mir auch wirklich nicht zu helfen.

 
Ich sag einfach mal: Danke. Der Zufall wollte es, dass ich mir ausgerechnet diesen Thread durchgelesen habe. Wenn ich bis heute nur theoretisch wusste, wie mein eigenes Hadern, Abwägen, Neuformulieren, Umformulieren, Überdenken, Verwerfen und im Kreisdrehen mich hin und wieder drohte, in Altersteilzeit erstarren zu lassen, so weiß ich nun konkret und fürs Leben generell, wie man praktisch nicht verfahren sollte. So nett lustig formulierte Sprach- und Gedankenspiele auch seien mögen… so hinderlich sind sie offenbar auch, den Wald vor lauter selbst verpflanzten Bäumen zu sehen.

 
Hi,

Leben und geniesen ist da wohl dein Motto. Dann kommt da die Sehnsucht nach was ... ? ....

Sieh zu das Du nicht abrutscht und als " gebrauchsartikel " durch die Gegend rennst.

Deinen Wert bestimmst Du ja selbst.

Dann kannst Du noch soviel im Leben studieren, eine neue Situation entsteht nach jeden neuem Schritt

den Du machst. Also nehm die glühenden Kohlen in die Hand und lass dich Überraschen.

Gruß

Wolfskin

 
Ähm sry, wenn ich jetzt wahrscheinlich naiv klinge aber kann man nicht, wenn man so ungeduldig ist, einfach auf FB einen Gruß hinterlassen und warten, was passiert?

Ich bin mir auch unsicher, was du dir ausmalst.....du schreibst, du bist noch nicht verknallt aber deine Reaktion läßt anderes vermuten....

Ich bin auch immer sehr zurückhaltend, wenn jemand einen zu einem ONS bewegen kann aber danach nicht mehr mutig genug sein soll, sich zu melden....

aber

ich kann falsch liegen...

lg isuza

 
Hi Onlinerin

e1) wie erklär ich einem (viel) jüngeren Mann, dass ich ihn gern noch mal bzw. öfter in den Fingern hätte und dazwischen auch gern überhaupt noch kennenlernen würde,
schreib ihm genau diesen Satz (um). (als Wunsch und logo ohne das viel und jünger).

(evt. noch ein paar Tage warten und dann Deinen Wunsch kundtun auf FB z.B.)

Viel Glück!

 
@Punk:

Gar kein schlechter Einwand. Ich bin auch geneigt zu fragen: "Welcher Wald?"

Aber urteile nicht anhand meiner Schreibe über die ganze Person: Das ist nur ein Teilaspekt, dass ich mich im Hin- und Herwenden verstricken kann. Atm muss ich grad einigermaßen verkopfen, das schlägt sich dann eben auch anderswo nieder. Wie 's draußen dann praktisch aussieht, steht nicht nur auf einem anderen Blatt, sondern gleich in einem anderen Buch.

@Wolfskin:

Leben (&) genießen muss jetzt einfach mal sein, so schaut die ganze Sache aus. Anstatt meine 'Jugend' mit den Spielereien zu verbringen, hab ich sie in - größtenteils leider eher unnötigen und nur bedingt spaßigen - Beziehungen verbracht, und offenbar bahnt sich das jetzt doch noch seinen Weg und will erlebt sein.

Zum Thema Gebrauchsartikel: Wie erwähnt, unterm Strich bin ich insgesamt zu wählerisch, als dass ich mich da gefährdet sähe. Und wie ebenfalls erwähnt auch ergreifend schwer von Kapee, wer da nicht sehr eindeutig wird, erntet auch nicht mehr als ein nettes Gespräch, selbst wenn er mir in Frage käme. Und drittens: Auf das "Wesentliche" kommt es mir insgesamt und global betrachtet, nicht sonderlich an; auch wenn die momentane Situation evtl. anderes vermuten lässt.

Welche Sehnsucht da mit drinhängt, thematisiere ich seit Jahren mit nem Profi, und am Grund sind wir noch nicht ganz angekommen. Aber in letzter Zeit geht was voran, immerhin. Nur ist das auch so ein Punkt, der mich auch bremst, jetzt Aktionen einzuleiten. Dass bisher das meiste nicht so spaßig war, lag zu einem Teil defintiv auch bei mir, und weder will ich meine Zeit noch länger damit verschwenden, mir dysfunktionale Systeme aufzubauen noch das einem Anderen zumuten, was mir als Ausgeburt so entspringen kann.

Aber hey, es muss auch nicht alles gleich in symbiotischer eheähnlicher Beziehung enden, vielleicht findet sich ja eine Win-Win-Option, wenn 's denn sein soll.

@isuza:

Klar liest sich das nicht grade nach "noch nicht mal verknallt", wenn ich hier in epischer Breite ausmale, welche Aspekte mir da so durch den Kopf schießen. Aber erstens kann ich mich, wie auch schon erwähnt, auch reinsteigern; und überhaupt ist das von meiner Tagesform abhängig, ob ich jetzt dazu neige, fingernägelkauend zu überlegen, was gut und was schlecht gelaufen ist und dafür oder dagegen spricht (wofür oder wogegen auch immer); oder ob ich das nehme wie es kam, nämlich unerwartet, erfreulich, schmeichelhaft und fertig. (Heute ist btw so ein Tag, wo ich es locker nehmen kann, ohne dass sich die Situation verändert oder sich neue Ereignisse ergeben hätten)

Im Zweifelsfall fallen mir halt auch genug "gute" = mir einleuchtende Gründe ein, warum ein ONS geht aber melden danach zur Hürde werden kann.

@Stern:

Hehe, im Ernst? Ich werd drüber nachdenken :rolleyes:

@Fels:

Merci ; )

 
Hi,

nun ist es an der Zeit dich zu Fragen was Du hier suchst.

Deine Grundfrage ändert sich in eine Lebensfrage.

Mein Tipp ganz klar, mache es Dir nicht zu schwer. Du bist der Star.

Hol Dir deinen Oscar, Grammy was auch immer deinem

Traum oder der Sehnsucht nahe kommt. Im vorfeld den Garten zu ernten

funktioniert nicht. Da musste schon Leben sähen. Und das geht auch nur wenn Du

etwas von Dir gibst ohne zu wissen ob es wächst.

Der Lauf der Natur.......

Gruß

Wolfskin

 
Tja, was such ich ausgerechnet HIER?

Andere Ansichten; paar offene Ohren respektive Augen, die ich um 4 Uhr früh nochmal vollblubbern kann, wenn ich grad aus dem Grübeln nicht rauskomme - hinschreiben hilft halt auch immer wieder ganz gut; und zwar besser als Tagebücher oder Pseudobriefe ...

Und wenn man dann von einem Anlass ins Philosiphieren abdriften kann, umso besser.

Lebensfrage ... klar, das tangiert das natürlich auch.

Die letzten Jahre hab ich mich ziemlich zerrüttet mit gelinde gesagt schwierigen Kerlen. Das muss ich mir nicht nochmal antun. Das hatte ich bei den ganzen Überlegungen nicht mal aktiv auf dem Schirm, dass ich mit abartiger Eleganz immer Typen rausgepickt hatte, denen eine entscheidende Schraube gefehlt hat; aber da muss ich auch drauf schauen. Beim letzten mutmaßlichen Borderliner hab ich mir noch gedacht, auf die Abwärtsspirale hin kann die nach diesem Regen kommende Traufe nur verheerend werden und wollte mich aus dem Zwischenmenschlichen schon verabschieden.

Sowas kann und will ich nicht nochmal brauchen, womöglich bremst mich das auch unbewusst aus (zumindest bis dato unbewusst) - das wäre ja schon fast ein Fortschritt für mich.

Naja. Die nächste Gelegenheit wird schon kommen, erzwingen kann ich es sowieso nicht, und dann werden wir ja sehen.

Leben sähen und was von sich selbst geben, um zu sehen, ob es wird, ist übrigens ein ausgesprochen schönes Bild.

 
Gleichzeitig bin ich auch noch selber ziemlich verkorkst
Ziemlich find ich noch untertrieben. Es gehört schon etwas mehr als nur Phanatasie dazu seine Selbstzweifel knallbunt anzustreichen und liebevoll zu umarmen.

Aber wenn mich das dann runterreißt, ist mir auch wirklich nicht zu helfen.
Vermutlich ist Dir erst dann überhaupt zu helfen.
Ich gestehe jedoch, daß ich mich von Deiner Kunst, nahezu nichts enorm aufwändig und formschön aufzublähen, unheimlich beeindruckt sehe.

Beim letzten mutmaßlichen Borderliner
Wobei Du nicht vernachlässigen solltest, daß der letzte vermutlich in Kürze der vorletzte sein wird bis Du irgendwann mit ernst gemeinter Selbstreflexion anfängst. Eigenen sich doch mutmaßliche Borderliner hervorragend zur gemeinsamen Luftschlosskonstruktion. Perfekt wenn es nur mutmaßliche sind, dann ist sogar die Diagnose ein Luftschloss.

da bin ich eigentlich momentan gar nicht beziehungsfähig.
Beziehungsunwillig. Ist einfach was Anderes. Eine Fähigkeit die verloren gegangen ist, kann man überhaupt erst wieder entwickeln, wenn ein Wille dazu vorhanden ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Berta:

Wenn ich meine Haken und Ösen nicht mindestens annehme, im besten Fall eben liebevoll, kommt zu dem ganzen Drama auch noch Selbsthass - das wär des Schlechten zu viel. Mit den Dingen, die man nicht so mirnichts-dirnichts ändern kann, muss man leben. Ich will ja nicht so bleiben, aber bis dahin muss ich auch mit mir klarkommen.

"Mutmaßlicher" Borderliner deswegen, weil ich mir eine Diagnose nicht anmaße, ein kompetenterer guter Freund hingegen hält das nicht mal für abwegig. Aber man kann ja auch einen Menschen nicht zwingen, zum Therapeuten zu gehen, wenn er zwar Leidensdruck hat, aber sein Leiden nicht auf eine Persönlichkeitsakzentuierung schiebt sondern sich externe Gründe sucht. Professionell durchdiagnostiziert ist es also nicht.

Zur ernstgemeinten Selbstreflexion: Posting #10 auch gelesen? "weder will ich meine Zeit noch länger damit verschwenden, mir dysfunktionale Systeme aufzubauen", das ist mein Ernst.

Beziehungsunwillig/-unfähig: Das überschneidet sich womöglich. Ein solcher Kracher, dass mir die Autonomie wieder egal wird etc., passiert wohl grade nicht und wäre mir hoffentlich auch rechtzeitig unheimlich. Das wäre einfach kontraproduktiv. Aus dem Wissen heraus, dass ich nicht fähig bin, das angemessen zu handlen, bin ich dann auch unwillig, sowas einzugehen. Aus der Frage raus, wie ich mir was funktionierendes oder wenigstens funktionsfähiges vorstellen könnte, und da ich da zu keiner befriedigenden Antwort komme, sehe ich mich wiederum aktuell unfähig und will es denn auch nicht gezielt anstreben.

Kurz gesagt: Ich trau mich nicht. Eben weil die letzten Versuche so sagenhaft in die Hose gegangen sind.

Und insofern ist es mir fast recht, dass sich jetzt grade nichts tut, ich in Ruhe drüber kreißen kann, welche Irritationen jetzt ausgelöst wurden, was für Affekte die mit sich bringen, was dabei tangiert wurde und was daraus für Impulse entstehen - dich ich überraschenderweise grade sogar kontrollieren kann.

Dass ich dabei hier als komplett Irre dastehe, geschenkt ;)

 
Kurz gesagt: Ich trau mich nicht
Kann jeder der ein bisschen hinsieht in 2 Minuten feststellen. Und solange das so ist, wirst Du immer nur vorsichtig umherschleichen, schnuppern, aber nicht mehr. Daß daraus dann weder was Halbes noch was Ganzes - und da spielt die Gegenseite überhaupt keine Rolle - werden kann, sollte klar sein.
Du wirst zwischen Ja und Nein nur Halbgares finden. Zum Sattwerden wird's nicht reichen. Also bliebe entweder Dich mit Halbgarem zufrieden zu geben oder Dich zu Ja bzw. Nein durchzuringen. Du kannst Dich winden wie Du willst, nur eine dieser 3 Möglichkeiten wird Dir sowas wie Zufriedenheit bringen.

Wenn ich meine Haken und Ösen nicht mindestens annehme, im besten Fall eben liebevoll, kommt zu dem ganzen Drama auch noch Selbsthass
Eine interessante Form der Selbstakzeptanz. Auch nicht so ganz, aber immerhin ein bisschen. Mutmaßlich Borderline?

Ich will ja nicht so bleiben, aber bis dahin muss ich auch mit mir klarkommen.
Selbst wenn es Dir gelingt Dich zu ändern, wird Dir nicht erspart bleiben mit Dir klar zu kommen, wenn Du damit also Schwierigkeiten hast, solltest Du am klarkommen arbeiten, nicht daran Dich zu ändern.

"weder will ich meine Zeit noch länger damit verschwenden, mir dysfunktionale Systeme aufzubauen", das ist mein Ernst.
Und wie willst Du ein funktionales System aufbauen wenn Du aufgrund Deiner Neigung zum dysfunktionalen überhaupt nicht weißt, wie das möglich sein soll geschweige denn sich anfühlt? Ereilt Dich schlagartig Erleuchtung am Tag X?

Das überschneidet sich womöglich.
Nein. Aber es greift ineinander. Indem man sich in die Unfähigkeit ergibt, erwächst die vermeintliche Unwilligkeit die jedoch nur Fluchtverhalten ist. Die Unfähigkeit erledigt sich von allein sobald der Wille ernsthaft vorhanden ist. Denn wer will, findet Wege. Du probierst und zauderst nur ein bisschen rum. Den Zusammenhang hast Du ja bereits erkannt, doch warum probierst Du rum, wen Du angeblich gar nicht willst weil Du vermeintlich weißt nicht zu können?
Du verkehrst Ursache und Wirkung aus banaler Angst heraus. Erst wenn Du Dir Angst wirklich erlauben kannst, ohne daß diese Dich abwertet, wirst Du auch Angst überwinden können.

Deine "Ich werde Englisch lernen wollen sobald ich Englisch flüssig kann!" Argumentation wird immer nur im Gedankenkreisel enden, nie in einer Handlung.

Ein solcher Kracher, dass mir die Autonomie wieder egal wird
Wenn für Dich Beziehung mit Autonomieaufgabe gleichzusetzen ist, wirst Du nur dysfunktionale Systeme errichten können. Erst Autonomie ermöglicht Beziehung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine interessante Form der Selbstakzeptanz. Auch nicht so ganz, aber immerhin ein bisschen. Mutmaßlich Borderline?
Nein, nicht im Bereich F6.Schlag mir was besseres vor, soll ich ein Skalpell nehmen und die Gußgrate abschneiden?

Wenn ich draußen grillen will und stattdessen eine 3-wöchige Kaltfront mit Hagel aufzieht, kann ich alles abblasen und mich schwarz ärgern, oder ich disponiere um zur Indoorparty, hab trotzdem Spaß und grille eben ein anderes Mal.

Dabei hab ich hoffentlich bei mir selbst mehr Einflussmöglichkeiten als beim Wetter, nur beim: "aber bis dahin muss ich auch mit mir klarkommen" liegt die Betonung auf dem "auch", nämlich auch jetzt schon.

Und wie willst Du ein funktionales System aufbauen wenn Du aufgrund Deiner Neigung zum dysfunktionalen überhaupt nicht weißt, wie das möglich sein soll geschweige denn sich anfühlt? Ereilt Dich schlagartig Erleuchtung am Tag X?
Und andersherum? Wissend und sehenden Auges ins nächste garantierte Unglück stürzen? Und nicht zuletzt: Dabei noch weitere Personen mitreißen?Ich warte ja nicht drauf, dass mich wie ein Blitzschlag die Erkenntnis trifft, ich versuch sehr wohl auf die Tricher zu kommen, warum ich mich so und so anstelle.

Es ist halt ne Psyche keine Maschine, wo man ein Bauteil austauschen kann und ne neue Funktionialität bekommt.

Wenn für Dich Beziehung mit Autonomieaufgabe gleichzusetzen ist, wirst Du nur dysfunktionale Systeme errichten können. Erst Autonomie ermöglicht Beziehung.
Nimm halt bitte nicht nur ein Schlagwort sondern den Rest des Gedankens auch mit: "...wäre mir hoffentlich auch rechtzeitig unheimlich. Das wäre einfach kontraproduktiv. Aus dem Wissen heraus, dass ich nicht fähig bin, das angemessen zu handlen ...". Soweit war ich nämlich schon. Also nicht nur zu wissen, dass ich das nicht handlen kann, sondern auch dass das in sich schon ein ungesunder Vorgang ist.
Und zum Wollen, das deiner Aussage ja das Können bedingt, gehört auch ein williges Gegenüber, und genau die Sache steht noch aus.

Ja, möglicherweise weil ich grad hier rumschreibe, statt einfach was in die Wege zu leiten, aber ich fände es überstürzt. Ich hab schon öfter gemeint, ich will unbedingt und mir dann einen um den Finger gewickelt, was in der Rückschau überhaupt nicht hätte sein müssen.

Auch wenn ich die Hälfte der Zeit vor Neugier und Ungeduld brenne, jetzt versuch ich es einfach mal andersherum und lass die Dinge sich entwickeln. Man wird sich über den Weg laufen.

 
Wenn es etwas mehr freut als ein User dem hier geholfen werden konnte, ist es ein User der nach ein paar Nachrichten feststellt, daß er schon vor Beginn seines Threads alles im Griff hatte.

 
Hi, ich frag mich grade wie das gegenüber aussieht und hoffe das " er " nicht das hier liest.

so manchen " hauts da die Sicherung raus " :)

Das Leben ist einfacher, gerader, unerwartbar und nicht so planbar. Gottseidank !

Sonst könnte man das was man will bestellen.

Dein Selbstvertrauen sollte so stark sein wie dein können zu Schreiben.

Dann läufts wie geschmiert....

Gruß

Wolfskin

 
Ich bitte doch darum, nicht wieder alle möglichen und unmöglichen Charaktereigenschaften, Promiskuitäten und Landeibenehmen; Fähigkeiten und Unfähgikeiten, Mutmaßungen, Annahmen und Laiendiagnosen auf dem Rücken von Menschen auszutragen die schon genug mit sich zu kämpfen haben.

Danke!

lg isuza...mir fallen nun nach wie vor keine Gründe ein, warum man sich nach einem ONS nicht melden sollte, zumal du erwähntest, man begegne sich hier und da. Achja, und bitte nicht zu vergessen. ONS heißt nicht automatisch Borderline. Umgekehrt natürlich ebenfalls nicht. Ich frage mich eher, warum eine ältere Dame wie du sich förmlich verzehrt nach diesem jungen Knackars*** und hier ein Gewese macht, als sei sie selbst noch U 30.