Mir ist schon klar, dass es von ihm nur vorgeschobene Gründe sind. Selbst wenn ich zu einer Schlampe wie er es sich vorstellt mutieren würde (ich habe es gerne ordentlich, weshalb das nicht passieren wird), sehe ich kein Problem. Es ist mehr als ausreichend Einkommen vorhanden und den Luxus einer Putzhilfe könnten wir uns locker leisten ohne dafür auf etwas anderes verzichten zu müssen.
Ein Punkt in dem wir uns unterscheiden, für ihn gibt es Probleme, für mich bloß ungelöste Aufgaben. Wenn das Problem da ist, egal um welches es sich handelt, dann ist es da. Ich bin jemand der dann erst einmal die akute Situation löst und dann Ursachenforschung betreibt um zukünftige Probleme dieser Art bereits im Vorfeld zu vermeiden. Er ist da anders. Er beschäftigt sich erst einmal tagelang mit dem Problem. Ich bin ein generell positiv eingestellter Mensch, er eher nicht.
Mag sein, dass ich ihm in einigen Dingen überlegen bin, finanziell steht das natürlich ausser Frage. Seine Allgemeinbildung ist besser als meine, er hat zwei Ausbildungen, er ist unglaublich kreativ, er spricht gut englisch, er ist keinesfalls dumm, ganz im Gegenteil. Deswegen sehe ich ihn schon auf Augenhöhe. Ich habe wirklich Achtung vor dem was er kann und weiß, aber eben nicht davor, wie er mit mir und überhaupt mit Konflikten umgeht. Sein großes Manko sind eher die sozialen Kompetenzen, allem voran Konfliktbewältigung. Er kennt es aber auch nicht anders. Weg laufen war schon immer sein Ding. Ich war früher auch nicht besser und bin durch eine harte Schule gegangen um es zu erlernen.
Ohnehin sehe ich das Leben mit anderen Augen. Wer meine Geschichte kennt weiß, dass ich vor zwei Jahren fast getorben wäre. Seitdem messe ich sehr vielen Dingen überhaupt keine Bedeutung mehr bei. Wenn Du tot bist bist Du tot, dann machst Du gar nix mehr. Wozu soll ich mir also Probleme schaffen, wo keine sind? Welchen Nutzen hat das?
Uns geht es wirklich gut, wirkliche Probleme sind nicht vorhanden. Und was vorhanden ist, kann alles gelöst werden. Warum kann er das nicht einfach annehmen und geniessen? Er hat im Krankenhaus an meinem Bett gesessen, niemand konnte uns sagen, ob ich das Krankenhaus lebend verlassen werde, er hätte entscheiden müssen ob mich Maschinen am Leben halten sollten, falls es zu Komplikationen gekommen wäre. Ich habe diese unmenschlichen Schmerzen nicht ertragen um mir das Leben anschließend selber schwer zu machen. Er könnte es so gut haben, ich verstehe das nicht. Vielleicht braucht er diese ganze scheisse auch, ich weiß es nicht.
Whatever.....auf Regen folgt Sonnenschein und das Leben geht weiter.
Als nächstes hätten wir zu klären, wie unser Zusammenleben in den nächsten Monaten funktionieren soll. Ich betrachte es gerade als Zweck-WG, anders geht es ja nun mal nicht. Ich lebe seit Monaten aus Kartons und habe die Schnauze voll davon. Meine Kartons sind schon alle ausgepackt und ich habe nicht die geringste Lust schon wieder alles einzupacken damit er in der Wohnung alleine bleiben kann. Ich werde das Feld nicht räumen und mich der Situation stellen. Er hat die Entscheidung getroffen, dann muss er auch die Konsequenzen tragen können.
Vielleicht ist es wirklich ganz einfach und wir passen eben nicht wirklich zusammen.
@Anna
Alles was passiert ist, habe ich ausführlich beschrieben. Sorry, dass ich es zusammenfasse und nicht auf jeden einzelnen Beitrag separat antworte. Alles was ich weiß steht hier.
Mehr ist NICHT passiert.
Mal abgesehne davon, habe ich ihn seitdem werder gehört noch gesehen. Ich kann also nur das sagen, was er gesagt hat. Ich kann ganz einfach keine Antworten geben.....ich habe keine!