Hilft die Zeit?

Das mag ja sein aber wenn es Munti um 1 Uhr morgens schlecht geht, er denkt das alles keinen Sinn hat kann er dort anrufen und sich Luft verschaffen. Kann sich alles von der Seele reden und bekommt den einen oder anderen Rat wo er professionelle Hilfe bekommt! 
Natürlich. Ich will die dargebotene Hand nicht schlechtreden, ich wollte nur klarstellen, dass sich dadurch nicht viel ändern wird. Es ist nur eine kurze "Hilfe".

Wenn du das so schreibst, hört sich anonym bei dir  als etwas schlechtes an. Muss denn der Zuhörer wissen wer du bist und wo du wohnst? Meiners erachtens nicht. 
Nein, das ist nicht negativ gemeint. Das Problem bei der Anonymität ist, dass man keine Akte führen kann, bei jedem Gespräch von Vorne anfangen muss. Eine Therapie ist ausgeschlossen, also kann nur an der aktuellen Stimmungslage, wenn überhaupt, etwas geändert werden.

Nochmal:

Ich habe nichts gegen die dargebotene Hand einzuwenden, das ist eine gute Organisation, kompensiert aber keineswegs professionelle Unterstützung sondern dient lediglich als Ergänzung falls gerade sonst niemand zuhören kann. Und mir war es eben wichtig deutlich darauf hinzuweisen, denn das Ganze scheint sich etwas zu ziehen beim TE, ich vermute er drückt sich heimlich etwas davor einen Therapeuten zu besuchen. Wollte damit den Gedanken aus dem Ring schubsen, dass es reicht zweimal täglich dort anzurufen und sich danach besser zu fühlen.

 
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Natürlich. Ich will die dargebotene Hand nicht schlechtreden, ich wollte nur klarstellen, dass sich dadurch nicht viel ändern wird. Es ist nur eine kurze "Hilfe".

Nein, das ist nicht negativ gemeint. Das Problem bei der Anonymität ist, dass man keine Akte führen kann, bei jedem Gespräch von Vorne anfangen muss. Eine Therapie ist ausgeschlossen, also kann nur an der aktuellen Stimmungslage, wenn überhaupt, etwas geändert werden.

Nochmal:

Ich habe nichts gegen die dargebotene Hand einzuwenden, das ist eine gute Organisation, kompensiert aber keineswegs professionelle Unterstützung sondern dient lediglich als Ergänzung falls gerade sonst niemand zuhören kann. Und mir war es eben wichtig deutlich darauf hinzuweisen, denn das Ganze scheint sich etwas zu ziehen beim TE, ich vermute er drückt sich heimlich etwas davor einen Therapeuten zu besuchen. Wollte damit den Gedanken aus dem Ring schubsen, dass es reicht zweimal täglich dort anzurufen und sich danach besser zu fühlen.
 Naja... irgendwo denke ich mir schon, dass es massig Menschen gibt, denen es bedeutend schlechter geht. Wieso kann ich das nicht alleine bewältigen?

Es war "nur" ein Jahr. Es sind keine Kinder im Spiel. Und wir waren nicht fies zueinander, sondern sind beide immer fair miteinander umgegangen. 

Trotzdem komme ich damit nicht zurecht. 

Ich werde heute mal googlen was es da in meiner Nähe gibt und was die Krankenkasse dazu sagt. 

 
Ich hab keine Lust mehr, mir nur das Ende herbeizusehnen. 
Hallo Munti, Gut so! 

Für genau sowas wie du gerade erlebst gibt es ja Anlaufstellen und Menschen, die für dich da sind. Wenn du hingehst, wirst du es als Geschenk erleben, drum tu dir was Gutes. Geschenke annehmen darf man auch schon in der Vorweihnachtszeit ;-)

Zu deiner Exfreundin, glaub mir, egal ob sie jetzt direkt in die nächsten Arme läuft oder sich Zeit genommen hätte zu verarbeiten, sie wird sich damit auseinander setzen müssen. Gegebenenfalls bei ihr halt später, vorallem wenn sie eine gute Verdängungskünstlerin ist. damit tut sie sich aber keineswegs einen Gefallen. 

Du hast den tiefsten Punkt schon hinter dir. Es fängt schon an dir langweilig zu werden, einfach das Ende herbei zu sehnen. Das ist bereits der erste Schritt Richtung -Leben geht weiter! Und sogar besser. Mit der Erfahrung, die du gerade machst, hast du viel mehr Einblick in Dinge, die du vorher übersehen hast. 

Lass Dir helfen Dich zu erinnern, was alles Spaß macht und wertvoll ist.

Alles Liebe

 
Eben, versuch es nicht herunterzuspielen, damit du dich davor drücken kannst. Du hast hier Dinge geschrieben, die nicht zu ignorieren sind. Entweder du wolltest einfach nur Aufmerksamkeit oder dir war es Ernst mit deinen lebensmüden Gefühlen. Letzteres braucht mehr als ein paar Gespräche und Schulterklopfen. Es ist dabei komplett egal wie du an diesen Punkt gekommen bist, ob deine Lieblingsraupe gestorben ist oder eine langjährige Beziehung geendet hat, jeder verarbeitet Dinge anders und niemand wird dich dafür verurteilen, warum es dich hinunterzieht. Vergleich dich jetzt nicht mit anderen, denen es augenscheinlich schlechter geht. Du hast ein grosses Problem, und dabei kannst du gerade sehr gut Hilfe gebrauchen.

Die Krankenkasse zahlt Psychiater oder Psychologen, die unter Psychiatern in der Praxis arbeiten, allerdings keine freistehenden Psychologen, soweit die Grundversicherung. Allerdings nur, wenn eine Therapie auch sinnvoll gegenüber der KK vom Therapeuten begründet werden kann. Genaueres kann dir nur die jeweilige Person sagen. 

Am besten rufst du ganz einfach bei der KK an und informierst dich.

 
Hallo Munti,

ich habe mich gerade eben erst angemeldet und nur grob überflogen, was du hier geschrieben hast. Aber ich kann dich so sehr verstehen.
Ich quäle mich seid 13 Tagen durch die Reste meines Lebens.
Von mir völlig unverhersehbra, hat sich mein Verlobter von mir trennen wollen.
Wir sind jetzt im 11ten Jahr Beziehung. Haben eine kleine 5 1/2- jährige Tochter und vor 11 Monaten machte er mir an Heilig Abend den Antrag, vor meiner gesamten Familie.
Wir zogen vor 4 Wochen in das Haus seiner Mutter ein und haben bereits die letzten Monate damit verbracht dieses Haus zu renovieren. Das hat und viel Kraft und Nerven gekostet, aber ich wusste ja was ich am Ende davon habe und daher konnte ich es dennoch schaffen, diese Energie zu entwickeln.

Jetzt muss ich allerdings gestehen, dass ich am Ende angekommen bin. Ich kann nicht mehr, ich fühle mich so leer und verlassen, einsam, traurig und hilflos.

Ich kämpfe jeden Tag um mein Leben, um meine Liebe und es wird dennoch jeden Tag schlimmer und unerträglicher.
Wie soll man sowas überstehen? Woher soll die Kraft kommen, aufzustehen?
Woher noch nehmen, wenn in einem alles zerfällt und sich auflöst?!

Ich bin unendlich verzweifelt und ich weiß, du hast deinen eigenen Berg vor dem du gerade hilflos stehst....
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, weshalb ich dir geschrieben habe, was ich mir erwarte oder erhoffe und ich dachte nie so "tief" zu sinken, aber jetzt habe ich es getan und vielleicht hast du oder irgendwer anders hier etwas was mir helfen kann mich nich weiter aufzulösen...

Ich liebe meine Tochter und ich liebe ihn und das was wir waren und noch sein könnten, aber wenn ich die beiden ansehe, empfinde ich nur noch Schmerz und Trauer...

 
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, weshalb ich dir geschrieben habe, was ich mir erwarte oder erhoffe und ich dachte nie so "tief" zu sinken, aber jetzt habe ich es getan und vielleicht hast du oder irgendwer anders hier etwas was mir helfen kann mich nich weiter aufzulösen...
Es hilft, zu schreiben und seine Gedanken loszuwerden. Du kannst auch einen eigenen Thread eröffnen. 

Wenn der Schmerz über die Grenze geht die man ertragen kann, bringt es dich dennoch nicht um. Es fühlt sich aber so an und dass du das Gefühl hast dich aufzulösen hast du deswegen, weil du dich mit ihm und der Beziehung identifiziert hast. Das bist aber nicht du. Du kannst nicht verlieren, was du bist. Es wird immer etwas geben, dass dich nach dieser Dunkelheit wieder abholt. Etwas, das du vielleicht die sonstige Zeit über ignoriert hast, da du in deinen Projektionen gelebt hast. Und die können zerfallen oder platzen wie Seifenblasen. Das Bild, was du gemacht hast von dir und der Welt und der vergangenen Beziehung hat es so nie wirklich gegeben. Ich habe letztens gelesen,  -Vergeben heißt, dass es das was du glaubtest was war, nie gegeben hat.- Es war dein Film. 

Ergibt das Sinn für dich/euch? Kommt einem vielleicht verwirrend vor, wenn man zuviel drüber nachdenkt.. deshalb ist es eher etwas, das man fühlt. 

 
Verstehen tue ich das, ich weiß das auch alles. Ich merke, dass ich dennoch weiter atme und mein Herz irgendiwie dennoch weiterschlägt. Dass meine Hülle noch existiert, aber
ich kann weder vergeben noch loslassen. Und ich weiß nicht wie ich jemals wieder finden soll, was ich alleine bin. Denn ehrlich gesagt glaube ich alleine noch nie jemand gewesen zu sein. Er hat mich aus einem ziemlich tiefen Loch geholt und aus und mit mir gemacht wer ich war.

Doch was bleibt denn jetzt?

Zuvor war ich ein 13-jähriges Mädchen, ein Trennungskind und die Mutter ging (wie sich später rausstellte, wurde sie eher rausgeschmissen, anstatt freiwillig zu gehen, aber das wusste ich erst Jahre später). Ich habe die Verantwortung übernommen für meine klein Schwester und für meine Eltern. Die damals nicht mehr klar sehen konnten. Ich habe dann schnell einen Mann kennengelernt, sehr viel älter als ich, und dieser hat mich aufgefangen und unterstützt -  bis er anfing mich zu schlagen, wenn ich etwas nicht tat. Dann sich zu nehmen, was er wollte -  missbraucht zu werden von jemandem den man glaubt zu lieben ist unglaublich... das ist etwas was noch heute an mit nagt. Wie konnte ich so naiv und dumm sein? Wie konnte ich besitzansprüche nur für Liebe halten?
Wie auch immer, meine Familie war damals so sehr mit den eigenen Schmerzen und Herausforderungen beschäftigt, dass es über ein jahr dauerte, bis einer merkte, dass etwas nicht stimmte. Siich wunderte weshalb ich überall blaue Flecken hatte, nicht mehr rausging -  es sei denn zu ihm, die Schule nicht mehr schafftew.
Aber da ware es schon zu spät. Ich habe nichts mehr gefühlt und konnte mich nicht mehr von ihm lösen. Bis mein jetziger Mann kam und mich mitnahm. Er brachte mich zur Therapie und half mir zu verstehen, dass es seine und nicht meine Schuld war. Wir verliebten uns ich fand neuen Lebensmut- er gab mir neuen Lebensmut.
Wir waren noch so jung 15 und fast 17 und dennoch ist es die Liebe meines Lebens.

Ich habe mir das Leben erträumt und bekommen, konnte wieder rausgehen, ans Telefon, wenn es klingelte, habe mich nicht mehr unter der Fensterbank versteckt, wenn ich alleine zu Hause war. Eine Tochter bekommen, einen Beruf gefunden, der mich glücklich machte, nun stehe ich bei Null und bin erneut im Begriff alles zu verlieren.

Es ist einfach nichts mehr übrig von mir woraus ich noch Kraft schöpfen könnte...

 
Das mag ja sein aber wenn es Munti um 1 Uhr morgens schlecht geht, er denkt das alles keinen Sinn hat kann er dort anrufen und sich Luft verschaffen. Kann sich alles von der Seele reden und bekommt den einen oder anderen Rat wo er professionelle Hilfe bekommt! 


Ich hab drei mal das Sorgentelefon angerufen.

Der Druck lässt nach dem Gespräch enorm nach, so war es bei mir.

Dir werden auch Fragen gestellt. Mir hat das immer geholfen.

Meine Erfahrung war bisher immer sehr positiv.

Ich bin jetzt an einem Punkt an dem ich ohne das Telefonat mit der Seelsorge und diesem Forum hier nicht wäre.

Ruf dort an, es ist 100% Anonym du kannst alles sagen. Die hören zu und geben Antwort.

 
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