Kennt Ihr das?

Ich habe diese Spannung selbst meine ganze Kindheit hindurch erlebt.
Du magst dich jetzt vielleicht angegriffen fühlen, aber ich hab null Verständnis für das "Kindheitsargument". Ist zwar fein, wenn das von Psychologen immer angeführt wird, ist aber von der Sache her totaler Quatsch. Vor allem auf die eigenen Kinder bezogen.

Du bist keine 20 mehr. Und ab einem bestimmten Alter fängt jeder an, seine Erziehung, seine Vergangenheit zu hinterfragen. Bei mir ist das relativ spät gewesen, erst mit Ende 20. Aber da hab ich gemerkt, dass meine ganze Erziehung, etwas völlig absurdes war, dass ich hab völlig verkehrte Ansichten von meinen Eltern vermittelt bekommen. Und dieser Punkt soll nie bei dir gekommen sein? Bist du in all den Jahren nie mit anderen zusammen gekommen und hast so peu á peu gemerkt, dass bei dir irgendwas verkehrt gelaufen ist? Hast du dir nie Gedanken um dich selbst gemacht?

Dann hast du selbst in deiner Kindheit schlimmes erfahren. Warum gibst du das jetzt deinen Kindern weiter? Sollte da nicht eher der Gedanke vorhanden sein, dass man den Kindern eine bessere Welt bieten sollte?

Mir scheint es, du hast dich immer vor der Wirklichkeit versteckt. Einmal hinter deinem Mann, dann hinter den Kindern. Du hast dich nicht mal selbst mit dir auseinander gesetzt. Dafür braucht man keinen Psychologen. Die ersten Schritte kann man auch alleine gehen. Aber du scheinst immer erst anzufangen zu handeln, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

 
tylli hat das sehr gut beschrieben.

sicher gibt es sachen, die man kaum los wird, zb die spezielle art ein glas zu halten oder bestimmte gesten, die man einfach von seinen eltern übernimmt (und die man dann manchmal blöderweise nicht los wird :mauer: ).

aber gerade bei charaktereigenschaften und bestimmten 'erziehungsmethoden' weiß man doch schon als kind, dass man das später nie seinen kindern 'antun' will. zb meine mum wurde von ihren eltern im goldenen käfig 'behütet', somit wusste sie, dass sie uns diese 'beschattung' und dieses 'gefängnis' ersparen wollte und ließ uns kindern sehr viel mehr freiheiten als zb unser dad.

sicher hat man dann, wenn es soweit ist und man selbst erwachsen wird, schwierigkeiten damit, das wirklich so in die tat umzusetzen, aber versuch deinen kids doch einfach mal die chance zu geben, die du nicht hattest.

das allein wäre motivation für mich genug, es durchzuziehen. das zeigt doch wirklich wie sehr du sie liebst, anstatt sie vor deinem ehemann 'beschützen zu wollen', wie du es mal schriebst.

 
So, erste Erkenntnisse aus dem systemischen Aufstellen:

Eine Ursache in unserem Beziehungsdrama liegt in meiner Vergangenheit: Opa ist im Krieg geblieben, Oma musste allein zwei kleine Kinder aufziehen. Sie hat es durch Vertreibung und Hungerjahre geschafft, dieses zu meistern. Fazit in dem Unterbewusstsein meiner Mutter: Man braucht keinen Mann.

Fazit für die Beziehung meiner Eltern: Chaos, weil meine Mutter meinen Vater für komplett überflüssig hält.

Fazit für mich als Kind/Enkelkind: Männer sind überflüssig. Ich schaffe alles allein.

(Sageslaut, Deine Antworten gingen immer in diese Richtung).

Mein Vater reagierte mit Unterwerfung, mein Mann reagiert mit Trotz, Rache, und sicher ist auch seine psychische Erkrankung ein Stück weit dadurch verstärkt worden. Er will die "Kontrolle behalten" und als Mann nicht untergebuttert werden.

Wow, EINE Sitzung im systemischen Aufstellen und schon sieht man die eigenen Barrieren. Dort, wo wir in der Sitzkreistherapie 10 Monate nicht vom Fleck gekommen sind.

Jetzt bin ich gespannt, wie es beim nächsten Mal weiter geht.

 
Hi Du,

da stellen sich bei mir aber alle Haare auf.....

Wieviele solcher Vergangenheiten gibt es wo das Ergebnis nicht so ist wie in deinem Leben. Sorry aber das ist zu dünn.......

Ich glaube das man, egal was man tut, dem Leben eine Richtung gibt und das immer aufs neue.

Sich hinter der Vergangenheit zu verstecken hilft Dir ja auch nicht.

Das dein Diktator so ist kann ja wohl nicht daran liegen das Du ja " keinen " brauchst......

so ein Unsinn.......

Frag doch mal wo deine Familie jetzt wäre wenn Du nicht so wärst wie Du bist !!

Naja ich bleib dabei, solange sich dein Diktator nicht bewegt ändert sich nichts.....

Nur ihr gemeinsam habt da eine Chance.

Ich freu mich aber dennoch das es, egal wie, voran geht bei euch !!

Gruß

Wolfskin

 
Nee, das ist zu dünn, ganz klar.

Ich hör ja hier auch nicht auf.

Vorallem will ich ja nicht schon wieder allein an allem Schuld sein.

 
Sich hinter der Vergangenheit zu verstecken hilft Dir ja auch nicht.
So ähnlich hab ich mir das auch gedacht. Ehrlich gesagt drückt das, was du schreibst, für mich aus: Immer die anderen sind dran schuld. :eek:

Eigenverantwortung? Scheint ein No-go zu sein. :rolleyes: Sich selbst mal Gedanken machen und sein Leben in eine bestimmte Richtung lenken? Heutzutage nicht mehr gefragt.

Frag dich mal, ob sich das für dich so gut anfühlt, weil ANDERE für dein Leben verantwortlich gemacht werden. :cool: Wie schon geschrieben, meine Erziehung war für mich definitiv die verkehrte, aber ich war auch SELBST mal bereit, mir Gedanken zu machen und mein Leben anders zu gestalten. OHNE andere dafür verantwortlich zu machen.

Mal ganz davon abgesehen, finde ich es schlicht und einfach Hokuspokus, die Großeltern mit heranzuziehen. Die haben früher ganz andere Werte gelebt, das war eine völlig andere Welt damals. Das kann man nicht mehr mit heute vergleichen.

 
Also für mich riecht die ganze Geschichte nach Hokuspokus. Am Anfang ist mal einfach formuliert in der Familie alles super - Kinder erste Sahne - Betreung dieser eh topp - Musterschüler - alle finden alles super - nur der Mann ist ne Pfeife (mal salopp formuliert).

Wenn man dann munter weiter liest wird alles immer extremer bis hin zum großen Finale. Sorry für mich ist das ganze - in einem Schwung gelesen und in den Zusammenhang gebracht etwas unglaubwürdig.

Und nach einer Einzeltherapie wissen alle bescheid woran das gelegen hat.

Also ich weiss ja nicht - sorry aber so sehe ich das nun einmal.

 
Hier gibt es keinen Hokuspokus.

Folgendes: Ich bin über eine PN, die in meiner Situation wie vom Himmel gerufen kam, an die "richtige" Seite geraten. Re-Impowerment.de.

Meine Geschichte ist dort eine von vielen, es geht hier um verbale, psychische Gewalt. Mir ist gestern abend klar geworden, WAS alles Gewalt ist, Sachen, die ich für normal hielt, sind nicht normal.

Was ich hier erlebe, hat mit Liebeskummer nichts mehr zu tun. Deshalb begebe ich mich auf die passendere Seite, die von Gewalt in der Ehe handelt und wie man sich Schritt für Schritt herausarbeiten kann.

Einfach gehen, geht eben nicht. Dieser Vorschlag macht mir Druck, denn

da gibt es einen gewaltbereiten Ehemann, der das nicht hinnehmen wird. Der die Kinder als Waffe benutzen wird. Der sich auf Kosten der Kinder auf ewige Schlammschlachten einlassen wird. Ich möchte, dass ich am Leben bleibe und halbwegs bei Verstand, denn ich muss für 5 Personen denken. Da gibt es auf der anderen Seite mich, die gar nicht mehr weiß, was richtig und falsch ist. Die so lange als dämlich bezeichnet wurde, dass sie es selbst glaubt. Die ihre Kräfte schwinden sieht, die denkt, sie sei unnormal und Schuld an dieser Riesenkrise, an diesem Beziehungsdrama.

Ich wechsel jetzt zu dieser Seite und werde auch mit Hilfe meiner Traumatherapeutin meine eigenen Schritte ausarbeiten und mein Selbstwertgefühl wieder aufbauen.

Ich weiß, dass ich es schaffen werde. Dazu möchte ich erfahrene Leute, die das Gleiche erlebten, an meiner Seite haben.

Was ich brauche, sind Leute, die sich meinem etwas begriffstutzigen Denken anpassen und mein eigenes Tempo akzeptieren.

Ich werde mich mit Fortschrittberichten bei Euch wieder melden.

 
das freut mich zu hören windspiel :)

ich hoffe, wir hören bald wieder von dir. ich wünsche dir alles alles gute!

 
Heute mal wieder ein update von mir.

Nach mehreren Therapien, die wir als Paar, mein Sohn und ich allein durchlaufen haben, ist folgender Zwischenstand zu verzeichnen:

Wir trennen uns. Und zwar fast freundschaftlich.

Ich bin auf der Suche nach einer Wohnung, die jüngste Tochter wird mit mir umziehen, der 10-jährige Sohn wird nach der Schule bei mir sein und abends in unserer alten Wohnung schlafen. Die älteste Tochter hat ihr Abi erfolgreich abgeschlossen und macht erst einmal ein work&travel Jahr in Australien.

Der 16-jährige und suizidgefährdete Sohn verbleibt beim Vater, hat jedoch einen persönlichen "Coach" vom Jugendamt an der Seite.

Trennungsabsichten, die mein Mann (jetzt Ex) bisher abwürgte bzw. mit Drohungen (ich nehm dir die Kinder weg/Du kriegst keinen Unterhalt) vereitelte, konnte ich in unserer Therapie endlich aussprechen und dort war er dann auch gezwungen, Stellung zu beziehen.

Schritt für Schritt geht es jetzt für mich in ein neues, friedliches Leben.

Es sind noch nicht alle Hürden geschafft - ich rechne mit Rache vom Ex, weil ich ja seiner Ansicht nach die Familie zerstört habe - aber da wir mit dem suizidgefährdeten Sohn noch in Familientherapie sind, werde ich Hilfe haben.

So weit von mir.

Liebe Grüße an alle, die mir hier geholfen haben und die mich noch kennen.

windspiel

 
Liebe Windspiel,

das freut mich für dich das du endlich ein neues Leben beginnen kannst.

Ja es wird noch eine schwere Zeit auf dich zukommen, aber ich bin zuversichtlich das du das schaffst.

Fühle dich gedrückt und alles Gute dir und deinen Kindern

 
windspiel, alles liebe und gute! du bist auf deinem weg, ich schick dir ganz viel kraft! du machst das toll. ich wünsche dir das beste. drück dich!