Liebe ohne Liebe?

Kann man sich überhaupt rein rational entscheiden?
Klar geht das, indem Du jegliches Gefühl unterdrückst und nur die Fakten anschaust.

Ist nicht jeder Entscheid im Kern ein Bauchentscheid? Die rationale Begründung baut ja auf Glaubenssätzen auf welche man nicht rational begründen kann.
Wenn man bei einer anstehenden Entscheidung irgendwo z. B. eine Angst spürt, sollte man die genauer anschauen. Ist es eine Angst, die mich vor etwas schützen will? Oder ist es eine Angst, wo ich irgend etwas vermeiden/umgehen will.

Aber jetzt raucht mir der Kopf. Je länger je mehr ich mir den Kopf darüber zerbreche, desto unsicherer werde ich über all das was geschehen ist ;-).
Weisst Du, es reicht eigentlich schon wenn Du sehen kannst, warum Du Dich so entschieden hast. Und bei einer nächsten Entscheidung kann es helfen besser zu spüren, in welche Richtung es gehen soll.

Ach ja, und nicht so viel Nachdenken ;) .

 
@Rosenkatze




interessant dabei ist finde ich auf das zu schauen, was die Auslegungen überhaupt erst macht oder sucht.
Das verstehe ich nicht. Kannst Du das bitte ein wenig ausführen?


@SeaLife


Ach ja, und nicht so viel Nachdenken ;) .
Aber ich mache das doch so gerne ;-).

Ich habe mir über die letzten Beiträge wohl wieder mal zu lange den Kopf zerbrochen. Und deshalb werde ich mir diesen Vorschlag jetzt mal zu Herzen nehmen ;-), und mein Hirn ein bisschen runterfahren. Denn eigentlich mache ich mom. alles richtig. Es geht wohl einfach noch länger.





Ach ja hast Du denn mittlerweile eine Stelle gefunden die Dir zusagt?


 
Ich finde immer wieder neue Möglichkeiten um meine bisher gemachten Entscheide auszulegen. Und irgendwie scheint in meinen Augen alles wahr zu sein.
ich meine damit, dass es wie du sagst, immer neue Möglichkeiten gibt, bisherige Entscheide (neu) auszulegen. Und dass auch alle Entscheide ihren Wahrheitsgehalt haben. Die Wahrheit ist vielleicht subjektiv, trotzdem nicht weniger wahr. Aber Das, was all die neuen oder alten Entscheide überhaupt zulässt oder ins Leben ruft, bleibt doch eher konstant. Definieren kannst du es nicht, leugnen dass es da ist aber auch nicht ;)

 
@Rosenkatze

Und dass auch alle Entscheide ihren Wahrheitsgehalt haben.



Hm. Das verstehe ich nicht. Ein Entscheid wird doch entweder gefällt oder nicht. Gibt es da noch eine Abstufung zwischen ja und nein?







Aber Das, was all die neuen oder alten Entscheide überhaupt zulässt oder ins Leben ruft, bleibt doch eher konstant. Definieren kannst du es nicht, leugnen dass es da ist aber auch nicht

Das hat mich zum Nachdenken gebracht (oh nein! :eek: nicht schon wieder ;-). ). Es erinnert mich irgendwie an Damasio's Konzept des Kernbewusstseins (falls Dir das ein Begriff ist. Aus seinem Buch "Ich fühle also bin ich". Ansonsten sehr empfehlenswert ;-) ). So wirklich klar wird es da jedoch auch nicht definiert.
@SeaLife

Ja das habe ich. Ich arbeite aber nur Teilzeit


;)
Weshalb schreibst Du "nur"? Ist das das verinnerlichte Wertesystem unserer Leistungsgesellschaft? Oder hat es einen anderen Grund?
Ich werde wohl noch eine Weile brauchen bis ich herausfinde wie es mit mir beruflich weitergehen soll. Denn ich habe eine Vorliebe für die Wissenschaft, da ich sehr gerne Gegebenes hinterfrage aber gleichzeitig geht mir das akademische System auf den Kecks. Ich habe irgendwie das Gefühl nicht so wirklich in eine Form zu passen. Habe zwar die Ausbildung zum Ingenieur aber im Herzen bin ich Wissenschaftler. Wenn ich die Lösung für ein Problem verstanden habe, dann interessiert es mich nicht mehr weiter. Mit dieser Einstellung komme ich in der Industrie leider nicht weit. :-( Denn das Ding muss dann ja auch umgesetzt werden. Obwohl ich versuche mir da nicht zu viele Gedanken zu machen, graust mich jetzt schon die Zeit nach der Uni. Das was ich hier habe ist für mich wie eine Art geschützte Werkstatt. Ich bin niemandem was schuldig ausser mir selber. Kein Druck ausser dem Büchlein das in einem Jahr fertiggestellt sein sollte und den halbjährlichen Prüfungskorrekturen. In spätestens 1 1/2 Jahren muss ich jedoch raus ins Haifischbecken und da graust mir jetzt schon davor. Va. weil ich keine Ahnung habe welche Beschäftigung zu mir passen könnte. Der Idealfall wäre wohl Selbstversorger und dann ohne Einschränkung meiner privaten Forschung nachgehen. Dann besteht kein Publikationsdruck ;-). Kein Druck sich an irgendwelchen akad. Konventionen zu halten. Doch wie die Wohnung und Krankenkasse finanzieren? Ausserdem, wo kriege ich das Land dazu her? In der Wohnung selber unter Kunstlicht anpflanzen würde mir eine hohe Stromrechnung bescheren. Dann doch besser Sozialhilfebezüger. Doch ich schätze dann bin ich nur noch damit beschäftig "krank zu spielen". Oder als Alternative hat mir mein Prof vorgeschlagen, ich solle doch zur Existenzsicherung eine reiche unattraktive Frau heiraten. hm naja.

Vergiss aber nicht, vor lauter Nachdenken, zu leben. Das Leben findet nicht im Kopf statt


;)
Ja ich probiere es jeden Tag. Und ich hoffe diese verflixte Angst geht endlich weg. Versuche so langsam meinen Kopf wieder zu verlassen.
@Charlies_Berta

Du hast mir doch mal gesagt - schon eine Weile her -:

denn für das was Du derzeit suchst gibts schon Lösungen die ich Dir natürlich nicht verheimlichen werde.

Ich wäre an diesen Lösungen immer noch interessiert. Oder meintest du damit die 3 P's ;-)?

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo variatonal,

jetzt schalte ich mich mal hier ein....... Ich habe den Eindruck, du bist ein sehr kluger und differenzierter Mensch, der sich viele Gedanken macht. Außerdem hast du Humor und kannst dich für Dinge begeistern, nämlich Wissenschaft/Forschung "an sich", Träume, Theorien..... Sprachlich kannst du dich wunderbar ausdrücken....... So wie du dich hier im Forum gibst, scheinst du mir auch ganz ungezwungen und locker, gar nicht so ängstlich und "verklemmt", wie du dich im normalen Kontakt beschreibst. Von den Selbstzweifeln, die du im zwischenmenschlichen Kontakt beschreibst, wirkst du hier ziemlich weit weg.

Mir scheint, dass es da bei dir irgendeinen "Selbstentwertungs-Schalter" auf dem Weg zum DU geben muss, denn so für dich genommen bist du doch klug, humorvoll und reflektiert. Aber wie Andere vor mir glaube auch ich, dass du dich mit der Selbstbespiegelung bzw. dem Nachdenken über dich und die Welt selber austrickst. Denn wie du selber schon sagtest: Das Erleben selber ist ja das Schöne, nicht das Reden darüber oder Träumen davon. Deswegen würde ich dir raten, möglichst nur noch Dinge zu tun, die mit dem ERLEBEN selbst, d.h. Gefühlen zu tun haben (denn die vermeidest du).

Ich würde mir an deiner Stelle einen praktischen Beruf suchen weg vom Elfenbeinturm Wissenschaft. Dort geht es ja tatsächlich nicht um echte Forschung, sondern eher das Geschacher um Pöstchen, Publikationen, um dann xy zu werden usw. Jemand wie du ist da, glaube ich, nicht gut aufgehoben. Ich würde mir einen Job suchen, bei dem du mit Menschen zusammenkommst und wo du was Praktisches machen kannst. Dann hört auch das ewige Nachdenken auf. Ich kenne das von mir, ich war auch mal in der Wissenschaft und bin nicht glücklich dort geworden, auch ich dachte immer nur noch nach und grübelte. Glücklicherweise hat mich eine praktische Arbeit aus diesem ewigen Gedankenkreisen gerettet. Ich glaube, bei dir sollte es auch nicht um solche Sachen gehen wie Status/schön vor Journalisten reden können/Eindruck schinden (dafür bist du sicher nicht der richtige Mann), sondern um die Sache. Vielleicht gibt es ja eine Arbeit in deinem Bereich mit einem Bezug zum Praktischen, wo es tatsächlich um die Sache geht (ein interessantes neues Projekt etwa). Am besten nicht nur mit Nerds, die da beteiligt sind ;-)

Außerdem würde ich mir einen Therapeuten suchen, den du wirklich gut findest, nicht nur einen, bei dem es irgendwie so gerade läuft......evtl. eine Gruppentherapie. Vielleicht ja auch Gestalt-/Körpertherapie. Irgendwas, wo dein Gefühl gefragt ist, wo jemand ist, der gute Fragen stellt und vor dem du dich trotzdem nicht verstecken kannst, indem du mit ihm so schön redest und philosophierst. Geh doch da mal auf die Suche, viell. gibt es ja noch einen richtig tollen Therapeuten, der dir helfen kann!

Und den Rest der Freizeit: einfach machen, was dir gerade jetzt gut tut. Was deinem Körper gut tut. Was dich ablenkt vom Gedankenkreisen. Du bist ein kluger Mann, und ich glaube, wie oben schon Sea Life, dass sich dieses ganze Existenz-Drama sicher legen wird, wenn nicht nur dein Kopf, sondern auch deine Seele einen Sinn gefunden hat in dem, was du da täglich tust, wenn du mit Liebe tätig sein kannst. Du bist ja im Kopf schon so weit...... Irgendwann kommt das Gefühl sicher nach, da muss viell. noch der richtige Therapeut ran, weil da irgendwas ist, was dich behindert, dich so frei zu geben, wie es dein Kopf schon längst ist.

Ich wünsch dir viel Glück!

 
In spätestens 1 1/2 Jahren muss ich jedoch raus ins Haifischbecken und da graust mir jetzt schon davor.
Na ja, wenn Du Dich jetzt schon als Futter siehst, ist es echt schwierig ;)

Du bist doch kreativ? Dann kreeire Dir Deinen Job selber. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Arbeitgeber gibt, die auch mal etwas ausprobieren, was vielleicht nicht der Norm entspricht.

Und ich hoffe diese verflixte Angst geht endlich weg
Meinst Du damit die Angst vor den Anderen?

Weshalb schreibst Du "nur"?
Das "nur" hat keinen weiteren Grund.

Ist das das verinnerlichte Wertesystem unserer Leistungsgesellschaft?
Es gibt sehr viele, die danach leben und einen Sinn darin sehen. Schlussendlich muss jeder für sich entscheiden, was ihm guttut. Und wenn jemand das Gefühl hat, in diesem Zirkus nicht mitmachen zu wollen, hätte er die Möglichkeit das zu machen, was ihm wirklich entspricht.

Nur, auszusteigen und gegen den Strom zu schwimmen, ist nicht jedermanns Sache.

 
Hm. Das verstehe ich nicht. Ein Entscheid wird doch entweder gefällt oder nicht. Gibt es da noch eine Abstufung zwischen ja und nein?
Muss man auch nicht verstehen. ich verstehs auch nicht, aber da ist es trotzdem. Ich denke, die anderen haben Recht und zu viele Grübeleien bringen nicht immer weiter. Ich stimme Liebessehnen mit ihrem Beitrag zu. Ein Wechsel in der Richtung deines Arbeitsumfeldes kann Wunder bewirken und dich dich selbst mehr spüren lassen. Ganz unabhängig von dem Verstand. Es kann nicht schaden, und Richtungsänderungen kannst du auch jederzeit wieder ändern ;-)



EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





P.S. Ich glaube nicht, dass diese Seite an Dir, die fähig ist Dinge einfach zu fühlen, zu erleben und wahrzunehmen verkümmert sein soll. Im Gegenteil denke ich, dass ein kreativer Geist erst aus dieser Empfindsamkeit und Lebendigkeit entstehen kann. Kann mir sehr gut vorstellen, dass wenn du bei einer guten Therapie oder einfach einer Erfahrung, die dich an diesen Zustand und diese Gefühle erinnert dir ein Licht aufgehen wird.

 
@Liebessehen

Eine lange Antwort :)

Vielen Dank für die lieben Worte, Komplimente und Anregungen.

noch einen richtig tollen Therapeuten, der dir helfen kann!
Ich frage mich einfach ob in meiner jetzigen Situation ein Wechsel wirklich so geschickt ist. Meinen aktuellen Therapeuten habe ich seit ca 3 Jahren d.h. er "kennt" mich so langsam. Wenn ich wechsle wird es wohl wieder eine Weile dauern, bis der/die Neue zu mir durchdringt.

...der gute Fragen stellt und vor dem du dich trotzdem nicht verstecken kannst, indem du mit ihm so schön redest und philosophierst.
Ja das fällt mir langsam auch auf, dass ich bei meinem jetzigen Therapeuten und eben auch schon in der Klinik stundenlang über irgendwas geredet habe ohne die eigentlichen Probleme anzusprechen. Irgendwie schaffe ich es da das Gespräch auf eine Ebene zu verlagern wo man alles beliebig lange zerreden kann ohne nennenswerte Fortschritte zu machen. Du hast mich durchschaut ;-).

Ich wünsch dir viel Glück!
Danke :). Ich werds' brauchen.

@SeaLife

Meinst Du damit die Angst vor den Anderen?
Ja einerseits das und andererseits existentielle Ängste.

Du bist doch kreativ?
Ich wäre es wenn die Angst mich nicht so lähmen würde. Mein Denken ist so stark eingeschränkt und verlangsamt seit dem Zusammenbruch. Deshalb sind auch die existentiellen Ängste aufgekommen. Früher flossen die Ideen nur so. Und jetzt tröpfelt es nur noch und das auch nur sporadisch.Ich kann nur hoffen, dass es wieder besser wird und einfach irgendwie weiter machen. Etwas anderes bleibt mir gar nicht übrig.

... hätte er die Möglichkeit das zu machen, was ihm wirklich entspricht.
Ich habe da so meine Zweifel ob das geht. Ist doch wie mit den Liebesbeziehungen. Es passt nie 100%.

Nur, auszusteigen und gegen den Strom zu schwimmen, ist nicht jedermanns Sache.
I know ;-). Da verpufft man viel Energie da noch mehr Reibung entsteht. Und einsam ist es auch.

@Rosenkatze

Muss man auch nicht verstehen.
Ich habe mich wohl zu undeutlich ausgedrückt. Ich sollte wohl schreiben: "Ich verstehe Deine Antwort nicht". Analogie: Also Du schickst mir eine Nachricht in einem mir unbekannten Alphabet. Ich empfange die Nachricht, kann jedoch die Zeichen nicht entziffern. Also bitte ich Dich mir die Zeichen zu erklären, damit ich die Nachricht in meine Sprache übersetzen kann. Ansonsten bleibt die Nachricht für mich eine sinn- und bedeutungslose Kette von Zeichen, deren Inhalt sich mir nicht erschliesst. Wir haben also beide Zeit und Energie verschwendet ohne das es zum gewünschten Informationsaustausch gekommen ist. Es sei denn die eigentliche Information befindet sich gar nicht in den Zeichen sondern auf einer anderen Kommunikationsebene ;-).

...dich selbst mehr spüren lassen.
Ich höre das immer wieder. Auch in der Klinik haben sie immer wieder davon gesprochen. Was meint man damit?
 
Ob es bei Entscheiden eine Abstufung zwischen ja und nein gibt? Das verstehe ich wieder nicht ganz, ich kann dir nur aus meiner Sicht sagen, dass egal welcher Entscheid egal von Wem gefällt wird, wahr ist. Falls du meinst, dass wenn du zu einer Entscheidung "ja" sagst, dann gleichzeitig zu den anderen Möglichlkeiten "Nein" sagst, dann stimmt das auch. Jedoch kannst du auch zu einer Entscheidung Ja sagen, zu der du zuvor nein gesagt hast. Nichts steht still ;-)

Das heisst, dass du vielleicht vergessen hast, wer du bist. Wie du dich selbst anfühlst usw. Weisst du überhaupt, was für ein Potential in Dir steckt? Stell dir mal vor, Du würdest einen Tag lang dir selbst (sozusagen als ein zweites Du) gegenüberstehen... was denkst du würdest du dann empfinden? Was womöglich alles in diesem Tag wiederfinden können? Hast du eine lebhafte Fantasie? Die kann sehr helfen

 
Ich habe da so meine Zweifel ob das geht. Ist doch wie mit den Liebesbeziehungen. Es passt nie 100%.
Muss es das?

Wenn man ein gutes Gefühl dabei hat, egal ob es sich um einen Beruf, Hobby oder sonst was handelt, kann man sich mit allem anderen, was man selber nicht ändern kann, arrangieren. Für das ist es widerum wichtig, dass man sich nicht von seiner Angst leiten lässt und sich sagt, upps, hier spüre ich eine Angst, das ist also nichts für mich. Sondern da genau hin schaut und versucht herauszufinden, was für eine Angst es ist. Und wenn es nur z.B. eine Vermeidende od. Erwartungsangst ist, dann trotzdem machen. Immer wieder. Mit der Zeit wirst Du merken, dass die Angst weniger wird.

Ich wäre es wenn die Angst mich nicht so lähmen würde. Mein Denken ist so stark eingeschränkt und verlangsamt seit dem Zusammenbruch
Vielleicht brauchst Du einfach noch mehr Zeit. Ist es denn jetzt schon nötig, dass Du Dich mit der Berufswahl auseinandersetzt?

 
@Rosenkatze

Ob es bei Entscheiden eine Abstufung zwischen ja und nein gibt?
Die Frage kam auf, weil Du in einem Post davor vom Wahrheitsgehalt einer Entscheidung geschrieben hast. Und da kam mir Fuzzy Logic in den Sinn. Denn mit Gehalt assoziere ich ein Kontinuum an Werten. Ja ich sehe, Du denkst halt anders als ich ;-). Präzise Kommunikation ist aufwendig ;-). Aber ist nicht so wichtig. Ich glaube ich verliere mich hier wieder in Unwesentlichem, wie so oft ;-).

Weisst du überhaupt, was für ein Potential in Dir steckt?
Bin nicht mehr sicher. Ich denke jedoch das ich schon ein grosses Potential hätte. Zumindest was das theoretische Arbeiten anbelangt. Doch irgendwie habe ich es geschafft mich jahrelang immer wieder selber zu sabotieren. Ich denke speziell auch bezüglich der Wahl meiner Beziehungen.

was denkst du würdest du dann empfinden?
Hm, das ist eine gute Übung :). Es fallen mir va. Äusserlichkeiten auf bis, ich mit mir ins Gespräch komme. Wie ich mich gegenüber verhalte kann ich sehr schwer abschätzen. Da habe ich einfach zusammengetragen was ich von versch. Leute aufgeschnappt habe. Ich denke, ich würde mir selber gar nicht auffallen. Wenn nicht ein Grund miteinander in Kontakt zu treten besteht. unscheinbar. harmlos. unnahbar. Busch auf dem Kopf. könnte sich besser kleiden, alles grau und schwarz. Schuhe, die schon halb kaputt sind. durchschnittlich gross. gut gebaut. schlank. leicht gebückte Haltung. riecht nach Rauch. schüchtern. wortkarg. nett. korrekt. freundlich. rücksichtsvoll. seltsames Blickkontakt-Verhalten. entweder schüchtern oder er findet mich unsympatisch? oder ich störe ihn? schöne Augen. Zahnlücke. Eine Augenbraue liegt tiefer als die andere. Schöne Haut, jedoch ein bisschen bleich. Schöne Haare. Ein paar vereinzelte graue Haare. Augenringe. asymmetrisches Gesicht. hat an der rechten Hand lange Fingernägel, eklig oder spielt er wohl Gitarre?. Schwierig ein Gespräch mit ihm zu führen. Stimme? Angenehm oder nicht, keine Ahnung. Ein bisschen langweilig. Scheint nicht wirklich Interesse an mir zu haben. Vergisst oft Dinge, die ich gerade eben erst erzählt habe. Hört er mir überhaupt zu? Ich muss mir echt Mühe geben um ein Gespräch in Gang zu halten.
Also als Frau wäre ich eher gelangweilt und würde mich wahrscheinlich nicht mehr treffen wollen. Er zeigt so keine Initiative. Strahlt keine Lebensfreude aus. Ist kein Macher, grübelt zuviel. Er reisst nie Witze oder unterhält mich. Macht mir keine Komplimente. Macht keine Annäherungsversuche. Da muss man ja alles selber machen. Und so lieb und sensibel wie der ist, wird er ja gleich vom ersten Windstoss weggefegt werden. Vielleicht wäre eine Freundschaft ganz ok, denn intelligent scheint er ja zu sein und eine schöne Stimme hat er auch. Und vielleicht entwickelt er sich ja mit der Zeit und kommt dann später doch noch in Frage, wenn ich nicht schon was anderes gefunden habe und doch noch langsam Kinder möchte. Denn ich weiss, er wird mir eine treue Seele sein, da es für ihn viel schwieriger ist wieder jemanden zu finden als für mich. Und da er so lieb und harmoniebedürftig ist, werde ich kein Problem haben ihm die Kinder aufzuschwatzen, obwohl er lieber keine will, da sein Leben bis jetzt so einsam und traurig war, dass er keinen Sinn darin sieht noch mehr Lebewesen in dieses Jammertal zu setzen.

Was womöglich alles in diesem Tag wiederfinden können?
Das verstehe ich nicht.

Hast du eine lebhafte Fantasie?
Momentan nicht mehr. Die Angst lähmt mein Denken.

Die kann sehr helfen
Inwiefern denn?
@SeaLife

Nein muss es nicht. Du hast Recht ;-).


Ist es denn jetzt schon nötig, dass Du Dich mit der Berufswahl auseinandersetzt?
Ich glaube nicht. Aber die Gedanken kommen immer wieder auf und belasten mich. Ich fühle mich dem ausgeliefert.



EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Hm, irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Beziehung meine Persönlichkeit fragmentiert hat. Ich bin nicht mehr ein einigermassen stabiles Ich. Im Verlaufe eines Tages wechseln sich die Modi so oft ab, dass ich langsam das Gefühl habe, Multipel geworden zu sein. Doch immerhin kann ich mich an alles erinnern. Ich weiss nicht mehr was ich will. Mal fühle ich mich wie wenn alles möglich wäre und ich viel besser bin alles alle andern, oder das umgekehrte. Sehr oft fühle ich mich einsam und verletzlich, oder wütend und traurig. Dann geschieht irgend etwas Unwesentliches und ich denke wieder daran, dass doch alles so sinnlos ist und das Leben ein Wettkampf, den ich schon lange verloren habe und dass ich mich eigentlich umbringen sollte. Mal möchte ich unbedingt wieder eine Beziehung. Dann doch wieder nicht. Dann bin ich lustlos und depressiv, finde meine Arbeit sinnlos. Dann kommt plötzlich doch wieder Begeisterung und Interesse auf für das was ich tu. Dann möchte ich unbedingt wieder auf Leute zugehen, wieder neue Frauen kennenlernen übers Internet. Doch aufgrund von meiner Instabilität und fehlender Energie entscheide ich mich noch zu warten. Die Frau mit der ich im Frühling versucht habe eine Beziehung anzufangen treffe ich immer noch regelmässig (so 1 mal pro Woche). Und immer habe ich wieder das Gefühl ich will doch mehr, und dann doch wieder nicht, denn ihr Körpergeruch gefällt mir nicht, aber ihre Persönlichkeit gefällt mir sehr. So schwanke ich hier auch immer hin und her, jedoch spreche ich nicht mit ihr darüber, weil ich sie nicht damit belasten will und "gaukle" ihr eine distanzierte Freundschaft vor. Aber mich belastet es stark. Zeitenweise vermisse ich sie, habe dann aber das Gefühl, dass ich wahrsch. einfach eine Beziehung vermisse und nicht konkret sie, oder dass ich einfach nicht mit mir im "reinen" bin. Ist wahrsch. alles wahr oder irgend etwas anderes das mir nicht bewusst ist. Manchmal wenn ich mich wieder bedürftig fühle, würde ich sie einfach gerne umarmen und ihr zeigen, dass ich so dankbar bin, dass sie sich doch noch mit mir trifft obwohl ich wahrsch. ihr momentan nicht sonderlich viel geben kann. Und ihr sagen das ich sie mag und sie ein ganz toller Mensch ist. Das tönt irgendwie nach Idealisierung à la Borderline. Doch dann denke ich, nein das würde falsche Signale senden und ich tue es dann doch nicht. Und irgendwie erscheint es mir auch egoistisch. Wahrscheinlich will ich einfach nur Körperkontakt und Nähe. Gleichzeitig fühle ich mich von ihr auch sexuell angezogen bis ich sie wieder rieche. Vielleicht wäre es doch besser sich gar nicht mehr zu treffen. Denn das alles belastet mich und gleichzeitig tut es mir aber auch gut. Was ihre Motivation sich weiter mit mir zu treffen ist, weiss ich nicht. Wie auch immer. Ich bin einfach durcheinander und möchte dass dieses Chaos endlich ein Ende nimmt. Aber scheinbar scheint Zeit das einzige zu sein was hilft. Manchmal frage ich mich ob es Sinn macht über jede einzelne Situation wo etwas subjektiv gesehen "schief" läuft zu reflektieren oder ob das etwas ist, dass sich mit der Zeit von sich aus normalisieren wird. Momentan ist es so, dass ich all diese Gefühle die aufkommen einfach versuche zu unterdrücken in der Hoffnung so das auftreten dieser unangebrachten Wallungen mir wieder abzutrainieren. Ich weiss sonst einfach nicht wie damit umzugehen.

 
Du hast keine Fantasie? :D na erzähl das Jemand anderem... liest sich spannend, dein Gedankenexperiment.

Wars eigentlich in diesem oder einem anderen Thread, aber ich hab mal was von "hochsensibel" gehört. Das sind wohl Menschen, die einfach mehr wahrnehmen, auch subtilere Dinge. Soweit ich weiss kann man das auch trainieren. Hab von nem Freund gehört, dass diese Menschen sehr oft Svhwierigkeiten mit der erhöhten Wahrnehmung haben und leichter in Angstzustände fallen. Womöglich, weil sie nicht wissen, womit sies zutun haben? Es ist nur eine Überlegung, aber wenn man doch weiss, wieso man so oder so tickt, denk ich kann man leichter damit umgehen. Sich mehr an der Hand nehmen. Informier dich vielleicht mal darüber. Ich würde dir aber auch den rat geben, dich nicht einfach in diese Schublade einzusortieren, sondern vielleicht ein paar hilfreiche Gedankenanstösse mitzunehmen!

Dir sind in deiner Beschreibung erstaunlich viele Details aufgefallen. Wirkt sehr ausführlich, wenn auch aufs äussere bezogen im Grossteil. Sag mal, kannst du auch ins innere gehen? Wie glaubst du, fühlen sich die Menschen, die du so siehst, die dir begegnen? Fällt es dir leicht, eine Assoziation zu bilden?

Das mit der Freundin kann ich gut verstehen. Im Moment triffst du dich mit ihr, also ist es im moment auch das Richtige. Wie lange wird sich zeigen. Übrigens... aus meiner Erfahrung. Über einen Körpergeruch, den man nicht leiden kann, kommt man mit welcher Einstellung oder Hilfsmitteln nicht drüber. Das ist Natur. Du wirst sie nie riechen können, selbst wenn du sexuelle Gedanken hast. (Meine Erfahrung) LG

 
Momentan ist es so, dass ich all diese Gefühle die aufkommen einfach versuche zu unterdrücken in der Hoffnung so das auftreten dieser unangebrachten Wallungen mir wieder abzutrainieren.
Ich nehme mal an, die sogenannten unangebrachten Wallungen sind jene Gefühle, die Du nicht haben willst. Mmh, hast Du Dich mal mit der

Polarität auseinandergesetzt? z. B. wie unten so oben, dunkel - hell, innen - aussen, so gehören auch Gefühle zusammen Freude - Leid , Hoffnung - Enttäuschung, Glück - Trauer.

Wenn Du die eine Seite unterdrückst, spürst Du auch die andere Seite nicht mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Dein Ziel ist.

Und weisst Du, niemand steht am Morgen auf und hat den ganzen Tag durch immer die gleichen Gefühlen. Die gehen bei jedem auf und ab.

Ich weiss sonst einfach nicht wie damit umzugehen
Und wenn Du diese Gefühle einfach nur animmst und als ein Teil von Dir anschaust?

So schwanke ich hier auch immer hin und her, jedoch spreche ich nicht mit ihr darüber, weil ich sie nicht damit belasten will und "gaukle" ihr eine distanzierte Freundschaft vor. Aber mich belastet es stark
Warum denkst Du dass es für sie eine Belastung wäre, wenn Du mit ihr über Deine Situation sprichst?

Gleichzeitig fühle ich mich von ihr auch sexuell angezogen bis ich sie wieder rieche
Das meinte ich mit meinem letzten Beitrag. Wenn Du sie nicht riechen kannst, passt sie nicht für Dich. Das kannst Du noch hundert mal kehren und wenden. Das ist einfach so. Freundschaft ja, aber mehr geht nicht.

Höre mehr auf Deine Gefühle. Die sagen Dir, was Dir guttut und was nicht ;)

 
@Rosenkatze

Danke für den Tip bezüglich "hypersensibel". Ich bezweifle, dass das auf mich zutrifft. Zumindest nicht vor meinem Zusammenbruch. Danach war es wirklich so, dass ich zuviel wahrgenommen habe. Doch das hat sich mittlerweile praktisch wieder stabilisiert. Nur ab und zu, in Situationen wo ich stark gestresst bin, kommt das noch vor. Aber sich darüber informieren kann ja trotzdem nicht schaden ;-).




Wie glaubst du, fühlen sich die Menschen, die du so siehst, die dir begegnen?
Hm, ich glaube bei meinen Freunden sehe ich schon einwenig wie es ihnen geht. Jedoch nicht bei allen. Bei gewissen Arbeitskollegen und bei einem Freund von mir kann ich überhaupt nicht deuten wie es denen geht. Dort habe ich das Gefühl, dass ihre Art irgendwie aufgesetzt wirkt. Und ich habe Mühe zu "dekodieren" wie sie sich mit mir fühlen.



Fällt es dir leicht, eine Assoziation zu bilden?
Das verstehe ich nicht. Assoziation zu was?



Du wirst sie nie riechen können, selbst wenn du sexuelle Gedanken hast.
Ja das selbe hat sie mir auch gesagt und ich auch schon irgendwo aufgeschnappt. Die Erkenntnisse auf dem Gebiet sind aber noch nicht so alt und die Forschung steht da noch am Anfang. Von dem her habe ich gedacht, dass ich ja vielleicht eine Ausnahme sein könnte ;-). Doch bis jetzt scheint das nicht der Fall zu sein. Es könnte ja auch sein, dass sie einfach nach ihrem Labor riecht.



@SeaLife

Ich nehme mal an, die sogenannten unangebrachten Wallungen sind jene Gefühle, die Du nicht haben willst.
Genau. In einer Gruppe von Kollegen schaffe ich es z.b. nicht mich zu Wort zu melden. Weil ich seit dem Zusammenbruch das irgendwie nicht mehr kann. Sogar wenn ich etwas zum Thema beizutragen hätte bringe ich es nicht mehr raus. Schaffe es nicht mehr in das Gespräch einzusteigen. Und dann werde ich nach einer Weile stinksauer. Oder ein Freund von mir macht im Restaurant einen Witz und versucht mich ein bisschen hochzunehmen. Und das macht er in aller Lautstärke, so dass jeder es hören kann. Anstatt dass ich mit einem faulen Spruch kontere werde ich ebenfalls stinksauer und der Rest vom Tag ist im Eimer. Ist doch absurd. Dabei war es ja nicht böse gemeint von ihm. Ich habe einfach keine dicke Haut mehr. Wenn ich mit jemandem ein Gespräch führe, dann werde ich nach einer Weile auch sauer und kriege einen Kloss im Hals. Wenn ich deinen Ratschlag zu Herzen nehme, dann würde das nun heissen, dass ich dieses Gespräch eigentlich gar nicht führen will und meine Gefühle zeigen mir das. Aber mein Gegenüber ist mir eigentlich sympathisch und hat Interessantes zu erzählen. Also denke ich dass diese Gefühle hier unangebracht sind und sie verschwinden sollen. Dann gibt es noch gewisse Leute am Institut, wenn die mir nur schon auf dem Gang begegnen, so verspüre ich wie in mir Hass aufkommt. Dabei sind die wahrscheinlich auch ganz ok. Vor meinem Zusammenbruch hatten wir einen ganz normalen Umgang miteinander. Jetzt kann ich mich in ihrer Anwesenheit nicht mehr normal verhalten. Also gehe ich ihnen so gut wie möglich aus dem Weg. Aber wahrscheinlich muss ich dieses Verhalten ändern und den Kontakt mit ihnen suchen. Und hoffen dass genügend gute Gespräche mit ihnen dazu führen, dass mein Hass mit der Zeit wieder verschwindet. Denn er ist unangebracht und kontraproduktiv, da er die Kontaktaufnahme verunmöglicht.Dann ist da noch eine Frau, die am gleichen Ort raucht wie ich. Wenn ich deren Parfum nur schon von 10 Metern Entfernung rieche (habe eine sehr gute Nase ;-) ), dann kriege ich wieder Angstzustände. Beginne am ganzen Körper zu zittern und zu schwitzen und mir wird schwindlig. Danach bin ich ca. eine Stunde ausser Gefecht. Das sind IMO nicht normale Gefühle die man zulassen sollte. Das ist krankhaft. Wenn es doch bloss schon Gehirnmodul Updates gäbe. Hätte gerne eine neue Amygdala ;-).




Mmh, hast Du Dich mal mit der Polarität auseinandergesetzt?
Nein. Aber schon was davon gehört in der Klinik. Von jemandem der ziemlich esoterisch angehaucht war. Von dem her habe ich mich nicht weiter damit befasst.



Und weisst Du, niemand steht am Morgen auf und hat den ganzen Tag durch immer die gleichen Gefühlen. Die gehen bei jedem auf und ab.
Das ist mir schon bewusst. Die Amplitude ist einfach zu gross. Vielleicht habe ich ja seit einem Jahr meine Tage...


Und wenn Du diese Gefühle einfach nur animmst und als ein Teil von Dir anschaust?
Und wie soll das gehen? Und was bringt das?



Warum denkst Du dass es für sie eine Belastung wäre, wenn Du mit ihr über Deine Situation sprichst?
Hm. Eigentlich habe ich einfach keine Ahnung ;-). Warhscheinlich ist das einfach eine gute Ausrede um nicht aktiv zu werden ;-).



Höre mehr auf Deine Gefühle. Die sagen Dir, was Dir guttut und was nicht
Ich probiers.
 
Hm. Eigentlich habe ich einfach keine Ahnung ;-). Warhscheinlich ist das einfach eine gute Ausrede um nicht aktiv zu werden ;-).
Kannst Du gerade in dieser Situation Deine Gefühle genauer anschauen? Ist es wirklich weil Du nicht aktiv werden willst, oder sagst Du nichts, weil Du ev. kein Vertrauen zu ihr hast?

Nicht, dass Du mich falsch verstehst. Ich will Dir nichts unterstellen sondern nur aufzeigen, dass es verschiedene Gründe gibt, warum man etwas tut oder nicht tut.

Und wie soll das gehen?
In dem Du sie nicht mehr versuchst zu unterdrücken und wegzubeamen. Sie sind da. Punkt.

Und was bringt das?
Keinen Kampf mehr gegen sich selber ;)

Aber wahrscheinlich muss ich dieses Verhalten ändern und den Kontakt mit ihnen suchen. Und hoffen dass genügend gute Gespräche mit ihnen dazu führen, dass mein Hass mit der Zeit wieder verschwindet.
Ist der Kontakt zu den Anderen für Dich momentan zwingend für Dein Weiterkommen, die Arbeit oder sonst für etwas?

Wenn nicht, dann stell ihn ein.

Du kannst Dich selber nicht übergehen nur weil du auf biegen und brechen wieder funktionieren willst. So geht das nicht, im Gegenteil, du ziehst Dich nur noch tiefer runter.

 
@SeaLife

Kannst Du gerade in dieser Situation Deine Gefühle genauer anschauen? Ist es wirklich weil Du nicht aktiv werden willst, oder sagst Du nichts, weil Du ev. kein Vertrauen zu ihr hast?

Ich denke es war weil kein Vertrauen da war. Ich fühle mich schuldig weil ich sie im August abgewiesen habe, aufgrund des Geruchs. Und dann habe ich ein paar Dinge an der Beziehung kritisiert, wie z.B. dass ich das Gefühl hatte, dass sie sich mir gegenüber nicht richtig geöffnet hat, während der Beziehung. Und die Kommunikation mit ihr z.T. sehr harzig verlief. Wobei das vielleicht auch daran lag, dass ich auch Mühe hatte mich zu öffnen. Ja und das hat sie natürlich alles verletzt, was mir auch sehr leid tut. Und ich schäme mich irgendwie dafür. Denn ich wollte sie nicht verletzen. Ich habe das Gefühl sie benutzt zu haben. Sie ist zwar nach wie vor nicht abgeneigt mit mir Dinge zu unternehmen, hat mir auch geholfen wieder mit dem Joggen am Morgen anzufangen. Ja und für all das bin ich ihr einfach sehr dankbar, denn es ist überhaupt nicht selbstverständlich dass sie mir hilft. Und ich möchte ihr das gerne zeigen. Denn eine andere Frau hätte wahrscheinlich einfach den Kontakt abgebrochen. Aber wenn wir dann etwas miteinander unternehmen hält sie mich jetzt auf Abstand was irgendwie auch verständlich ist. Und diese Situation ist für mich einfach anstrengend.
Ich habe ihr heute versucht ein Kompliment zu machen. Ich wollte ihr sagen, dass sie ein wundervoller Mensch ist. Das ist wohl irgendwie falsch rausgekommen, denn sie sagte mir, dass ich doch in Zukunft bei ihr auf das Komplimente machen verzichten solle. Darauf wollte ich wissen, ob für sie denn in einer Freundschaft Komplimente unangebracht seien. Darauf sie: Sie seien schon angebracht, aber so wie ich sie mache gefallen sie ihr nicht. Es töne einfach nicht nett. Und sowieso, wegen den Sachen die ich ihr ihm August gesagt habe, sei es jetzt besser so. Ah ja und ich bedanke mich zuviel. Das hat mich dann etwa eine Stunde beschäftigt. Ich wusste echt nicht was antworten. Schlussendlich habe ich ihr dann geschrieben, dass ich ihre Meinung akzeptiere und ihr keine Komplimente mehr machen werde. Und dann war ich stinkwütend. Ich weiss zwar nicht so recht ob auf mich oder auf sie. Jedenfalls konnte ich so nicht mehr Arbeiten und wollte weg von all den Leuten im Büro.

Ich glaube ich muss mich auch bewusst emotional von ihr distanzieren. Denn sie scheint das ja schon gemacht zu haben. D.h. wir sind eigentlich gar nicht Freunde, sondern nur Kollegen. Zumindest habe ich das aus ihrer Message interpretiert.

Ist der Kontakt zu den Anderen für Dich momentan zwingend für Dein Weiterkommen, die Arbeit oder sonst für etwas?

Ja wirklich zwingend ist der momentan nicht. Ich habe sowieso den Anschluss an die Gruppe verpasst. Plus ein bisschen Stigmatisierung wegen Klinikaufenthalt. Tickt er wohl noch richtig? Ich dachte einfach es wäre gut um wieder zu lernen unter Leuten zu sein und sich in Gruppen aufzuhalten. Denn da ist noch sehr viel Unsicherheit vorhanden. Und wenn ich das nicht wegkriege, also in sozialen Situationen eine gewisse Gelassenheit und Ruhe ausstrahlen kann, dann wird es schwierig eine neue Beziehung anzufangen. Denn wie kann ich freundlich und lustig sein, was ich ja muss um meine eher unattraktive Visage zu kompensieren, wenn ich so völlig gestresst bin. Ja und ich habe das Gefühl, die Zeit läuft mir davon. Ich bin 31 habe praktisch null Erfahrung mit Frauen, mal abgesehen von dieser krankhaften Beziehung, wo ich wahrscheinlich nun auch völlig falsche Vorstellungen vermittelt bekommen habe. Und irgendwie habe ich das Gefühl das mit jedem Jahr wo ich älter werde die Ansprüche einer Frau an mich steigen werden. Der Durchschnittsmann in meinem Umfeld hat schon im Jugendalter eine Beziehung gehabt und hat dadurch mir gegenüber einen grossen "Trainingsvorsprung" von über 10 Jahren. Und ich bin da einfach völlig im Hintertreffen. Ich werde das nie aufholen können. Und anstatt dass ich mich nun endlich darin üben kann, muss ich mich mit viel grundlegenderen Problem beschäftigen. Es ist einfach ätzend. Und es macht mich traurig, wütend und einsam. Deshalb stelle ich den Kontakt nur ungern ein. Denn es kommt mir einem Verdrängen des Problems gleich. Ich habe gehört dass die einzige Möglichkeit die Angst zu überwinden ist, sich den Situationen die Angst machen immer wieder auszusetzen. Und wenn man sich ihnen nicht stellt, dann breitet sich die Angst immer weiter aus. Wenn ich mich nun zurückziehe, dann werde ich einfach keinen Fortschritt mehr machen und im schlimmsten Fall sogar noch ängstlicher werden, als ich es jetzt schon bin.
 
Ich habe gehört dass die einzige Möglichkeit die Angst zu überwinden ist, sich den Situationen die Angst machen immer wieder auszusetzen. Und wenn man sich ihnen nicht stellt, dann breitet sich die Angst immer weiter aus.
Ja. Und Nein! Vergleichs mit einem Beinbruch. Der muss auch erst ein bisschen uneblastet abheilen bevor man das laufen wieder lernt. Sich übertrieben seinen eigenen Ängsten aussetzen ist genauso kontraproduktiv wie sich ain andauerndes Ausweichverhalten zuzulegen. Hier brauchts ein bisschen Feingefühl für sich selber. Du wirst mit Gewalt gar nichts erreichen. Nur mit Geduld.

Der Durchschnittsmann in meinem Umfeld hat schon im Jugendalter eine Beziehung gehabt und hat dadurch mir gegenüber einen grossen "Trainingsvorsprung" von über 10 Jahren. Und ich bin da einfach völlig im Hintertreffen. Ich werde das nie aufholen können.
Kommt da Dein Handlungsdruck her? Torschlusspanik? Mit 31? Hör mal auf Dich mit anderen zu vergleichen. Du bist Du und Du hast Deine Geschichte. Wenn Du jetzt Dich nicht unter Druck setzt sondern die Zeit für Dich selbst nutzt indem Du geduldig mit Dir umgehst, hast Du in Sachen Beziehungsfähigkeit jedem anderen kerl Deines Alters 'ne Menge vorraus. Beziehungsfähigkeit kommt vor allem daher, dass man sich selbst gut kennt, mag und einschätzen kann, nicht daher möglichst viele Partner verschlissen zu haben.

Wenn ich mich nun zurückziehe, dann werde ich einfach keinen Fortschritt mehr machen und im schlimmsten Fall sogar noch ängstlicher werden, als ich es jetzt schon bin.
Die Dosis macht das Gift.

Ich kann Dir nicht vorhersagen wie es für Dich weiter gehen wird, Niemand kann das. Aber ich kann Dir vorher sagen, wenn Du Dich extrem unter Druck setzt um zu funktionieren und möglichst schnell 'ne Beziehung zu bekommen, bist Du in 3 Jahren wieder genau da wo Du heute bist. Vielleicht noch 'n Stück weiter unten.

 
Ich fühle mich schuldig weil ich sie im August abgewiesen habe, aufgrund des Geruchs
Heisst das im Umkehrschluss, dass Du zu jeder Frau Ja sagen musst?

Ja und für all das bin ich ihr einfach sehr dankbar, denn es ist überhaupt nicht selbstverständlich dass sie mir hilft. Und ich möchte ihr das gerne zeigen.
Dankbarkeit zeigen kann je nach dem ok sein, hat für mich aber auch etwas .. mmh...negatives an sich...mir fällt grad den passenden Ausdruck nicht ein...

Du stehst in ihrer Schuld, weil Du etwas zurückgeben willst, nur um das Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben wieder herzustellen. Somit gibst Du nicht etwas einfach so, ohne Druck und ohne "die Erwartung zu erfüllen", sondern nur um Dein Gewissen zu beruhigen.

Denn eine andere Frau hätte wahrscheinlich einfach den Kontakt abgebrochen
Auch sie muss nicht mit Dir etwas zusammen unternehmen. Das macht sie freiwillig von sich aus und sie kann jederzeit Nein sagen, wenn es für sie nicht mehr stimmt.

Ich glaube ich muss mich auch bewusst emotional von ihr distanzieren. Denn sie scheint das ja schon gemacht zu haben. D.h. wir sind eigentlich gar nicht Freunde, sondern nur Kollegen. Zumindest habe ich das aus ihrer Message interpretiert.
Wenn es Dir wichtig ist zu wissen, was das genau zwischen Euch ist, dann sprich mit ihr darüber.

Du fängst wieder an eine Mauer um Dich zu bauen, vielleicht ist das gar nicht nötig!? Es sind nur Deine Interpretationen.

Ach ja, und Komplimente kommen von Herzen, es zu "versuchen" ist reine Kopfsache und kommt immer unecht rüber ;)

Ich habe gehört dass die einzige Möglichkeit die Angst zu überwinden ist, sich den Situationen die Angst machen immer wieder auszusetzen.
Das ist auch richtig so. Aber so lange Dich diese Situationen so runterziehen, macht es keinen Sinn.

 
@Charlies_Berta

Oh mann! Das passt so nicht in die heutige Zeit ;-) Aber bleibt mir wohl nichts anderes übrig.


Kommt da Dein Handlungsdruck her? Torschlusspanik? Mit 31? Hör mal auf Dich mit anderen zu vergleichen. Du bist Du und Du hast Deine Geschichte.
Ich denke rational gesehen, sehe ich sehr wohl, dass es keinen Sinn macht sich mit anderen zu vergleichen. Das Problem ist einfach, dass mein Selbstwert momentan noch sehr tief ist, und das irgendwie automatisch geschieht, da ich mich nicht mehr richtig abgrenzen kann. Ich würde es nicht als Torschlusspanik beschreiben. Ich weiss ja nicht einmal ob ich überhaupt noch Kinder will, nachdem wie mein Leben bis jetzt eher unglücklich verlaufen ist (sozial nicht beruflich), bin ich da eher dagegen. Auch wenn es mir irgendwann wieder besser gehen sollte, kann ich ja nie wissen ob ich plötzlich wieder einen Rückfall habe. Aber Torschlusspanik, nein. Es ist einfach so, dass ich mich sehr einsam fühle und das schon seit über 10 Jahren. Nein, eigentlich sogar schon länger. Immer gab es wieder die eine oder die andere die mir gefallen hätte, doch ich konnte einfach keinen Mut aufbringen um mit ihr in Kontakt zu treten. Und auf der anderen Seite habe ich jene, die Interesse an mir hatten, abgeblockt oder gar nicht wahrgenommen. Und das habe ich einfach satt. Ich kam gar nie so nahe an die Leute ran, resp. ich liess sie auch gar nicht so nahe an mich ran, dass man sich wirklich hätte kennenlernen können. Und jetzt ist diese Abwehrhaltung durch die Beziehung noch massiv verstärkt. Und die Absurdität an meiner Problematik ist ja, dass ich mir jahrelang einfach selber im Weg stand. Und mich selber sabotiert habe. Wenn jemand auf mich zukommt (va. Frauen), dann blocke ich ab. Und signalisiere, dass es mir unangenehm ist und man mich doch besser in Ruhe lassen soll. Hm. Aber jetzt bin ich völlig abgeschweift. Sorry ;-). Es wäre einfach schön einen Grossteil meines Lebens mit jemandem gemeinsam zu verbringen. Mir ist klar, dass das "Tor" erst mit dem Tode zugeht. Aber ich habe auch keine Lust beliebig lange zu warten. Und va. wenn ich so weiter mache wie bisher, dann ist es praktisch garantiert, dass ich den Rest meines Lebens allein bleiben werde. Denn mein Tor ist geschlossen und verriegelt und da kann jemand noch so lange anklopfen; bis ich dann endlich aufmache steht niemand mehr davor. In diesem Sinne ist Torschlusspanik kein Thema mehr, denn es ist ja eh schon zu spät ;-)


Ich kann Dir nicht vorhersagen wie es für Dich weiter gehen wird, Niemand kann das. Aber ich kann Dir vorher sagen, wenn Du Dich extrem unter Druck setzt um zu funktionieren und möglichst schnell 'ne Beziehung zu bekommen, bist Du in 3 Jahren wieder genau da wo Du heute bist. Vielleicht noch 'n Stück weiter unten.
Hm, ja mach wohl Sinn. Ich versuche nun schon seit einer Weile mir nicht allzuviel Druck zu machen. Nur ist es mir verdammt schwer ;-).
@SeaLife

Heisst das im Umkehrschluss, dass Du zu jeder Frau Ja sagen musst?
Nein. Sehe nicht wie Du auf diesen Zusammenhang kommst. Aber ich habe sie dadurch verletzt, und das wollte ich nicht.


Auch sie muss nicht mit Dir etwas zusammen unternehmen. Das macht sie freiwillig von sich aus und sie kann jederzeit Nein sagen, wenn es für sie nicht mehr stimmt.
Ja das sehe ich auch so. Deshalb und aufgrund der vorausgehenden Verletzung auch die Dankbarkeit meinerseits ;-).








Du fängst wieder an eine Mauer um Dich zu bauen, vielleicht ist das gar nicht nötig!?
Ich glaube so wie sie auf meine Nachricht reagiert hat, habe ich eher das Gefühl das sie bereits eine Mauer aufgebaut hat. Wenn sie eine aufbaut, dann will ich aber auch :p . Und sie hat ja zuerst angefangen ;-). Hm, oder doch nur Interpretation?








Ach ja, und Komplimente kommen von Herzen, es zu "versuchen" ist reine Kopfsache und kommt immer unecht rüber ;)
Die Sache ist die, dass ich früher gar keine Komplimente gemacht habe. Habe von meine Eltern auch keine gekriegt. Mein Vater ging jedoch im Bekanntenkreis stolz erzählen was sein Sohn doch für tolle Sachen macht und wie gut er in der Schule ist etc... Aber mir hätte er das nie gesagt. Wenn die Note mal nicht dem Maximum entsprach gabs bereits faule Sprüche mit abwertendem Unterton. Daher war in meinen Augen sowieso niemand perfekt genug um Komplimente zu erhalten. Ja und jetzt habe ich angefangen das zu ändern. Habe aber keine Übung darin. Deshalb "versuchen".








Das ist auch richtig so. Aber so lange Dich diese Situationen so runterziehen, macht es keinen Sinn.
Dann soll ich mich einfach wieder ins stille Kämmerlein verkriechen und dort an meinen Weltherrschaftsplänen weiterschmieden?
 
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