Hallo variatonal,
jetzt schalte ich mich mal hier ein....... Ich habe den Eindruck, du bist ein sehr kluger und differenzierter Mensch, der sich viele Gedanken macht. Außerdem hast du Humor und kannst dich für Dinge begeistern, nämlich Wissenschaft/Forschung "an sich", Träume, Theorien..... Sprachlich kannst du dich wunderbar ausdrücken....... So wie du dich hier im Forum gibst, scheinst du mir auch ganz ungezwungen und locker, gar nicht so ängstlich und "verklemmt", wie du dich im normalen Kontakt beschreibst. Von den Selbstzweifeln, die du im zwischenmenschlichen Kontakt beschreibst, wirkst du hier ziemlich weit weg.
Mir scheint, dass es da bei dir irgendeinen "Selbstentwertungs-Schalter" auf dem Weg zum DU geben muss, denn so für dich genommen bist du doch klug, humorvoll und reflektiert. Aber wie Andere vor mir glaube auch ich, dass du dich mit der Selbstbespiegelung bzw. dem Nachdenken über dich und die Welt selber austrickst. Denn wie du selber schon sagtest: Das Erleben selber ist ja das Schöne, nicht das Reden darüber oder Träumen davon. Deswegen würde ich dir raten, möglichst nur noch Dinge zu tun, die mit dem ERLEBEN selbst, d.h. Gefühlen zu tun haben (denn die vermeidest du).
Ich würde mir an deiner Stelle einen praktischen Beruf suchen weg vom Elfenbeinturm Wissenschaft. Dort geht es ja tatsächlich nicht um echte Forschung, sondern eher das Geschacher um Pöstchen, Publikationen, um dann xy zu werden usw. Jemand wie du ist da, glaube ich, nicht gut aufgehoben. Ich würde mir einen Job suchen, bei dem du mit Menschen zusammenkommst und wo du was Praktisches machen kannst. Dann hört auch das ewige Nachdenken auf. Ich kenne das von mir, ich war auch mal in der Wissenschaft und bin nicht glücklich dort geworden, auch ich dachte immer nur noch nach und grübelte. Glücklicherweise hat mich eine praktische Arbeit aus diesem ewigen Gedankenkreisen gerettet. Ich glaube, bei dir sollte es auch nicht um solche Sachen gehen wie Status/schön vor Journalisten reden können/Eindruck schinden (dafür bist du sicher nicht der richtige Mann), sondern um die Sache. Vielleicht gibt es ja eine Arbeit in deinem Bereich mit einem Bezug zum Praktischen, wo es tatsächlich um die Sache geht (ein interessantes neues Projekt etwa). Am besten nicht nur mit Nerds, die da beteiligt sind ;-)
Außerdem würde ich mir einen Therapeuten suchen, den du wirklich gut findest, nicht nur einen, bei dem es irgendwie so gerade läuft......evtl. eine Gruppentherapie. Vielleicht ja auch Gestalt-/Körpertherapie. Irgendwas, wo dein Gefühl gefragt ist, wo jemand ist, der gute Fragen stellt und vor dem du dich trotzdem nicht verstecken kannst, indem du mit ihm so schön redest und philosophierst. Geh doch da mal auf die Suche, viell. gibt es ja noch einen richtig tollen Therapeuten, der dir helfen kann!
Und den Rest der Freizeit: einfach machen, was dir gerade jetzt gut tut. Was deinem Körper gut tut. Was dich ablenkt vom Gedankenkreisen. Du bist ein kluger Mann, und ich glaube, wie oben schon Sea Life, dass sich dieses ganze Existenz-Drama sicher legen wird, wenn nicht nur dein Kopf, sondern auch deine Seele einen Sinn gefunden hat in dem, was du da täglich tust, wenn du mit Liebe tätig sein kannst. Du bist ja im Kopf schon so weit...... Irgendwann kommt das Gefühl sicher nach, da muss viell. noch der richtige Therapeut ran, weil da irgendwas ist, was dich behindert, dich so frei zu geben, wie es dein Kopf schon längst ist.
Ich wünsch dir viel Glück!