Mein Freund will seine Freiheit

Warten? Worauf? Dreht sich die gesamte Welt jetzt um ihn oder was? Erst hast Du gewartet bis er mit spielen fertig war und jetzt willst Du warten bis er mit austoben fertig ist. Auch wenn er 10 Jahre jünger ist, ist er nicht Dein Sohn und wenn Du brav zu Hause mit den Stricksachen warten willst bis der Göttliche vielleicht bereit sein könnte, das Leben zu leben was Du Dir wünscht, wirst Du dabei versauern, genau wie jeder Andere der wartete.

Einerseits behauptest Du, Du hättest gewusst was da auf Dich zukommt und jetzt spielst Du die Überraschte und möchtest gern alles anders. Du wirst Dich schon entscheiden müssen was Du willst. Ein Leben bei dem Du neben Deinem Partner her leben musst und er neben Dir oder eine verbindliche Partnerschaft. Letzteres kannst Du mit diesem Mann vergessen. Da kannst Du noch so lange warten, der Erfahrungsabstand wird immer 10 Jahre betragen und je mehr Du wartest um so mehr schleifen sich diese Rollen ein. Er der, der sein Leben ohne Dich gestaltet - Du die, die wartet.

Du hast experimentiert. Du bist dieses Risiko sehenden Auges eingegangen. Von ihm zu erwarten, daß er das entscheiden könne, mit 21, ist doch reichlich naiv von Dir. Ihn interessieren Computerspiele, Party und Saufen. Da bist Du nur der belehrende Störfaktor. Es spielt keine Rolle wie Du Dich verhälst, sondern nur wie er Dich wahrnimmt und durch Dich nimmt er die Verantwortung wahr die er für die Beziehung hätte die er eingegangen ist - eine Verantwortung die er nicht zu tragen bereit ist. Deswegen wird nichts aus der gemeinsamen Wohnung.

Er hat's probiert und gemerkt, er will noch nicht. Klar hätte er sich das früher überlegen könmnen - aber hey, woher soll er's wissen? Der ist noch nicht mal richtig bei Mama ausgezogen und soll für sein Leben entscheiden? Wenn der bis zum Wochenende voraus denkt ist das schon weit.

Du kannst es drehen und wenden wie Du willst. Solange Du nur wartest, wirst Du nicht glücklich. Und das sollte doch Dein Ziel sein, oder nicht? Leb ein Leben. DEIN Leben!

 
@B52

Ich möchte das Beste für ihn...ich habe ihm gesagt, dass es besser ist, wenn ich ihn gehen lasse und er sein Leben lebt und seinen Weg findet. Er möchte sich nicht trennen und ich bringe die Kraft nicht auf diesen Schlussstrich zu ziehen.

@Charlies Berta

Du hast es treffend auf den Punkt gebracht. Danke für deine direkte Meinung. Du hast natürlich völlig recht und es gibt Nichts dem Ganzen entgegen zu bringen.

Es ist hart, aber so ist es nun mal.

Ich wünschte ich könnte die Kraft aufbringen, stark zu sein.

 
ich bringe die Kraft nicht auf diesen Schlussstrich zu ziehen.
Natürlich nicht. Es war ja nicht Deine Idee. Du musst Dich wohl oder übel mit etwas auseinandersetzen, was Du so nicht wolltest. Da solltest Du Dir nachsehen, daß Dir das erstmal die Füße wegzieht. Mit Stärke hat das nichts zu tun.

Ich wünschte ich könnte die Kraft aufbringen, stark zu sein.
Du wirst sie finden indem Du Dich so akzeptierst wie Du bist. Und wenn Dich die Trauer über die Beziehung umwirft, dann ist das eben erstmal so.

 
@B52Ich möchte das Beste für ihn...
Du solltest das Beste für dich wollen- wie Berta so treffend dargelegt hat, ist er das nicht.

Die entsprechende Kraft, eine Trennung in die Wege zu leiten, wirst du finden. Geht halt manchmal trotz Gefühlen nicht.

 
Das ist es ja gerade...wenn man jemanden liebt, ist man wie gefesselt...

trotz der momentanen Situation sind unsere Gespräche sehr gut und ziemlich intensiv. Das macht das Ganze noch schwieriger.

 
Das ist es ja gerade...wenn man jemanden liebt, ist man wie gefesselt...
Das is' nu aber ziemlicher Mumpitz. Starr ist man nur vor Angst, in dem Fall wahrscheinlich Verlustangst und die wiederum hat mit Liebe mal so rein gar nichts zu tun.

"Es funktioniert irgendwie nicht" Trennungen sind die schwersten. Das bringt es nunmal mit sich. Leichter ist es wenn einer der Beiden dem anderen kein Gefühl mehr entgegen bringen kann, das ist oft leichter zu akzeptieren, besonders wenn man schon ein bisschen reifer ist. Wenn sowohl bei ihm als auch bei Dir noch Gefühle vorhanden sind, aber die Bedürfnisse zur Lebensgestaltung so unterschiedlich sind, daß sie sich nicht vereinbaren lassen, ist eine Trennung meist eine Vernunfttrennung und die ist nunmal so ziemlich die schwierigste. Von Vernuft versteht das Herz nunmal zum Glück sehr wenig.

Dennoch darfst Du die Liebe behalten.

 
Ich spreche nicht von Angst...mehr davon, dass man das Gefühl hat auch so etwas durchstehen zu können, weil man an die Liebe glaubt. Man denkt, dass man denn Rank gemeinsam findet und Hoffnung schimmert durch.

 
Meine Erfahrung sagt, dass das leider nicht so ist. Ihr könnt noch so viel durchstehen, wenn er nach so kurzer Zeit schon das Gefühl hat, etwas zu verpassen, wird das sicherlich in den nächsten Jahren nicht besser werden, bzw. immer wieder vorkommen. Willst du das? Oder willst du nicht vielmehr Beständigkeit und zukunftsorientierte Lebensweisen?

Es ist wie immer im Leben: Es hängt davon ab, was man will und erwartet. Deinen Erwartungen wird er nicht gerecht werden können und du seinen nicht...

 
Ich spreche nicht von Angst...mehr davon, dass man das Gefühl hat auch so etwas durchstehen zu können, weil man an die Liebe glaubt.
Ja dann mach's doch. Niemand sagt, daß Du Dich trennen musst. Dann eben Back to the Roots und zurück zur Fernbeziehung. Er tobt sich aus und Du bleibst zu Hause und wartest bis er mal Lust auf Dich bekommt. Ist eine Möglichkeit die Du wählen kannst. Manch einer wählt diesen Weg, ob Du ihn wählst musst Du wissen. Du wirst emotional dabei halb oder ganz drauf gehen und mit Liebesbeweis hat das nichts zu tun, aber wenn es Dir richtig erscheint, dann musst Du's machen!
Du brauchst aber von ihm nichts erwarten, denn er leidet nicht unter der Beziehung wie sie dann ist! Menschen verändern nur etwas unter Leidensdruck! Den hat er dann nicht!

Mich würde an Deiner Geschichte mal interessieren, wie Du an einen 21 jährigen kommst. So viel Angst keinen erwachsenen Mann abzubekommen?

dass man das Gefühl hat auch so etwas durchstehen zu können
weil man an die Liebe glaubt.
Man denkt, dass man denn Rank gemeinsam findet
Wer ist eigentlich dieser "man" der in Deiner Beziehung eine so zentrale Rolle einnimmt, daß Du so viel von ihm erzählst? Und warum richtest Du Dich nach diesem "man" und nicht nach Dir?
 
ach, ich weiss doch auch nicht...wie schon gesagt, ich bin hin und her gerissen...

@Charlies Berta

Genau deswegen möchte ich ja nicht Back to the Roots! Genau das was du geschrieben hast sind ja auch meine Gedanken...

Bezüglich meiner Geschichte:

Ich war etwa 1 Jahr Single, bevor ich ihn kennengelernt habe. Zu dieser Zeit hatte ich auch Kontakt zu anderen Männern, welche Interesse an mir hatten, doch irgendwie interessierte mich keiner von denen. Abgesehen davon war ich auch nicht auf der Suche...ich habe ihn dann eines Abends in einer Bar kennengelernt. Er wich mir den ganzen Abend nicht von der Seite. Und auch wenn es komisch klingt: es war Liebe auf den ersten Blick. So etwas hatte ich zuvor noch nie erlebt!

Er hinterliess mir seine Nummer und ich zögerte um mich bei ihm zu melden, weil ich Bedenken hatte wegen dem Altersunterschied. Da er mir nicht mehr aus dem Kopf ging, dachte ich, dass es besser ist ihn zu treffen, weil ich dann sicher merken würde, dass er nichts für mich ist. Doch das kam ganz anders...wir verbrachten einen wunderschönen Abend und so nahm die Geschichte ihren Lauf.

 
Genau deswegen möchte ich ja nicht Back to the Roots!
Soso. Das bedeutet also mit

mehr davon, dass man das Gefühl hat auch so etwas durchstehen zu können, weil man an die Liebe glaubt.
ist gemeint ER soll das gefälligst durchstehen und mit Dir zusammen leben. ER soll sich gefälligst Dir anpassen wenn er an die Liebe glaubt! Weil Du ja bereits weißt, daß Du nicht damit klar kommst, neben ihm her zu leben. Sehr liebevoll.
Missversteh mich nicht. Es ist in Ordnung, normal und gesund, daß Du Nähe suchst und eine verbindliche Beziehung. Wenn Du das verleugnest, wirst Du drauf gehen! Das ist sicher.

Genauso ist es in Ordnung, daß er das nicht sucht!

Gemeinsam durchstehen wäre da höchstens eine Kompromisslösung. Eine Woche lebt ihr zusammen, eine Woche getrennt. Sowas in der Art. Es gibt die verrücktesten Geschichten die ganz gut funktionieren können. Das ist alles in Ordnung, wichtig ist nur, daß sich keiner verleugnet, denn damit wird der endgültige Bruch nur aufgeschoben. Wenn Du von ihm verlangst etwas zu geben, wozu er nicht bereit ist, nur weil Du es für besser hälst, hat das mit Liebe nichts zu tun.

Noch einmal, es ist in Ordnung wenn Du Nähe und Verbindlichkeit suchst. Das ist ok so! Nur kannst Du das mit ihm eben vergessen.

 
Eigentlich meine ich damit, dass wir gemeinsam eine Lösung suchen. Aber du hast natürlich wiedermal recht...mit seinen und meinen Bedürfnissen werden wir auf keinen Nenner kommen.

 
mit seinen und meinen Bedürfnissen werden wir auf keinen Nenner kommen.
Das hab ich mitnichten gesagt!
Ich hab gesagt, daß keiner von Beiden in seiner Ecke sitzen bleiben kann. Wenn das funktionieren soll, müssen Beide ihren Hintern aber ganz schön weit bewegen und auch ein Stück weit auf eigene Bedürfnisse verzichten oder Alternativen dazu finden.

Wenn einer, Du oder er, aber schon mit der Einstellung ran geht, daß das gar nicht möglich ist, braucht ihr es gar nicht erst versuchen.

Es gibt tatsächlich immer einen Weg. Die Frage ist, ob beide ihn tatsächlich auch gehen wollen. Das wird Dich und ihn einiges an Schweiss und Nerven kosten und vielleicht weiter weg von dem großen Glück sein was Du Dir heimlich ausmalst.

Das ist jedoch das, was Du gemeinhein unter "gemeinsam durchstehen" verstehst. Sein wir mal ehrlich, wer will sich denn heute wirklich noch den Arsch aufreissen. Du wärst täglich mit Deiner Verlustangst konfrontiert und müsstest lernen damit zurecht zu kommen. Du müsstest Dir ein eigenes Leben aufbauen in dem Dein Partner nur eine sehr bedingt Rolle spielt. Du müsstest lernen NICHT zu warten!

Das wovor Du jetzt schon Angst hast müsstest Du mit vollem Bewusstsein wollen!

 
Ich bin bereit Alternativen zu finden oder Kompromisse einzugehen. Hier liegt aber auch der Klinch...alles was auf einen Kompromiss hindeutet würde ihn in seiner Freiheit behindern. Somit stehe ich wieder am Anfang...würde ich also aus Verlustangst ihm entgegensteuern, würde ich mich ihm zwar anpassen, aber eben, dann würde ich nur unglücklich werden.