nicht loslassen können nach Trennung

Hallo zusammen

Ich habe folgendes Problem. Ich habe mich vor einigen Wochen von meinem Freund getrennt, weil wir zuvor ein halbes Jahr lang um unsere Beziehung gekämpft haben, ohne dass es wieder besser geworden wäre. Wir hatten immer wieder die selben Probleme und Streitereien, konnten uns nicht mehr richtig aufeinander einlassen und haben uns dadurch nicht mehr wirklich verstanden. Ich sah dann nach etlichen Diskusionen keinen anderen Ausweg mehr für uns, als getrennte Wege zu gehen. Wir haben uns so gut das halt eben geht im Guten getrennt, obwohl wir beide schrecklich geweint haben.

Jetzt kommen meine Zweifel immer stärker, das Falsche getan zu haben und ich denke, dass eine BeziehungsPAUSE wohl vorerst besser gewesen wäre.

Ich komme einfach überhaupt nicht mehr klar. Probiere mir immer einzureden, dass es mir gut geht und positiv zu denken. Aber so ist es einfach nicht. Ich weine mich jede Nacht in den Schlaf, muss mir bei der Arbeit immer mal wieder die Tränen zurückhalten und kann nicht mal wirklich sagen warum. Ich vermisse meinen Exfreund so sehr und es macht mich unendlich traurig zu wissen, dass ein neuer Anlauf wahrscheinlich nichts bringen würde. Also dass wir wohl früher oder später wieder an dem selben Punkt angelangen würden.

Aber es fällt mir so schwer loszulassen und ich weiss absolut nicht mehr was richtig und was falsch ist. Ich weiss einfach so langsam nicht mehr wohin mit all diesen Emotionen und mein gesamtes Leben scheint mir immer sinnloser. Und es erschreckt mich, wie es so weit kommen konnte.

Wenn ich mit jemandem darüber rede, löst sich der Druck für ein paar Stunden. Aber dann holt mich alles wieder ein und jedes mal noch heftiger.

Es macht mich fertig, nicht mit ihm darüber sprechen zu können, denn dann würde er sich wahrscheinlich viele Hoffnungen machen und ich weiss einfach nicht was das Richtige ist - mit oder ohne ihn. Vielleicht würde er mich auch zum Teufel jagen, wenn ich plötzlich wieder angekrochen käme. Wer weiss. Keine Ahnung wie weit er das alles schon verarbeitet hat, wir hatten seit der Trennung keinen Kontakt mehr.

Ich möchte so gerne loslassen! Ihm gönnen können, wenn er andere Frauen kennen lernt. Aber meine Brust und mein Hals sind total zugeschnürt (genau so fühlt es sich an) und es tut einfach alles nur weh. Ich steigere mich da völlig rein und kann einfach nicht aufhören. Warum kann ich nicht loslassen? Ich kann nur noch an all das Schöne denken, was wir zusammen hatten und Nachts vermisse ich seinen warmen Körper neben mir und kann kaum schlafen.

Was soll ich bloss machen..

 
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Hallo liebe julii, ich drücke dich erstmal ganz fest. 

Ich weiß genau wie du dich fühlst.

Wenn man an nichts anderes denken kann und sich nur in seine Trauer hineinsteigert. 

Was waren das denn für Probleme und Streitthemen?

War es wirklich etwas das man nicht klären konnte?

Wenn das so sein sollte und ihr nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen würdet, ihr euch immer wieder streitet und euch beide eigentlich nur immer wieder verletzt, scheint eine Trennung das logischste. 

Dann heisst es leider nur aushalten, bis es besser wird. ?

Sich ablenken, geh mit deinen Mädels los und mach was schönes. 

Oder du rufst ihn einfach mal an. 

Vielleicht geht es ihm ja ähnlich? 

Vielleicht hat er auch nochmal nachgedacht und ihr könnt die Hürden dich zusammen meistern? 

So oder so, hoffe ich das es dir bald besser geht und du wieder nach vorne schauen kannst. 

 
Hallo julii,

nach einer Trennung kommt einem die Zeit wie eine Ewigkeit vor. Es sind allerdings erst ein paar Wochen und ihr wart ja sehr verflochten miteinander. Habt den selben Freundeskreis, Arbeitsplatz usw. geteilt. Da stellt sich jetzt Vieles um, und das braucht natürlich seine Zeit, um sich neu zu sortieren. 

Wieso zum kuckuck versuchst Du denn dir einzureden, dass jetzt alles positiv ist? Wozu denn? Du fühlst dich ja nicht positiv im Moment. Und das ist gut und normal nach einer Trennung so. Hätte wohl auch was psychpathisches, wenn einen das kalt lassen würde. 

Jetzt fühlt es sich bescheuert an. Und das darf es auch mal sein. Es tut mir leid für Dich, dass dir das alles so schwer fällt. Doch die Gefühle wollen raus und eben gefühlt werden. Irgendwann hört das auf. 

Da Du, was auch sehr typisch ist für diese Phase, in großen Zweifeln steckst, obs jetzt richtig war oder nicht - handle nicht überstürzt aus Gefühlslagen heraus, die sich vermutlich alle paar Stunden oder Tage wieder ändern. Das ist jetzt ne unangenehme Zeit, doch auch da kommt wieder mehr Stabilität rein. Versuche, nicht die Angst als Ratgeber zu sehen. Auch wenn es wichtig ist, sie auch wahrzunehmen. Es gibt keinen Grund, wovor du dich wirklich fürchten müsstest. Das sind alles nur Gefühle, die raus wollen. 

Du überlebst diese Zeit und du bist nicht allein. Vertraue dem Leben auch ein Bisschen mehr, dass es so wie es kommt, gut ist. 

 
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Hallo Thari, vielen Dank für deine lieben Worte! 

Was waren das denn für Probleme und Streitthemen?

War es wirklich etwas das man nicht klären konnte?
Wir beide konnten es leider nicht lösen, sind daran gescheitert.. wir haben über ein halbes Jahr lang daran gearbeitet, aber sind auf keinen grünen Zweig mehr gekommen. Es waren teils sehr wichtige Grundsätze, über die wir uns stritten. Vertrauen, Freiraum, Nähe und seine Sucht.

Obwohl ich die Gründe für unsere Trennung nur zu gut kenne, frage ich mich jetzt ob wir das nicht anders hätten lösen können, mehr daran arbeiten, nicht aufgeben. Es ist so schlimm für mich, 4 Jahre Beziehung einfach so in den Müll zu schmeissen.

Dann heisst es leider nur aushalten, bis es besser wird. ?

Sich ablenken, geh mit deinen Mädels los und mach was schönes. 
Ich hab einfach solche Angst dass es nicht besser wird, dass es ein Zeichen ist, dass ich das Falsche getan habe.

Ich liebe meine Mädels, aber ich ertrage im Moment ihre mitleidigen Blicke nicht. Sie wissen wie es mir geht und ich schäme mich auch irgendwie dass diese Trennung für mich von so grosser Bedeutung ist und mich so durcheinander bringt.

Oder du rufst ihn einfach mal an. 

Vielleicht geht es ihm ja ähnlich? 

Vielleicht hat er auch nochmal nachgedacht und ihr könnt die Hürden dich zusammen meistern? 
Ich war tatsächlich schon oft dabei, ihn anzurufen. Einfach weil ich das Gefühl habe ich platze sonst. Aber da ist dann diese Angst, alles nur noch viel schlimmer und komplizierter zu machen. Ich finde es nicht fair wenn ich ihn anrufe, dabei den logischen Eindurck erwecke wir hätten noch eine Chance und es dann doch nicht so ist.

 
Danke auch dir für deine netten Worte, liebes Rosenkatze!

Wieso zum kuckuck versuchst Du denn dir einzureden, dass jetzt alles positiv ist? Wozu denn?






Naja ich denke wenn man sich andauernd sagt, wie schlecht es einem geht, geht es einem nur immer noch schlechter. Darum habe ich versucht positiv zu denken und meinem Unterbewusstsein einzureden, dass es mir gut gehe.

Da Du, was auch sehr typisch ist für diese Phase, in großen Zweifeln steckst, obs jetzt richtig war oder nicht - handle nicht überstürzt aus Gefühlslagen heraus, die sich vermutlich alle paar Stunden oder Tage wieder ändern. Das ist jetzt ne unangenehme Zeit, doch auch da kommt wieder mehr Stabilität rein. Versuche, nicht die Angst als Ratgeber zu sehen. Auch wenn es wichtig ist, sie auch wahrzunehmen. Es gibt keinen Grund, wovor du dich wirklich fürchten müsstest. Das sind alles nur Gefühle, die raus wollen. 
Ja da muss ich mich echt zusammenreissen. Obwohl ich meinen Gefühlen manchmal gerne freien Lauf lassen würde, ihn anzurufen oder bei im vorbeizufahren. 

Doch ich fürchte mich, ich hab solch eine Angst, dass ich irgendwann merke, dass er der Eine gewesen wäre. Und ich hab ihn gehen lassen...

 
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Naja ich denke wenn man sich andauernd sagt, wie schlecht es einem geht, geht es einem nur immer noch schlechter. Darum habe ich versucht positiv zu denken und meinem Unterbewusstsein einzureden, dass es mir gut gehe.
sich zu sagen, dass es einem schlecht geht, ist auch nicht besser ;-). Aber ich weiß was du meinst. Du hast es eben mit positiven Affirmationen versucht. Das hilft, wie ich finde in solchen extremeren Umständen (wie Trennung, Tod z.B.) aber nicht, weil die Gefühle und die Trauer da viel präsenter sind. Es bringt nix, die damit zu verdrängen. raus lassen, diese leben, fühlen entstaut da viel mehr und schafft dann auch wieder Platz für andere Eindrücke, Gefühle. 

Bisschen pragmatisch, ich weiß. Aber je mehr du zulassen kannst, dass es jetzt eben so ist wie es ist, aufhörst dich gegen Gefühle zu wehren, die Zweifel mal Zweifel sein lässt, umso entspannter geht auch so ne Phase vorbei. 

Doch ich fürchte mich, ich hab solch eine Angst, dass ich irgendwann merke, dass er der Eine gewesen wäre. Und ich hab ihn gehen lassen...
Wer bestimmt, wann wer der Eine ist? 

In deinem letzten thread jedenfalls hat eure Beziehung vorne und hinten nicht gepasst. Der Trennungsschritt ist dir nicht leicht gefallen, und die ganze Überwindung dazu auch nicht. Glaubst du denn ernsthaft, dass sich was ändern würde, wenn ihr wieder zusammen kämt? Oder meinst du nicht auch, dass ihr viel eher dann sehr bald wieder an der selben Stelle steht, wo ihr schon wart?

Ich denke, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es bei einem wieder Zusammenkommen dann plötzlich harmonisch und glücklich läuft. Erinnere dich an die grundlegenden Dinge, die dir nicht gepasst haben. Die sind nur wegen einer Trennung zwischendurch nicht einfach vom Tisch. Verlustangst kann solch grundlegenden nicht-Übereinstimmungenicht nicht deckeln. Höchstens eine zeitlang, je nachdem wie lange man sich verbiegen kann. 

 
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Wer bestimmt, wann wer der Eine ist? 

In deinem letzten thread jedenfalls hat eure Beziehung vorne und hinten nicht gepasst. Der Trennungsschritt ist dir nicht leicht gefallen, und die ganze Überwindung dazu auch nicht. Glaubst du denn ernsthaft, dass sich was ändern würde, wenn ihr wieder zusammen kämt? Oder meinst du nicht auch, dass ihr viel eher dann sehr bald wieder an der selben Stelle steht, wo ihr schon wart?
Niemand bestimmt das. Nur die Tatsache, dass sich nie wieder eine Beziehung mit einem Mann so anfühlen wird, wie mit ihm. Dass ich ihn nie werde loslassen können. Das würde doch bedeuten, dass er der Eine war?

In deinem letzten thread jedenfalls hat eure Beziehung vorne und hinten nicht gepasst. Der Trennungsschritt ist dir nicht leicht gefallen, und die ganze Überwindung dazu auch nicht. Glaubst du denn ernsthaft, dass sich was ändern würde, wenn ihr wieder zusammen kämt? Oder meinst du nicht auch, dass ihr viel eher dann sehr bald wieder an der selben Stelle steht, wo ihr schon wart?

Ich denke, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass es bei einem wieder Zusammenkommen dann plötzlich harmonisch und glücklich läuft. Erinnere dich an die grundlegenden Dinge, die dir nicht gepasst haben. Die sind nur wegen einer Trennung zwischendurch nicht einfach vom Tisch. Verlustangst kann solch grundlegenden nicht-Übereinstimmungenicht nicht deckeln. Höchstens eine zeitlang, je nachdem wie lange man sich verbiegen kann. 
 Da hast du schon recht. Trotzdem hinterfrage ich jetzt ALLES. War ich aufgrund meines Verhaltens nicht selbst Schuld, dass wir solche Probleme hatten? Hätte man das nicht anders lösen können? Es wäre doch bestimmt wieder gut gekommen? Ich möchte nomals zurück an den Tag unserer Trennung. Heute würde ich es anders machen. Keine Trennung, viel mehr eine Pause, eine letzte Chance für unsere Beziehung.

Ich kann einfach nicht einsehen, dass es so kommen musste. Kann ihn nicht loslassen. Total verkorkst, entschuldigt mein "Gejammer". Ich finde kein Ventil für all meine Gefühle; Weinen bringt mir keine Linderung mehr.

 
Niemand bestimmt das. Nur die Tatsache, dass sich nie wieder eine Beziehung mit einem Mann so anfühlen wird, wie mit ihm. 
Das wird so sein, denn jede Beziehung ist neu, anders und unterscheidet sich zu der voran gegangenen Beziehung. Die erste grosse Liebe wird immer einen speziellen Platz haben im Herzen. 

Dassich ihn nie werde loslassen können. Das würde doch bedeuten, dass er der Eine war?
Das ist möglich, jedoch nicht sehr wahrscheinlich. Und für eine Beziehung braucht es immer mindestens zwei, wenn ihr euch irgendwann trefft beide single seid und es so sein soll, tja dann steht einem Neustart nicht mehr im Weg.  

 Da hast du schon recht. Trotzdem hinterfrage ich jetzt ALLES. War ich aufgrund meines Verhaltens nicht selbst Schuld, dass wir solche Probleme hatten? 

Hätte man das nicht anders lösen können? 
Grundsätzlich keine schlechte Idee, das eigene Verhalten zu reflektieren hilft dir, dich selber besser kennenzulernen, dich für eine neue Beziehung dann gefestigter zu sein. 

Eure Probleme waren nicht mehr lösbar hast du geschrieben. Klar kann man sich zusammenreissen, sich Anpassen dem anderen zu liebe, nur was bringt das? In einer Beziehung sollte man doch so sein können wie man ist und sich verbiegen ist nicht gesund. 

Eswäre doch bestimmt wieder gut gekommen? Ich möchte nomals zurück an den Tag unserer Trennung. Heute würde ich es anders machen. Keine Trennung, viel mehr eine Pause, eine letzte Chance für unsere Beziehung.
Um dann nach einer Weile festzustellen, dass das Ende dann einfach etwas nach hinter geschoben ist? Eine Pause ist für mich immer eine Trennung in Schritten. Dann tut's nicht ganz so weh! 

Ich kann einfach nicht einsehen, dass es so kommen musste. Kann ihn nicht loslassen.
Ja das loslassen ist so eine Sache, für die einen wichtig um vieles noch zu verarbeiten, andere sagen akzeptieren und dann ist alles gut. 

Jeder muss seinen eigenen Weg finden. 

Total verkorkst, entschuldigt mein "Gejammer". Ich finde kein Ventil für all meine Gefühle; Weinen bringt mir keine Linderung mehr.
Das ist doch ein Anfang, die Tränen sind getrocknet, die Fragen kreisen. Lass sie kreisen bis du wieder einen freien Kopf hast! 

 
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Das ist doch ein Anfang, die Tränen sind getrocknet, die Fragen kreisen. Lass sie kreisen bis du wieder einen freien Kopf hast! 
Nein, die Tränen sind nicht getrocknet. Ich weine jeden Mittag, jeden Abend. Aber der Druck löst sich damit nicht, er wird immer stärker; die Fragen immer lauter: wenn nicht jetzt, wann dann? 

Wie kann ich mir in einem halben Jahr sicher sein, dass die Trennung das Richtige war? Laut meinem Gefühlschaos jetzt ist es das nicht.. das wird sich vielleicht legen, aber nur weil man sich daran gewöhnt, es akzeptiert. Gelöst ist es deswegen nicht, nur ausgeblendet, die Gefühle ignoriert.

 
Wie kann ich mir in einem halben Jahr sicher sein, dass die Trennung das Richtige war?


Das kann niemand voraussagen. Und jeder empfindet so etwas unterschiedlich. Für dich kann es vollkommen falsch sein, für ihn war es genau das Richtige.

Das Problem liegt ja mehr darin, dass du deine Vorstellungen, falls es sich für dich zeigt, dass es falsch war, nicht umsetzen kannst, denn er ist nicht mehr verfügbar.

weil wir zuvor ein halbes Jahr lang um unsere Beziehung gekämpft haben, ohne dass es wieder besser geworden wäre. Wir hatten immer wieder die selben Probleme und Streitereien, konnten uns nicht mehr richtig aufeinander einlassen und haben uns dadurch nicht mehr wirklich verstanden.


Ohne Hoffnung würde der Mensch nicht leben können. Sie hilft ihm, leidvolle Zeiten zu überwinden. Und die Verklärung, die Schlechtes normalerweise verblassen lässt, manchmal auch in einem positiven Licht erscheinen lässt, ermöglicht uns, auch dinge wieder zu tun, die man im Moment des Erlebens niemals wieder machen möchte. Ohne dies würde keine Mutter ein zweites Kind gebären.

Beides also notwendig und hilfreich. Aber es kann einem auch ein Schnippchen schlagen: Wenn man sich komplett in die Tagträume stürzt und wirklich alles nur noch gut sieht.

Ausgeblendet hast du den halbjährigen Versuch, die Beziehung auf die Reihe zu kriegen. Es ging nicht. Also hast du dich getrennt. 

Jetzt aber meinst du, du hättest nicht alles versucht, es gäbe vielleicht noch einen andern Weg, miteinander klar zu kommen.

Letztlich ist eine Beziehung ja kein Versuchslabor. Etwas Anpassung und Nachgeben ist erforderlich, aber eine grosse Inkompatibilität kann man nicht einfach mit gutem Willen und der Verordnung "Du musst dich ändern!" ins den Griff bekommen.

Warum ist es so schwierig einzusehen, dass man einfach nicht (mehr) zueinander passt? Warum meint man, der Mensch sei statisch, sobald er in einer Beziehung ist? Stell dir vor, dem wäre überhaupt so, man würde sich ja nicht aus dem Sandkasten bewegen.

Hast du dir schon überlegt, ob du dich da nicht in etwas hineinsteigerst, das gar nicht existiert? Dass du eine totale Übereinstimmung vermutest, obwohl doch die letzte Zeit genau das Gegenteil gezeigt hat?

 
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Warum ist es so schwierig einzusehen, dass man einfach nicht (mehr) zueinander passt? Warum meint man, der Mensch sei statisch, sobald er in einer Beziehung ist? Stell dir vor, dem wäre überhaupt so, man würde sich ja nicht aus dem Sandkasten bewegen.

Hast du dir schon überlegt, ob du dich da nicht in etwas hineinsteigerst, das gar nicht existiert? Dass du eine totale Übereinstimmung vermutest, obwohl doch die letzte Zeit genau das Gegenteil gezeigt hat?
Wir haben uns beide entwickelt und verändert, das stimmt.

Nur war es bei mir keine positive Veränderung. Ich hatte und habe Probleme mit mir selbst. Ich bin nicht glücklich mit meinem Beruf, meinem Leben. Und noch unglücklicher darüber, dass ich nicht weiss was ich sonst tun könnte. Da ist dieses Gefühl der Aussichtslosigkeit und Leere. Diese Depressionen hatten bestimmt auch Auswirkungen auf die Beziehung. Weil ich selbst nicht an mich ran kam, habe ich auch ihn oft weggestossen. Obwohl ich das gar nicht wollte. - ein Streitpunkt also

Ich möchte auf keinen Fall so bleiben, wie ich jetzt bin. Ich möchte wieder zu dem alten, glücklichen Ich zurückkehren, raus aus diesem schwarzen Loch.

Ich habe nie richtig mit ihm darüber gesprochen, wie ich mich fühle. Ich wollte ihn mit meinen Problemen nicht belasten.

Vielleicht hätte er mich unterstützen können, wenn er es nur gewusst hätte.

Darum fällt es mir so schwer zu akzeptieren, dass wir nicht mehr zueinander passen sollten und dass wir nicht wieder schöne Zeiten haben könnten.

 
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Du willst also wieder zurück in die Beziehung?
Ich mache mir so viele Gedanken, einen Tag denke ich, doch ich möchte es nochmals versuchen, nicht alles hinschmeissen was wir hatten, weil ich so an ihm hänge. Und mir erst jetzt richtig aufgeht, was ich an ihm hatte und dass doch nicht alles so schlecht war wie ich vielleicht dachte.

Dann denke ich wieder, vielleicht ist es doch besser so..

Meine Gefühle spielen verrückt, ich kann also nicht sagen was mein Herz und was mein Kopf sagt. 

Was ich aber möchte: raus aus der  Dunkelheit in meinem Kopf und wieder die sein, die ich einmal war. Ohne diese Depressionen. 

 
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Obwohl ich die Gründe für unsere Trennung nur zu gut kenne, frage ich mich jetzt ob wir das nicht anders hätten lösen können, mehr daran arbeiten, nicht aufgeben. Es ist so schlimm für mich, 4 Jahre Beziehung einfach so in den Müll zu schmeissen.
Liebe Juliii, nachdem ich deinen Thread vor der Trennung mitverfolgt habe, kann ich dir nur sagen, dass es ganz normal ist, dass du dich hinterfragst. Immerhin hattest du klare Gründe und Anzeichen für die Trennung, aber dennoch lange gezögert. Warum sollten diese Zweifel jetzt weg sein? Dennoch hast du es getan, weil es für dich richtig war so. Bleib jetzt dabei, auch wenn der erhoffte Effekt nicht einfach so vor der Tür liegt.

Wenn du jetzt zurück ruderst, bestätigst du ihn darin, dass es an dir liegt, verlierst dein Gesicht und das Vertrauen in dich wird schwer ernst zu nehmen sein. Der Bruch ist da, ein weiterer Schmerz. Das führt nicht dazu, dass es jetzt doch klappen könnte, sondern dass es noch viel weniger klappen kann. Es ist vorbei, und für dich ist es besser so. Versuch die 4 Jahre nicht als Verlust sondern als lehrreiche Zeit zu sehen.

Ich hab einfach solche Angst dass es nicht besser wird, dass es ein Zeichen ist, dass ich das Falsche getan habe.

Ich liebe meine Mädels, aber ich ertrage im Moment ihre mitleidigen Blicke nicht. Sie wissen wie es mir geht und ich schäme mich auch irgendwie dass diese Trennung für mich von so grosser Bedeutung ist und mich so durcheinander bringt.
Es ist ein Zeichen dafür, dass du sehr an diesem gemeinsamen Traum von einer funktionierenden Beziehung gehangen hast. Du wirst nicht darum herum kommen, diesen Menschen los zu lassen, und deinen Plan mit jemand anderem zu besetzen, den findest du sicherlich.

Du brauchst dich für nichts zu schämen, im Gegenteil. Du kannst stolz darauf sein, dass du Stärke bewiesen hast und für deine Bedürfnisse, trotz schmerzlicher Konsequenzen, eingestanden bist. Das schaffen noch lange nicht alle.

Ich war tatsächlich schon oft dabei, ihn anzurufen. Einfach weil ich das Gefühl habe ich platze sonst. Aber da ist dann diese Angst, alles nur noch viel schlimmer und komplizierter zu machen. Ich finde es nicht fair wenn ich ihn anrufe, dabei den logischen Eindurck erwecke wir hätten noch eine Chance und es dann doch nicht so ist.
Diese Angst ist berechtigt, und deine Gedanken zur Fairness ebenfalls. Lass es. Schliess ab, und, lass auch ihn abschliessen. Du machst es für ihn immens viel schwieriger, wenn du ihm nochmal Hoffnung streust, glaub mir.

Nur war es bei mir keine positive Veränderung. Ich hatte und habe Probleme mit mir selbst. Ich bin nicht glücklich mit meinem Beruf, meinem Leben. Und noch unglücklicher darüber, dass ich nicht weiss was ich sonst tun könnte.
Jetzt, Liebes, hast du die Zeit und den Freiraum, dich erst einmal voll in diese verdrängten Bedürfnisse zu stürzen. Dabei begegnest du bestimmt neuen Typen, die du kennen lernen kannst.

Zufriedenheit kommt von Innen, nicht von Aussen. (Partnern inklusive!)

Ich drück dich. Kopf hoch und stark bleiben, sonst machst du kaputt, wofür du dich so überwinden musstest. Der Schmerz und auch die Gefühle gehen weg. Ich kenne das sehr gut, dieses Gefühl, dass die Eine jetzt weg ist. Guess what; Da kommt schon die nächste Eine um die Ecke, ich hab nicht mal gesucht. Dieses Gefühl von grossem Verlust basiert nur auf der Angst, dass man nicht mehr so glücklich werden kann, wie man es sich erhofft hatte während der bereits gescheiterten Beziehung, nur merkt man gar nicht, dass man diese Glückseligkeit dort bereits längst verloren hatte, oder nur sehr sporadisch mal darin baden konnte.

Liebe Grüsse,

Piet

 
Danke sehr Piet, für deine liebe Antwort.

Es tut so weh zu lesen, dass ich loslassen sollte. Ich möchte loslassen, befreit sein von all diesen schmerzhaften Gefühlen. Aber es geht nicht.. (noch nicht?)

Der Schmerz und auch die Gefühle gehen weg.
Ja die Gefühle werden vielleicht irgendwann weg gehen... Aber sollen sie das überhaupt? Gefühle sind doch da um ernst genommen und gelebt zu werden. Nicht um sie auszublenden und zu ignorieren - das ist doch auch keine Lösung...

 
Danke sehr Piet, für deine liebe Antwort.
Da schliesse ich mich an sehr git auf den Punkt gebracht.

Es tut so weh zu lesen, dass ich loslassen sollte. Ich möchte loslassen, befreit sein von all diesen schmerzhaften Gefühlen.
Dann lass etwas los, halt an den Gefühlen fest, ohne so zu klammern. Lockere den ach so festen Griff. Du wirst merken, es geschieht nichts. 

Aber es geht nicht.. (noch nicht?)
Es kommt der Tag an dem du Abends plötzlich denkst heute hat es nicht nur geschmerzt. Es gab sogar schöne Stunden ohne Schmerz. Dann weisst du das du in die richtige Richtung gehst. 

Gib dir nach einem halben Jahr um die Beziehung kämpfen nun auch etwas Zeit um nicht krampfhaft etwas zu versuchen. Komm zurück zu dir. Lerne dein Ich neu kennen und lieben. 

Ja die Gefühle werden vielleicht irgendwann weg gehen... Aber sollen sie das überhaupt?
Es heisst nicht das du mit ihm nicht auch schöne Erinnerungen und Gefühle behalten sollst. Das gehört sich auch so. Schliesslich habt ihr euch mal geliebt. Aber genau das sollen sie bleiben, schöne Erinnerungen. Die kann und wird dir niemand mehr nehmen.

Gefühle sind doch da um ernst genommen und gelebt zu werden. 
Ja genau, in erster Linie deine Gefühle und deine Bedürfnisse. Was tut dir gut, was brauchst du jetzt. Nicht seine oder die eurer EX Beziehung. Tu dir selbst was gutes. Das ist jetzt das einzige was zählt. 

Nicht um sie auszublenden und zu ignorieren - das ist doch auch keine Lösung...
Ihr habt eine Intensive Beziehung geführt mit vielen auf und ab. Und du musst die Gefühle nicht ignorieren. Gib ihnen einfach nicht mehr den Stellenwert den sie jetzt gerade haben. Stell dich mehr in deinen Focus. und dann, genau dann bist auf dem richtigen Weg. 

Das alles wird nicht heute und morgen so sein. Das braucht Zeit, viel Zeit. Nimm sie dir und falls deine Depressiven tiefs nicht aufhören, geh und hol dir hilfe, das ist keine Schande wenn man hilfe annimmt. Geh raus mache Sport tu dass, was dir gut tut. Lass dich von deinem dunklen Loch nicht auffressen.

Pass auf dich auf. 

Liebe Grüsse 

Wolkenschieber

 
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Reaktionen: piet und julii
Danke sehr Piet, für deine liebe Antwort.

Es tut so weh zu lesen, dass ich loslassen sollte. Ich möchte loslassen, befreit sein von all diesen schmerzhaften Gefühlen. Aber es geht nicht.. (noch nicht?)
Noch nicht.  ^_^

Ja die Gefühle werden vielleicht irgendwann weg gehen... Aber sollen sie das überhaupt? Gefühle sind doch da um ernst genommen und gelebt zu werden. Nicht um sie auszublenden und zu ignorieren - das ist doch auch keine Lösung...
Nicht vielleicht, Juliii. Du willst es nur gerade nicht glauben, und ehrlich gesagt, das ist doch völlig okay. Der Schmerz über den Verlust hat eine Funktion, uns etwas zu lehren. Ohne diesen Schmerz, wäre es nämlich gar nicht so wild, darüber hinweg zu kommen. Der ist dafür da, dass du jetzt merkst: Hoppla! Da ging was schief!

Das heisst nicht, dass du einen Fehler gemacht hast, sondern dass du deinen Verlust erlitten hast. Den hast du aber bereits vor längerer Zeit erlitten, du hast dich nur nicht davon distanziert, weil er bei dir bleiben wollte.

Ja, die Gefühle werden weg gehen, wenn du verarbeitet und akzeptiert - und vor allen Dingen - los gelassen hast. Alles andere führt dich früher oder später mit weiteren Narben und grösseren Schmerzen wieder an diesen Punkt, an dem du jetzt stehst. Und das wünsche ich dir nicht. Bleib stark. Alles Gute.