hallo zitronenfrau,
das ist eine gute frage: wieso hab ich "sehnsucht nach dem unglücklichsein".
Original von ZitronenfrauHast du Angst, dass du umso tiefer fällst, je höher du fliegst?
ich hab kurz überlegt und muss zu meiner überraschung sagen: ja. ich hab angst. je größer das glück ist, das mir geschenkt wird, umso tiefer muss ich danach fallen, so ist jedenfalls meine pessimistische weltsicht bisher gewesen.
ich war ja auch für meine große liebe dankbar, wirklich, ich war froh, so etwas tolles erlebt zu haben. mir haben sich da ebenen eröffnet, die ich mit nichts anderem als mit diesem erlebnis dieser beziehung habe erreichen können (ähm, soweit mir nicht irgendwann eine andere "große liebe" über den weg gelaufen wäre....).
aber - ähnlich wie venice - ich hab so ein wenig den eindruck, dass das große glück mich aus meinem monotonen leben reisst, um mich danach unsanft auf meine eigenen probleme fallen zu lassen und mir dazu noch ein bündel an sorgen und nöten mitzugeben, die ich mir am liebsten dann, wenn die beziehung gescheitert ist, endlich sparen würde.
ich weiß schon, was du sagen wirst (also, was du vermutlich sagen wirst)... ersteinmal sind das erfahrungen, die ich selbst einordnen kann, und ich muss nicht zwangsläufig alles als schlechte erfahrung verstehen. und zum zweiten einmal will uns das leben nichts zeigen oder auflasten, was wir nicht fähig sind zu tragen und zu "ertragen", im gegenteil, das leben will nur das beste für uns.
ich glaube, du hast recht.
diese sätze lassen sich auf so viele dinge und situationen anwenden, die du sagst und die ich jetzt mal versucht habe zusammenzufassen, dass ich mittlerweile schon dazu übergegangen bin, mir auch aus eigenem antrieb die frage zu stellen:
Original von ZitronenfrauAlles im Leben will dir dienen, dir etwas sagen, dich weiterbringen. Wie passt deine "Freundin" da rein?
also sinngemäß: was will uns der dichter - ach nee, das leben
) - damit sagen?
ich hab neuerdings zwei fragestellungen, wenn ich mal wieder bemerke, dass ich irgendwie "schwer hebe", probleme haben würd ich mal als formulierung nicht sagen wollen, denn manche dinge stellen sich, nachdem ich diese zwei fragen gestellt habe, nicht als probleme dar, sondern als chancen und als glückliche ereignisse gar:
1. wer macht mir hier meine situation so schwer? antwort in an sich 100% aller fälle: herr selbstzweifel.
2. was will mir das leben denn hier schenken? was will es mir denn vielleicht zeigen oder sagen? in vielen fällen liegt die antwort nicht bei mir, sondern ich beginne mit hilfe dieser frage den blick wegzulenken und dinge einfach manchmal nur zu erkennen (von verstehen ist leider nicht notwendig die rede hier), und irgendwie auch: anzunehmen. der blick wandert von mir weg, weg von meinem inneren (das ja eh nie ganz ruhig zu bekommen ist...) raus in die welt irgendwie.
hm
also was soll das mit meiner freundin, ex-freundin könnte man sagen.
mein hauptproblem ist an der geschichte, dass ich einfach nicht verstehe, was los ist. ich hab irgendwie eine offenheit und ehrlichkeit bei ihr gesehen all die zeit, die wir miteinander zu tun hatten. und nun dieses misstrauen, diese gespielte kalte schulter und sogar noch ein falsches lächeln heute obendrauf.
ich hab ne erklärung dafür gehabt (sie war überfordert mit mir und fand mich einfach plötzlich wirklich doof), aber diese erklärung passt irgendwie nicht für den aufwand, den sie da betreibt.
darum geht es mir heute: dass ich überrascht bin, festzustellen, dass da einfach von ihr die zeit angehalten wird an dem tag, wo sie mir gesagt hat, ich könne gern das weite suchen (also, sie hat es gänzlich anders ausgedrückt, aber ich finde nicht, dass ich das genauer erklären muss, zumindest jetzt nicht...), und das verrückte ist: sie hat
ihre erklärungen als abschließendes urteil geäußert, ich habe bis zum heutigen tag keine erwiderung tätigen dürfen bzw. hab das damals zu ihrem schutz und um in der sache de-eskalation zu betreiben unterlassen und bin bis heute trotz mehrerer bitten, dass wir mal kontakt zueinander aufnehmen, auch nie nach meiner sicht gefragt worden.
ich glaub nicht, dass ich meine freundin verändern wollte. ich frag mich nur, wer von uns beiden wen und was falsch versteht und verstanden hat. ich steh ohnmächtig vor dem problem - das ich ja sonst eher nur in beziehungen, ähm, ich meine NACH beziehungen, nämlich nach der trennung habe - : mit was für einem menschen hatte ich es eigentlich zu tun, wieso ist mir das bisher nicht aufgegangen, was ihre grenze ist und wieso hab ich nicht glauben können, dass sie so eine tour fährt, wo ich doch sonst so gerne das misstrauen in person bin.
ich bin IN einer frauen-freundschaft enttäuscht worden, und eigentlich ist das das erste mal in meinem leben. ich hab mich zwar schon von vielen freundinnen verabschiedet und "getrennt" in meinem leben, weil ich merkte, dass die freundschaft nicht gut war, aber noch nie hat jemand mal zu mir gesagt: 'hau ab', ich meine: keine frau hat das in einer innigen freundschaft je zu mir gesagt.
hm
aber das ist nur das frappierende, nicht der kern der sache.
der kern ist irgendwie ziemlich unscheinbar; was ich denke, was mein problem ist an der sache bzw. worauf es denn hinausläuft (was mir das leben zeigen will), ist eine ganz oberflächliche feststellung:
das leben hat mich "herausgefordert", mal wieder. es hat mir gezeigt, dass es alles gibt und letztlich hat es mir aber nicht beigebracht, dass man auf nichts vertrauen "darf", sondern dass man selbst bei vertrauensbrüchen irgendwie immer auf den füssen stehen bleiben kann. ich bin nicht abhängig von dieser freundin, es tut mir nur leid, dass sie aus meinem leben "ausgeschieden" ist.
ähm
das war jetzt doch nicht so oberflächlich..
aber was ich (oberflächliches) zu der geschichte denke, ist halt auch:
sei doch froh, sine. du hast wieder etwas kennengelernt, was du nicht verstanden hattest. du hast schon soo viele dinge kennengelernt in deinem leben, ohne die du nicht so wärst , wie du bist, und du schöpfst doch aus deinen erfahrungen und erinnerungen. diese erfahrung wird dir sicher auch helfen. und die erfahrung ist schmerzhaft, aber ohne auch schmerzhafte erfahrungen würde doch alles nur an der oberfläche plätschern, so hast du einen schatz abzulegen, wie auch immer sich die geschichte noch im rückblick darstellen mag.
in einem satz gesagt: wieder ne erfahrung mehr.
ei ei
tja
danke für die nachfrage, zitro :schmatz:
gruß
sine