Ratlos, ängstlich und voller Liebe

Na ja. Streithuhn gibt ja zu, dass sie ihm hinterherspioniert. Ist auch nicht besser, als das was er macht (wenn es denn so stimmt). So gesehen misstrauen sich beide und geben sich nicht viel. Ich glaube da in der Hinsicht erstmal Streithuhn. Gäbe es nur eine einseitige Verletzung ihrerseits, dann bräuchten wir hier nicht zu diskutieren, denn dann wäre es ein absolutes NoGo und der Freund würde sich zu recht trennen, wenn er das spitz kriegen würde. Da sich aber beide nix nehmen (nach dem, was ich hier gelesen habe) können auch nur Beide gemeinsam das Thema lösen.

 
Wie soll man ein Thema lösen, dass man nicht ehrlich bespricht? Was ist das für eine Beziehung in der man nicht ehrlich zueinander sein kann?

Streithuhn es kann doch echt nicht sein, dass du lieber in eine Katastrophe läufst (irgendwann wirst du sicher explodieren), als deine Spionierungsquelle aufzugeben. Du richtest deinem Kontrollzwang und deinem Misstrauen da gerade ein ziemlich gemütliches Zuhause ein und willst die Verantwortung dafür nicht übernehmen.

 
Das mit dem Handy ist aber meiner Meinung nach weniger schlimm, als das was er treibt. Denn er schürt ja mein Misstrauen und führt mich dazu zu kontrollieren.
Liebe Streithuhn,

was, wenn er sich gezwungen sieht, Dir nicht die Wahrheit zu sagen, weil Du ihm misstraust? Ist dann Dein Misstrauen der Auslöser für euren Teufelskreis? Glaubst Du, dass man einen Teufelskreis durchbricht in dem man immer dem anderen mehr Schuld gibt als man selber hat?

Am Gelingen wie am Misslingen in einer Beziehung haben beide ihren Anteil. Stehe zu Deiner Verantwortung bevor Du erwartest, dass er alleine Verantwortung für Dein Handeln übernimmt. Er zwingt Dich nicht dazu, sein Handy zu kontrollieren. Es ist Dein Misstrauen, Deine Eifersucht, Dein Kontrollzwang. Rennst Du gerne gegen die Wand? Beschwer Dich dann nicht über Deine Kopfschmerzen. Mein Ding wäre das nicht.

Alles Gute, pitsch

 
Du kannst nicht sicher gehen, egal was du tust, egal was er tut. Sicherheit gibt es nicht.

Mich würde interessieren, ob er schon immer verheimlicht hat, dass er seine Ex trifft oder dies erst NACHDEM du deswegen ausgeflippt bist?

Das ist für mich der entscheidende Punkt. Und mein Gefühl sagt mir, dass deine Angst irrational ist und einen anderen Grund hat (nicht seine Ex ist dein Problem, deine Angst ist dein Problem).

Ich hatte mal den Fall, dass mich die Freundin eines Freundes um Rat bat, da er Sachen bei seiner Ex abgeholt hat, obwohl er seiner Freundin versichert hat, diese nicht mehr zu sehen.

Sie war verzweifelt wie du und fragte mich, ob ich glaubte, dass er sie betrüge oder nur aus Rücksicht oder Angst vor unnötigem Ärger kein Wort darüber verloren hatte.

Ich habe überlegt, wie ich in seiner Situation agiert hätte und ich kam darauf, dass es wohl bequemer sei, nichts zu sagen. Weil Dinge, die man erwähnt, werden oft größer als sie sind. Und Männer (zumindest wenn sie ähnlich ticken wie ich) sind bequemer und ängstlicher als Frauen oft denken. Und pragmatisch! Das ist der entscheidende Punkt: Ich erspare mir Ärger durch eine Lüge, die nicht schlimm ist, weil ja nichts mit der Ex läuft und bringe auch niemanden auf den zerstörerischen Gedanken, da könne was laufen...Männer sind oft pragmatisch. Und wenn man überlegt, er hätte gesagt, dass er seine Ex kurz besuche, dann kann ihm genauso misstraut werden. Wer sagt denn, dass man ihm glaubt?

Zwickmühle....zumindest gefühlt. Mein Rat war damals, dass es am besten sei, wenn sie ihm vertraut. Das hat sie getan und sich auch viel später bedankt, weil es ihre Beziehung gerettet habe.

Ich gebe dir den gleichen Rat: Fang du mit Vertrauen an und du wirst Vertrauen ernten. Ansonsten ist eure Beziehung bald zuende. Er wird das Ultimatum durchziehen, da bin ich mir sicher.

 
Hallo.

Also ich finde unter den Umständen, dass dein Freund dich belügt und dir was anderes erzählt, als tatsächlich ist und das seit anfang an, ist es klar, dass du nicht anders kannst, als ins Handy zu sehen.

Ich denke aber auch dass du das dann auch ansprechen solltest und ihm sagen. Ihm sagen, dass du all das gelesen hast und alles weißt und du nicht verstehst wieso du erst durch das Handyschnüffeln die Wahrheit erfährst.

Ich finde es absolut nicht ok, dass er dich anlügt wegen der Ex! Ich würde an deiner Stelle auch nicht anders handeln, außer dass ich ihn ansprechen würde darauf und offen zugeben, dass mein Misstrauen so groß ist, dass ich nicht anders kann, als in sein Handy zu sehen.

Wäre da nichts, müsste man nicht lügen. Punkt. Und wenn man Diskussionen und Streit aus dem Weg gehen will, dann sollte man überlegen, ob man den Kontakt mit der EX (!) nicht minimiert oder gar erstmal beendet. Wer ist denn wichtiger? Die Ex oder die Frau mit der er angeblich eine Familie und Zukunft will?

Natürlich kann und sollte man niemanden einen Freund oder Kontakt verbieten, aber ich finde, wenn man unsicher ist und sich dadurch verletzt fühlt, darf man das sagen und das sollte vom Partner respektiert werden. Da sollte zusammen darüber geredet werden 1. Warum diese Unsicherheit besteht und 2. Wie man die lösen kann.

Das kann sein durch den Kontaktabbruch oder ein kennen lernen der Person (hier die Ex) oder dass man dem Partner die Gespräche die stattfinden mitteilt. Nicht jedes Detail und ich meine auch nicht ein ständiges kontrollieren, aber ich denke, wenn er sagen würde "Xy hat mir heute geschrieben, ihr geht es nicht gut/ sie renoviert gerade ihre Wohnung/ der Hund musste zum Tierarzt" was auch immer sie bereden, dann würdest du dich sicherer fühlen oder? Weil du involviert wirst und nicht aus der Sache ausgeschlossen. Und das ist das Problem, wenn man das Leben mit jemandem verbringt und eine Zukunft plant, dann fühlt man sich unsicher, wenn es plötzlich einen Aspekt gibt, bei dem man absolut ausgeschlossen wird und erst recht wenn es um eine weibliche Person und dann noch die Ex geht.

Ich verstehe dich und ich finde nicht, dass du einfach aufhören solltest zu schnüffeln und dann ist alles gut. Das nimmt dir deine Unsicherheit nicht und deswegen ist er auch nicht plötzlich offen und ehrlich, sondern dass du es ein für alle Mal ansprichst und ihm auch gestehst geschnüffelt zu haben.

 
@midi

Deinen letzten Absatz kann ich nur unterstreichen.

Man sagt zwar, Misstrauen baut man ab, in dem man selber was unternimmt um ein Vertrauen wieder aufzubauen, aber das geht eben nur, wenn Streithuhn überhaupt erstmal das Thema anspricht und es somit öffentlich macht.

Meines Erachtens geht beides nicht und ich verstehe Dich Streithuhn da schon, dass Du spionierst. Aber beide Dinge gehen von Beiden nicht und von daher muss man dieses klären. Danach kann man ja erst anfangen, Misstrauen abzubauen. Einseitig wird das nicht gehen.

Die Frage ist nur, wie stellt man das am besten an bzw. wie bringst Du das Deinem Freund am "leichtesten" bei. Da bin ich auch fraglos irgendwie, aber es muss auf den Tisch bzw. es muss Klarheit in Bezug auf das Umgehen mit beiden Exen geben. Hier denke ich nämlich, dass man das Thema "Ex" in beiden Richtungen anspricht. Also hier ganz klare Regeln mit dem Umgang des "Ex" aufstellt. Das wurde scheinbar versäumt. Das Dilemma ist nun leider da.

Für mich wäre der Anfang schwierig, also die Erstkonfrontation mit dem Thema, da einem das spionieren direkt ausgelegt werden würde und der Gegenüber quasi bereits einen Trumpf in der Hand hat. Daher bringen auch Vorwürfe nix so nach dem Motto "Du hast aber...".

Wenn ihr beide den Umgang nicht vermeiden könnt, dann solltet ihr Euch das gegenseitig einräumen. Dann aber na klaren Regeln und dass halt jeder offen und ehrlich sagt, wenn er zum Ex geht - das Vertrauen muss in dem Falle aber vorhanden sein, ansonsten wird das nix. Aber die Heimlichtuerei muss aufhören. Wenn dann was passiert mit dem Ex, dann kann man sich zumindest in der Hinsicht keine Vorwürfe machen.