guten morgen!
:schmatz: erstmal kriegst du einen virtuellen irrevisiblen bussi von mir!
was heißt das schon...
Original von moon61bin ich ganz einfach inreversible??
ich bin ja reichlich unbeleckt in sachen psychologie, alles nur eigene versuche, die seele zu verstehen und ein bisschen erfahrung (auch mit meinem therapeuten...), was ich zum besten gebe. ABER: vielleicht geben wir einfach immer etwas, und in deinem zustand gibst du eben (noch) etwas, mit dem deine psychologin nichts "anfangen" kann!
ich meine damit, dass alles irgendwie aus uns drinnen kommt. wir "ziehen" die geschehnisse damit an...
ich würde es gut finden, wenn der therapeut so offen und ehrlich zugibt, dass er seine mittel als begrenzt ansieht. andererseits aber ist es nicht seine aufgabe, sein eigenes befinden kundzutun, sondern unbekümmert (!) weiter zu versuchen, an dich heranzukommen.
danach kannst du vielleicht auch beurteilen, ob deine psychologin die "richtige" ist für dich: kannst du dich auf sie "verlassen", kannst du vertrauen wagen bei ihr, hat sie dir schonmal etwas gesagt, was dich zum nachdenken veranlasst hat, was mit DIR zu tun hatte?
ich hab auch erst zwei therapeuten "angeschnuppert", bevor ich dann (aber) bei dem zweiten geblieben bin.
es geht um DEINE persönlichkeit, um DEINE befindlichkeit! DU musst einen zugang finden! und ob du "ungerecht" bist bei deinem urteil über den psychologen oder nicht, suche so lange nach äußeren und inneren umständen, bis du dich einlassen kannst auf deinen therapeuten, sonst bremst du dich nur und dein zustand verlängert sich unnötig.
Original von moon61es stimmt schon, ich war ja vorher (in meiner ehe) auch nicht glücklicher aber mit garantie nicht so unglücklich wie jetzt. ich verlange nicht viel... muss nicht unbedingt glücklich sein aber wenigstens, nicht mehr unglücklich. wäre schon froh wenn ich mich irgendwo zwischen glück und unglück bewegen könnte.
ich weiß nicht... manchmal setze ich mir schon ein höheres ziel in sachen glücklich-werden. manchmal hingegen sehe ich auch ein, dass ich nicht immer und jeden tag alles haben kann.
ich möchte aber auf jeden fall das statement loslassen, dass ich glaube, dass deine lange (leider nicht glückliche) ehe sicher einen großen beitrag geleistet hat zu deinem "breakdown" jetzt! es ist eben ein "fehler", sich aus den belastenden situationen nicht zu befreien.
die schlimmen und belastenden dinge graben sich mit der zeit, die wir ihnen in unserem leben "genehmigen", tiefer ein, sie werden durch das ignorieren der durch sie verursachten schmerzen und unzufriedenheiten nicht kleiner, sondern größer und - schlimmster fall: - normal!
wer lange keine glück erhofft hat, lange eine "normalität" akzeptiert hat, die ihn nicht glücklich macht, der glaubt am ende auch noch, dass sein leben so sein müsste.
mein therapeut hat das gesagt! er meinte, die meisten menschen schultern unglaubliche kümmernisse und schwierigkeiten, und sie tun das, weil sie glauben, dagegen nichts machen zu können und dass das "normal" sei. sie nehmen das schlechte an als schicksal und simply ihr leben...
dabei liegt die wahrheit - wie so oft - in der mitte: es passieren schlimme dinge, ja. aber was wir damit anfangen, wie wir damit leben, das können wir beeinflussen, moon.
ich hab doch gestern zum ersten mal den gedanken geboren, dass das "unglück", das mir geschehen ist, gut war, um mich auf meinen neuen weg zu bringen.
glaub mir, ich kenne diesen spruch "schließt sich eine tür hinter uns, so öffnet sich irgendwo eine neue", und er hilft einem kein stückchen, wenn man ihn nicht glaubt oder wenn man eben noch in einer situation steckt, in der die "alte tür" noch nicht ins schloss gefallen ist.
ich habe mir also den gedanken, dass mein unglück "gut" war, nicht denken können (und wollen) so lange, bis eben gestern.
das leben hat mir eine neue tür - in diesem fall zu mir selbst - aufgeschlossen, und ich habe begonnen, die schwelle zu überschreiten. erst jetzt fällt der blick zurück nicht mehr nur ins dunkle. erst jetzt kann ich über das dunkle und schreckliche hinwegsehen, das unglück ist wohl zwar nicht geschrumpft, aber relativ geworden!
nimm deiner trauer die absolutheit, moon. schlage so viele "pflöcke" in deine seele, an denen du nach oben an's licht kraxeln kannst, bis du wieder etwas anderes wahrnehmen kannst als nur dunkel.
und....: angst ist ein zeichen.
ich hatte mein leben lang angst, und heute irgendwie erinnere ich mich wieder an alte ängste.
ich habe eine quelle meiner ängste kennengelernt in meiner trauerphase. es war der selbstzweifel.
ängste sind heilbar. finde auch du, aus welchen ursachen DEINE ängste kommen. und nimm dabei (wieder) nicht gleich das "große ganze" als begründung, sondern wühle in den details deines inneren. dreh in dir jeden stein um, überlege, was du über dich erfahren möchtest. fang an, in dir zu suchen nach dem, wo dein gefühl dir rät, dort einmal ein paar "fragen" zu stellen.
es kann so vieles sein. am anfang hat man auch oft noch nicht die frage, die auch die lösung bringt. man lernt nicht nur sich kennen, sondern man lernt auch neu abzuwägen und man muss bereit sein, alles an denk-gerüsten, die man in sich trägt, mal an der einen stelle und mal an der anderen stelle anzugreifen.
sozusagen bereit sein, mal hier eine stange aus den denkgerüsten, die bis jetzt dazu beigetragen haben (sollten), unser leben zu meistern, "wegnehmen" und schauen, ob sie wirklich eine tragende säule war oder vielleicht nicht. und manche "stangen" meines denkgerüstes waren nicht nur unnütz, sie waren mir sogar im weg.
so im weg wie deiner therapeutin auf dem weg zu dir.
prüfe dein inneres, liebe moon. du wirst merken, es ist zwar anstrengend, aber es kann ja auch nicht mehr schlimmer werden als jetzt. und eines tages beginnst auch du, nach oben ans licht zu laufen.
da hoffe ich fest drauf, denn ich hab wirklich den eindruck, du bist kein neumond, sondern eigentlich eine sonne.
aber das kannst du jetzt halt nicht glauben.... aber eines tages können wir uns nochmal drüber unterhalten vielleicht. und dann sagst du mir, was du selbst (dann) glaubst, was du bist.
gruß
sine