verheiratet und große Angst den Schritt der Trennung zu gehen

Ich danke euch allen für eure Antworten. Es hilft schon mal von außenstehenden eine Meinung zu hören...

Ich bin heute nach der Arbeit zu ihm gefahren und wir haben sehr lang geredet. Mir fällt es sehr schwer, wenn ich sehe wie schlecht es ihm geht. Trotzdem hab ich ihm heute nochmal gesagt, dass das so alles nicht mehr geht und ich dabei kaputt gehe. Es ist wirklich sehr schwer alles und ich merke schon, dass ich vermutlich nicht wirklich standhaft sein werde. Ich hab ihm gesagt, dass er jetzt auf sich schauen muss und anfangen muss, sein Leben in die Hand zu nehmen. Er meinte irgendwann, dass er schon am überlegen ist wieder zurück in seine Heimat zu gehen. Auch wenn es mir das Herz zerreisen würde, ihn gehen zu sehen, glaube ich, dass es das beste wäre. Er wäre einfach mal weg von hier und hätte seine Familie und Freunde um sich. Mal sehen, wie sich alles entwickelt. Es wird sicherlich noch eine Zeit dauern die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen und ihm verzeihen zu können.

Nochmals danke an euch alle...

 
Du brauchst ihm doch auch jetzt gar nicht verzeihen. Warum willst Du Dich da durchprügeln. Du hast Distanz gesucht und das war richtig und er macht sich auch Gedanken wie er sein Leben wieder in den Griff kriegen kann. Wenn er in seine Heimat zurückgeht, wäre das vielleicht keine so schlechte Idee. Für Beide. Kümmer Du Dich um Dich, Du hast genug zu verarbeiten und seins sollte nicht mehr Deins sein. Viel Kraft, die wirst Du in den nächsten Tagen brauchen. Scheu Dich nicht Hilfe anzunehmen, eine solche Situation kann ein Trauma nach sich ziehen und unverarbeitet kann das ernsten Schaden anrichten.

Nimm Dich zurück und sei für Dich da jetzt. Alles andere ist nachrangig.

 
Er hat mir heute nacht um 4.00 Uhr eine SMS geschrieben, dass ich ihm noch eine Chance geben soll. Es zerreist mir mein Herz. Ich hab bisher nicht auf die SMS reagiert, aber ich hab die ganze Zeit den Drang ihn anzurufen und zu fragen, wie es ihm geht und ihm zu zeigen, dass ich da bin, wenn er mich braucht. Dieses Gefühl macht mich ganz nervös. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, wenn ich ihn jetzt so alleine lasse. Er hat mir gesagt, dass das, was am Samstag passiert ist, ein Unfall war und er einfach in dem Moment nicht mehr weiter wusste, aber dass es nichts mit mir zu tun hatte. Ach ich weiß auch nicht, mein Kopf ist so voller Gedanken.

 
Ist es so? Ich weiß es nicht. Ich denke, dass es ihm noch schlechter gehen wird, wenn ich ihn jetzt komplett alleine lasse. Ich bin im Endeffekt seine einzige Bezugsperson hier. Ein Therapie wird er machen, das hat er mir zumindest versprochen. Ich würde ihm einfach so gern helfen und irgendwie kann ich den Gedanken nicht aushalten, dass es ihm so schlecht geht. Er ist schließlich mein Mann, wir sind verheiratet und er ist seit sieben Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich hab einfach Angst, dass ich sein Leben so zerstört hab, dass er nicht mehr auf die Beine kommt...

 
Niemand kann Dir sagen, was Du machen sollst und was für Dich richtig oder falsch ist. Was immer Du tust, pass auf Dich auf, nicht auf ihn! Du hast Dich bereits vollständig darin verstrickt und findest nicht mehr zu Dir selbst zurück, das ist extrem gefährlich, Du stellst ihn vollständig über Dich selbst. Das ist weder für ihn gut noch für Dich.

Hier geht es nicht darum, wer was wann gemacht hat und warum sondern darum was heute ist. Du hast überhaupt keinen Spielraum in der Vergangenheit zu leben, einzig das Jetzt und Hier zählt. Wenn Du ihm helfen willst, dann hilf ihm einen Therapieplatz zu finden und fertig. Auf die Beine zu kommen ist seine Aufgabe, nicht Deine. Sonst steht er auf Deinen Beinen. So funktioniert es nicht!

 
Ich versuche mir ja auch immer wieder zu sagen, dass ich nicht für sein Glück verantwortlich bin. Aber ich komme irgendwie nicht von ihm los. Das schlimme ist, dass ich nicht mehr unterscheiden kann, ob es daran liegt, dass ich ihn liebe oder ob ich mich einfach so schuldig fühle und ihn deswegen nicht alleine lassen will und kann. Bevor das Ganze am Samstag passiert ist, war ich mir meiner Gefühle auch nicht sicher. Und jetzt ist alles nur noch schlimmer und komplizierter geworden.

Weißt du Charlies Berta, ich hab einfach so große Angst einen Fehler zu machen, dass ich unfähig bin eine Entscheidung zu treffen und die dann auch durchzuziehen. Wenn ich jetzt denke, dass wir endgültig und für immer getrennt sind, dann zieht es mir alles zusammen. Wenn ich mir vorstelle, dass wir es wieder miteinander probieren, zieht es mir auch alles zusammen.

 
Also, ich finde das ist eine extrem gefährliche Situation in der du dich gerade befindest und da solltest du alles tun um da raus zu kommen. Wenn er hier nur dich hat, und er und du meinen , dass sein Leben zerstört ist, dann muß er und du stabilisiert werden.

Es müßten doch irgendwelche Hilfsmaßnahmen für das sofortige Beginnen einer Therapie vorhanden sein. Am besten er macht eine kurze Therapie und fährt dann nach hause zu seinen Verwanten in sein Land. Nicht , dass er noch austickt und dich dann mit ins Unendliche nimmt, weil er selber keinen Ausweg mehr sieht.

Er muß wieder Licht sehen und du auch. Damit ist nicht zu Spaßen, wenn er seine Orientierun verloren hat ist es angebracht, dass du nicht bei ihm in der Nähe bist. Kümmere dich um dich. Wenn du dich um ihn kümmerst, wird er unselbstständig bleiben und in eine immer größere Abhängigkeit kommen, auch wenn er so aussieht wie ein Bär.

Er muß und soll seine Eigenständigkeit und Unabhängigkeit haben und selbstständig handeln können. Sowohl mental als auch finanziell. Nur dann wird es ein gutes Ende nehmen, wie auch immer dies aussehen mag.

 
Naja, er hat nicht nur mich in dem Sinn. Er wird im September eine Ausbildung beginnen und hat schon so ein paar Bekannte hier. Aber eben keinen wirklichen Vertrauten. Das bin nur ich, und seine Familie und wirklichen Freunde sind in seiner Heimat.

Vermutlich sind wir beide irgendwie abhängig voneinander. Er, weil er sich einfach immer auf mich verlassen hat in den letzten Jahren und ich, weil ich mich daran gewöhnt hab seine Sachen mit zu regeln. Ich wünsch mir einfach so sehr, dass er wieder glücklich sein kann. Ich hab halt irgendwie das Gefühl, dass ich auch nur glücklich sein kann, wenn es ihm gelingt wieder glücklich zu sein. Ach, keine Ahnung, es ist alles so durcheinander.

 
Bist du in Deutschland? Falls ja, darf bei akuter Selbstmordgefährdung der Patient nicht abgelehnt werden. Er hat ein Anrecht bei der Psychosomatischen Ambulanz aufgenommen zu werden.

In A und CH kenn ich mich da leider nicht aus.

Auf jeden Fall müsst ihr jetzt aber Beide getrennt(!) wieder auf die Füße kommen. Mit welcher Hilfe auch immer. Was danach ist, sei dahingestellt, vielleicht kommt ihr dann wieder zusammen. Aber derzeit seid ihr beide nicht in einem Zustand, in dem es euch guttut, wenn ihr aneinander klammert. Da geht ihr höchstens gemeinsam unter, weil der eine den anderen runterzieht.

Das ist echt die einzige Möglichkeit für euch erstmal einen klaren Kopf zu bekommen. Dadurch kannst du dann auch deine Gefühle wieder einordnen und er sich aus der emotionalen Abhängigkeit von dir lösen.

Edit: Sehe gerade, dass du tatsächlich in DE wohnst. Dann gilt die Info im ersten Abschnitt also tatsächlich für euch.

 
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@Ratlos82

Ist doch super,dass du möchtest, dass er wieder glücklich ist.

Wenn er unabhängig ist, wird er auch wieder glücklich sein. Das wird ihm innere Stärke verleihen. Du mußt es nur zulassen und ihn loslassen, damit er eigenständig wird.

Und du wirst dadurch hoffendlich auch glücklicher.

 
Du brauchst doch gar nichts für alle Ewigkeit entscheiden. Im Moment ist nur das Jetzt wichtig. Und es wird immer komplizierter, je mehr ihr euch ineinander verstrickt. Damit sollst Du aufhören, nur damit! Bisher tust Du genau das Gegenteil, Du zerbrichst Dir immer mehr seinen Kopf. Wenn Du damit nicht aufhörst, findest Du wirklich nicht mehr raus, merkst Du nicht, daß es schon 5 nach 12 ist? Ihr findet da nur raus, wenn das jeder für sich macht! Was irgendwann mal ist, ist völlig egal. Er gehört in psychologische Betreuung und zwar jetzt und Du eigentlich auch.

 
@ Roya

Er war in der Psychiatrischen Abteilung bevor er entlassen wurde. Er wurde aber als nicht selbstmordgefährdet entlassen. Ich glaube er ist selbst über sich erschrocken und hat mir auch gesagt, dass er nicht weiß was da in ihn gefahren ist.

@ Schneeweißchen

Ich will ja auch, dass er eigenständig wird. Er ist ja auch schon wesentlich eigenständiger geworden in den letzten Monaten. Und trotzdem kommt er irgendwie nicht klar. Und er sagt zwar, dass es nicht an mir gelegen hat am Samstag, aber gleichzeitig sagt er mir auch, dass er es nie überwinden wird, wenn ich ihn endgültig verlasse.

@ Charlies Berta

Ich könnte das grundsätzlich auch so sehen, dass es einfach darum geht, das für den Moment zu lassen und wenn wir beide wieder stabiler sind zu sehen was passiert. Das Problem ist aber, dass er das irgendwie nicht schafft. Es ist irgendwie so schlimm für mich, weil er jetzt endlich eine Ausbildungsstelle hier gefunden hat, die ihm auch Spass macht. Er sagt jetzt aber eben immer, dass wenn das mit uns nichts mehr wird, er die Stadt verlassen wird, weil er es nicht ertragen könnte mich irgendwann evtl. mit einem anderen Mann zu sehen. Das macht mich halt zusätzlich fertig, weil ich dann das Gefühl hab für noch mehr Unglück in seinem Leben verantwortlich zu sein. Denn wenn er jetzt hier auch noch in eine andere Stadt geht, dann macht er sich alles kaputt, was er sich bisher aufgebaut hat. Und das wieder nur wegen mir.

 
Ich kann dir nicht mehr sagen, alsdass ich den Mann für sehr gefährlich halte. Zieh dich von ihm vollkommen zurück und komm da raus.

Habe keinen Mitleid mit ihm. Mir ist er und die Situation zu suspekt, alsdas ich dir auch nur irgendetwas schön reden könnte und möchte.

Die ganze Situation ist extrem ungesund. Finde einen Absprung, das ist mein dringender Rat an dich.

Such dir eine beste Freundin mit der du Tag und Nacht zusammen klüngelst. Atme mal durch. Verreise ohne ihn.

 
ja das stimmt, das mach ich wohl. Ich komme auch nicht von ihm los. Das ist alles eine riesengroße Sch.... ;(

 
Jetzt wirds paradox, das merkst Du ab schon. Wie willst Du auch loskommen, wenn Du Dich an ihn klammerst?

 
Leute, vielleicht stellt ihr die falschen Fragen!

@ratlos82

Gibst du dir die Schuld für die ganze Situation?

bzw.

Denkst du, dass du ihn aus seinem Leben(Südamerika) herausgenommen hast, ihn hierhin gebracht hast und er nun ganz alleine da steht!?

oder

Gibst du dir die Schuld für den Selbstmordversuch?

Wenn ja, dann ist dein Verhalten klar zu verstehen.

 
Mir ist klar, dass das so nicht funktioniert. Es ist nur so, dass ich einfach Panik bekomme, wenn ich darüber nachdenke, dass es endgültig vorbei ist. Ich hab Angst, dass ich ihn dann für immer verliere, dass er den Halt völlig verliert. Ich hab auch Angst vor dem was auf mich zukommt, es allen erzählen zu müssen, dass es dann keinen Weg mehr zurück gibt. Die Wohnung. Alles einfach. Ich will nicht, dass er überhaupt nicht mehr in meinem Leben vorkommt. Ich will auch nicht, dass er sich so fühlen muss, wie er sich fühlt. Oh Gott. Ich weiß, dass ihr sicherlich denkt, dass ich jetzt bald komplett abdrehe. Ich merke selber, dass es so nicht geht. Ich muss da jetzt wohl einfach durch und dann mit meiner Entscheidung leben. Es ist wirklich schlimm, weil ich in der Theorie eigtl schon weiß was zu tun ist. Aber in der Praxis haut es nicht so hin....





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





@ Usher

Ich kann wohl alle Fragen mit ja beantworten

 
Ja, da muss man ansetzen.

Dann ist ja das Problem klar und deutlich!!!

Du musst dir klar machen, dass es seine Entscheidung war hierhin zu kommen, in Gefahr, dass er hier auf sich alleine gestellt ist wenn du weg bist.

Es war seine Entscheidung sich das Leben zu nehmen.

Es hat nichts mit dir zu tun. Du hast nichts falsch gemacht.

Hör auf dir die Schuld zu geben!