verheiratet und große Angst den Schritt der Trennung zu gehen

Wenn Du Dir an all dem die Schuld gibst, brauchst Du psychologische Hilfe. Das bekommst Du anders nicht mehr hin. Oder Du wirst Dich auch weiterhin an ihn klammern. Nur eins verbindet stärker (dafür aber extrem ungesund) als der freie Wille. Schuldgefühle und noch schlimmer, Scham. Er sorgt durch sein Verhalten dafür diese Schuld- und Schamgefühle noch massiv zu verstärken.

Schuldgefühle sind absoulut belastend und je mehr man sich gegen sie zur Wehr setzt, um so mehr belasten sie einen. Das ist ein Teufelskreis. Es ist nicht damit getan, Dir zu sagen, daß Du kein Schuld hast, denn rational weißt Du das - dennoch gibst Du Dir die Schuld und Deine Schuldgefühle sind real. Du hast eigentlich nur 2 Optionen. Entweder gibst Du Deinen Schuldgefühlen nach und klammerst Dich weiter an ihn. Das ist der Garant für euch Beide um völlig abzustürzen, aber Du brauchst Deine Schuldgefühle nicht mehr fühlen. Oder Du unternimmst aktiv etwas gegen Deine Schuldgefühle, mit Unterstützung, wie immer die dann aussehen mag. Viel mehr Wahlmöglichkeiten bleiben Dir nicht.

Eine Beziehung die auf Schuldgefühlen basiert, kann von innen nicht gesunden. Wenn Du wirklich eine Beziehung mit ihm haben willst, eine in der ihr vielleicht sogar glücklich seid, wirst Du trotzdem den Weg wählen müssen, eine lange Zeit ohne ihn auszukommen. Denn Schuld lässt keinen Platz für Liebe!

 
Mh, ihr habt wahrscheinlich Recht. Und wenn ich eure Antworten lese kommen mir die Tränen, weil ich weiß, dass es stimmt. Ich hab so einen Druck auf meiner Brust die ganze Zeit, weil ich mich schuldig fühle und mir alles so unendlich leid tut und ich so gerne einen Weg finden möchte, um alles was in den letzten Monaten und im letzten Jahr passiert ist ungeschehen zu machen. Ich wünschte alles wäre anders gelaufen....

 
weil ich mich schuldig fühle und mir alles so unendlich leid tut und ich so gerne einen Weg finden möchte, um alles was in den letzten Monaten und im letzten Jahr passiert ist ungeschehen zu machen. Ich wünschte alles wäre anders gelaufen.
Daß es Dir leid tut ist ok, das ist gesund und auszuhalten. Das ungeschehen machen wollen ist aber nicht gesund. Egal wie hart es ist, je eher Du im Heute ankommst um so besser, nur so kann es Dir wieder etwas besser gehen. Indem Du versuchst die Zeit zurückzudrehen, wird alles noch schlimmer werden. Ich bin ein bisschen hart gerade, ich weiß. Ich will Dir aber nicht weh tun, das ist auch so schlimm genug. Du hast nur gerade nicht viel Spielraum für "Wenn doch alles anders wäre" - eigentlich ist das ein Luxus den Du Dir gerade nicht leisten kannst.
Was Du tun solltest ist Dir eine Auszeit nehmen. Vollständig. Um zur Ruhe zu kommen. Nichts brauchst Du mehr als das. In dieser Zeit solltest Du Dich ausschließlich um Dich selbst kümmern und dafür sorgen, daß es Dir gut geht. Zieh Dich zurück, heul Dich aus, nimm ein Vollbad nach dem anderen, schau die Lieblingsserie hoch und runter und bestell Dir eine Familiengroßpackung Magnum, was immer Dir gut tut. Bevor Du nicht wieder halbwegs klar bist indem Du zur Ruhe gekommen bist, bist Du schlicht und einfach nicht handlungsfähig. Alles was Du jetzt machst ist im Grunde nur mit den Flügeln schlagen und viel Chaos, Kurzschlussreaktion auf Kurzschlussreaktion. Die nichts bringen, nichts helfen und nur dafür sorgen, daß Du Dich tiefer und tiefer verstrickst.

 
Wisst ihr, ich danke euch allen, dass ihr das überhaupt lest. Ich hab so viele Dinge in meinem Kopf, die raus müssen und das schreiben hier hilft ein wenig.

Ich bin eigentlich eher so, dass ich mit Krisensituationen ganz gut zurecht komme und es normalerweise auch schaffe mich selbst wieder aus meinen Tiefs zu ziehen. Momentan ist es aber einfach alles ein wenig viel. Ich glaube gar nicht, dass mein Mann sich umbringen wollte und ich glaube nicht mal, dass er das alles wegen mir gemacht hat. Wenn ich so drüber nachdenke, dann ist es vermutlich so, dass er vielleich irgendwie an Depressionen leidet. Und das schon lange. Ich hatte in meinem Eröffnungspost damals geschrieben, dass er im ganzen Jahr wie weg war. Er hat sich völlig zurück gezogen und mich nicht mehr wahrgenommen. Ich dachte immer, dass es irgendwie daran liegt, dass er die Beziehung nicht mehr will. Vielleicht war es das. Vielleicht war es aber auch einfach so, dass es ihm schon damals so schlecht ging und es jetzt noch schlimmer wurde, weil ich ihn eben verlassen hab. Es macht mich krank, dass ich ihn alleine gelassen hab mit all dem. Dass ich auch noch, anstatt für ihn da zu sein, Zuflucht bei einem anderen Mann gesucht hab. Und dass ich mich so weit von ihm entfernt hab, dass ich mir nicht mal mehr sicher bin, ob ich ihn noch liebe. Es sind so viele Sachen und Gedanken in meinem Kopf.

Ich versuch schon mich irgendwie auf mich zu konzentrieren, aber denke gleichzeitig, wie kann ich nur, wenn es ihm so schlecht geht. Dann lass ich ihn ja schon wieder alleine.

 
Es macht mich krank, dass ich ihn alleine gelassen hab mit all dem.
Hehe, da zeigt sich, daß Du wenig Erfahrung mit sowas hast, sonst hättest Du diese Sorgen gar nicht. Ich kann das aufgrund Deiner Zuneigung verstehen, aber an Jemanden der Depressionen hat kommst Du gar nicht ran. Der merkt nichtmal, daß Du da bist. Dieses wie "weg" ist mehr oder weniger real, nicht nur aus Deiner Sicht, auch aus seiner. Er ist dann "weg" und so mit sich selbst überfordert, daß er nicht mehr viel wahrnimmt außer seinem eigenen Leid und Lethargie. Nur extreme Einschnitte holen Jemand für einen Augenblick aus der Depression, eben die Trennung in diesem Fall. Aber die Depression ist dadurch nicht beendet, sondern im schlimmsten Fall landet man in einer Psychose. Was bei ihm ja passiert ist - mehr oder weniger. Ob nun Suizidversuch oder Unfall, er ist außer Kontrolle. Klar, kannst Du jetzt wieder zurück, dann ist der Status Quo wieder hergestellt und die Depression wieder da. Er wird wieder lethargisch und alles fängt von vorne an. Das Spiel geht dann so lange bis einer von Beiden nicht mehr kann. Und mit nicht mehr können ist dann etwas sehr, sehr übles gemeint. So manch einer hat sich da schon mit dem Strick auf dem Dachboden erwischt. Erste Regel bei psychischen Problemen des Partners. Abgrenzung!
Der Mann braucht Hilfe! Die kannst Du aber nicht leisten. Die konntest Du auch in der Beziehung nicht leisten. Mit Liebe holst Du Niemand aus der Depression, weil der die gar nicht fühlen kann. Das bedeutet aber nicht, daß Du ihm nicht helfen kannst. Je mehr Du Dich nämlich angrenzt um so mehr respektierst Du dadurch, seine psychischen Probleme ohne Dich darin zu verwickeln. So kannst Du tatsächlich helfen indem Du Halt bieten kannst und Unterstützung bei der Therpiesuche etc. Das geht auch ohne aufeinander zu hängen. Sogar viel besser.

 
Es ist wie ein Teufelskreis. Ich weiß irgendwie, dass es vermutlich der falsche Weg wäre, wenn ich wieder zurück gehe. Wenn ich ihn aber verlasse, fühle ich mich noch schuldiger, als ich es eh schon tu. Ich hab damit tatsächlich keinerlei Erfahrung und vielleicht ist es ja auch nicht so. Ich kenn mich nicht wirklich aus mit dem Thema...

 
Geh zurück und Du hilfst Niemandem, musst aber Deine Schuldgefühle nicht mehr fühlen. Wie selbstlos ist der Wunsch zurückzugehen also tatsächlich? Es geht doch gar nicht um ihn, Du willst Dich nur nicht Scheisse fühlen und selbst was für Dich tun.

 
Harte, aber vermutlich wahre Worte:( Dann muss ich das jetzt wohl durchziehen. Ich weiß, das ist jetzt eine blöde Frage, aber wie mache ich es? Heißt das, wir sollten gar keinen Kontakt mehr haben? Wenn er einen Versuch macht mich zurück zu bekommen, soll ich dann einfach gar nicht reagieren? Ich bin einfach überfordert. Ich weiß, dass er sich melden wird...

 
Du brauchst und solltest jetzt nicht irgendwelche Pläne für irgend eine Zukunft machen. Egal in welche Richtung, sondern Dich um Dich kümmern und erstmal zur Ruhe kommen. Je nachdem wie fit Du Dich fühlst, kannst Du ihm ja anbieten ihm bei einer Therapeutensuche zu unterstützen. Davon abgesehen würde ich den Kontakt auf jeden Fall erstmal eine ganze Weile auf Null runterfahren. Ihr schaukelt euch nur hoch.

Wenn es um Dich geht, vertrau Deinem Gefühl. Und das sagt Dir eindeutig, daß Du Abstand willst und brauchst, das hast Du selbst mehrfach gesagt. Da gehört Dein Augenmerk hin, auf Dich!

 
Oh man. Ich wollte heute eigentlich früh schlafen, weil ich momentan immer so fix und fertig tagsüber bin. Aber ich kann einfach nicht. Ich lieg im Bett, mach die Augen zu und alles ist wieder so da. Die Nacht von Samstag auf Sonntag, wie alles war. Dann frag ich mich, was er gerade macht, geht es ihm gut, ist er versorgt. Ich hab einfach Angst. Es ist einfach alles so unfassbar und irgendwie befinde ich mich seitdem wie in einer Schockstarre und komme da nicht mehr raus. Ich schreib hier jetzt in dem Moment, weil es mir grade einfach wirklich besch.... geht und hoffe, dass es durch das Schreiben besser wird. Das sich mein Leben so entwickelt, das pack ich einfach nicht, das kann ich einfach nicht fassen.

 
Heute war ein sehr harter Tag. Ich bin unheimlich erschöpft und müde. Trotzdem geht es mir gerade ganz ok. Ich habe eben mit meinem Mann telefoniert, da wir viel organisatorisches zu klären haben. Es war ok. Ich denke, dass alles was am Samstag passiert ist, für uns beide ein Warnschuss war, dass es so nicht weiter gehen kann. Es tut weh, sehr sogar, aber ich denke, wir müssen beide akzeptieren, dass es einfach so ist wie es ist. Wir schaffen es nicht zusammen glücklich zu werden. Wir müssen jetzt versuchen das getrennt voneinander zu schaffen. Hoffentlich bekommen wir das hin, aber grade in diesem Moment denke ich, dass wir vielleicht auf einem Weg sind, der richtig ist, auch wenn er sich nicht immer richtig anfühlt. Ich weiß, dass ich sicher noch einige Rückfälle haben werde, aber zumindest ist in meinem Kopf eine tatsächliche Entscheidung getroffen. Das hilft ein wenig....Ich danke euch allen sehr!

 
Hallo zusammen,

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, jetzt endlich mal wieder alleine klar zu kommen. Es funktioniert nur nicht wirklich...

Ich hab mich letzte Woche von meinem Mann getrennt. Irgendwie war ich mir so sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Und jetzt? Naja, ich bin schon wieder am zweifeln. Ich vermisse ihn und kann den Gedanken nicht ertragen, dass es ihm schlecht geht. Und ich kann auch nicht verstehen, wieso alles so weit kommen musste. Ich muss so unglaublich viel an ihn denken, dass ich mich mittlerweile wie gelähmt fühle. Ich frag mich einfach, wann endlich mal wieder alles besser wird.

Mir ist klar, dass mir da jetzt auch keiner eine Antwort geben kann, aber war die Trennung wirklich der richtige Schritt?

 
Ich frag mich einfach, wann endlich mal wieder alles besser wird.
Da wirst du dich wohl noch gedulden müssen. Die Trennung ist noch gar nicht lange her und auch das ganze Chaos im Vorfeld muss du doch erstmal verarbeiten.

Gib dir Zeit! Tu dir und ihm den Gefallen und wirf deine Entscheidung nun nicht gleich wieder nach ein paar Tagen um. Ein bisschen Abstand wird euch Beiden gut tun, um emotional runterzufahren und einen freien Kopf zu bekommen. Das allein sollte jetzt erstmal wichtig sein und nichts anderes.

Mach das Chaos nicht noch größer indem du dich jetzt wieder an ihn klammerst. Er wollte die Trennung nicht und wird nicht stark genug sein, um dich auf Abstand zu halten.

 
Das stimmt wohl, er wird es nicht schaffen, mich auf Abstand zu halten. Mir fällt es aber einfach auch so wahnsinnig schwer. Irgendwie fühle ich mich, als ob ich verlassen worden wäre und nicht als ob ich mich getrennt hätte. Das ist doch verrückt alles. Wenn ich verlassen worden wäre, dann wüsste ich jetzt glaub ich besser damit umzugehen als so.

 
Irgendwie fühle ich mich, als ob ich verlassen worden wäre und nicht als ob ich mich getrennt hätte.
Das liegt vermutlich daran, dass du dich immer noch schuldig fühlst.

Klar wäre es perfekt, wenn er die Trennung verständnisvoll akzeptiert hätte und dir von jetzt auf gleich eine Freundschaft, und somit weiterhin einen Platz in seinem Leben, angeboten hätte. Das hätte dir dein schlechtes Gewissen erspart, aber so einfach ist es nunmal nicht.

Du hast jetzt eben genau wie er erstmal dein Päkchen zu tragen und keiner von euch ist dafür verantwortlich dem anderen den Schmerz zu nehmen, weil das einfach nicht funktioniert.

Nimm dir Zeit, betrauere das Ende, aber bleib bei dir.

 
Das ist das was zu gerne übersehen wird, daß der sich Trennende oft hinterher genauso leidet wie der Verlassene. Es heißt zwar immer, sie nie der Verlassene, aber das Problem daß Du gerade erlebst hat nichts damit zu tun wer sich getrennt hat. Es geht dabei nur um eine vermeintliche Täter/Opferrolle. Er hat die Opferrolle angenommen und Du nimmst das so an und siehst Dich somit als Täter. So entsteht Schuld.

Doch die Wahrheit ist einfach eine andere. Beide sind für Trennungen verantwortlich. Genau wie für die Beziehung. Auch wenn einer, so wie er es tut, jede Verantwortung schlicht und einfach ablehnt, heißt das nicht, daß Du die volle Verantwortung für ihn hättest. Tatsächlich hast Du nur eine Verantwortung - die für Dich. Die für sich hat er selbst, Du nimmst sie ihm jedoch ab und er lässt sie bei Dir. Du machst im Grunde also seinen Job mit. Deswegen lastet das doppelt auf Dir.

Du würdest Dich als Verlassene nicht besser fühlen, denn dann würdest Du die Opferrolle einnehmen und in der fühlt man sich auch nicht besser, nur anders. Man hat keine Schuldgefühle, aber Rache- und Ohnmachtsgefühle. Die sind gleich belastend.

Der Fehler den Du machst ist eine Rolle anzunehmen. Ob Täter oder Opferrolle spielt dabei keine Rolle. Erst wenn Du die volle Verantwortung für Dich selbst übernimmst und zwar ausschließlich für Dich selbst kannst Du dieses Rollenmuster verlassen, unabhängig davon ob er eine Opferrolle annimmt oder nicht. Erst dann kann die imaginäre Schuld, die es in der Realität nicht gibt, verschwinden.

 
Mh, ich weiß nicht. Das Problem ist einfach, dass es nicht so ist, dass ich keine Gefühle mehr für ihn hab. Wenn das so wäre, dann hätte ich vielleicht ein schlechtes Gewissen, weil ich alles beendet hab, und würde mich deswegen vielleicht schuldig fühlen, aber ich denke damit könnte ich klar kommen.

Ich hab das Gefühl, dass ich jetzt wo eine endgültige Entscheidung getroffen ist, zum ersten Mal wirklich anfange über alles nachzudenken. Ich vermisse ihn so sehr und ich kann irgendwie zum ersten mal seit langem wieder meine Gefühle für ihn spüren. Oh man, das ist so schwer zu erklären und das klingt auch so blöd alles irgendwie.

Wenn ich die wäre, die verlassen worden wäre, dann würde ich jetzt alles dafür tun wollen, dass alles wieder gut wird. Jetzt hab ich mich aber getrennt, fühl mich trotzdem irgendwie, als ob ich die bin, die verlassen wurde. Und jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll.

 
Das ist irgendwie schwierig, wenn man ununterbrochen an jemand anderen denkt....Meine ganze Energie ist weg, ich hab auf nichts mehr Lust und naja. Ich will auch nicht jammern jetzt. Ich denk mir halt irgendwie, dass es mir doch eigtl jetzt besser gehen müsste, weil jetzt endlich eine Entscheidung da ist. Jetzt müsste ich doch endlich voran kommen. Da das aber irgendwie überhaupt nicht so ist, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, frag ich mich doch, ob das nicht alles ein Fehler war.