Verliebt in die Arbeitskollegin

dass sie nichts mit einem Arbeitskollegen anfängt,
Da haben wir ja des Pudels Kern (um bei Loriot zu bleiben): Wärest du nicht ihr Arbeitskollege, die Welt sähe anders aus.

Was tun? Eine neue Stelle suchen und dann auf freiers Füssen wieder herrschen und es noch einmal versuchen?

 
Hallo romanticguy,

schön das du dich gemeldest hast.

Ich finde, deine jetzige Situation ist völlig normal und eine Entwicklungsphase. Auch wenn du es so betitelst, du hättest dich verloren. Du hast dich ja auch "verloren". Du warst in deiner "guten" Beziehung verloren. War zwar soweit ok, aber irgendwie suchst du etwas anderes. In der Kollegin hast du den Ausweg gesehen. Ich finde immer noch, du hast für dich den richtigen Schritt gemacht indem du dir eine eigene Wohnung gesucht hast. Jetzt fühlst du dich zwar noch kein bißchen besser, aber du bist frei.

Frei für deine künftigen Entscheidungen!

Du fühlst dich in deiner Wohnung noch nicht wirklich angekommen und auch noch nicht heimelig, weil du einfach noch nicht soweit bist. Weil du dich immer noch verloren fühlst. Aber du bist nicht verloren. Hast einen Job der dich ausfüllt und andere Sozialkontakte.Du bist jetzt frei.

Frei für künftige Entscheidungen!

Ich erinnere mich an meine erste Ehe und Scheidung nach 4 Jahren. Mein damaliger Mann und ich waren nur noch Freunde. Sogar gute Freunde. Geträumt habe ich von einem anderen. Noch lange nach der Scheidung habe ich mich gefragt ob es nicht ein Fehler war meine Ehe und den "guten" FreundEhemann aufgegeben zu haben. Jahre danach habe ich mich das immer noch gefragt. Wusste aber, das ich nicht anders konnte, weil es mich nicht erfüllt hat, weil ich unzufrieden war, weil ich lieber allein mit mir war, um im Falle, wenn das Glück bei mir anklopft, ich auch frei dafür bin.

So solltest du es sehen. Du bist frei für etwas Neues. 

 
Nimm die Stille an. 

Sie ist dein Freund, nicht dein Feind. 

Versuche, sie auszuhalten. 

Anzunehmen.

Zu hören, was in dir ist.

Du hast eine grosse Entscheidung (Ehe beenden) getroffen, 

eine heftige Verliebtheit erlebt. 

Und jetzt geht es um dich. 

Du musst gerade gar nichts entscheiden, 

aber du darfst dir Zeit nehmen. 

Für dich. 

Was machst du gerne? 

Wohin zieht es dich? 

Und hör auf, dich selber unter Druck zu setzen. Ist doch egal, wenn die Wohnung noch kein Zuhause ist; du dich dort noch nicht richtig wohl/angekommen fühlst. 

Das kommt dann schon noch. 

Erstmal, entspanne dich. 

Erhole dich von den Turbulenzen. 

Viel schlafen, gut und gesund ernähren, bisschen spazieren gehen, wenn du dich einsam fühlst Zuhause. Mehr braucht es doch gar nicht. Einen Schritt nach dem andern. 

Wenn deine Frau und du zusammengehören, werdet ihr wieder zusammenfinden. Wenn nicht, dann nicht. 

Es werden andere Frauen kommen, aber noch nicht jetzt. Erstmal geht es nur um dich. Du schaffst das; alles Gute. 

 
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Da waren so viele wunderbare Momente das ich mir gerade nicht vorstellen kann, diese mit irgendjemandem anderen jemals wieder so zu erleben.
Das finde ich auch normal.  Wer hat schon keine Angst, wenn sich plötzlich viel, praktisch das ganze Leben verändert?  Du hattest zumindest den Mut, diese Veränderung herbeizuführen. Das hast du sicherlich nicht spontan und ohne zu überlegen getan. Trotzdem sind damit Ängste verbunden, das ist nachvollziehbar. Du hast Angst, nie etwas Vergleichbares zu finden: tatsächlich gibt es keine Garantien im Leben,  aber es gibt viele Frauen auf dieser Welt,  die zu dir passen, mit denen du glücklich werden könntest. Wenn es nicht so wäre,  hättest du nie eine gefunden und du hast es nachweislich schon einmal geschafft, du schaffst es bald wieder. Die Unsicherheit ist natürlich da, du musst vernünftig mit ihr umgehen. Dass es mit der Kollegin nicht geklappt hat, hat deinem Selbstbewusstsein auch nicht gut getan. Diese zwei Sachen lassen dich jetzt an deiner Entscheidung zweifeln. Das Leben geht aber weiter und es bringt nichts, Entscheidungen in Frage zu stellen,  die man nicht rückgängig machen kann, das hat noch nie jemanden geholfen. Daraus sollte man lernen, aber diese Gedanken dürfen dich nicht ewig begleiten. Es gibt viele Ratgeber zum Thema Ängste und Grübeleien,  vielleicht würde dir schon ein Buch etwas helfen. 

Was machst du so in deiner Freizeit? Jetzt kann man wieder alles machen ohne Beschränkungen, vielleicht meldest du dich zu einem Kurs an? Es gibt unzählige Kurse, bei denen  du garantiert viele nette Frauen treffen kannst 😉

 
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Ich muss mich wiedermal melden. 

Mir geht es gerade total schlecht. Nachdem ich schon vor Wochen bemerkt habe, dass ich plötzlich Dinge in einem anderen Licht sehe, trifft es mich gerade wie ein Hammer. Ich habe seit letzter Woche das erste Mal in über einem halben Jahr Ferien. Ich habe letzten Samstag noch zusammen mit meiner Frau unsere Sachen in der alten Wohnung geräumt. Unter anderem auch viele Erinnerungsstücke. Als wir die Geschenke unserer Familien und Freunde durchgegangen sind, kriegte ich plötzlich fast keine Luft mehr und ging eine Rauchen. Als dann meine Frau hinzukam und bemerkte, dass es mir gerade nicht gut geht, bin ich wie ein Häufchen Elend in Tränen ausgebrochen. Es hat mich einfach übermannt.

Schon seit Wochen trage ich dieses unsägliche Gefühl von Schuld mit mir herum. Ich war so gestresst von meinem Studium und den Erwartungen im neuen Job, dass ich wirklich sehr verletzend war, bevor ich die Beziehung mit meiner Frau beendet habe. Es fühlt sich an, als wäre ich einfach davongerannt und hätte meine Frau und unseren Hund im Stich gelassen. Das tut gerade verdammt weh. 

Ich spüre mit jedem Tag mehr, wie sehr ich die beiden Vermisse und weiss einfach nicht mehr weiter. Meine Frau hat wieder eine Beziehung und ich habe deshalb wirklich Mühe mich ihr komplett zu öffnen. Sie weiss zwar wie es mir geht, aber ich darf und kann ihr nicht sagen wie sehr ich mir wünschen würde nochmals eine Chance für unsere Familie zu bekommen. Ich möchte sie nicht nochmals in eine schwierige Situation bringen und letztendlich habe ich ihr ja gar keine andere Wahl gelassen. Trotzdem - Es zerreisst mich fast innerlich, nun wo es immer definitiver wird und wir unsere gemeinsame Wohnung - unser Zuhause - aufgeben. Es ist mir seit der Trennung nicht mal gelungen überhaupt nur ein bisschen Interesse an einer anderen Frau aufkommen zu lassen. Ich kann mir einfach niemanden anderen an meiner Seite vorstellen. 😢

Und ja, ich weiss was für ein Vollpfosten ich war. Es hätte wohl nur etwas Zeit und Erholung gebraucht damit ich meinen Weg zurück finde, anstelle habe ich die Brücke hinter mir einfach abgerissen. Vielleicht weiss jemand von euch Rat.

 
Wenigstens ist die Arbeitskollegin schon vergessen. 

Du kannst dich immer noch bei deiner Frau entschuldigen,  vielleicht wird es dir helfen, wenn sie dir verzeiht..

Wenn du ihr sagst, dass du die Trennung bereust,  bringst du sie in keine schwierige Situation,  sie ist dann immer noch frei und wird sich nicht verpflichtet fühlen,  dich zurück zu nehmen.  Im Gegenteil,  die Chancen stehen schlecht. Aber sagen kannst du es, nur musst du darauf vorbereitet sein, dass es nichts bringt. 

Du bist jetzt alleine und fühlst dich einsam,  es ist verständlich,  dass du dir das alte Leben zurück wünschst, das Leben, in dem du noch vor Kurzem unglücklich warst. Aber es ist doch nicht ausgeschlossen,  dass die Zukunft viel besser wird.

 
Sie ist nicht vergessen sondern das, was sie schon von Anfang an hätte sein sollen. Eine gute Kollegin. Weiss der Teufel weshalb ich plötzlich so durchgedreht bin, dass ich 8 Jahre mit meiner Frau einfach so in die Tonne getreten habe. Ich war gar nicht mehr ich selbst. Völlig überfordert mit meiner Arbeit, meinem Studium und mit mir selbst. So gefangen in meiner Blase, dass ich meine Frau einfach ausgegrenzt habe.

Und ja, meine Chancen stehen schlecht. Nicht weil sie nichts mehr für mich empfindet, sondern weil sie die neue Beziehung genau so ernst nimmt wie die unsere damals ernst genommen hat. Und genau das liebe ich an ihr, sie ist ein herzensguter Mensch. 
 

Selbst jetzt reden wir offen über alles und weinen, wie letzten Samstag, auch zusammen. Sie hat mich sogar getröstet und in den Arm genommen, was wirklich alles andere als selbstverständlich ist. Das ist wahre Grösse!
 

Es tut einfach höllisch weh. So lange habe ich nach jemandem wie ihr gesucht und dann mache ich alles kaputt. Ich könnte mich dafür Ohrfeigen was für ein Blödmann ich doch war.

 
Idealisiert du deine Frau nicht zu sehr? 

Du warst doch jahrelang unglücklich? 

Ich finde es auch komisch, dass sie so schnell wieder in einer ernsthaften Beziehung war nachdem sie dir diesen achtseitigen Brief geschrieben hat. 

Für mich wirkt das nicht stimmig.....

 
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Es tut einfach höllisch weh. So lange habe ich nach jemandem wie ihr gesucht und dann mache ich alles kaputt. Ich könnte mich dafür Ohrfeigen was für ein Blödmann ich doch war.
Sie könnte den Neuen auch verlassen und zu dir zurück. Wer liebt, verzeiht auch Fehler.

Würdest du noch zurück wollen wenn es mit der andern etwas geworden wäre? 

 
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Idealisiert du deine Frau nicht zu sehr? 

Du warst doch jahrelang unglücklich? 
Mag sein, dass ich aktuell eher auf die guten Seiten unserer Beziehung blicke. Doch nach 8 Jahren kann man nicht von idealisieren sprechen, denke ich.

Ich weiss nicht wann ich behauptet hätte jahrelang unglücklich gewesen zu sein. Die letzten Monate ja. Ich weiss nun aber, dass das viel mit mir zu tun hatte. Sie hat oft versucht zu mir durchzudringen doch ich habs einfach nicht zugelassen.

 
Sie könnte den Neuen auch verlassen und zu dir zurück. Wer liebt, verzeiht auch Fehler.

Würdest du noch zurück wollen wenn es mit der andern etwas geworden wäre? 
Das könnte sie, ja. Aber sie möchte ihren „Neuen“ (was für ein blödes Wort) auch nicht verletzen. Sie hat mich oft gefragt ob meine Entscheidung definitiv ist. Und ich war zu lange der Überzeugung das sie das ist. Warscheinlich weil ich mich in die Arbeit geflüchtet habe um mich nicht meinen Gefühlen stellen zu müssen. Sie hadert übrigens wirklich selbst mit sich und sagt mir das auch.

Jetzt nachdem ich meine Arbeitskollegin besser kenne, ja definitiv. Sie war es nämlich, die ich idealisiert und auf die ich meine eigenen Erwartungen projeziert habe. Sie ist ein wirklich guter Mensch aber das hätte nie geklappt.

Ich habe die letzten Wochen viel über mich herausgefunden und muss leider zugeben, dass meine Frau mit vielem Recht hatte. Vor allem damit, dass ich besser auf mich aufpassen sollte. Sie hat die letzten Jahre oft bemerkt wieviel Energie mich mein Studium gekostet hat. Der neue Job war dann Ende Studium wohl einfach zuviel für mich.

 
Hallo Romanticguy

So wie ich das noch in Erinnerung habe, wolltest du doch unter die Wohnung deiner Arbeitskollegin einziehen. Bist du denn eigentlich jetzt mit deiner Arbeitskollegin fest zusammen, habt ihr eine Beziehung? 

Gruss, Doro

 
Ja und dort wohne ich auch. Aber wir sind nicht zusammen und das wäre wohl auch nicht gut gewesen. Denn der Grund weshalb ich meine Frau verlassen habe war genau so falsch wie die Tatsache, dass aus uns etwas hätte werden können. Da bin ich mir mittlerweile sicher.

 
Du hast jetzt praktisch einen neuen Liebeskummer,  aber was passiert ist, ist passiert und wenn dir deine Frau keine 2. Chance gibt, musst du nach vorne schauen,  sonst wirst du hier noch Jahre verbringen 🙁

 
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