viereck oder doch achteck ?!

Hallo Sarah9,

ich habe mich durch Deinen Thread gelesen und bin an ein paar Dingen festgehangen, die ich auch kenne. Schlechte Beziehung zur eigenen Mutter. Telephatisch anmutende Gefühlsempfindungen zwischen Euch beiden über riesige Entfernungen hinweg. Dieses gegenseitige Einfühlen können. Die Dauer der Geschichte. Bei mir nicht so lange, aber auch erstaunlich lang. Diese Nähe und Vertrautheit über Grenzen hinweg.

Ich selber komme langsam runter und werde wieder normaler, mal sehen, wie lange das anhält. Ich selber komme nicht dahinter, wie und ob mein Freund mich belogen oder veräppelt hat. Aber irgendwas von seiner Seite aus ist nicht im Lot. Und er verweigert jedes Gespräch dazu. Deswegen ist weiterhin von meiner Seite aus Schluß. Aber die Größe meines Schmerzes erstaunt mich sehr, auch diese zeitweise tiefe Vertrautheit zwischen ihm und mir. Du scheinst ja diese Sehnsucht nach dieser Vertrautheit über längere Zeitspannen zu fühlen. Darum bist Du nicht zu beneiden:(, ich schiebe meine Sehnsuchtsgefühle weg in den Untergrund und reiße mich von der Geschichte los, es ist bei mir aber auch komischer als bei Dir.

Wenn ich Deine Geschichte lese, dann erkenne ich die Parallelen zu meiner Geschichte. Das macht den Schmerz ansich ja nicht kleiner. Bei mir fühlt es sich an, als wäre meine ganze Haut wund, als würde mir alles weh tun. Mir scheint, Dir geht es ähnlich? Bist Du Dir irgendwie drauf gekommen, wieso das bei Dir so ist? Ach, ich schicke Dir mal ne dicke Portion Solidarität rüber. Gemeinsames Heulen. Fühlt sich zwar zuerst gräßlich an, aber hinterher fühle ich mich immer klarer, also nach dem Weinen. Ich kriege jetzt auch zu fassen, dass dieser riesige Schmerz nicht nur aus dieser beendeten Freundschaft kommt. Auch dieser Hunger nach der Nähe hat noch andere Quellen.

Wie gehts Dir denn heute, die letzte Zeit, so allgemein???

ich wünsche Dir alles Gute

löwenzahn

 
ein dreiviertel Jahr nach meiner letzten Eintragung ist sie immer noch nicht ganz vorbei...insofern hab ich grad selber mit Erstaunen meinen letzten Eintrag gelesen.

Anfang Juli hat er verstanden, dass es nichts mehr hilft u mich losgelassen. es war die Hölle. So als ob ich mir ihn aus jeder einzelnen Zelle meines Körpers einzeln herausreissen würde. Nach einem Monat fing ich an, mich ein wenig zu beruhigen. Mitte August überfiel mich plötzlich das Gefühl, er würde sich im September melden. Was er am 15.September tatsächlich tat (er hatte mitten in seinem Urlaub entschieden, dass er mich zu diesem Treffen drängen würde, erzählte er mir dann Anfang Oktober bei unserem Treffen!) Er war wahnsinnig nervös, ja nichts falsch zu machen. Und ich war sehr bedacht, ja keine gefühle in mir erneut aufsteigen zu lassen. und so hab ich am selben Abend per SMS wieder den Kontakt zu ihm abgebrochen. Drei Wochen später stand er bei mir im Büro - eine Mitarbeiterin als Schutzschild dabei, um dem ganzen ein wenig offiziellen Touch zu geben. (und wieder war ich am selben Morgen mit dem gefühl aufgewacht, ihn am selben Tag noch zu sehen.)

Ja, seither haben wir wieder Kontakt. Etwas loser meinerseits, distanzierter.

Ob er mich bei unserem ersten Treffen nach der Sommerpause fragen wollte, mit mir aufs Ganze zu gehen, beschäftigt mich irgendwie immer noch...ich hatte bei der Begegnung alles von mir weggetaucht, was ihn mir irgendwie näher hätte bringen können.

Heuer im SOmmer werden es FÜNF Jahre...irgendwie will ich das selber nicht glauben. Aber mit den Jahren kam die realistische Einschätzung, und damit ein Stück weit Distanz. Aber ganz vorbei ist es gefühlsmäßig immer noch nicht...