Hallo tulpe, hallo B52
Nach dem Lesen Eurer Posts habe ich versucht, mich zu erinnern, was es denn bei mir war, das mich nicht mehr an meine Ex denken liess, oder was eben nicht mehr war. Es war nicht Ablenkung, denn das hätte ja bedeutet, dass ich mich krampfhaft davon abhalten hätte müssen, nicht an sie zu denken. Nein, es war auf einmal ganz viel anderes da, ich war froh, mich nicht mit ihr auseinadersetzen zu müssen, sondern ganz andere Dinge zu tun. bin irgendwann am Morgen aufgestanden und habe mich gefreut, den Tag in Angriff zu nehmen und viele Dinge zu tun, die mir Freude machen. Das war an einem WE, vor zwei Wochen. Da habe ich mich selber so gern haben gelernt, dass mir alles andere als ich zu viel gewesen wäre, dass ich gar nicht mit jemandem meine Zeit teilen wollte, tun und lassen wollte was immer mir in den Sinn kam.
Es war dieses Gefühl, dass ich mir selber reiche, dass ich mir selber genug bin, um glücklich zu sein. Auf einmal habe ich das halbvolle Glas gesehen und nicht mehr das halbleere, es war die Sicht, die anders war, nicht die Dinge an sich. Das habe ich hier im Forum gelernt, mit Euch und anderen zusammen. Da habe ich so oft geschrieben, wie's mir schlecht ging, habe meine Gefühle hingelegt und Ihr habt mir gesagt, dass es auch aus einer anderen Richtung angeschaut werden kann. Ich habe mit Euch zusammen gelernt, die Dinge, die ja immer noch die selben waren, anders anzuschauen und das Gute daran zu sehen statt der negativen Aspekte. Ich habe auf einmal gemerkt, dass da ganz viele Menschen sind, die mich so wie ich bin gern haben, warum sollte ich mich selber dann nicht gern haben?!?
Ich wollte auch nicht mehr so schwach sein und einer Beziehung hinterherheulen, die nicht mehr ist, mich selber immer wieder so fallen zu lassen und mir selber weh tun. Ich weiss, ihr wollt das auch nicht, aber es kommt immer wieder, diese Gedanken kommen von alleine, sind irgendwie nicht aus dem Kopf und vor allem nicht aus dem Herz und der Seele wegzuscheuchen. Einmal habe ich vor Schmerzen zu Hause geweint, es hat mich richtig durchgeschüttelt, sass am Küchentisch und konnte mich fast nicht auf dem Stuhl halten, die Tränen rannen nur so herunter über mein Gesicht, ich schluchzte wie ein Schlosshund, da habe ich geschireen «verschwinde aus meinen Gedanken, aus meinem Herz, aus meiner Seele! Lass mich in Ruhe und geh! Für immer, ich will Dich nicht mehr sehen, nicht mehr an Dich denken!» danach war mir viel wohler, aber es hat dann noch lange gedauert, bis es wirklich passiert ist.
Irgendwie habe ich auch gemerkt, dass ich sie auf eine gewisse Art auch suchte, dieses Leiden, diese Trauer, diese Schmerzen, denn so spürte ich mich selber am besten. Da war ja niemand, der mich iin die Arme nahm, der lieb zu mir war, der mir Aufmerksamkeit spendete. Die Trauer und die Schmerzen waren deshalb irgendwo auch ein bekannter Hafen für mich. Ich bin wohl auch eher depressiv veranlagt, suche manchmal diese Stimmungen automatisch. Aber sie sind auch extrem wichtig gewesen für mich, das Erlebte zu verarbeiten und darüber weg zu kommen. Irgendwann war dann genug, ich konnte nicht jedes Mal auf's neue Schmerzen und Trauer erzeugen, konnte nicht mehr weinen, es war alles eine Wiederholung und wurde mit der Zeit auch langweilig. auch hier im forum kamen dann oft wieder die selben Antworten, was mich zuerst erschreckte, dann aber erkennen liess, dass ich mich im Kreis drehte, in einem teufelskreis, den ich durchbrechen musste.
Dann gegann ich, mit einem Lächeln aufzustehen, mit einem Lächeln zur Arbeit zu fahren und auf einmal kamen viele Lächeln zurück. Ich konnte ja anlächeln wen ich wollte und wie ich wollte. Und die Tage begannen zurückzulächeln, die ale Frau, die ich über den zebrastreifen liess, lächelte zurück, der Mann an der Kasse lächelte, ich benahm mich galant und nett anderen Menschen gegenüber und es kam so viel Liebes zurück. Und das wiederum stellte mich auf, machte mir Freude und liess mich in mir drin immer ein besseres Gefühl haben. Ich begann «Leben» und ;Freude» und «sonne» auszustrahlen und genau das bekam ich zurück.
(In dieser Stimmung lernte ich dann übrigens auch die Frau kennen, die mein Herz lachen lässt, die mir so nahe gekommen ist. Das ist alles noch sehr frisch und neu, wir sehen uns ziemlich selten und ich will das ganz sachte angehen, will mich nie mehr so verlieren wie ich das bisher als Muster immer gelebt habe in Beziehungen.)
Ich weiss nicht, ob meine Gedanken Euch helfen, weiss nicht, ob sie so schön und lieb ankommen wie sie gedacht sind. Aber ich weiss, dass es immer eine andere Seite gibt, dass immer irgendwo auf der Welt sie Sonne scheint und dass zu den traurige Gefühlen die frohen gehören. Ich wünsche Euch von Herzen Licht und schöne Farben in Eure Seelen und die Gabe, die Dinge von der anderen Seite anzuschauen. Lasst dem Guten in Euch eine Chance, sich zu entfalten.
Ich denke viel an Euch
Xoff