Wie kann es sein, dass man nicht weiss was man will?

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Benutzer
19. Jan. 2011
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Hallo zusammen

Diese Frage treibt mich zur Zeit in den Wahnsinn. Zugegeben, es ist noch nicht lange her, dass ich um jemanden geworben habe, der genau dieses Problem hatte. Ich hätte alles für sie getan und trotzdem kann ich mir jetzt nicht mehr vorstellen, was mit ihr anzufangen, obwohl ich noch nicht drüber hinweg bin. Mich würde ständig diese Frage quälen, ob das nun echt ist, oder nicht, ob sie sich nun was vormacht, oder ich mir selber.

Kann man sich selbst dermassen blockieren, dass man die eigene innere Stimme nicht mehr hört? Dass man die intensivsten Gefühle nicht mehr spürt? Kann die Angst so stark dominieren, dass sie alles andere unterdrückt?

Ich verstehe einfach nicht, wie sowas überhaupt sein kann. Ich kenne das selber zwar auch, es gab tatsächlich Personen, bei denen ich nicht wusste, wie ich zu ihnen stehe, das geschieht aber sehr selten und ausserdem nehme ich trotz der Unsicherheit IMMER eine klare Position ein.

Warum gibt es Menschen die sowas nicht können? Ist das mehrheitlich ein Frauenproblem? Was ist die Ursache für eine solche Unentschlossenheit?

Ich habe irgendwie Angst davor, auch ein "ich weiss nicht was ich will"-Mensch zu werden, weil üble Enttäuschungen einem dazu zwingen misstrauisch, ignorant und zynisch zu werden. Wie kann verhindert werden, dass einem sowas blockiert?

 
Kann man sich selbst dermassen blockieren, dass man die eigene innere Stimme nicht mehr hört?
Ja.

Dass man die intensivsten Gefühle nicht mehr spürt?
Ja.

Kann die Angst so stark dominieren, dass sie alles andere unterdrückt?
Ja.
Warum gibt es Menschen die sowas nicht können?
Weil sie es nicht gelernt haben oder besser gesagt, nicht lernen durften. Im Grunde mußten sie aus den Umständen heraus ihre Gefühle unterdrücken oder durften sie nicht als die ihren annehmen.

Ist das mehrheitlich ein Frauenproblem?
Nein. Mit dem Geschlecht hat das nur sehr bedingt zu tun.

Was ist die Ursache für eine solche Unentschlossenheit?
Primär die innere Überzeugung oder die Angst auf keinen Fall einen Fehler machen zu dürfen und ein sehr hoher Anteil von Unbewußtheit.

Ich habe irgendwie Angst davor, auch ein "ich weiss nicht was ich will"-Mensch zu werden, weil üble Enttäuschungen einem dazu zwingen misstrauisch, ignorant und zynisch zu werden.
Unwahrscheinlich, wenn Du nicht bereits so bist ohne es zu wissen. Die einzige Gefahr, wie Du so werden kannst ist Unbewusstheit und Angst. Ja, auch, die Angst davor so zu werden kann Dich dahin bringen. Dann wenn Du diese Angst nicht zulässt und sie akzeptierst und dadurch beiseite wischen kannst, sondern indem Du Dich an diese Angst klammerst. Machst Du gerade, sonst hättest Du den Thread nicht aufgemacht.

Wie kann verhindert werden, dass einem sowas blockiert?
Indem man seine Gefühle, auch seine Trauer, Wut und Angst akzeptiert, sie wahrnimmt, durchlebt und sich von ihnen nicht vereinnahmen lässt.
Ich sprach übrigens nur davon, wenn es sich bereits so manifestiert hat, daß es sich zu Charakterzügen entwickelt hat. Jeder Mensch ist mal unbewusst, mal ambivalent, mal ängstlich.

 
Kann man sich selbst dermassen blockieren, dass man die eigene innere Stimme nicht mehr hört?
z.B. hiermit

Mich würde ständig diese Frage quälen, ob das nun echt ist, oder nicht, ob sie sich nun was vormacht
Das allerwichtigste ist, den Blick erst einmal ganz auf sich Selbst zu richten. Wenn Du Dir deiner sicher bist und Dich sehr gut kennst, dann kannst und wirst Du andere sowieso "anders" betrachten und ihnen begegnen.

Ich habe irgendwie Angst davor, auch ein "ich weiss nicht was ich will"-Mensch zu werden, weil üble Enttäuschungen einem dazu zwingen misstrauisch, ignorant und zynisch zu werden.
Genau da seh ich das Übel. Enttäuchungen können einen eben nicht dazu "zwingen", misstrauisch ignorant und zynisch zu werden, wenn Du weisst, wie und warum Du reagierst, fühlst usw. Es kommt drauf an, wie Du eben solche Enttäuschungen, Sorgen und Anderes annimmst und mit ihnen umgehst. Ob du das persönlich nimmst und sauer auf den Rest der Welt reagierst und darüber trotz, dass nur Dir solche schlimmen Dinge passieren usw usf
 
Erstmal lieben Dank für deine Antwort! :)

Weil sie es nicht gelernt haben oder besser gesagt, nicht lernen durften. Im Grunde mußten sie aus den Umständen heraus ihre Gefühle unterdrücken oder durften sie nicht als die ihren annehmen.
Primär die innere Überzeugung oder die Angst auf keinen Fall einen Fehler machen zu dürfen und ein sehr hoher Anteil von Unbewußtheit.
Es ist irgendwie erschreckend wie sehr du den Nagel auf den Kopf getroffen hast. ;)
Ich habe in 10 Monaten ein Auf und Ab erlebt, das mich ziemlich kaputt gemacht hat. Ich mache ihr deswegen aber keine Vorwürfe, zumindest keine, die ich ihr direkt gesagt habe. Innerlich verspüre ich zwar Wut und Enttäuschung, weiss aber auch, dass ich mich aus freien Stücken dazu entschieden habe, dieses auf und ab mitzumachen. Ich habe mich jetzt aber endgültig und konsequent dafür entschieden, nicht mehr dafür zu kämpfen und auch nicht mehr zu Hoffen, auch wenn das mit der Hoffnung so eine Sache ist, die man irgendwie nicht so ganz aus dem Kopf bekommt. :(

Irgendwie ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich versuche all die Fragen, die mit diesem Auf und Ab einhergingen, zu beantworten. Dabei stelle ich mir kurz darauf immer die Frage, warum ich das eigentlich tue, bzw. was ich mir davon verspreche. Selbst wenn ich gute Antworten habe, kann ich ihr nicht helfen. Da ist wohl immer wieder "Hoffnung" Vater des Gedanken. Irgendwie aber treiben mich die Fragen trotzdem in den Wahnsinn ... ich habe das Gefühl, dass ich ohne Antworten keine Möglichkeit finde zu verarbeiten.

Indem man seine Gefühle, auch seine Trauer, Wut und Angst akzeptiert, sie wahrnimmt, durchlebt und sich von ihnen nicht vereinnahmen lässt.
Wie kann ich Trauer, Wut und Angst wirklich akzeptieren, wenn ich sie nicht verstehe?
Manchmal ist es seltsam. Da wird einem überall empfohlen, man soll sich ablenken, Sport treiben, usw. Tue ich das aber nur aus dem Antrieb der Enttäuschung heraus, ist da nicht schon die Basis für diese Art der Verarbeitung die falsche? Um so besser ich abgelenkt bin, umso schlimmer wirken Erinnerungen, die spontan wieder ins Gedächtnis springen. Wie kann man denn Verarbeiten wenn man sich ablenkt? Und wie soll man sich so der eigenen Ängste bewusst werden?

Ich dachte immer, man muss sich den Ängsten stellen, um sie zu besiegen ... Irgendwie scheinen Lösungsansätze wie Trauer, Ablenkung und Zeit Dinge zu sein, die sich widersprechen.

Ebenso widersprüchlich erscheint mir die Fähigkeit, einzusehen, dass man ein Problem hat. Woher weiss man eigentlich was man will? Ich habe so viel versucht ihr zu helfen, zu erkennen wie sehr sie von ihren Ängsten und Problemen beherrscht wird ... alles was ich dafür bekam waren Schuldgefühle, ein gebrochenes Herz und verlorene Freunde. Wie werde ich jetzt damit fertig, dass ich ihr "den Rücken zugekehrt" habe, der, die einfach nicht wusste was sie will? Genau dieser Gedanke lässt mich nicht aufhören zu Hoffen! Ich hoffe ständig darauf, dass sie doch noch erkennt, was sie eigentlich will (was für alle anderen auch einfach total klar war). Trotzdem will ich sie nicht mehr, da mich das zerstören würde, ich würde diese Beziehung nicht verkraften. Trotz dieser Erkenntnis wollen die Hoffnungen nicht verschwinden.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da Du es fachlich willst, bekommst Du es fachlich :)

Es ist irgendwie erschreckend wie sehr du den Nagel auf den Kopf getroffen hast.
Ich bin schließlich auch eine allwissende Kräuterhexe mit einem extrem aufrgendem Hintern! Das war jetzt zwar nicht fachlich, sondern selbstbeweihräuchernd, es schafft aber eine gute Stimmung durch den Rauch. Hat was mystisches. :D Jetzt an die Kristallkugel bzw. das Eingemachte.

Ich habe in 10 Monaten ein Auf und Ab erlebt, das mich ziemlich kaputt gemacht hat. Ich mache ihr deswegen aber keine Vorwürfe, zumindest keine, die ich ihr direkt gesagt habe.
Ja was denn nun? Entscheide Dich mal. Machst Du ihr nun Vorwürfe oder nicht? Weißt wohl nicht was Du willst, was? Erschrocken? So leicht passiert das. Wer eine Beziehung führt mit Jemand der nicht weiß was er will, hat diese Anteile immer auch selbst. Keine Angst, halb so wild.

Innerlich verspüre ich zwar Wut und Enttäuschung
Wut ist kein Vorwurf sondern ein Gefühl. Das ist erstmal ok und unproblematisch. Führt es zu einem Vorwurf, wird es ein Problem. Dann machst Du jemand anders dafür verantwortlich was Du fühlst. Sind aber Deine Gefühle und nur Du bist für die verantwortlich. Enttäuschung ist das Resultat, einer Erwartung die Du an sie hattest und die sie nicht erfüllt hat, Du sie aber in der Verantwortung dafür siehst, sie zu erfüllen. Meißtens ist eine solche Erwartung sowas wie - Du hast dafür zu sorgen, daß es mir gut geht. Geht auf jeden Fall nach hinten los.

weiss aber auch, dass ich mich aus freien Stücken dazu entschieden habe, dieses auf und ab mitzumachen
Und da kommt auch schon die Entschuldigung für die versteckten Vorwürfe gleich verpackt in Selbstvorwürfe. Es fängt an sich zu verkomplizieren. Mmh, wo ist denn der klare Willen, die klaren Gedanken?

Ich habe mich jetzt aber endgültig und konsequent dafür entschieden, nicht mehr dafür zu kämpfen
Gute Entscheidung.

und auch nicht mehr zu Hoffen, auch wenn das mit der Hoffnung so eine Sache ist, die man irgendwie nicht so ganz aus dem Kopf bekommt.
Blöder Versuch. Klappt nicht. Erlaub Dir zu hoffen, nur lass Dich von dieser Hoffnung nicht leiten. Klappt besser.

ich habe das Gefühl, dass ich ohne Antworten keine Möglichkeit finde zu verarbeiten.
Ein weit verbreiter Weg um seine Gefühle nicht zulassen zu müssen, weil sie weh tun.

Wie kann ich Trauer, Wut und Angst wirklich akzeptieren, wenn ich sie nicht verstehe?
Weil Du sie nicht verstehen brauchst. Um sie zu akzeptieren braucht es nur die Akzeptanz, daß sie da sind und die schon alle ihre Richtigkeit haben.

Da wird einem überall empfohlen, man soll sich ablenken, Sport treiben, usw.
Scheiße ist lecker. 1000 Fliegen können nicht irren.Sich ablenken ist so ziemlich das schlechteste was man machen kann. Besser ist es seinen Zustand zu akzeptieren und dafür zu sorgen, daß es einem besser geht.

Tue ich das aber nur aus dem Antrieb der Enttäuschung heraus, ist da nicht schon die Basis für diese Art der Verarbeitung die falsche?
Falsch und Richtig gibt es nicht. Alles irgend so ein Mythos um eine illusionäre Sicherheit vorzugaukeln. Dich ablenken um Deine Gefühle nicht wahrnehmen zu müssen, verlagert das alles nur einfach in die Zukunft, in die nächste Beziehung etc.

Wie kann man denn Verarbeiten wenn man sich ablenkt?
Da bist Du auf einem guten Weg. Gar nicht. Was nicht heißen soll, daß Du Dir nichts Gutes tun darfst. Dir etwas Gutes tun ist aber nicht ablenken solange Du bewußt bleibst. Kann alles mögliche sein, eben das was Dir gut tut. Es geht Dir halt Kagge im Moment. Darf es auch. Genauso darfst Du aber auch dafür sorgen, daß es Dir besser geht. Die Verarbeitung kommt von allein wenn Du Deine Gefühle akzeptierst.

Ich dachte immer, man muss sich den Ängsten stellen, um sie zu besiegen
Das stimmt auch. Dafür muß man sie aber erstmal wahrnehmen. Von dem Gedanken wegkommen, seine Ängste besiegen zu müssen wäre auch nicht schlecht. Ihnen die Basis entziehen macht mehr Sinn. Wer sich mit seinen Ängsten anlegen will, verliert.

Irgendwie scheinen Lösungsansätze wie Trauer, Ablenkung und Zeit Dinge zu sein, die sich widersprechen.
Trauer nicht, die ist Teil der Verarbeitung. Zeit ist ebenfalls Teil der Verarbeitung. Ablenkung nicht, die führt weg von der Verarbeitung. Statt Ablenkung, Pause nehmen, sich was Gutes tun, sich erholen. Verarbeiten, Aufarbeiten ist ein Knochenjob und braucht viel Energie. Da darf und sollte man dafür sorgen, daß die Akkus dabei nicht leer laufen.

Ebenso widersprüchlich erscheint mir die Fähigkeit, einzusehen, dass man ein Problem hat.
Das ist nicht widersprüchlich. Das ist ganz normal und alltäglich.

Woher weiss ich eigentlich was ich will?
Innere Stimme.

Ich habe so viel versucht ihr zu helfen, zu erkennen wie sehr sie von ihren Ängsten und Problemen beherrscht wird
Da hast Du Dich auf Terrain begeben auf dem Du nichts zu suchen hast. Gar nichts. Das ist ihrs!

alles was ich dafür bekam waren Schuldgefühle, ein gebrochenes Herz und verlorene Freunde
Das ist der Preis den Du zahlen mußt, wenn Du glaubst das Leben eines anderen retten zu müssen, der das nicht von Dir gewünscht hat und Du dann dafür noch Dankbarkeit erwartest.

Wie werde ich jetzt damit fertig, dass ich ihr "den Rücken zugekehrt" habe, die einfach nicht wusste was sie will?
Zeit!
 
Da Du es fachlich willst, bekommst Du es fachlich :)
Sehr gut! :)

Ja was denn nun? Entscheide Dich mal. Machst Du ihr nun Vorwürfe oder nicht? Weißt wohl nicht was Du willst, was?
Ja das stimmt. Das hab ich mir auch schon gedacht. Nur stehe ich vor einem Dilemma. Ich kann mich selber nicht aus der Verantwortung nehmen, denn ich hätte mich ja selbst gegen das alles entscheiden können. Trotzdem frage ich mich, wieviel man jemandem vorwerfen kann, der zwar die eigene Misere mitverursacht hat, aber eigentlich selbst nicht wirklich was dafür kann. Ich kann einem Krebskranken auch nicht vorwerfen, dass ich mit ihm mitleide. Ebenso kann ich einer Person mit Psychischen Problemen nicht vorwerfen, dass die Folgen dieser Probleme auch zu meinem Problem werden. Ich kann mich höchstens zurückziehen und mir den (Selbst-)Vorwurf gefallen lassen, ich wäre ein Egoist. Doch in meinem Fall musste ich die Grenzen spüren und habe sie auch akzeptiert. Jedoch hätte ich mir trotzdem gewünscht, dass sie viel früher eine eindeutige Position einnimmt und diese dann auch behält. Irgendjemand ist immer Schuld, die Frage ist nur: Kann man ihn auch Verantwortlich dafür machen? Im Endeffekt kann ich nur bei mir selber ansetzen, denn mache ich ihr diese Vorwüfe, wäre ich evtl. nicht nur anmassend und ungerecht (wegen der psychischen Probleme) sondern auch rachsüchtig und egoistisch. Nur, wie schaffe ich es die Wut aus den Vorwüfen (ohne einen Verantwortlichen) loszuwerden?

Enttäuschung ist das Resultat, einer Erwartung die Du an sie hattest und die sie nicht erfüllt hat, Du sie aber in der Verantwortung dafür siehst, sie zu erfüllen.
Ergo enttäuscht man sich immer nur selber? Dann bin ich mit Selbstvorwüfen doch an der richtigen Adresse?

Blöder Versuch. Klappt nicht. Erlaub Dir zu hoffen, nur lass Dich von dieser Hoffnung nicht leiten. Klappt besser.
Finde ich eine interessante Aussage, habe aber keine Ahnung, wie das in der Praxis aussehen soll.

Ein weit verbreiter Weg um seine Gefühle nicht zulassen zu müssen, weil sie weh tun.
Und wie werde ich die Fragen los? Geschieht das vielleicht einfach mit der Zeit? Ich weiss ja, dass die Antworten eigentlich nutzlos wären und in den meisten Fällen so oder so nur zu neuen Fragen führen würden. Möglicherweise sind sie nur ein Vorwand, um irgend eine Hoffnung zu begründen ... was auch immer der Grund ist, sie nerven, und zwar gewaltig!

Weil Du sie nicht verstehen brauchst. Um sie zu akzeptieren braucht es nur die Akzeptanz, daß sie da sind und die schon alle ihre Richtigkeit haben.
Die Akzeptanz, dass ich krank bin hilft auch nichts, wenn ich die Krankheit nicht verstehe, um etwas dagegen zu unternehmen ...

Sich ablenken ist so ziemlich das schlechteste was man machen kann. Besser ist es seinen Zustand zu akzeptieren und dafür zu sorgen, daß es einem besser geht.
Ganz deiner Meinung! Ich werde darüber nachdenken, was das für mich bedeutet.
Irgendwie ist mir nicht ganz klar, was Verarbeiten bedeuten soll. Ich versuch mal zu erklären wie ich das bis jetzt verstanden habe. Soll das z.B. heissen, ich soll Musik, Filme und Orte bewusst aufsuchen und mich mit der daraus entstehenden Trauer und Enttäuschung konfrontieren? ... dass man sowas von Natur aus eher scheut, scheint mir jetzt natürlich und irgend einen Grund wird's wohl auch geben, dass uns unser Gehirn sagt, dass das nicht so eine tolle Idee ist.

Das ist nicht widersprüchlich. Das ist ganz normal und alltäglich.
Ich meinte damit, dass man in vielen Fällen die Inputs von Aussen braucht um eigene Fehler und Probleme zu erkennen. Manchmal braucht man Leute, die einem einen Spiegel vorhalten, mit dem Risiko, dass diese das in den falschen Hals bekommen. Ich denke ich habe, vor allem gegenüber Personen an denen mir persönlich etwas liegt, auch die Verpflichtung, diese auf ein Problem hinzuweisen und wäre feige, wenn ich, sozusagen das Risiko scheuend, einfach schweige.

Und wenn diese undeutlich redet? Oder das, was sie sagt einer irrationalen Angst entspringt? Woher weiss ich überhaupt ob dem so ist oder nicht?

Das ist der Preis den Du zahlen mußt, wenn Du glaubst das Leben eines anderen retten zu müssen, der das nicht von Dir gewünscht hat und Du dann dafür noch Dankbarkeit erwartest.
Wenn du beobachtest wie ein Blinder auf einen Abgrund zuläuft, musst du dann unbedingt warten, bis er dich fragt, ob du ihn führst? Du würdest ihn bestimmt daran hindern wollen. Trotz guter Absichten könnte er ziemlich angepisst sein, weil er glaubt du diskriminierst ihn aufgrund seiner Behinderung. Kannst du ihm nicht helfen, weil er deine Hilfe ablehnt, ok, dann ist es eben so. Dankbarkeit zu erwarten wäre vermessen, aber sich darüber zu freuen, wenn man sie trotzdem erhält ist natürlich toll!
Dennoch ist es frustrierend zuzusehen, wie sich geliebte Menschen selber im Weg stehen und auf einen "Abgrund" zulaufen. Man kann nichts dagegen tun, ist hilflos und alle Warnungen werden nicht nur ignoriert, sondern es wird einem auch noch übel genommen. Irgendwie muss ich das jetzt akzeptieren lernen. Auch diese Einsicht scheint mich zur Ignoranz zu zwingen.

Wie werde ich jetzt damit fertig, dass ich ihr "den Rücken zugekehrt" habe, die einfach nicht wusste was sie will?
Die Aussage sollte meinen inneren Konflikt widerspiegeln. Mein Verstand fordert von mir die vernünftige Hoffnungslosigkeit und mein Herz die unvernünftige Hoffnung. Dieser Krieg ist mühsam und anstregend und geprägt von immer wiederkehrenden Zweifeln und Unglauben.
Reduziert sich jetzt alles auf Durchhalteparolen? ... erscheint mir irgendwie Plan- und Ziellos :(

 
sehr gute Fragen... bekommst darauf ganz bestimmt sehr aufschlussreiche Antworten. Da bin ich mir sicher ;)

dazu möchte ich dennoch etwas sagen:

Die Akzeptanz, dass ich krank bin hilft auch nichts, wenn ich die Krankheit nicht verstehe, um etwas dagegen zu unternehmen ...
DOCH. Ganz sicher. Wissen und Akzeptanz ist das EINZIGE was hilft, neben der nötigen Therapie natürlich. Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung mitteilen. Es ist wieder eine Einstellungs und Ansichtssache
 
Ich akzeptiere und weiss also, dass ich die Grippe habe. Das macht mich aber noch nicht gesund. Verstehe ich aber, dass ein Virus an der Krankheit schuld ist, und ich desswegen mich z.B. impfen lassen soll, oder ein Medikament herstellen muss, das mein Imunsystem stärkt, damit dieses Antikörper produzieren kann, macht mich das Verständnis und die daraus folgende Handlungsweise wieder gesund.

Wenn ich nicht verstehe, warum ich Wütend bin oder warum ich Angst habe, wie kann ich denn deren Ursachen bekämpfen? Das würde ja bedeuten ich bin diesen Gefühlen ausgeliefert und muss einfach alles hinnehmen wie's ist ... kann aber irgendwie auch nich sein, oder? ;)

 
Jedoch hätte ich mir trotzdem gewünscht, dass sie viel früher eine eindeutige Position einnimmt und diese dann auch behält.
Schonmal in Betracht gezogen, daß sie das vielleicht gar nicht kann?

Nur, wie schaffe ich es die Wut aus den Vorwüfen (ohne einen Verantwortlichen) loszuwerden?
Ich hab doch nicht gesagt, daß es keinen Verantwortlichen für Deine Wut gäbe. Ich sagte, sie liegt in Deiner Verantwortung. Das ist doch das schöne, Du kannst sie somit auch loswerden ohne fremde Hilfe. Holzknüppel + Baum, Boxsack. Ich persönlich mag es Dachlattennägel in einen Balken zu dreschen! Wenn der Balken anschließend zerbröselt und ich heulend zusammenbreche, hab ich alles gut gemacht.

Ergo enttäuscht man sich immer nur selber?
Du bist sehr fix im begreifen. Nur lass dem auch Zeit damit es ankommen kann.

Dann bin ich mit Selbstvorwüfen doch an der richtigen Adresse?
Jetzt mußte ich echt lachen. Ja, bist Du :D Nur ob Dir Selbstvorwürfe irgendwas bringen. Brauchst Du die? Bisschen Masoschist, was? :D

Und wie werde ich die Fragen los? Geschieht das vielleicht einfach mit der Zeit?
In etwa, ja. Es läßt nach, weil Dir die ewige Fragerei irgendwann selbst auf den Keks gehen wird oder Du die Ursachen für die Fragen mit der Zeit wegräumst.

Möglicherweise sind sie nur ein Vorwand, um irgend eine Hoffnung zu begründen ... was auch immer der Grund ist, sie nerven, und zwar gewaltig!
Sie sind mehr ein Vorwand um seine Trauer nicht fühlen zu müssen. Die finale Antwort führt immer zur Trauer. Das weiß man unbewußt und schiebt schnell eine neue Frage zwischen sich und seine Trauer.

Die Akzeptanz, dass ich krank bin hilft auch nichts, wenn ich die Krankheit nicht verstehe, um etwas dagegen zu unternehmen
Ganz großer Denkfehler. Die menschliche Psyche hat die größten Selbstheilungskräfte überhaupt, wenn man sie lässt. Indem Du etwas unternehmen willst, unterbindest Du den Selbstheilungsprozess.Das bedeutet nicht weiter zu machen wie gehabt, sondern zu lernen, was tut mir tatsächlich gut, was nicht.

Du versuchst Dich mit Ratio durch emotionales Chaos zu prügeln. Aber auch das ist nur ein Selbstschutz um's eben nicht fühlen zu müssen.

Ich denke ich habe, vor allem gegenüber Personen an denen mir persönlich etwas liegt, auch die Verpflichtung, diese auf ein Problem hinzuweisen und wäre feige, wenn ich, sozusagen das Risiko scheuend, einfach schweige.
Und als feige magst Du ja nun wirklich nicht gelten. Da ist das Selbstbild einfach zu wichtig. Strahlender Ritter in weißer Rüstung oder eher Psychodoc? Welchen Held hätten's denn gern?

Und wenn diese undeutlich redet?
Das tut die nie, die redet immer sehr deutlich. Nur sehr sanft. Solang Deine Löwen aus Wut brüllen und Du Deine innere Stimme totquatscht, wirst Du nicht viel hören. Kann die Stimme aber nix für wenn ihr keiner zuhören will.

Oder das, was sie sagt einer irrationalen Angst entspringt?
Wenn Angst da ist, schweigt sie. Dann redet die Angst. Den Unterschied kann man erfühlen, braucht etwas Übung.

Woher weiss ich überhaupt ob dem so ist oder nicht?
Gar nicht. Ich kann's nicht empirisch belegen. Suchst Du Beweise, solltest Du in die Mathematik gehen, nicht Dich mit Dir beschäftigen.

Wenn du beobachtest wie ein Blinder auf einen Abgrund zuläuft, musst du dann unbedingt warten, bis er dich fragt, ob du ihn führst?
Oh, jetzt ist sie blind. Hast Du das mal eben festgelegt? Selbst wenn sie sehenden Auges in den Abgrund springt, ist vielleicht genau das Springen das was sie braucht.

Du würdest ihn bestimmt daran hindern wollen.
Wenn ich weiß, das der blind ist, weil er's mir gesagt hat oder 'ne Armbinde hat damit ich es weiß und sehe, das er in einen Abgrund läuft, würd ich ihn darauf hinweisen. Ob er dann weiter geht, ist seine Sache. Wenn er mich dann fragt, ob ich ihn führen kann, würd ich ihn natürlich führen.

Trotz guter Absichten könnte er ziemlich angepisst sein, weil er glaubt du diskriminierst ihn aufgrund seiner Behinderung.
Nicht wenn er ein bekennender Blinder ist und dazu steht, mir das gesagt hat oder eine Armbinde trägt. Er würde Danke sagen, wenn ich ihn darauf hinweise, daß in 2 Metern ein Abgrund kommt. Er würde sich mit Sicherheit aber angepisst fühlen, wenn ich seine Persönlichkeitsrechte übergehe und ihn "auf den richtigen Weg bringe".

Dankbarkeit zu erwarten wäre vermessen
Überhaupt was erwarten wäre vermessen. Wenn Du das nicht erwartet hast, woher kommt dann Deine Enttäuschung?

Auch diese Einsicht scheint mich zur Ignoranz zu zwingen.
Zur Akzeptanz!

Dieser Krieg ist mühsam und anstregend und geprägt von immer wiederkehrenden Zweifeln und Unglauben.
Wie willst Du Frieden finden solange Du Krieg führst?
 
Ich akzeptiere und weiss also, dass ich die Grippe habe. Das macht mich aber noch nicht gesund. Verstehe ich aber, dass ein Virus an der Krankheit schuld ist, und ich desswegen mich z.B. impfen lassen soll, oder ein Medikament herstellen muss, das mein Imunsystem stärkt, damit dieses Antikörper produzieren kann, macht mich das Verständnis und die daraus folgende Handlungsweise wieder gesund.
Das ist dann wohl der Selbstschutz. Sone Grippe kann Dich ja auch stärken, deine Abwehrkräfte jedenfalls.

Wenn ich nicht verstehe, warum ich Wütend bin oder warum ich Angst habe, wie kann ich denn deren Ursachen bekämpfen? ;)
Warum willst DU überhaupt die Ursache bekämpfen. Du willst doch eigentlich nur wissen, warum du wütend bist, warum Du Angst hast. Finde das doch erst einmal heraus... Das wäre für mich jedenfalls der erste Schritt.
 
Wenn ich nicht verstehe, warum ich Wütend bin oder warum ich Angst habe, wie kann ich denn deren Ursachen bekämpfen?
Brauchst Du irgendwie immer was mit dem Du Dich anlegen kannst um Dich zu fühlen?

Irgendwas was Du nicht bekämpfen willst?

 
Ganz ehrlich Berta ... ich mag dich, oder zumindest was du da schreibst. Danke :)

Schonmal in Betracht gezogen, daß sie das vielleicht gar nicht kann?
Jep, hab ich. Deswegen mache ich ihr keine Vorwürfe. Aber die Unwissenheit darüber, ob sie wirklich ein gröberes psychisches Problem hat, oder teilweise auch fahrlässig mit mir umging lässt mich trotzdem in Betracht ziehen, dass sie einige Vorwürfe verdient hätte. Aber besser wärs irgendwie, wenn mir das einfach egal wär.

Wenn der Balken anschließend zerbröselt und ich heulend zusammenbreche, hab ich alles gut gemacht.
Ich beneide dich dafür, dass du das kannst. Ich freue mich schon darüber, wenn mir eine einzelne verirrte Träne über die Wange rutscht. Aber ich hab festgestellt, dass mir Sport sehr gut gegen die Wut hilft.

Nur ob Dir Selbstvorwürfe irgendwas bringen. Brauchst Du die? Bisschen Masoschist, was? :D
Irgendwie hör ich das jetzt schon zum zweiten mal :) ... ich weiss nicht, aber manchmal bin ich vielleicht tatsächlich ein bisschen ein Masochist. Warum, weiss ich auch nicht. Auch wenn es schmerzhaft war hatte ich lange Zeit Angst davor, das Ziel der Beziehung mit ihr zu aufzugeben und in eine Art Lethargie zu verfallen, ohne Antrieb oder Motivation im Leben. Irgendwie gab es immer wieder Situationen, in denen ich Zweifel hatte, doch genau dann tat sie etwas, das neue Hoffnung verlieh. Es schien meinem Leiden einen Sinn zu verleihen. Ich denke ich mache mir die Selbstvorwürfe, damit ich aus meinen Fehlern lernen kann, und das nächste mal besser aufpasse mit Erwartungen und mit sich-in-etwas-hereinsteigern. Vielleicht muss ich auch lernen aufzugeben (doch da kommt man unweigerlich wieder in den Clinch aufgeben-weiterkämpfen ... ein schmaler Grat). Ich hoffe ich kann das, und das führt nicht dazu, dass ich mich distanziere, zynisch oder ignorant werde. Als Schutzmassnahmen funktionieren diese Mittel nämlich ausserordentlich gut!

Sie sind mehr ein Vorwand um seine Trauer nicht fühlen zu müssen. Die finale Antwort führt immer zur Trauer. Das weiß man unbewußt und schiebt schnell eine neue Frage zwischen sich und seine Trauer.
Genau das meinte ich. Ich will ja trauern ... kanns irgendwie aber nicht. Ich bin mir zwar bewusst was Sache ist, kann es aber irgendwie nicht annehmen, auch wenn ich noch so will. Ich wünschte diese Fragen würden mich in Ruhe lassen. Ich sehe nur die Lösung darin, dass mir das alles egal wird, dann wären mir auch die Fragen und deren Antwort egal ...

Und als feige magst Du ja nun wirklich nicht gelten. Da ist das Selbstbild einfach zu wichtig. Strahlender Ritter in weißer Rüstung oder eher Psychodoc? Welchen Held hätten's denn gern?
Hach ja ... der strahlende Ritter. :) Ich wärs ja gerne, aber ich bin mir bewusst, dass ich ihre Probleme nicht lösen kann, geschweige denn eine Diagnose abgeben. Davor hab ich mich auch immer gehütet. Ich wollte sie darauf hinweisen, dass sie es wenigstens in Betracht ziehen soll, Hilfe anzunehmen. Sie scheint aber genau auf diesen Ritter zu hoffen, der alle ihre Zweifel und Ängste verschwinden lässt.
Das Mühsame war auch, dass ich nie klare Antworten erhielt. Alles war immer so kryptisch und verschwommen. Wollte man tiefere Gespräche führen, stiess ich nach kürzester Zeit auf Beton und Schutzmassnahmen in jeder erdenklichen Art und Weise. Man verzweifelt ein bisschen daran. Vor allem, wenn man eben sah, dass da Probleme sind, und trotzdem nich an sie herankam. Jetzt, wo das nicht mehr meine Sache sein soll, muss ich irgendwie lernen das alles ruhen zu lassen ... nur wie?

Zugegeben, das Beispiel mit dem Blinden hinkt ein wenig. Ich wollte natürlich nicht sagen, dass sie blind sei. Sondern, dass ich ein ernsthaftes Problem sehe und das auch gut begründen kann. Deswegen fühlte ich mich verpflichtet, das ihr mitzuteilen, nicht zuletzt weil sie mir sehr viel bedeutet hat. Teilweise hat sie selber schon begriffen, dass sie ernste Probleme hat, nimmt diese aber (meiner Meinung nach) nicht ernst genug.

Und da, glaub ich liegt auch meine Vermessenheit. Natürlich kann ich nicht sagen, wie schwer ihr Problem ist, aber vielleicht dient es mir als Schutzschild. Das ist einfach die einzige Erklärung für das extrem ambivalente und auch sonst unerklärliche Verhalten.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du irgendwie recht. Ich neige dazu die Leute zwar vor die Wahl zu stellen, aber wenn mir ihre Entscheidung nicht passt, sie überreden zu wollen, oder das persönlich zu nehmen, als ob sie sich gegen mich entschieden hätten. Vielleicht war ich deshalb sogar ein wenig aufdringlich, was im Rückblich sicher ein Fehler war. Auf der anderen Seite hätte ich nur noch die Wahl gehabt, den Kontakt zu ihr abzubrechen, was sie auch unter Druck gesetzt hätte. Irgendwie konnte ich's nur falsch machen. :(

Überhaupt was erwarten wäre vermessen. Wenn Du das nicht erwartet hast, woher kommt dann Deine Enttäuschung?
Ich erwarte keine Dankbarkeit. Man kann Hilfe doch einfach auch dankend ablehnen und dabei freundlich bleiben, evtl. sogar die guten Absichten dahinter sehen. Stattdessen wurde ich für mein Hilfeangebot "bestraft". Und das enttäuscht mich. Damit tue ich mich sehr schwer. Ich habe das Gefühl, dass ich das nur dann überwinden kann, wenn mich zurückziehe, mir alles egal ist, was damit zusammenhängt, sozusagen eine gewisse Ignoranz gegenüber den betroffenen Personen entwickle. Ich will das eigentlich nicht, mir wäre lieber, das ginge anders!

Wie willst Du Frieden finden solange Du Krieg führst?
Nicht wäre mir lieber, als ihn zu beenden. Nur wie? Akzeptanz scheint dein Zauberwort zu sein.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Das ganze war ein 10-Monatiges hin und her. Irgendwann musste ich mich entscheiden (kurz nachdem sie mir zum dritten und letzem Mal das Herz gebrochen hatte) und habe mich von ihr zurückgezogen (d.h. Kontaktsperre). Ich habe ihr das auch mitgeteilt und ihr gesagt, dass eine Freundschaft unter den gegebenen Umständen unmöglich funktionieren kann. Eine Kontaktsperre hatten wir schon für ein paar Wochen, die sie dann unterbrochen hat, und mir Vorwürfe gemacht hat, ich hätte sie verlassen, dabei hat sie mir das Herz gebrochen. Das Ganze wiederholt sich jetzt auf eine andere Art wieder. Ich verstehe nicht, wie man mir das zum Vorwurf machen kann. Auch sonst ging sie mit allen Konflikt- oder Problemsituationen um wie ein kleines Kind. Es war manchmal echt verstörend. Ich kann das alles irgendwie eben nicht akzeptieren, weil mir das Verständnis dafür fehlt. Aber ich kann den Fakt akzeptieren, dass meine Entscheidung dieses mal endgültig ist, und ein Zurück zu dem ewigen hin und her nicht mehr in Frage kommt.

Sie weiss eben nicht was sie will. Sie hat mit grosser Wahrscheinlichkeit ein ernsthaftes psychisches Problem, trotzdem will sie es nichtmal in Betracht ziehen. Ich würde es gerne verstehen, kann es aber nicht. Es scheint als müsste ich erst lernen, das zu akzeptieren ... aber wie nur?





EDIT (automatische Beitragszusammenführung)





Auch dir sei natürlich gedankt für deine Beiträge, traurinschen :)

Genau da seh ich das Übel. Enttäuchungen können einen eben nicht dazu "zwingen", misstrauisch ignorant und zynisch zu werden, wenn Du weisst, wie und warum Du reagierst, fühlst usw. Es kommt drauf an, wie Du eben solche Enttäuschungen, Sorgen und Anderes annimmst und mit ihnen umgehst. Ob du das persönlich nimmst und sauer auf den Rest der Welt reagierst und darüber trotz, dass nur Dir solche schlimmen Dinge passieren usw usf
Das finde ich eine interessante Aussage. Ich verspüre diese Wut und diese Enttäuschung. Auch wenn ich sie nicht will, so fühle ich mich diesen Gefühlen trotzdem machtlos ausgeliefert. Es gibt einige Dinge, wie z.B. Sport der mich temporär davon erlöst, oder aber auf jeden Fall Ablenkung. Aber sie kommen immer wieder.

Weil ich die ganze Situation, ihr Verhalten, ihre Unentschlossenheit und ihre Entscheidungen nicht verstehe kann ich irgendwie nicht von meiner Wut und Enttäuschung ablassen. Trauer ist schon da, manchmal, in kleinen Häppchen, aber eigentlich weiss ich tief im innern, dass mich das irgendwann einholt. Ich will das aber nich vor mir herschieben. Irgendwie muss das raus, und mir scheinen ein paar Dinge einfach im Weg zu stehen.

 
Ganz ehrlich Berta ... ich mag dich, oder zumindest was du da schreibst.
Na mich muß man auch einfach mögen. Da führt gar kein Weg dran vorbei :D

Du bist außerodentlich gefaßt dafür was ich Dir so um die Ohren schlage. Dafür gibt es zwei mögliche Gründe, entweder läßt Du alles noch gar nicht an Dich heran, oder aber Du bist realtiv stabil. Da Du nicht verzweifelt klingst, sondern vor allem verwirrt, gehe ich von Letzterem aus. Das ist eine enorme Ressource die Du da hast, jetzt mußt Du nur noch rauskriegen, wie Du sie mal für Dich nutzen kannst. Das kommt aber.

Als ich an dem Punkt war, an dem Du jetzt bist, war ich weniger gefasst. Ich hätte mich auf Teufel komm raus mit mir angelegt hätte ich die Antworten bekommen, die ich Dir heute gebe.

oder teilweise auch fahrlässig mit mir umging lässt mich trotzdem in Betracht ziehen, dass sie einige Vorwürfe verdient hätte.
Niemand hat Vorwürfe verdient. Die helfen Niemandem weiter.

Aber besser wärs irgendwie, wenn mir das einfach egal wär.
Ganz sicher nicht. Daß es Dir nicht egal ist, ist etwas was Dich auszeichnet. Willst Du eine Deiner größten Stärken opfern, dafür eine Weile keine Trauer fühlen zu müssen? Du könntest es versuchen, vielleicht würde es Dir gelingen, Du müßtest dafür Dein Selbst allerdings verleugnen und es würde Dich brechen. Du würdest nichts mehr fühlen, außer einem latenten und leichten dauerhaften Schmerz. Zu deutsch gesagt, Du würdest verbittern. Das fühlt sich nicht gut an, zumal man nicht mehr raus kommt wenn man es will.

Aber ich hab festgestellt, dass mir Sport sehr gut gegen die Wut hilft.
Dann mach Sport. Jeder das was ihm hilft.

Auch wenn es schmerzhaft war hatte ich lange Zeit Angst davor, das Ziel der Beziehung mit ihr zu aufzugeben und in eine Art Lethargie zu verfallen, ohne Antrieb oder Motivation im Leben.
Wie weit ging das? Soweit, daß nur aus Angst vor der eigenen Zukunft in der Beziehung geblieben bist? Brauchst Du mir nicht beantworten, Dir schon. Bedenklich wird es, wenn Du bereit warst Dich vollständig aufzugeben, wenn es nur ein bisschen verbiegen war, dann ist es noch ungefährlich, nur was, was Du Dir ansehen solltest.

Es schien meinem Leiden einen Sinn zu verleihen.
Aua, aua. Erst Held. Dann auch noch Märtyrer. Du willst es wirklich wissen, oder? ;)

Ich denke ich mache mir die Selbstvorwürfe, damit ich aus meinen Fehlern lernen kann
So, jetzt kommt die Berta mit ihrer völlig verqueren Sichtweise. Fehler gibt es nicht. Nur die Dinge die man tut oder unterlässt und hinterher feststellt, daß das nicht so besonders hilfreich war. Sich deswegen selbst zu zerfleischen ist noch weniger hilfreich. Und aus Selbstvorwürfen hat noch Niemand gelernt. Selbstvorwürfe sind auch nur eine Art etwas nicht zu akzeptieren. Da ist es wieder, das Zauberwort.

Vielleicht muss ich auch lernen aufzugeben
Aufegebn mag keiner. Klingt so nach verlieren. Loslassen wär aber nicht schlecht. Kann man aber nicht lernen. Man kann es nur einfach tun. Und auch dann kommt oft die Frage wie. Indem man das woran man sich klammert durch Vertrauen ersetzt. Vertrauen in das Leben, Gott, die Natur, das Universum. Such Dir aus, was Dir am besten schmeckt. Ganz einfach Vertrauen darein, daß alles schon seine Richtigkeit hat.

Ich hoffe ich kann das, und das führt nicht dazu, dass ich mich distanziere, zynisch oder ignorant werde. Als Schutzmassnahmen funktionieren diese Mittel nämlich ausserordentlich gut!
Oh ja. Sind verlockende Krücken. Es sind aber Krücken! Man kann sie eine Weile nutzen, das ist ok. Aber wer lernt dauerhaft mit ihnen zu laufen bekommt ein krummes Kreuz. Das tut weh, macht verbittert und unglücklich und ist unsexy.

Ich will ja trauern ... kanns irgendwie aber nicht.
Das kommt. Such schonmal 'n Eimer.

Ich bin mir zwar bewusst was Sache ist, kann es aber irgendwie nicht annehmen, auch wenn ich noch so will.
Da wehrt sich Dein Ego noch. Das ist irgendwann platt. Mach Dir da keine Sorgen.

Ich sehe nur die Lösung darin, dass mir das alles egal wird, dann wären mir auch die Fragen und deren Antwort egal
Gibt eine bessere Lösung, vor allem eine gesündere. Kommt gleich noch.

Hach ja ... der strahlende Ritter. :) Ich wärs ja gerne
Hier wird's spanned. Und warum brauchst Du diese Rolle? Magst Dir Liebe erkaufen weil Du glaubst, daß sie Dir keiner schenken würde?

Sie scheint aber genau auf diesen Ritter zu hoffen, der alle ihre Zweifel und Ängste verschwinden lässt.
Wenn sie Glück hat, merkt sie irgendwann selbst, daß es so nicht klappt. Das kann dauern und noch ein paar Ritter verschleißen. Du willst nicht mit ihr tauschen.

Das Mühsame war auch, dass ich nie klare Antworten erhielt. Alles war immer so kryptisch und verschwommen. Wollte man tiefere Gespräche führen, stiess ich nach kürzester Zeit auf Beton und Schutzmassnahmen in jeder erdenklichen Art und Weise.
Die wird sie sicher auch brauchen.

Vor allem, wenn man eben sah, dass da Probleme sind, und trotzdem nich an sie herankam.
Vielleicht braucht sie die Probleme ja? Schonmal daran gedacht?

Stell Dir mal vor, Probleme und Selbstschutz sind da um etwas zu schützen, was so weh tut, daß man auf keinen Fall da ran darf, weil es einen zerreissen würde. Und jetzt stell Dir mal vor, da kommt einer, und der will einem den gesamten Schutz einfach runterreissen. Was wäre Dein erstes Gefühl, was Du dann hättest? Meines wäre - ANGST!

Jetzt, wo das nicht mehr meine Sache sein soll, muss ich irgendwie lernen das alles ruhen zu lassen ... nur wie?
Es war nie Deine Sache. Du hast es nur an Dich gerissen. Jetzt heißt es, neuen Fokus setzen. Wie wär's mal mit Dir als Fokus? Na? Auch schon Angst? Die Probleme anderer Leute sind auch nur Dein Selbstschutz für etwas wo Du keinesfalls jetzt schon ran willst.

Deswegen fühlte ich mich verpflichtet, das ihr mitzuteilen, nicht zuletzt weil sie mir sehr viel bedeutet hat.
Bis dahin geh ich noch mit Dir mit, aber ab dann war's das. Du hast es mitgeteilt, daß Du wahrnimmst, daß sie sich mit irgendwas plagt. Punkt. Schluß. Ende. Für jeden weiteren Schritt bist Du nicht mehr zuständig, es sei denn Du wirst darum gebeten!

Ich neige dazu die Leute zwar vor die Wahl zu stellen, aber wenn mir ihre Entscheidung nicht passt, sie überreden zu wollen, oder das persönlich zu nehmen, als ob sie sich gegen mich entschieden hätten.
Du bist nicht nur fix im begreifen, Du bist auch fix im schlußfolgern. Du nimmst es persönlich an Stellen wo es nie persönlich ist oder war. Und darin liegt auch ein Großteil der Lösung verborgen. Lernen, es nicht mehr zu personalisieren.

Vielleicht war ich deshalb sogar ein wenig aufdringlich, was im Rückblich sicher ein Fehler war.
Was für'n Fehler? Weil Du was getan hast, was Du zu dem Zeitpunkt gar nicht besser wußtest? Seh ich keinen Fehler. Nur eine Lernaufgabe.

Irgendwie konnte ich's nur falsch machen.
Da ist durchaus was dran.

Man kann Hilfe doch einfach auch dankend ablehnen und dabei freundlich bleiben, evtl. sogar die guten Absichten dahinter sehen.
Kann man, muß man aber nicht. Sie muß es nicht und sie kann's vielleicht auch nicht.

Damit tue ich mich sehr schwer. Ich habe das Gefühl, dass ich das nur dann überwinden kann, wenn mich zurückziehe, mir alles egal ist, was damit zusammenhängt, sozusagen eine gewisse Ignoranz gegenüber den betroffenen Personen entwickle.
Ja und Nein. Zurückziehen ja, ignorranz, nein. Nimm es nicht mehr persönlich, dann sind es auch nicht mehr "Deine Probleme"

Eine Kontaktsperre hatten wir schon für ein paar Wochen, die sie dann unterbrochen hat, und mir Vorwürfe gemacht hat
Damit mußt Du wieder rechnen. Stell Dich schonmal drauf ein.

Ich verstehe nicht, wie man mir das zum Vorwurf machen kann.
Du mußt nicht alles verstehen. Dich davor schützen reicht.

Auch sonst ging sie mit allen Konflikt- oder Problemsituationen um wie ein kleines Kind.
Vielleicht hat sie's nie lernen dürfen sondern es wurde von ihr gefordert es einfach zu können. So wie Du diese Forderung unbewußt ebenfalls an sie herangetragen hast.

Da kann ein Mnesch schon drunter zerbrechen, wenn von ihm laufend was gefordert wird, was er nie lernen durfte und er es einfach können soll.

Ich kann das alles irgendwie eben nicht akzeptieren, weil mir das Verständnis dafür fehlt.
Fragst Du auch einen Stein der vor Deiner Tür liegt, warum er ein Stein ist, damit Du akzeptieren kannst das er da ist?

Sie hat mit grosser Wahrscheinlichkeit ein ernsthaftes psychisches Problem, trotzdem will sie es nichtmal in Betracht ziehen.
Jetzt bist Du gerde wieder Psychodoc und ihr Vater in einem. Du weißt eben doch am Besten was gut für sie ist. Das ist sehr unangenehm.

Es scheint als müsste ich erst lernen, das zu akzeptieren ... aber wie nur?




Das kann man nicht lernen, nur machen. Da braucht's einen Hoppser. Der kommt wenn die Zeit dafür da ist.










 
Du bist außerodentlich gefaßt dafür was ich Dir so um die Ohren schlage. Dafür gibt es zwei mögliche Gründe, entweder läßt Du alles noch gar nicht an Dich heran, oder aber Du bist realtiv stabil. Da Du nicht verzweifelt klingst, sondern vor allem verwirrt, gehe ich von Letzterem aus. Das ist eine enorme Ressource die Du da hast, jetzt mußt Du nur noch rauskriegen, wie Du sie mal für Dich nutzen kannst. Das kommt aber.
Die Verzweiflung hatte ich nach dem ersten mal Herzbrechen. Wenn du dir das antun möchtest, kannst du meinen anderen Thread lesen, da steh alles relativ detailiert. Ich glaube, nachdem sie mir das 2. Mal das Herz gebrochen hatte, habe ich etwas mal richtig gemacht, und zwar, dass ich Distanz gesucht habe und viel weniger emotional abhängig von ihr war. Das macht es mir jetzt wesentlich einfacher. Das ganze ist auch schon 4 Wochen her. Aber schon, als es akut war, war es wie eine Last die von meinen Schultern fiel. Einfach befreiend, nicht schön ... aber befreiend. Ausserdem bin ich ja nicht hier um zu streiten. Ich möchte mich selbst reflektiere und schätze den Input von neutraler Seite. Du machst das auch richtig: Direkt, gradeaus ... so mag ich das :)

Niemand hat Vorwürfe verdient. Die helfen Niemandem weiter.
Das stimmt bedingt. Vielleicht nicht als Ventil, aber manchmal ist ein Schuss vor den Bug genau das was man braucht.

Ganz sicher nicht. Daß es Dir nicht egal ist, ist etwas was Dich auszeichnet. Willst Du eine Deiner größten Stärken opfern, dafür eine Weile keine Trauer fühlen zu müssen? Du könntest es versuchen, vielleicht würde es Dir gelingen, Du müßtest dafür Dein Selbst allerdings verleugnen und es würde Dich brechen. Du würdest nichts mehr fühlen, außer einem latenten und leichten dauerhaften Schmerz. Zu deutsch gesagt, Du würdest verbittern. Das fühlt sich nicht gut an, zumal man nicht mehr raus kommt wenn man es will.
Ja, diese Scheisse kenne ich irgendwie. Will ich eigentlich auch nicht. Ich muss irgendwie einen anderen Weg finden. Ich suche noch ...

Mach ich schon und bleib auch dabei. ;)

Wie weit ging das? Soweit, daß nur aus Angst vor der eigenen Zukunft in der Beziehung geblieben bist? Brauchst Du mir nicht beantworten, Dir schon. Bedenklich wird es, wenn Du bereit warst Dich vollständig aufzugeben, wenn es nur ein bisschen verbiegen war, dann ist es noch ungefährlich, nur was, was Du Dir ansehen solltest.
Das ist tatsächlich geschehen. Das war aber vor dem 2. Mal Herzbrechen. Ausserdem war ich nie mit ihr in einer Beziehung. Das ganze war eine Freundschaft, mit viel zuviel Kontakt, mit jemanden, der mir bereits das Herz gebrochen hatte.

Aua, aua. Erst Held. Dann auch noch Märtyrer. Du willst es wirklich wissen, oder? ;)
Vielleicht versuche ich nur ein guter Mensch zu sein :p ... da war einfach die Hoffnung, dass sich das geben wird. War wohl eine Illusion ...

So, jetzt kommt die Berta mit ihrer völlig verqueren Sichtweise. Fehler gibt es nicht. Nur die Dinge die man tut oder unterlässt und hinterher feststellt, daß das nicht so besonders hilfreich war. Sich deswegen selbst zu zerfleischen ist noch weniger hilfreich. Und aus Selbstvorwürfen hat noch Niemand gelernt. Selbstvorwürfe sind auch nur eine Art etwas nicht zu akzeptieren. Da ist es wieder, das Zauberwort.
Vielleicht hört sich selbstkritische Selbstreflektion besser an für dich? :p

Ganz einfach Vertrauen darein, daß alles schon seine Richtigkeit hat.
Ich hab da was und das hilft mir auch super. Aber der Tip ist auf jeden Fall gut!

Hier wird's spanned. Und warum brauchst Du diese Rolle? Magst Dir Liebe erkaufen weil Du glaubst, daß sie Dir keiner schenken würde?
Touché

Vielleicht braucht sie die Probleme ja? Schonmal daran gedacht?Stell Dir mal vor, Probleme und Selbstschutz sind da um etwas zu schützen, was so weh tut, daß man auf keinen Fall da ran darf, weil es einen zerreissen würde. Und jetzt stell Dir mal vor, da kommt einer, und der will einem den gesamten Schutz einfach runterreissen. Was wäre Dein erstes Gefühl, was Du dann hättest? Meines wäre - ANGST!
Das verstehe ich irgendwie. Aber irgendwo hab ich mal gelesen (war möglicherweise sogar von dir) ... dass uns erst was kaputt macht um das, was bereits kaputt ist einzumauern. Ironischerweise schützt diese Mauer dann das was bereits kaputt ist nicht nur davor, dass es noch kaputter wird, sondern auch davor, dass es repariert werden kann. Aber ich weiss ... ich bin halt leider nicht der Retter und auch nicht der Psychodoc, ich kann nur zusehen wie das seinen unheilvollen Lauf nimmt. Zum Glück ist das jetzt auch nicht mehr meine Sache und ich darf mich ihr auch auf keinen Fall mehr annehmen. Höchstens, wenn ich um Hilfe gebeten werde, und dann auch nur falls ich das selber verkraften kann.Ich weiss, es ist eigentlich nicht meine Sache, aber in einer Bezihung (egal in welcher Form) leidet man immer auch mit und macht die Probleme des Anderen auch Stückweise zu seinen eigenen. Damit, dass dieses Thema jetzt abgeschlossen ist, fällt das schonmal weg. Und das ist befreiend.

Lernen, es nicht mehr zu personalisieren.
ok

Eine Kontaktsperre hatten wir schon für ein paar Wochen, die sie dann unterbrochen hat, und mir Vorwürfe gemacht hat
Das idiotische ist, dass ich mich darauf freue, aber auch genauso viel Angst habe, Angst davor, dass ich einknicke und nachgebe. Warum aber freue ich mich darauf? Hier bin ich definitiv verwirrt über mich selbst ... Eines ist mir aber klar: Eine Beziehung kommt unter gar keinen Umständen in Frage. Ich WEISS, dass mich das zerstören würde.

Fragst Du auch einen Stein der vor Deiner Tür liegt, warum er ein Stein ist, damit Du akzeptieren kannst das er da ist?
Glaub mir, ich frag mir Dinge ... da hättest du nur noch ein Kopfschütteln übrig für. ;)

Jetzt bist Du gerde wieder Psychodoc und ihr Vater in einem. Du weißt eben doch am Besten was gut für sie ist. Das ist sehr unangenehm.
Nein, weiss ich eben nicht. Genau darum, wollte ich ihr nahelegen es doch wenigstens herauszufinden. Ich verstehe aber, dass das etwas äusserst schweres ist, ganz besonders dann, wenn man evtl. die Diagnose fürchtet, ganz zu schweigen davon, dass man in einer Therapie alles ausgraben müsste, das einem ja so weh tut und so viele Probleme verursacht. Vielleicht war ich deswegen so aufdringlich damit, weil das die einzige Möglichkeit gewesen wäre, in der ich noch an die Beziehung hätte glauben können. Auf keinen Fall gehe ich in eine Beziehung die gewissermassen eine tickende Zeitbombe ist. Und wie ich das erkannt habe, kann und SOLL ich ihr das auch nicht abnehmen. Diesen Fakt habe ich akzeptiert, auch wenn noch die Hoffnung da ist, dass sie sich doch einmal Hilfe holt. Das spielt aber für mich keine Rolle mehr. Eine Beziehung wird da nie mer draus, dafür ist schon zuviel Negatives geschehen. Ich weiss zwar nicht was die Zukunft bringt, aber zum jetztigen Zeitpunkt völlig ausgeschlossen.

 
Nein, weiss ich eben nicht. Genau darum, wollte ich ihr nahelegen es doch wenigstens herauszufinden. Ich verstehe aber, dass das etwas äusserst schweres ist, ganz besonders dann, wenn man evtl. die Diagnose fürchtet, ganz zu schweigen davon, dass man in einer Therapie alles ausgraben müsste, das einem ja so weh tut und so viele Probleme verursacht. Vielleicht war ich deswegen so aufdringlich damit, weil das die einzige Möglichkeit gewesen wäre, in der ich noch an die Beziehung hätte glauben können. Auf keinen Fall gehe ich in eine Beziehung die gewissermassen eine tickende Zeitbombe ist. Und wie ich das erkannt habe, kann und SOLL ich ihr das auch nicht abnehmen. Diesen Fakt habe ich akzeptiert, auch wenn noch die Hoffnung da ist, dass sie sich doch einmal Hilfe holt. Das spielt aber für mich keine Rolle mehr. Eine Beziehung wird da nie mer draus, dafür ist schon zuviel Negatives geschehen. Ich weiss zwar nicht was die Zukunft bringt, aber zum jetztigen Zeitpunkt völlig ausgeschlossen.
Hast DU dir schon mal überlegt, Hilfe zu holen? Denn meist ist es so, dass der, der dem anderen professionelle Hilfe empfiehlt, selbst ganz massive Probleme mit der eigenen Persönlichkeit hat. Diese werden dann nur auf den/die Partner/in übertragen. Weil man sich selbst nicht versteht, glaubt man, dem anderen würde es genauso gehen, dass er sich nicht versteht.

 
1. Ja hab ich schon drüber nachgedacht

2. Ist das die 1. Person für die ich Gefühle habe, bei der ich sowas vermute

3. Ich hatte vor einigen Jahren Kontakt mit Psychiatern, Mentaltrainern. Das hat mir damals sehr gut getan und eine neue Sicht auf mich selbst ermöglicht. Eine Persönlichkeitsstörung wurde bei mir nie Diagnostiziert. Ich habe meine Dämonen, aber ich kenne sie und versuche mit ihnen klarzukommen. Ausserdem hatte ich nie Depressionen, Angstzustände oder Panikattacken. Meine persönlichen Probleme stellen für mich keine beeinträchtigung meiner Lebensqualität dar.

 
2. Ist das die 1. Person für die ich Gefühle habe, bei der ich sowas vermute
Das ist schön für dich, aber bei solchen Dingen solltest du vorsichtig sein. Mit Vermutungen sollte man nicht einfach so um sich schmeißen. Vor allem wenn man nicht vom Fach ist.

Ich hatte vor einigen Jahren Kontakt mit Psychiatern, Mentaltrainern. Das hat mir damals sehr gut getan und eine neue Sicht auf mich selbst ermöglicht.
Das ist schön für dich. Ich geb dir Recht, dass z.B. Mentaltraining eine feine Sache ist - aber wo es hinpasst!!! Das ist nicht für jeden DAS Allheilmittel.

Wenn es dir weitergeholfen hat, ist das ebenfalls ganz toll. Aber das muss nicht für sie zutreffen. Dir werden diese Menschen auch gesagt haben, dass man dazu BEREIT sein muss, sich darauf einzulassen. Du kannst also nicht "einfach mal so" jemanden zu einem Psychologen oder Coach schicken und derjenige findet das dann auch ganz toll.

Schieb sie nicht in eine Ecke, wo sie nicht hingehört. Du bist weder ihr Papa noch ihr Vormund. Sie ist alt genug, selbst zu entscheiden.

Eine Persönlichkeitsstörung wurde bei mir nie Diagnostiziert
Siehste, und da geht dein Laienwissen weiter. Niemand hat hier etwas von einer "Persönlichkeitsstörung" geschrieben - ich erst recht nicht. Du legst es aber gleich wieder so aus. :nono:

Ich will dich nicht zu hart kritisieren, aber solche "Diagnosen" solltest du lassen. Zum einen wirkt es extrem beleidigend, wenn du über deine Ex schreibst, dass sie vielleicht psychisch nicht ganz okay ist und zum anderen ist es so ziemlich das Schlimmste, was man zu einem Menschen sagen kann. Nur weil du jetzt vermutlich mit der Trennung nicht klarkommst, soll sie irgendwelche Probleme haben. :nono:

Meine Vorrednerinnen haben es dir schon geschrieben: Akzeptier einen Menschen, so wie er ist. Lerne, dass nicht jeder Mensch ist wie du. Damit hast du schon einen Großteil gewonnen. :super: Aber versuch bitte nicht, andere an dich & dein Leben anzupassen. Du wirst sonst immer Pleiten in Beziehungen erleben.

Meine persönlichen Probleme stellen für mich keine beeinträchtigung meiner Lebensqualität dar.
Würde ich nicht unbedingt sagen. :cool:

 
Meine persönlichen Probleme stellen für mich keine beeinträchtigung meiner Lebensqualität dar.
Genau das ist der springende Punkt der darüber entscheiden sollte, ob ich Hilfe brauche oder möchte oder sie lieber ablehne. Niemand außer mir selbst hat das zu entscheiden und kann das Entscheiden. Bei ihr ist das nicht anders. Deswegen ist es oft hilfreicher, Jemanden den man liebt unter seinem eigenen Mist auch mal leiden zu lassen und eben nicht jeden Kram von dem anderen zu decken oder abzuhalten. Das erfordert die Stärke etwas so lassen zu können, wie es ist, selbst wenn man neben einem Menschen stehen muß, den man liebt und man hilflos zusehen muß wie er leidet.

Hier wird's spanned. Und warum brauchst Du diese Rolle? Magst Dir Liebe erkaufen weil Du glaubst, daß sie Dir keiner schenken würde?
Touché
Na dann hast Du doch schon alles gefunden. Da solltest Du mal den Finger von der Wunde nehmen und sie Dir ansehen. Ich denke, das dürfte Dich eine ganze Weile beschäftigen.

aber manchmal ist ein Schuss vor den Bug genau das was man braucht.
Da stimme ich Dir zu, nur ist ein Vorwurf kein Schuß vor den Bug sondern ein gezielter Treffer! Ein Vorwurf macht nichts außer weh tun!

Egal ob von Anderen oder von sich selbst.

Vielleicht versuche ich nur ein guter Mensch zu sein
Indem Du Märtyrer oder Held wirst? Sorry, aber das Ding hab ich mir auch mal in die Tasche gelogen. Da geht es nicht darum, guter Mensch sein zu wollen, sondern als guter Mensch gesehen werden zu wollen.

Kennst Du den Unterschied, zwischen Genügsamkeit und Narzissmus?

Ein Holzkreuz wollen - das ist genügsam.

Ein Holzkreuz wollen, weil das genügsam aussieht. - Das ist Narzissmus.

Das verstehe ich irgendwie. Aber irgendwo hab ich mal gelesen (war möglicherweise sogar von dir) ... dass uns erst was kaputt macht um das, was bereits kaputt ist einzumauern. Ironischerweise schützt diese Mauer dann das was bereits kaputt ist nicht nur davor, dass es noch kaputter wird, sondern auch davor, dass es repariert werden kann.
Das ist sogar richtig. Es kann aber was so sehr kaputt gegangen sein, daß man unter keinen Umständen den Schmerz fühlen will und es deswegen einmauert und sich selbst für immer mit.

Du merkst es doch an Dir selbst gerade wie Du mit der dunklen Seite der Macht herumspielst weil sie so schön einfach aussieht. Auch wenn es bei Dir in abgeschwächter Form ist - um so mehr solltest Du sie eigentlich verstehen können. Bei Dir reicht ja schon ein dreiviertel Jahr miserable Beziehung, daß Du zumindest darüber nachdenkst, ob Du nicht einfach alles wegsperren solltest.

Du kannst Dir eine kleine Faustregel merken, die ganz coolen Bindungsverweigerer, haben ungefähr doppelt so viel Angst, sind doppelt so eifersüchtig und doppelt so unsicher wie Du es von Dir kennst. Und die bei denen Du gar nichts mehr verstehst, da ist alles etwa 10 Mal so stark.

 
Tut mir leid Tylli ... aber was du da grad schreibst, halt ich einfach für ziemlich unqualifiziert.

Ich habe NIE bestritten, dass ich Laie bin, ich will sie auch nicht therapieren und ausserdem war ich in keiner Beziehung mit ihr, steht übrigens alles bereit in diesem Thema drinn. Ich habe diese "Vermutung" schon fast seit ich sie kenne und habe, vielleicht sogar weil ich es gar nicht wahrhaben wollte, das lange ignoriert. In erster Linie soll es ihr helfen und ihrer Lebensqualität. Ich habe lediglich versucht, sie davon zu überzeugen, dass sie sich Hilfe holen soll. Vielleicht war das ein Fehler, aber wärs nicht auch ein Fehler gewesen, das einfach zu ignorieren? Was hätt ich denn deiner Meinung nach tun sollen?

Ich bin nicht ihr Vormund und auch nicht ihr Papa und ich will auch keine dieser Rollen einnehmen. Hab ich auch nie versucht, sondern die eines Freundes bzw. potenziellen Partners. Ich habe das ganz bestimmt nicht zu ihr gesagt, weil ich sie verletzen möchte. Ich habe das sogar schon zu ihr gesagt, als sie mir von den Ursachen dieser Probleme erzählt hat und da war unsere Welt noch in Ordnung, das war sogar einer der schönsten Momente mit ihr zusammen. Ich glaube du ordnest mich gerade völlig falsch ein ...

Nur weil mir das geholfen hat, glaube ich noch lange nicht, dass das jeder braucht. Ich habe keinerlei diagnostiziere psychische Probleme, das ist alles.

Akzeptier einen Menschen, so wie er ist. Lerne, dass nicht jeder Mensch ist wie du. Damit hast du schon einen Großteil gewonnen. :super: Aber versuch bitte nicht, andere an dich & dein Leben anzupassen. Du wirst sonst immer Pleiten in Beziehungen erleben.
Entschuldigung .... aber wie bitte kommst du auf diesen Mist? ... Tut mir leid, aber ich versuch nicht andere zu ändern und akzeptiere Unterschiede, viele schätze ich sogar und ich bin immer interessiert an anderen Ansichten und Persönlichkeiten. Auch da schätzt du mich völlig falsch ein.

 
Oops, nach Deiner Antwort an Tylli ist mir aufgefallen, daß ich Dir ebenfalls gerade unterstellt habe, daß Du in einer Beziehung mit ihr warst. Ist mir unabsichtlich passiert.